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um welches es sich handele, entspreche dasselbe den Staatsinteressen, es verschaffe den zahlreichen Arbeitern Beschäftigung. Schließlich bringen de Nobili, Lantini und Genossen einen Antrag ein, die Regierung aufzufordern, daß sie der Kammer einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlege, ehe sie zum Verkauf der Schiffe schreite. Der Antrag wird aber von der Kammer mit großer Mehrbeit abgelehnt.
* Paris, 25. März. Im gestrigen Beschluß des deutschen Reichstags, der die Annahme der Flottenvorlage bedeute, erblickt der „Temps" einen persönlichen Sieg des Kaisers. Für Deutschland wie Europa eröffne sich eine neue Phase der Entwicklung. Deutschland trete in die Zahl der Seemächte ersten Ranges und in eine große internationale Kolonialpolitik ein. Deutschland sei ein Faktor mehr, womit England rechnen müsse, um seine Marine-Ueberlegenheit und Herrschaft zu behaupten und zu bewahren.
* Paris, 25. März. Henry Rochefort lehnte eine Kandidatur, die ihm der 20. Pariser Bezirk anbot, mit der Begründung ab, er glaube, in seiner Zeitung mehr zu bewirken als in der Kammer.
* Wie dem Kl. Journal aus Paris gemeldet wird, erregt eine Rede des Exministers Gablet über die Allianz mit Rußland Aussehen. Er wirft derselben eine schwere Schädigung Frankreichs in China vor, ohne die geringste Aussicht auf die Verwirklichung der französischen Hoffnungen in Europa.
* London, 26. März. Die zweite Ausgabe der „Times" meldet aus Hongkong von heute: Das englische Kriegsschiff „Barfieur" sei nach Nagasaki in See gegangen. Gestern sei Befehl gegeben worden, daß die Marinestation Hongkong sofort Vorkehrungen treffe, sich in Kriegsbereitschaft zu setzen. Das Personal
sei vorläufig verstärkt worden und arbeite Tag und Nacht. Die Mobilmachung sei auf Dienstag festgesetzt worden. Französische Kreuzer seien, ohne Hongkong anzulaufen, nach Norden gegangen.
* Aus London eingetroffene Meldungen über den dortigen Eindruck der russisch-chinesischen Abmachungen lauten sehr ernst. In einigen Journalen und öffentlichen Erörterungen wird die englische Regierung wegen ihres Zauderns heftig angegriffen; die Lage wird als äußerst kritisch bezeichnet. An hiesiger amtlicher Stelle glaubt man jedoch nicht an einen Krieg in absehbarer Zeit.
* Konstantinopel, 26. März. Die Räumung Thessaliens wird am 31. Mai vollendet sein.
* Ne W-N o rk, 25. März. Der Bericht der „Maine"-Kommission, der besagt, daß eine äußere Explosion, wahrscheinlich eine submarine Mine, die Ursache der Katastrophe war, erregt große Aufregung in allen Volksschichten, indessen ist es noch immer das ernste Bestreben Mc Kinley's, einen Krieg zu vermeiden, falls Spanien vernünftigen Forderungen zugänglich sei. Das Kabinet blieb den ganzen Tag zusammen. Die Regierung erfuhr, daß Spanien eine zweite Torpedoflotille schicken wird. Der Kongreß wird sich beute bis Montag vertagen. Es scheint schwierig, ihn von energischen Schritten zurückzuhalten.
* New-Aork, 26. März. Mc Kinley's Forderungen an Spanien wurden heute übermittelt. McKinley verlangt hauptsächlich, daß die Feindseligkeiten schnellstens beendet werden.
* Hongkong, 26. März. Sämtliche englische Kriegsschiffe verladen Kohlen und Munition. Sie erhielten den Befehl, sich bereit zu halten, unverzüglich
in See zu gehen. Auf den Schiffswerften wird Tag und Nacht aeorbeitet.
Neueste Nachrichten.
* Madrid, 27. März. Die Regierung ist fest entschlossen, unter keinen Umständen eine Einmischung der Vereinigten Staaten auf Cuba zuzugeben. Sie wird sogar sich jede amtliche Verhandlung hierüber verbitten. Der allgemeine Eindruck ist, daß der Ausbruch eines Konfliktes unmittelbar bevorstehe. Die Rüstungen dauern hier fieberhaft fort. In Marinekreisen herrscht die Ueberzeugung, daß die spanische Kriegsflotte der amerikanischen gewachsen sei. Der Patriotismus lodert in Heller Glut. Ueberall bieten sich massenhaft Leute an zum eventuellen Ersatz der Garnisonen.
