vor und hat einen Gehilfen des Friseurs in Haft genommen.

* Ulm, 24. Mai. In vergangener Nacht wurden zwei Einbrüche verübt. In der Bahnhofstraße wurden im Ctgarrengeschäft des Kaufmanns Jäger 400 Mk. und bet dem Eisenhändler Rapp am Münsterplatz 500 Mk. gestohlen. Einer der Diebe, welcher sich mit dem Augsburger Zug entfernt hatte, wurde heute früh in Günzburg festgcnommen. E ne in der jüngsten Mordaffaire heute vormittag vorgenommene Verhafiung erregt das größte Aufsehen. Es handelt sich um einen früheren Offizier.

* (Verschiedenes.) Am letzten Samstag hatte ein 29jähriger Arbeiter im Rothenbach-Werk (bei Neuenbürg) das Unglück, beim Ankuppeln von einer Kette erfaßt und derart verletzt zu werden, daß er vorgestern nach qualvollen Schmerzen starb. Beim Baden geriet der 10jährige Bergmannssohu Karl Englert in Kochendorf (O.-A. Neckarsulm) an eine tiefe Stelle und verschwand. Als einer der Mitbadenden, ein lOjährtger Knabe, dies bemerkte, unternahm er Tauchversuche und noch rechtzeitig ge­lang es ihm, den bereits Erschöpften vom Tode des Ertrinkens zu retten. Dem mutigen jungen Retter gebührt deshalb volle Anerkennung. Eine ebenso eigentümliche als beunruhigende Erscheinung zeigte sich dieser Tage an den an der Straße von Her­ber tingen nach Oel kosen liegenden Wiesen. Nachdem solche vor einigen Tagen noch im üppigsten Grün prangten, zeigten sie heute ein graubraunes Aussehen u. es rührt Liese Veränderung von Milliarden kleiner Raupen her, die den Graswuchs vollständig zerstören. Beresis sind ca. 50 Morgen diesen Ver­wüstern zum Opfer gefallen. Letzter Taage schlug in Kirchheim u. T. der Blitz in die Schutzhütte auf dem Käppele, wo 18 Menschen Zuflucht gegen den strömenden Regen gesucht hatten. Mehrere Frauen und Kinder wurden dadurch zu Boden geschleudert, erlitten indessen außer einer länger anhaltenden Be­täubung keinen Schaden. Am Sonntag nacht schlug der Blitz in die alte Schleifmühle hier und verur­sachte durch Zertrümmerung am Gebäude nicht uner­heblichen Schaden; Menschenleben wurden auch hier nicht gefährdet.

* München, 22. Mai. Die Abgeordnetenkammer nahm mit großer Mehrheit den Antrag an, die Re­gierung möge die Frage der Einführung einer all­

gemeinen progressiven Einkommensteuer prüfen und baldigst eine diesbezügliche Vorlage über die Reform der direkten Steuern unter Entlastung der minder Bemittelten und stärkerer Belastung der Wohlhaben­den und Reichen einbringen.

" Aus München wird unterm 19. ds. Mts. berichtet: Heute wurde ein 9jähriges Mädchen beerdigt, das, obwohl es zu den tüchtigsten und bravsten Schülerinnen seiner Klasse gehörte, sich mit Sublimat vergiftet hatte,weil seine Brüder es immer geärgert hätten."

* Berlin, 23. Mai. Unter dem Vorsitz von Levetzows fand heute im Retchstagsgebäude eine Sitzung des Gesamtkomites zur Errichtung eines Btsmarckdenkmals in Berlin statt. Der Vorsitzende berichtet über die Thätigkeit des Ausschusses in Be­treff der Vorbereitung der Platzfrage. Der Ausschuß entschied für den Platz vor dem neuen Reichstags­gebäude. Aus einem Schreiben aus dem Kabinett des Kaisers geht hervor, daß auch der Kaiser mit der Wahl dieses Platzes einverstanden ist. Das Ge- samtkomite entschied sich allein heute endgiltig für diesen Platz und beschloß, einen allgemeinen Wettbe­werb mit Preisen für ein Standbild auszuschreiben.

