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flott vor sich ging. Bei dieser Gelegenheit mögen einige Notizen über die Anlage der Wasserleitung Platz finden. Gefaßt wird das Wasser der Quellen im Brunnenberge und zwar durch 7 Sammel- und Reinigungsschächte, sowie eine 250 Meter lange Drainage; von hier aus wird es ver­mittelst Stcinzeugröhren in den Hauptsawmler geführt, dort durch eine doppelte Kiesfilter gereinigt und sodann nach dem Pumpwerk im Moschinenhause geleitet. Der daselbst aus­gestellte Motor, welcher äußerst sinnreich konstruiert ist, be­fördert i/z der einströmrnden Wasserwenge nach dem obrr- balb Dornstetten am Hallwanger Weg gelegenen Reservoir, wozu die übrigen ^/z des Wassers die Triebkraft liefern. Das Reservoir ist aus Stampfbeton hergestellt und faßt 200 Kubikmeter Wasser. An das weitverzweigte Haupt­leitungsnetz sind gegen 200 Hausleitungen, sowie 29 Hydranten angeschlossen, wobei sich die bürgerlichen Kollegien den Dank der Bürgerschaft erwarben durch kostenlose Legung der Leitung bis an die Grundmauern der Häuser. Die Pläne stammen von Herrn Baurat Kröbcr in Stuttgart, die Ausführung des in allen Teilen wohl gelungenen Werkes lag in den Händen des Herrn Wasserbautechnikers Weick. Nach der Besichtig­ung des Pumpwerks ging man nach dem Reservoir und ver­einigte sich sodqnn im Saale der Bahnhofrestauration bei einem sehr animiert verlaufenen Festmahle, an welchem auch auf Einladung der Stadt sämtliche am Bau beschäftigt ge- wesenen Arbeitgeber und -Nehmer teilnahmen. Herr Stadt­schultheiß Braun gab den Gefühlen der Freude und des Dankes über das schöne Gelingen des Werkes beredten Aus­druck, gedachte jedes einzelnen, der sich um den Bau ver­dient gemacht und sprach den Wunsch aus, daß dem guten Anfang ein guter Fortgang, namentlich auch auf dem Ge­biete der Kirche, Schule, wie des Verkehrswesens beschieden sein möge zum Wöhle und weiteren Blühen und Gedeihen der Stadt. Herr Stadtpfarrer Schlager feierte sodann in launiger humorvoller Weise dieWassermänner", worauf Signale die hiesige Feuerwehr zu einer Hauptprobe zusammen- rirfen, die unter Leitung des Hrn. Haug z. Waldborn flott und präzis von statten ging. (Gr.)

* Fr e ud e n stad t, 27. Oktbr. Gestern fand hier die Bezirksschulversammlung statt. Der Visitationsbericht des Bezirksschulinspektors Zeller gab zu lebhafter Besprechung einzelner Fragen, namentlich auch des Entwurfs einesbib­lischen Lesebuchs" Anlaß. Weitere Gegenstände waren eine Lehrprobe von Schullehrer Schult (Freudenstadt) über Magne­tismus und Elektrizität, sowie ein Vortrag von Schul­lehrer Künkele (Freudenstadt) über die geologischen Verhält­nisse des Schwarzwaldes, insbesondere des Bezirks Freuden­stadt. Beides wurde mit lebhaftem Interesse ausgenommen. Die Einweihung eines neuen stattlichen Schulhauses in Oberthal steht unmittelbar bevor. In Loßburg wurde ein gründlicher Umbau des Schulhauses vorgenommen, der nun gleichfalls nahezu vollendet ist.

* Freuden st adt, 30. Okt. Was schon feit Jahren von Einheimischen und Luftkurgästen ein rmwer ausgesprochener Wunsch blieb, soll nun doch in Bälde zur Ausführung kommen, nämlich ein Schwimmbad. Das Komitee hat von Herrn Kaufmann Fahruer hier eine 12 Morgen große Wiese um 9000 Mk. angekauft, auf welcher eine frische Quelle hinreichend Wasser für ein Schwimmbad liefert. Das Schwimmbad soll nun neben die Möbelfabrik von Katz an der Zufahrtsstraße zu stehen kommen, und das kristallbelle Wasser wird mittels Anlegung einer Leitung dorthin ge­leitet und durch den von der Dampfmaschine des Fabrikanten Katz abgegebenen Dampf auf die für ein Badwasser nötige Temperatur erwärmt.