* Budapest, 27. März. Nach fünftägiger Verhandlung wurden heute Abend 66 Bauern von Tapin Szent-Marto, die im Vorjahre Grundbesitzer Ludwig Kubinyi und 17 seiner Bediensteten schwer verletzten, zu 2-und Ijähriger Zuchthausstrafe und je fl. 50 verurteilt.
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Entgegnung.
Einige „kleinere Versehen", die „verschiedenen" wiederum nicht Unterzeichneten „Interessenten der Realschule" in ihrer Erwiderung passiert sind, nötigen mich zu einer erneuten Richtigstellung.
1) Das Verhältnis der Gesamtzahl der Wochenstunden zu der Zahl der Lateinstundcn an hiesiger Lateinschule ist nicht 93 zu 34, sondern 98 bis 102 zu 32 bis 34, demnach Lateinisch nicht mehr als Vatel. Die Quellen, aus denen diese „Interessenten" schöpfen, sind eben etwas trübe.
Wenn man weiter den großen Vorsprung nicht begreifen kann, den unsere Anstalt mit 3 Lehrkräften vor einer solchen mit l^/s oder 2 Lehrkräften hat (für die hiesige Stadt können übrigens nur 1^2 in Betracht kommen), so möge man diesen Glauben behalten; ich und so manche andere, die den „bescheidenen Interessenten" an Verständnis für die Sache allerdings vielleicht nicht gleich kommen, aber am Ende doch auch einigermaßen orientiert sein dürften, erlauben uns der gegenteiligen Ansicht zu sein.
2) Daß die Erhöhung der Ausgaben bei der Errichtung einer Realschule auch von dieser Seite zugegeben wird, ist ein wertvolles Zugeständnis. Bon dem Schreckgespenst, daß die jetzige Hilfslehrerstelle auch einmal zu einer teureren definitiven werden könne, wird sich niemand aufregeu lassen, der weiß, daß dies ja ganz im Belieben der hiesigen Stadt liegt. Uebrigens würden sich die Kosten durch eine Realschule viel mehr erhöhen, als die „Interessenten" glauben, wie ich in der Versammlung klar gelegt habe.
3) Wie tief die Kenntnis der Organisation unserer Lateinschule bei den Interessenten von hier und auswärts war, daran bat sich die hiesige Bürgerschaft zur Genüge in der Versammlung im Waldhorn überzeugen können.
4) Auch das Zeugnis des zum Eideshelfer aufgerufenen Herrn Lemaitre aus Paris beweist für unsere Verhältnisse gar nichts. Wie es in Frankreich aussieht, ist für uns ganz belanglos, wir sino in Deutschland und Altensteig. Bei uns wird eben der Unterricht überhaupt nicht mehr „in der Form wie vor Jahrhunderten" erteilt. Dem Zeugnis dieses Franzosen stehen auch Hunderte von Zeug- rnssen der bedeutendsten Männer gegenüber. Das weiß jeder, der sich mit Pädagogik überhaupt schon beschäftigt hat.
5) Auf die andern Liebenswürdigkeiten und persönlichen Angriffe in der „Erwiderung" gehe ich nicht ein, wie ich es überhaupt ablehnen muß, mich mit s 0 l che n sch iefe n , längst widerlegten, aus allen möglichen Beweggründen entspringenden, teilweise von auswärts importierten Behauptungen, die durch wiederholtes Aufwärmen keineswegs genießbarer werden, rn der Zeitung länger zu beschäftigen.
Die Gelegenheit zur Klärung und zwar mit offenem Bister war geboten, die hiesige Bevölkerung hat ihr Urteil. Wer sonst noch der Aufklärung zu bedürfen glaubt, dem steht für jedes in anständiger Form vorgebrachte Anliegen mein Dienstzimmer jederzeit offen.
Damit schließe ich die Akten über diese Sache endgiltig.
Dr. Wagner.
Nachdem wir der Erörterung der Realschulfrage nunmehr weitesten Spielraum gelassen haben, erklären wir, daß weitere Einsendungen in dieser Angelegen- heit keine Aufnahme mehr finden. _Die Red, ds. Als._
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