^«rii-esir<r^hirr^hteir.

* (Wahlblüten.) Vor uns liegt ein Zentrumsblatt, in welchem die Wähler mit folgender Mahnung zur Wahl des Zentrums-Kandidaten aufgefordert werden: Mitbürger! Kommet alle zur Wahl! Keiner bleibe zurück! Führt auch die Säumigen hin zur Wahlurne! Ihr Frauen! Drücket Euren Männern, Euren Söhnen den Wahlzettel in die Hand! Sorget dafür, daß sie auch denselben abgeben und, wenn nötig, begleitet sie zum Wahllokal! (Wahrhaftig, frei ist der Mann!)

* (Kirschenessen.) Bei der beginnenden Kirschen­saison dürfte eine Warnung, Kirschen mit dem Stein zu essen, sehr am Platz sein, da dies leicht gefährliche Folgen, ja den Tod verursachen kann. Ebenso gefährlich ist cs, nach dem Genuß von Kirschen Wasser zu trinken.

* Calw , 14. Juni. Der verheiratete Zimmermann Ohn- gewach von Stammheim stürzte heute nachmittag an dem in Reparatur befindlichen Wohnhaus? des Friseurs Bayer vier Stock hoch herab und starb alsbald. Er hinterlüßt eine Frau mit fünf Kindern.

* Dornstetten, 15. Juni. Heute wurde hier die

Bezirksschulversammlung des Schulbezirks Pfalzgrafenweiler abgehalten. Nach den geschäftlichen Verhandlungen ver­einigten sich die Teilnehmer zu einer Abschiedsfeier für den Bezirksschulinspektor Pfarrer Hiller, der nach Rottweil ver­setzt worden ist. In mehreren Reden wurde dem Bedauern darüber Ausdruck gegeben, daß Pfarrer Hiller, der das Be- zirksschulinspektorat erst seit einem Jahre innchal, den Bezirk so bald wieder verläßt. (N. Tgbl.)

*Alpirsbach, 15. Juni. Der seit 4 Monaten zur Versehung des Postdienstes auf hiesiger Station angestellte Hilssbeamte, ein Eisenbahnanwärter, hat sich mehrfacher Unterschlagungen schuldig gemocht und ist flüchtig geworden. Er soll vereinnahmte Gelder nicht gebucht haben. Die Höhe des unterschlagenen Betrags konnte bis jetzt noch nickt fest- gestellt werden, dürfte aber nach den vorläufigen Ermitt­lungen nicht ganz unbedeutend sein.

* Ebingen. 15. Juni. Wie seinerzeit gemeldet, hat Rentner Wilhelm Keinath in Philadelphia in seinem Geburts­ort Winterlingen mit bedeutendem Aufwand einen Park an- legen lassen, der im nächsten Monat im Beisein des Stifters hätte eingeweiht werden sollen. Nun aber wird dessen Ab­leben gemeldet mit dem Beisatz, er habe zur Unterhaltung des Parkes noch 20000 Mark, sowie weitere 120000 Mk. zur Erbauung eines Altersheimes seiner Heimatgemeinde testamentarisch vermacht.

* Weingarten, 13. Juni. Zu den Massenerkrank­ungen beim hiesigen Regiment wird demOberichw. Anz.", der die Nachricht zuerst brachte, seitens des Kommandeurs derselben Regiments geschrillten:Unter Bezugnahme auf den in Ihrer gestrigen Nummer enthaltenen, die Massen­erkrankung von Mannschaften des Regiments betreffenden Artikel teile ich Ihnen mit, daß nicht 50 Mann erkrankt sind, sondern nur 34, und daß davon nur 20 ins Lazaret ausgenommen werden mußten. Die Ursache der Erkrankung ist noch nicht genügend aufgeklärt, die Krankheitserscheinungen sind aber gutartig und im Rückgänge begriffen. Die 14 Revierkranken sind bereits sämtlich genesen, von den 20 Lazaretkranken konnten heute schon 16 wieder entlassen werden und die Entlassung der übrigen steht unmittelbar bevor."