* Berlin, 23. Mai. Dem Bundesrot ist der Entwurf einer Verordnung zugegangen betreffend die Erhebung eines Zollzuschlags für die aus Spanien kommenden Waren. Die vorgeschlagenen Sätze sollen in Kraft treten für den Fall, daß die spanische Re­gierung den Maximaltartf gegen Deutschland anwen- den sollte.

'Hamburg, 23. Mai. Die Blätter melden, Preußen habe dem Hamburger Senat die Abtretung Kuxhafens und Ritzebüttels beantragt, wogegen Altona an Hamburg abgetreten werden soll.

Ausländisches.

* Wien. Die Führer der ultramontanen Opposition im ungarischen Magnatenhause, die Grafen Ferd. Zichy und Nikolaus Esterhazy, teilten in der letzten Audienz, die sie beim Kaiser in der Wiener Hofburg hatten, ihren Entschluß mit, den Widerstand gegen die Civilehe sortzusetzen. Die Bereitwilligkeit des Monarchen zur Ernennung einer beträchtlichen Anzahl erblicher Magnaten wird bezweifelt.

* Parts, 22. Mai. Das Ministerium Casimir Perier ist unerwarteter Weise wegen einer sozial­politischen Frage gestürst worden. Di: Sache ging

folgendermaßen zu: In der Kammer beantragte heut: Guesde (Soz.), den Arbeitgebern zu verbieten, daß sie die Arbeiter in den Fabriken und dergleichen mehr als acht Stunden den Tag und mehr als sechs Tage die Woche arbeiten lassen. Der Antragsteller bittet um dringliche Beratung. Der Antrag auf Dringlich­keit wird abgelehnt und der Antrag Guesde an die Kommission verwiesen. Abg. Salis befragt den Minister für die öffentl. Arbeiten Jonnart wegen der Weigerung der Eisenbahngesellschaftcn, ihren Ar­beitern Urlaub für den Besuch des internationalea Kongresses zu gewähren und Jourde interpelliert wegen der Siaatsarbetter. Trotzdem der Minister befriedi­gende Antworten giebt, lehnte das Haus den ge­wünschten Uebergang zur T.-O. ab, nahm dagegen eine von Ramel vorgeschlagene Tagesordnung mit 251 gegen 223 St. an, worauf die Minister den Saal verließen. Die Sitzung wurde auf Montag vertagt.

* Brüssel, 24. Mai. Im Lager einer Zucker­raffinerie entdeckten Arbeiter eine große Anzahl Dy- uamiipatronen. Untersuchung ist eingeleitet.

* London, 22. Mai. In England herrscht zur Zeit kaltes Wetter. Sowohl am Sonntag wie am Montag fiel Hagel, und nichts erinnerte daran, daß der Wonnemonat Mai schon der Neige zugeht. In Cheshtre zeigte der Wärmemesser gestern 3 Grad unter Null. Die Obstbäume haben namentlich unter der Kälte gelitten. In Ashford fiel gestern sogar Schnee. Auch in Schottland friert es.

«Belgrad. 23. Mai. In dem Stadtviertel Vratfchar von Belgrad wurde gestern eine geheime Patronenfabrik entdeckt und mehrere tausend Patro­nen mit Beschlag belegt. Viele Verhaftungen wur­den vorgenommen. Die radikalen Gemetvdeausschüffe im Lande wurden bisher zumeist widerstandslos von der Polizei und dem Militär beseitigt. Die radi­kalen Blätter sind seit zwei Tagen mit Beschlag be­legt. Das Militär wird in Bereitschaft gehalten.

Vermischtes

«^Unverfroren.) Madame:Sie müssen wirk­lich diese häßliche Gewohnheit oblegen, immer das letzte Wort zu behalten." D ensimädchen:Ja, aber Madame, wie soll ich denn schlißltch wissen, daß Sie nichts mehr zu sagen haben?"

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