* Die Stuttgarter Freudenlage sind beendet. Die fremden Fürstlichkeiten, die der Vermählung der Prinzessin beiwohnten, haben die Stadt wieder verlassen. Auch die Königm Wilhrlmine der Niederlande sowie die Königin- Mutter Emma sind wieder abgereist.

* Cannstatt, 30. Okt. Das ehrsame Gewerbe der Holzspälter liegt völlig darnieder, und die Zunft ist nun fast vollständig ausgestorben, nachdem immer noch weitere fahr­bare Holzzerkleinerungsmaschinen, mit einem Daimler-Motor ausgerüstet in Thätigkrit getreten sind. In der Zeit von einer halben Stunde hat die von zwei Mann bediente Maschine einen Raummeter Holz gesägt und gespalten, und der in Städten so beschränkte Platz ist von Holz wieder frei. Die Kraft der Motoren solcher Maschinen haben sich nun auch mehrere kleinere Mostereien, die keine eigene Dampfkraft haben, zu nutze gemacht. Der Motor der Spalt­maschine treibt die Mahlmühlcn und im Nu sind große Quantitäten Obst gemahlen.

* Ludwigsburg, 30. Okt. Gestern früh sind am Grobmahl der Prinzessin Marie auf dem alten Friedhof vier prachtvolle Kränze mit Schleifen niedergelegt worden. Die Schleifen tragen die Aufschrift:Wilhelm, 29. Oktober 1898" undPauline, 29. Oktober 1898". Das mit Blumen und Blattpflanzen reichgeschmücktr Grab wurde heute von einer großen Anzahl hiesiger Einwohner besucht.

* Möckmühl, 31. Okt. In vergangener Nacht brach in der Stadtpfarrkirche Feuer aus, welches nicht mehr be­wältigt werden konnte und die Kirche samt dem Glockrnturm vollständig zerstörte. Der Turm hat in seinem Sturze zwei Nachbarhäuser in Trümmer gelegt: auch diese wurden in Brand gesetzt und ebenfalls vollständig eingeäschert. Von den Bewohnern der Hauser wurde niemand verletzt. Die Brandgeschädigten sind Wilhelm Blank, Dreher, Heinrich Gebert, Max Banhardt und Christian Essewein. Weitere Nachbargebäude waren sehr bedroht; die Bewohner mußten ihre Mobilien in aller Eile in Sicherheit bringen. Der Schaden an Gebäuden und Mobilien ist groß. Wie das Feuer entstand, ist noch nickt ermittelt.

* Ravensburg, 30. Okt. Letzter Tage fiel ein Kind in die Schüssen. Or. waä. Mattes hier, der des Weges kam und das Kind auf den Wellen treiben sah, sprang ins Wasser und brachte dasselbe mit Hilfe einer Frau ans Land. Die angestellten Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg.