* (Verschiedenes.) Am letzten Montag abend ist in Neckargröningen das 1^ Jahre alte Kind des Bauern Julius Leutenecker in einem unbewachten Augenblick in den Neckar gestürzt und ertrunken. Einen tragischen Abschluß fand am letzten Sonntag nacht in Schwörzkirch eine Neckerei unter sonst guten Kameraden. Der ledige 23 Jahre alte Bauer Sontheimer, welcher sein Haus allein bewohnt, wurde durch allerlei Allotria vor seinem Hause ge­stört. Sontheimer nahm seine Flinte zur Hand und drohte

M Lesefrircht. K

O schöne Pflicht, zu sorgen für die Kleinen,

Di« hungrig geh'n auf rauher Lebensbahn!

WaS ihr gethan für der Geringsten einen"

Sagt Gott der Herr,das habt ihr mir gethan."

Watf Warnekow.

Eine mecklenburgische Erzählung von A. v. d. Osten.

Nachdruck verboten.

1 .

Der Vollmond stand über dem See. Seine Lichter spielten und zitterten unermüdlich auf der dunklen regungs­losen Fläche, als wöben sie ein silbernes Netz, um Nixen und Elfen darin zu fangen. Kein Laut war hörbar, als das stille Flüstern der Schwarzpappeln vor dem Giebel des niedrigen Hauses, welches dicht am Wasser stand. Dieselbe tiefe Stille herrschte auch über den, das buchtenreiche Ufer umziehenden kleinen Ort.

Plötzlich begann sich's am Ufer zu regen. Rauhe Stimmen ertönten, und feste wuchtige Schritte kamen den Weg zum See hinab. Die derben Gestalten einiger Fischer- kncchte wurden, gigantische Schatten im Mondschein werfend, sichtbar. Sie stiegen in die bereitliegenden Kähne, und als sie die Ruder einlegten, drang der eigenartige Schall des Holzes weithin über das Wasser. Zur Abfahrt gerüstet, saßen sie eine Weile wartend da. Nur einer, ein vier­schrötiger Gesell, war am Ufer zurückgeblieben und machte sich da unschlüssig zu schaffen. Zuweilen blickte er verstohlen nach einem Dachfenster an der Vorderseite des einstöckigen Hauses, dessen kleine dunkle Scheiben das Mondlicht neckisch versilberte, und dann seufzte er unmutig. Auf einmal machte er einen Sprung in einen finsteren Winkel, der von einer Gartenmauer und einer Scheune gebildet wurde.

unter die Kameraden zu schießen, wenn sie sich nickt ent­fernten und schoß gleichzeitig in die Luft, worauf die Stören­friede abzogen. Nach kurzer Zeit kehrten sie zurück, ohne ihre Neckereien wieder aufzunehmen; nachdem sie etwa 30 Meter vom Hause des Sontheimer entfernt waren, krachte plötzlich ein Schuß und schwer getroffen stürzte sein Kamerad Traub zu Boden und mußte alsbald ins Krankenhaus über­führt werden. Der gefährliche Schütze sitzt hinter Schloß und Riegel. Auf dem Bahnhof in Ulm ereignete sich ein schwerer Unglücksfall. Die 39 Jahre alte Kellnerin Amalie Oesterle, welche einem Reisenden Erfrischungen ge­reicht hatte, wollte den schon in Bewegung befindlichen Zug wieder verlassen, geriet dabei aber unter die Räder, wobei ihr das linke Bein am Oberschenkel abgefahren wurde. Sie erlag noch am gleichen Abend der schweren Verletzung. In Königsbronn hat sich ein 18jähriger junger Mann erschossen. Seit vorigen Dienstag wurde in Cannstatt der 28jährige Sohn eines dortigen Bauern vermißt. Der­selbe wurde jetzt bei Hoheneck als Leiche aus dem Neckar gezogen. Der junge Mann zeigte seit einiger Zeit Spuren von Schwermut. JnLaupheim wurde ein 12jähriger Knabe von einem Lehrjungen, der noch nicht 14 Jahre alt ist, mit einer Pistole in das Gesicht geschossen, so daß mehrere Schrotkörner in den Wangen, Stirne u. dgl. stecken blieben; die Augen blieben glücklicher Weffe unverletzt. In Seeburg bei Urach wurden zwei Kinder im Alter von 5 und 6 Jahren, die ihrem Vater beim Füllen des Güllenfasses zuschautcn und dabei neben dem Rohr ins Spundloch sahen, durch die eingcatmeten Ausdünstungen bewußtlos. Das 5 Jahre alte Kind konnte nur mit Mühe wieder zum Bewußtsein gebracht werden. In Schüssen- ried entzündeten sich beim Laboneren der Knallpatronen in der Werkstatt? des Kanoniers 10 Pfund Böllerpulver. Der Mann wurde gräßlich verbrannt, auch das Haus ist übel zugerichtet. Die Fensterscheiben sind zertrümmert und die Giebel stark nach außen gedrückt. Ein Glück war es, daß die Thüre offen stand, sonst wäre vielleicht das ganze Haus in die Höhe geflogen.

