nvq vvr einigen ^ayrzeynren in ocn rrtimica 40 /0 der Operierten an Blutvergiftung starben, sei das Verhältnis heutzutage blos 1°/o. Bei Anwendung der antiseptischen Behandlung könne bei Operationen eine Eiterung der Wunde ganz vermieden werden und wo eine solche vorkomme, liege eine Nachlässigkeit des behandelnden Arztes vor. Zum Glück seien es unter den zahlreichen Pilzen nur wenige, welche vergiftend wirken, die meisten sind dem Menschen, überhaupt dem gesamten Wachstum nur förderlich, eine zu große Angst vor den Bösewichtern sei deswegen nicht am Platze. Jedoch mahnte Redner zu größter Vorsicht bei offenen Wunden, namentlich sollte bei vorkommen­den Stich- und Schnitt-Verletzungen nie die Wunde ausgewaschen, sondern der Blutung freier Lauf ge­laffen werden, denn das austretende Blut sei der beste Damm gegen eindringende Bazillen, dagegen emfehle sich sehr das Auflegen eines Kautschuckheftpflasters. Dieses sollte in keinem Hause fehlen. Brandwunden sollten mit Leinöl bestrichenwerden, Insektenstiche sind mit Salmiak­geist einzureibrn und als oberster Grundsatz habezugelten, daßjederzeit der Eiter zu entfernen sei;das Messer trage hier entschieden zur Heilung am meisten bei; das gelte namentlich auch vom Nagelfluß. Bei rechtzeitiger Entfernung des Eiters könnten verkrüppelte und steife Finger vermieden werden. Dann machte Redner noch auf die Erscheinung aufmerksam, daß im vorigen Jahre in Hamburg kein Gerber von der Cholera befallen worden sei; der Gerbstoff sei eben sehr taninhaltig und dies sei das stärkste Gift gegen die Bazillen. Dagegen gebe es gegen die Milzbrand- Pilse kein kräftig genug wirkendes Gegenmittel; diese Pilse seien die gefährlichsten. Nur sofortige ärztliche Hilfe könne hier vom sicheren Tode retten; wenn die Pilse schon die befallene Stelle überwuchert hätten, dann könne zumeist nicht mehr geholfen werden. Zum Schluß warnte Herr Bornitz noch eindringlich vor den Quacksalbern und Kurpfuschern, welche die Blutvergiftung nicht zu behandeln verständen, weil sich ihre Diagnose zumeist auf irrige Voraussetz­ungen gründe. Der lehrreiche Vortrag fand den ungeteiltesten Beifall der zahlreichen Zuhörer. Den Dank zollte Herr Maier in verbindlichen Worten und in einem dreifachen Hoch auf Herrn Dr. Bornitz, in das allseitig eingestimmt wurde.

-o. Eb Hausen, 2. Okt. Das in diesem Som­mer hier in Angriff genommene Fabrikanwesen des Hrn. Schickhardi wurde in letzter Woche soweit fer­tig gestellt, daß nun auch die Bedachung angebracht ist und nur noch die innere Ausrüstung mit allerlei Maschinen und Einrichtungen übrig bleibt, bis die umfangreiche Gewerbsthättgkeit darin beginnen kann. Da nun die Hauptarbeit an dem Gebäude zustande gebracht und ein großer Teil der dabei beteiligten Arbeiter entbehrlich geworden ist, gab Herr Schick­hardt am letzten Samstag dem gesamten gegen 100 Personen zählenden Baupersonal ein Fest. Das Fabrikgebäude war hübsch geschmückt. Am Abend bewirtete Herr Schickhardt die Beteiligten in freige­biger Weise im Gasthaus zum Waldhorn hier. An­wesend bei der geselligen Unterhaltung waren die bürgerlichen Kollegien, Herr Pfarrer Müller und verschiedene hiesige Bürger. Treffliche Reden, frohe Gesänge und die gute Bewirtung trugen zur Herbei-

illyrnilg emrr geoovcnen «unnmung auer ANwr den bei. Bis jegt war Herr Schtckhardt bei seinem Unternehmen vom Glück begünstigt, möge dasselbe ihm auch in Zukunft stets zur Seite stehen und die Fabrik auch der Gemeinde Ebhausen, die in jeder Weise dem Eigentümer entgegenkam und seine Be­mühungen unterstützte, von bleibendem Nutzen sein.