* (Verschiedenes.) In .Rottenburg fuhr Montag früh vor dem dortigen Bohnhofgebäude eine von Tübingen kommende Lokomotive mit voller Wucht auf zwei Eisenbahnwagen, so daß dieselben gänzlich zertrümmert wur­den und auch sonstiger Materialschaden entstand. Personen wurden nicht verletzt. Die entstandene Verkehrsstörung konnte bald beseitigt werden. In Stuttgart fuhr ein Fuhr­mann mit einem gefüllten Weinfaß die neue Weinsteige hinauf an die Wirtschaft zur Friedrichshöhe. Infolge einer zu kurzen Wendung fiel der Wagen um und das Weinfaß rollte den Abhang über Gärten und Weinberge hinunter, wobei auch eine neben einem Hause befindliche Gartenlaube be­schädigt wurde. Das Faß wurde zertrümmert und der Wein, 591 Liter, ging verloren. Zwei Weindirbe wurden auf dem Bahnhofe in Eßlingen erwischt. Dieselben ent­nahmen nachts einem dort lagernden Faß mittels eines Schlauches neuen Wein, füllten solchen in einen mitgebrachten großen Glaskolben und in einzelne Flaschen. Die beiden Diebe wurden von einem Bahnbediensteten beobachtet und als sie dies bemerkten, ergriffen sie die Flucht. Dieselben wurden in einem Neubau alsbald ermittelt und dingfest ge­macht. JnFrittlingen wollte das 5jährige Töchter- chrn des Wilhelm Ulmschneider einem Bären, welcher von einer Bärentreibertruppe durch den Ort geführt wurde, in unschuldiger Kindesart einen Apfel anbieten. Der Bestie waren solche Liebeserweise schlecht angebracht, denn sie packte sofort mit ihren riesigen Pratzen das zarte Kind und hatte ihm im Nu ein paar Rippen eingedrückt. Nur dem sofortigen Eingreifen des Führers der Gesellschaft und einiger dortiger Bürger gelang es, die arme Kleine dem sichern Tode zu entreißen.

* (Konkurse.) Johann Georg Schlenker, Zimmer­meister in Schwenningen. Johann Georg Konz, Adler­wirt in Simmozheim.

* Wer einmal die Straße von Villingen nach Schwenningen wandert, der versäume nicht, einen Ab­stecher in das rechts der Straße befindliche Gehölz zu machen. Hier steht nämlich auf Schwenninger Gemarkung, also in Württemberg, 5 bis 10 Minuten von der Straße entfernt, am Wipfel durch ein rotschwarze- Blcchfähnchen gekennzeichnet, die größte und wohl auch die älteste Tanne Deutschlands. Weit und breit ist dieser majestätisch gegen den Himmel emporragende Baumriese unter dem Namen Hölzlekönig be­kannt. Das Alter dieser Tonne wird auf 350 Jahre ge­schätzt. Vier Mann mit ausgestrecktrn Armen und angefaßten Händen können den Stamm umfassen, welcher in einer Höhe von 1,30 Meter einen Umfang von 6 Meter, in einer Höhe von 30 Meter einen solchen von 3,60 Meter hat. Die Ge­samthöhe einschließlich des noch stehenden Seitengipfels be­trägt 42, die Höbe bis zu den iw Jahre 1876 abgerissenen Gipfelstümpfen 33 Meter. Der Kubikinhalt des Stammes mit den Aesten und Wurzelausläufen beziffert sich auf 58 Fest- meter, während der Kubikinhalt des Stammes allein nur 44 Festmeter beträgt. Ihr ganzes Gewicht in frischem Zu­stande wird auf ca. 1000 Zentner geschätzt. DerHölzle­könig" repräsentiert einen Wert von mindestens 1000 Mark.

* Der Typhus hat leider wieder seinen Einzug in Pforz- heim gehalten; doch tritt derselbe nur vereinzelt auf. Bis jetzt sind ein Todesfall und ein weiterer Erkrankungsfall vor- gekommen.

* Die Sommersaiion in Baden-Baden hat ihren Abschluß gefunden. Die Zahl der Fremden betrug 69185, eine noch nie dagewesrne Höhe. Bisher waren die höchsten Fremdenziffcrn im Jahre 1859 mit 62 000, im Jahre 1895 mit 63 000 und die vorjährige mit einer Gesamtzahl von 67 000.

* Berlin, 1. Nov. DieAllgew. Fleischerztg." will wissen, daß die Einfuhr lebender ungarischer Schweine nach Deutschland und zwar nach größeren Städten mit öffent­lichen Schlachthäusern demnächst gestattet werden dürfte.

* Berlin, 1. Nov. Uebcr die Finanzlage des Reichs wird offiziös gemeldet, daß der Ueberschuß des laufenden Jahres denjenigen des Vorjahres von 78 Millionen Mark Mindestens erreichen werde.