* Vom Boden see und Rhein, 15. Juni. In Konstanz wurden nachts in dem machtvollen Stadtgarlen am See fast alle kunstvollen gärtnerischen Anlagen durch Bubenhände zerstört, di- Gewächse herausgeriffen und zer- treten. Der Schaden dürfte gegen 1000 Mark betragen. Schon in der Nacht vorher war in einem Privatgarten eine Statue zertrümmert worden.

* München, 15. Juni. In einem Anfall akuten Deli­riums mißhandelte heute nacht ein Dekorationsmaler seine Frau auf schnödste Art, worauf er Einrichtungsgegenstände und schließlich sogar seine Kinder im Alter von 10 und 2 Jahren vom ersten Stockwerk auf die Straße schleuderte. Die Kleinen wurden schwer verletzt aufgehoben und mit dem tobsüchtigen Vater im Krankenhaus untergebracht.

* Leipzig, 10. Juni. Das Landgericht Stettin hat am 5. April den Fleischerlehrling Niedermeyer wegen Dieb­stahls und Anstiftung dazu, sowie den Apothekerlaufburschen Wilhelm Walter wegen Diebstahls in sechs Fällen zu Gefängnis verurteilt. Niedermayer hatte zwar Wurst u. dergl. genug zu verzehren, sehnte sich aber auch nach Cigarren, feinen Schnäpsen und Weinen. Er machte deshalb dem Walter den Vorschlag, dieser solle ihm dergleichen Sachen aus der Apotheke mitbringen, während er selbst versprach, dem Walter dafür Wurst, Schinken u. s. w. zu liefern. Jeder stahl nun darauf los, und bei den abendlichen Zu­sammenkünften verzehrten beide Burschen gemeinsam die Diebstahlsobjekte. Bei der rechtlichen Beurteilung kam es darauf an, ob Diebstahl oder Mundraub anzunehmen sei. Das Landgericht entschied sich für Diebstahl, da es jedem Angeklagten nicht darauf angekommen sei, ein augenblickliches

Aus der schmucklosen Thür eines mit dem genannten niedrigen Hause verbundenen Häuschens war ein junger Mann getreten und schritt auf die Kähne zu. Seine elastische ebenmäßige Gestalt hob sich von der weißgetünchten, von stark duftenden Linden beschatteten Wand des Hauses silhouetten- artig ab. Er hatte einen Kopf voll krauser dunkelblonder Haare, ein paar hellblaue, nicht gerade große, weiche Augen und ein starkes Kinn, das zu ihnen nicht paßte. Seine Beins staken in hohen geteerten Wasserstiefeln, nicht anders, als die der Knechte, aber er war doch der Herr. Mit der Hand winkend, als er mit so festem Fuß in einen der Kähne trat, daß er hinüber und herüber schaukelte, befahl er kurz:

»Furt!"

