Wie soll der Bauer diesen Winter dei dem vorhandene« Futtermangel sei« Vieh füttern?
Vor Beginn der Winterfütterung hat jeder Bauer über seine selbsterzeugter Futtermittel und den jetzigen Vorrat sich klar zu werden. Das Gewichtsquantnm von Heu und Oehmd wird, wenn keine Auszeichnungen über die Ernteergebnisse vorhanden sind, so ermittelt, daß der Hcvßock nach Länge, Tiefe und Höhe abgemessen wird, die gewonnenen Zahlen multipliziert und mit 0,7 dividiert werden. Die Zahl, welche sich ergibt, stellt oas Gewicht in Zentnern dar,
Z. B. ist ein Heustock 2,5 Meter lang, 3 Meter hoch, 2 Meter tief: 2,5 mal 3 gleich 7,5 mal 2 gleich 15 Cbm. : 0,7 — 21 Zentner Heu oder Oehmd. Etwa 7—8 Garben geben einen Ztr. Stroh. Auf diese Weise kann jeder Bauer seinen Wintervorrat ziemlich genau ermitteln. Dieses Resultat mit 200Winter- futtertagen (Ende Oktober bis 15. Mai) dividiert, ergibt, wie viel Raufutter pro Tag zur Verfügung steht und wie viel dann an das einzelne Tier verabreicht werden darf.
Ta das Dürrfutter, namentlich He», sehr spärlich vorhanden ist, muß selbstverständlich sämtliches Stroh zur Verfütterung kommen. Trotzdem werden aber bei den meisten Bauern, die einen halbwegs entsprechenden Vieh stand durchwintern wollen, die Futterrationen auf das kleinste, zuläßige Quantum herabgesetzt werden muffen.
Vor ollem handelt es sich darum und das ist der größte Vorteil, den jetz: noch vorhandenen Viehstand unter allen Umständen zu erhalten.4
Eine mittlere Kuh mit 8 Ztr. Lebend-Gewicht, welche bei normaler Fütterung pro Tag 24 Psd. Heu und Oehmd re. bedarf, kann mit 14—16 Pfd. Raufnttcr und entsprechendem Kraftfutter ernährt werden. Da aber nicht nur das Futterquantum auf die Minimalration bemessen ist, sondern das Raufutter auck zur Hälfte bis Vs aus Stroh besteht, sind die in demselben enthaltenen Aähr- stoffe zur Erhaltung und Produktion der Tiere absolut ungenügend, weshalb außer Runkeln und Kartoffeln unter allen Umständen Kraftfuttermittel zu verfüttern sind, und zwar ist es viel rentabler, wenn Malzkeime, Oelkuchen und Maismehl verfüttert werden, als Frucht, da in Elfteren das fehlende Protein, d. h. blut- und fleischbildende Nährstoffe viel reichhaltiger enthalten sind, als in der Halmfrucht. Es müssen zu obigem Quantum Raufutter mindestens IV 2 Psd. Malz keime, 1 Pfd. Erdnuß - kuchen, 1^/2 Psd. Maismehl verfüttert werden. Dvrck jedes ver
fütterte Pfund Kraftfutter erzielt man wenigstens 1 Liter Milch mehr ä 10 ^ bei 4 Pfd. 40 in 200 Tagen — 80 8 Zentner
Kraftfutter ä7 kosten56-^L. Der Nutzen im Mehrmi lchertr ag ist somit 24 Mk. Außerdem hat die Haushaltung genügend Milch, ist die Ernährung der Tiere eine viel günstigere und der gewonnene Dünger ein besserer. Wollten die 8 Ztr. Kraftfuttermittel, welche einen Protein- und Fett-Nährwert von 206 Pid. enthalten, durch Dinkel ersetzt werden, so bedarf man aufs allerwenigste, um diese Eiweißnährstoffe zu erhalten, 23 Ztr. Dinkel ä. 7 ^ — 161 Futtcrwert 84 18 Ztr. Roggen L 9 ^ — 162 Futterwert 97 16 Ztr. Haber ä, 8 ^ — 128 Juttermert 68 Aus
obigem ist zu ersehen, daß es vernünftiger ist, wenn die Irucht verkauft und hiefür gewerbliche Produkte, so lange dieselben noch um gegenwärtigen Preis zu erhalten sind, gekauft und verfüttert werden. Selbstverständlich wird leichte oder beregnete Frucht vorteilhafter verfüttert, als um geringen Preis verkauft. Wo viele Kartoffeln und Runkeln zur Verfügung stehen, kann etwas weniger Kraftfutter verabreicht werden, bei großer Strohfütterung dagegen entsprechend mehr.
Nicht unerwähnt möchte ich lassen, daß es jetzt bei Beginn der Winterfütterung notwendig ist, sofort mit den Kr aftfuttermitteln zu beginnen, um das Rausuttcr von Anfang an einzuteilen und nicht erst damit zu beginnen, wenn der Vorrat an Heu und Stroh seinem Ende entgegengeht. Wenn man denselben dann erst durch einige Ztr. Kraftfutter strecken will, ist es zu spät.
Die Kraftfuttermittel können angefeuchtet, d. h. zu einer Schlempe angemacht und dann jeweils mit dem Raufutterhäcksel verfüttert werden, außer dem günstigen Erfolg hat dies noch den Vorteil, daß die Tiere dadurch sämtliches Stroh gerne aufnehmen.
Tröllenshof, den 8. Nov. 1893. Link.
Vorstehende, sehr schätzenswerte Ausführungen werden sämtlichen Landwirten des Bezirks zur ernsten Beachtung empfohlen. Wer seinen Vorteil versteht, handelt darnach.
Nagold, den 9. November 1893.
Vereinsvorstand: Oberamtmann Vogt.
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