* Der Gesetzentwurf zum Schutze der Arbeitswilligen, welcher augenblicklich im Reicksamt des Innern ausgearbeitet wird, wird im Laufe dieser Woche fcrtiggestellt werden und alsdann zur Versendung an die Bundesregierungen gelangen.

* Sämtliche Ansichtspostkarten, auf denen deutsche Festungswerke ganz oder teilweise dargestellt waren, sind polizeilich konfisziert worden. Die Konfiskationen er­folgten in diesen Tagen in Preußen, Sachsen, Hessen usw. Betroffen wurden unter anderen, Ansichtspostkarten von Spandau, Koblenz, Ehrenbreitstein, Magdeburg, Mainz, vom Königsstein an der Elbe usw.

* In Leipzig herrscht so große Wohnungsnot, daß die Hausbesitzer fast allgemein die Mieten steigern. Die Wohnungspreise sind bis zu 70 Prozent in die Höhe ge­gangen. Dabei ist in diesem Jahre bis Ende September durch Neubauten die Zahl der Wohnungen um 2697 ver­mehrt worden.

Arrslsi irdisches.

* Wien, 31. Okt. Nach dem gestrigen Krankheltsbe- richt ist die Wärterin Hochegger fieberfrei und das Befinde« gut. Die Wärterin Göschl leidet an Dickdarmentzündung. Das Sensoriuw ist etwas getrübt, im übrigen dos Befinden wohl. Die Wärterin Pecha ist gestern früh 2*/, Uhr ge­storben. Sie wurde zwei Stunden später mit Beobachtung

LefefrucH t.

Den Toten findest du mit Blumen ab;

O hättest sein im Leben du geachtet!

Dem sende keinen Blütenkranz auf'S Grab, Dem du im Leben keine Blüte brachtest.

Zwischen zwei Wetten.

(Fortsetzung.)

Sie liebes, herziges Kind!" Frau Burger strich sanft über das braune Lockengewoge des jungen Mädchens. Ein Kind habe ich verloren, ein andres schickt mir Gott dafür. Wohl war es thörichter Stolz, der mich so handeln ließ, ich glaubte mich stark genug, mein Lebens- schifflein allein zu lenken und meinen Kindern eine Zukunft zu sichern; aber wir sind Thon in des Schicksals Hand. Gott möge mir mein menschlich Irren verzeihen. Ernst wurde in einem fernen Weltteil in der Blüte seiner Jahre dahingerafft und auch Irma scheint sich nicht glücklich zu fühlen. Was liegt mir, der einsamen gealterten Frau noch am Leben? Der Himmel möge es für mich bald Abend werden lassen, dunkel für ewig!"

Sie legte den Brief in Valeskas Hände.

Aufmerksam las diese ihn durch. Dann fragte sie:

Lag dem Briefe kern amtliches Dokument oder ein Bestätigungsschreiben der Hospitalverwaltung bei?"

Nein!"

So lange jede gerichtliche Beglaubigung fehlt, finde ich die Nachricht unwahrscheinlich, Ihr Sohn kann doch gerettet worden sein," war Valeskas zuversichtliche Ant­wort.Solange Sie keinen sicheren Beweis über den Todesfall haben, als nur diesen Brief, glaube ich noch nicht an das Schlimmste."

Aber was könnte den Herrn veranlassen, ein Mutter­herz zu ängstigen?"

Vielleicht befand er sich m einer Täuschung, wir sol­

ches schon oft der Fall war bei Kranken, vielleicht ließ der Himmel auch ein Wunder zu," tröstete Baleska sanft, lassen Sie uns doch das Beste noch immer hoffen. Mein Vater reift in einigen Tagen nach Amerika eine ge­wagte Geschäftsunternehmung zwingt ihn dazu. Kommen Sie mit uns, verehrte Frau, wir wollen an Ort und Stelle Erkundigungen einziehen; gewiß wird es unfern vereinten Bemühungen gelingen, Licht in die Sache zu bringen."