Die Ruder hoben sich und schnitten in die metallisch glänzende Flut, in der sich die Sterne spiegelten. Da er­scholl zum zweiten Male die Stimme des Gebieters:

Holt nochmal! Wo's Marten?"

Die rauhen Gesichter der Fischer verzogen sich zu halb verlegenem, halb schadenfrohen Grinsen, und einer von ihnen, ein alter Mann, mit einem Gesicht wie geputztes Leder, hob sein triefendes Ruder empor und zeigte damit nach der Ecke, wo Marten sich zu verbergen suchte.

Wat fall dat heiten?" herrschte sein Herr ihn an.

Wat lettst du di infallen? Fix vörwarts, wi hewwen kein Tid tau verlieren."

Widerwillig kam der Fahnenflüchtige näher und schwer­fällig stieg er in den Kahn, nicht ohne vorher noch einen letzten Blick nach dem Dachfenster zu werfen, hinter dem er, Gott weiß was, zu suchen haben mochte. Etwas Liebes mußte es wohl sein, denn die Fischer stießen einander mit dem Ellbogen und flüsterten einer dem andern zu:Hei müggt leiwer woll hier blieben tau 'ner Rangdewuh. Ja, dat glöw wie woll!"

Marten nahm mit einem verdrossenen Ausdruck in

Bedürfnis zu befriedigen, sondern die Nahrungsmittel u. s. w. mit einem andern gelegentlich zu verbrauchen. Auf die von Walter eingelegte Revision hob das Reichsgericht das Urteil auf und verwies dm Sache an das Landgericht zurück. Der Begriff des Mundraubes sei verkannt worden, wenn das Landgericht annehme, derselbe werde dadurch ausgeschlossen, daß die Nahrungs- und Genußmittel gemäß vorheriger Verabredung und zum Zwecke des Mitverzehrs durch einen andern entwandt worden sind.

* Berlin, 15. Juni. Aus Madrid wird dem Lok.- Anz. gemeldet: Der Minister des Auswärtigen erklärte, die jüngsten Nachrichten aus Kuba seien günstig. General Pando, welchem der Schutz der kubanischen Südküste anver­traut ist, zeige sich seinen Aufgaben durchaus gewachsen. Er habe den Insurgenten am Sonntag empfindliche Verluste beigebracht und dabei stets den rechten Augenblick wahr­genommen. um die Landung von Amerikanern zu verhindern. Das Dekret, dos den Sessionsschluß der gesetzgebenden Körperschaften verfügt, ist von der Königin bereits unter­zeichnet. Nach der Genehmigung des Budgets wird Sa- gasta von dem Dekret Gebrauch macken. DaS Ministerium würde dann einem Kabinett Platz machen, dessen Aufgabe es wäre, den Frieden herbei,zusühren.

* Berlin, 15. Juni. Es kann nach den Berl. Pol. Nackr. bereits als sicher angesehen werden, daß die Revi­sion des Gesetzes über die Jnvaliditäts- und Altersversicherung dem Reichstage nach seinem Zusammentritt wird vorgelegt werden können.

* Berlin, 16. Juni. Aus New-Aork wird gemeldet: Ter Ministerrat beschäftigte sich eingehender mit Deutschlands Stellung zu der Annexion der Philippinen. Diese Annexion ist nun beschlossene Sache. Amerika wird die Philippinen eventuell mit den Waffen behaupten. Wahrscheinlich wird die Union auch die kanarischen Inseln annektieren. Im ameri­kanischen Lager hat die Nachricht von der Verstümmelung der Toten durch die Spanier unglaubliche Wut entfesselt. Die Leute schwören, daß sie keinen Pardon geben werden. In New-Iork herrscht ebenfalls größte Erbitterung, und laut wird nun ern direkter Angriff auf Spanien gefordert.

Arrsltiir-rsehes.