Die ermutigenden Worte des jungen Mädchens weck­ten einen leisen Hoffnungsstrahl in der Brust der kummer­vollen Frau, dock zögernd fragte sie:Wo sollte ich wohl dir Mittel zur Reise hernehmen?"

Ich stelle Sie als meine liebe Gesellschafterin ein, die es sich angelegen sein läßt, mich zu einem arbeitsvollen, nützlichen Dasein zu erziehen," war Valeskas herzliche Er­widerung,Papa behauptete stets, ich vergeude meine Zeit, und wäre nie ihm stände, mir mein Brot selbst erwerben zu können, wer weiß, ob ich nickt dereinst auch in eine schwere Lage komme; unter dem Rat und der Anleitung meiner mütterlichen Freundin will ich manches Versäumte nachholen. Doch nun heißt es zunächst, Ihre Sorgen schlich­ten : nicht einen einzigen Gegenstand der mir so lieb ge­wesenen Häuslichkeit will ich länger in diesen rohen Händen wissen. Machen Sie sich reisefertig, geben Sie Irma vor­her Nachricht, damit sie außer Sorge lebt. Wir wollen Ihren Sohn suchen, verehrte Frau, dann hat unsre Reise auch einen bestimmten schönen Zweck."

In herzlichster Innigkeit schieden sie. Frau Burger schrieb einen langen Brief an Irma und legte die Trauer­botschaft bei:Für meine höchste Pflicht halte ich es, Nach- forschungen über das Schicksal Ernsts anzustellen. Geschäft­liche Angelegenheiten führen Herrn Kommerzienrat Günther nach Amerika, und Valeska hat mich herzlichst ersucht, ihr auf der weiten gefahrvollen Reise Schutz zu bieten. Ich segne diesen Zufall als eine Fügung des Himmels.

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Auch der Kummer, meine liebe, alte Häuslichkeit ver­lieren zu müssen, ist von mir genommen. Valeska hat dies in edelster Weise geordnet und ich mich ihren gütigen Bestimmungen gefügt. Sie ist voll selbstloser, aufopfernder Liebe gegen wich.

Teures Kind, halte Dich tapfer; Gott möge Dich vor Anfechtungen bewahren. Gewährt mir die gütige Vorsehung eine glückliche Wiederkehr, werden wir Dich gemeinsam heimholen. Der Himmel segne Dich! Deine treubesorgte Mutter Anna Burger."

Auch Valeska hatte geschrieben, ihr Brief lautete:

Liebste einzige Freundin! Ich habe heute nur wenig Zeit für Dick, denn wir reisen morgen nach Amerika, Papa, ich und Deine Mutter. Papa sucht Geld zu retten, das er aufs Spie! gesetzt hat, nun macht ihm das scheinbar verfehlte Unternehmen recht große Sorgen. Das leidige Mein und Dein verursachte wir bislang recht wenig Kopf­zerbrechen, erst in letzter Zeit habe ich empfunden wie schön es ist, reich zu sein. Deshalb will ich nun aber auch Gott bitten, daß Papa sein Geld zurückerhält. Recht herzlich sehne ich mich nach Dir, ich, die Einsame, die immer so sehr nach Deiner Liebe gestrebt, die mir doch nur im geringen Maße zufiel, Du wärst ja sonst nicht von mir gegangen.

Unsere Häuslichkeit ist nun beisammen. Deine liebe Mutter hat zwei Zimmer neben den meinen. Wir haben uns vorgenommen, sobald wir Deinen Bruder gefunden, eine gemeinsame Familie zu bilden, und eine frohe Ahnung sagt mir, daß wir Ernst finden werden. Behüt Dich Gott. Sobald wir heimkehren, holen wir Dich zurück. Mit tausend Grüßen Deine treue Valeska."

Hätten Mutter und Tochter eine Ahnung gehabt von den Gefahren, denen das junge unschuldsvolle Wesen aus­gesetzt, Gefahren, die weit schlimmer als der Tod, Seele und Geist bedrohten, sie wären mit weniger hoffnungsfreudigem Herzen abgrreist.-

-S? §2 *