* Prag, 15 Juni In Neustadt und Weinberge zeigten beute Morgen die Häuser mit deutschen oder jüdischen Bewohnern allerlei Zeichen, wie Toienköpfe, Kreuze, Ziffern, Bruchzahlen, Buchstaben rc. Weil solche Zeichen vor und während der letzten Unruhen eine Rolle spielten, entstand eine begreifliche Angst unter der deutschen und jüdischen Be­völkerung. Die strengste Untersuchung wurde eingeleitet. Die Zeichen wurden von Wachleuten entfernt.

* Die Provinz Rom gehört zu den ungesundesten Gegenden Italiens. Die Ursache sind die Pontlnischen Sümpfe. Mehr als 100 Quadratkckometer Land bilden einen schwimmenden Sumpf, der im «Sommer bösartige Fieber- dünste ausatmet und das Gebiet im weiten Kreise zu einer Brutstätte der bösartigsten Krankheiten macht. Gelänge es. den Sumpf trocken zu legen, so würde die Gegend gesunden und ein großes Gebiet des fruchtbarsten Landes würde ge­wonnen. So fruchtbar wären die Gelände, daß sich die Entwässerungskosten gut verzinsen würden. Schon die alten römischen Kaiser machten sich an das Werk. Li- vermochten nicht, etwas Dauerndes und Gutes zu schaffen. Jetzt soll von neuem und zwar mit modernen Mitteln dem Sumpfe ein Ende gemacht werden. Das Projekt des deutschen Majors v. Donot in Kassel ist, wie aus Rom berichtet wird, einen Schritt näher gerückt. Eine Generalversammlung der Besitzer der Sümpfe beschloß, das Projekt der Regierung zur Genehmigung zu empfehlen. Mehrere Grundbesitzer be­teiligen sich mit bedeutenden Summen an der Ausführung. Herrn v. Donat steht auch deutsches Kapital zur Verfügung.

seinem breiten, aber nicht häßlichen Gesicht seinen Platz ein und ergriff ein Ruder. Schaltengleich schossen die Kähne nun über das Wasser, von keinem andern Laut, als dem Krackkrack des Holzes begleitet.

Nock tönte der Schall leise und vereinzelt zurück. Aus dem Giebelsenster des von den hohen Schwarzpappeln fast verdeckten Hauses fällt ein Lichtstreif auf den See durch die flüsternden Blätter hindurch. Auf diesem Lichtstreif haftete das Auge Ralfs Barnekows, des jungen Fischers, so lange er ihn sehen konnte. Eine weit vorspringende Landzunge verbarg ihn endlich. Immer zauberischer wird nun die Nacht, immer weißer, voller das Mondlicht, bis Erde und Himmel wie in geisterhafter Verklärung dahin zu schweben scheinen, eins in des anderen liebeseliger Umarmung.

Hinter den Pappeln klirrte leise ein Fenster, und ein Augenpaar, das mit dem Licht und Glanz der stummen Nacht wetteifert, blickte hinaus, vom Himmel zur Erde und wieder hinauf, ein feines rosiges Lippenpaar seufzte und flüsterte wie in heißer, unruhiger Sehnsucht:

O Mond, o lösch dein gold'nes Licht,

O Nacht, sei nicht so schön!

Ihr lieben Sterne funkelt nicht.

Ich möchte schlafen geh'n.

*

Rasch eilen die Stunden der sommerlichen Nacht da­hin, schon früh regen sich die Schläfer auf der Fischerinsel.

Auf dem breiten Steg hinter dem Pappelhause stand ein junges Mädchen in einfachem Morgenkleide. Neben ihr kniete eine ebenfalls jugendliche Magd, welche triefende Wäsche mit einem derben Klopfholz bearbeitete, sie daun tüchtig im Wasser schleuderte und spülte und mit kräftigen Drehungen ausrang. Ihre junge Herrin achtete nicht viel auf sie, denn sie hielt die Blicke auf den jenseitigen Wald ge­heftet und sog mit halb geöffnetem Munde den erfrischenden Hauch der über den See her wehte, ein.