- 2 . Ebershardt, 2. Okt. Gestern fand hier im Gasthausz. Lamm" die Herbsthauptversamm­lung des Schwarzwaldbienenzüchtervereins statt. Die Beteiligung dabei war trotz des gestrigen Regen- wetterS eine verhältnismäßig zahlreiche. Selbst von Simmersfeld und Atchhalden waren Bereinsmitglieder hierhergekommen, um den Bienenstand des Herrn Schullehrers Kümmel zu besichtigen und der Ver­sammlung anzuwohnen. Der schöne Bienenstand des Vereinsvorstands Herrn Kümmel, sowie seine guten volkreichen Völker erregten allgemein die Bewunder­ung der Besucher. Der Hauptgegenstand der Ver­handlungen war der in Aussicht gestellte Vortrag seitens des Veretnsvorstands über die heurige Aus­stellung des Landesbienenzüchtervereins vom 7.14. Sept. in Horb. In längerem, freiem Vortrag be­richtete Herr Kümmel über die Verhandlungen der Delegirten des Landesbienenzüchtervereins, die in mancher Hinsicht des Interessanten für die Imker viel geboten haben. Hervorgehoben dürfe werden, daß aus dem gesammelten Kapital des Landesvereins eine eigene Jmkerschule in Hohenheim errichtet wer­den soll. Ferner sei allgemein mit Genugthuung wahrgenommen worden, daß die Kgl. Regierung der Sache der Bienenzucht ihre besondere Aufmerksamkeit schenke, indem sie einen Vertreter in der Person des Herrn Präsidenten der Zentralstelle für Landwirt­schaft, H. v. Ow zu der Versammlung des Landes- Bienenzüchtervereins abgesandt habe. In Bezieh­ung auf die Horb er Ausstellung hob Herr Kümmel hervor, daß dieselbe eine reichhaltige und schöne gewesen sei, insbesondere was die Produkte der Bienenzucht, Honig und Wachs anbelange, ebenso die Sammlung von Schriften, die Bienenzucht be­treffend. Wegen Abwesenheit des Herrn Schul­lehrers Denkinger in Enzthal konnte der zweite größere Vortrag über die Gewinnung von Kunst­schwärmen nicht gehalten werden, dafür teilte dann das Ausschußmitglied Herr Waidelich seine dies­jährigen günstigen Erfahrungen über die von ihm ge­machten Kunstschwärmen mit. Was die heurige Honigernte betrifft, so wurde hervorgehoben, daß die­selbe im hintern Bezirk diesmal, namentlich im Spät­sommer zur Zeit der Heidetracht recht günstig über­haupt im ganzen viel besser ausgefallen sei als die im vorderen. Alle diejenigen, die mit ihren Völkern in die Hetdetracht gewandert seien, haben überaus günstige Erfahrungen gemacht. So bot die Ver­sammlung hier den Teilnehmern manches Belehrende.

Grömbach, 1. Okt. (Einges.) Das neue nun zwei Monate in regelmäßigem Betrieb stehende hydrau­lische Pumpwerk der Gemeinde Grömbach wurde nun kürzlich durch den Erfinder desselben und oberleitenden Techniker Baurat Kröber in Stuttgart der Abnahme- Prüfung unterzogen. Der Probe wohnten als Ur­kundspersonen die Mitglieder des Gemeinderats und Bürgerausfchuffes bei. Das Resultat war ein sehr

den Büchern! Deren Anzahl ist nicht groß. Es be­darf keiner langen Zeit, die zu durchstöbern. Ich schüttele jedes einzelne Buch, ich durchblättere sie ini fliegender Eile. Aber auch hier ist nichts zu ent-' decken.

Die matten Strahlen der Blendlaterne erleuchten schwach das große dunkle Zimmer. Dort gibt es tausend Stellen, an denen eine solche Kleinigkeit sich verbergen läßt tausend Stellen und doch nur eine ist die rechte. Aber warum sollte es nicht auf dem Kontor sein?

Aus dem einfachen Grunde, weil Percy Barker

der Mörder diesen gravierenden Beweis, diese Erinnerung nicht den ganzen Tag in seiner unmittel­baren Nähe haben will. Wenn der Abend kommt, dann sitzt er vielleicht hier an seinem Schreibtisch er hat hier wohl gestern und vorgestern so gesessen

das unheilschwangere Papier vor sich. Dann steht sein ermordeter Kompagnon vor ihm, dann empfindet der starke Mann ein gewisses unnennbares Grauen er empfindet Reue? Nein, Percy Barker bereut die Mordthat nicht, die er kalten Llutes begangen hat. Wäre dieselbe noch unge­schehen, würde er sie sicher ausführen.

Ich suche, suche-Es gibt keinen Win

kel im Zimm.r, den ich undurchforscht gelassen, keinen Gegenstand, den ich ni-U grün-lich durchstöbert habe. Nein, das No izbuch ist nicht hier. Ich bin meiner L-ache gan, sicher. Und doch ist es nicht anzu­nehmen, ist es nicht völlig wahrscheinlich, daß d r Mörder es hier in der Nähe haben will, um es

jederzeit vernichten zu können? Ja natürlich; aber wo, wo?

Die Thür zu dem Nebenzimmer ist offen. Me­chanisch fällt mein Blick auf -.inen kleinen Tisch, der in der Mitte desselben steht.

Auf demselben steht eine Schale, eine elegante Nickelschale. Der Boden der Schale ist mit Visiten­karten, Einladungen und ähnlichem bedeckt. Es könnt- mich interessieren, was für Verkehr Percy Barker hat.

Freilich st das interessant, denn hier zwischen Karten und Briefen stoßen meine Finger plötzlich auf einige kleine dünne Blätte, die mit fe ner, schwer leserlicher, aber mir wohlbekannter Schrift beschrieben sind. Die blauseidenen Dackel sind abgerissen Percy Barker ist ein vorsichtiger Mann und von dem ganzen Buch sind nur noch diese w.nigen Seiten übrig geblieben! Und bei dem unsicheren Schein der Laterne lese ich, was Benjamin Hood einst nieder­geschrieben hat.

Percy Barker war schlau, sehr schlau! diesmal hatte er sich jedoch verr chnet. Die List, die er an- waudte, war nicht seine eigene Erfindung, ich hatte s- on früher davon gehört. Wenn er diese Doku­mente, freil ch in v ränderter Gestalt und zum T il vernichtet, am hellen, lichten Tage vor aller Welt Augen hinlegte, so war es, weil wohl niemand auf den Gedanken kommen konnte, sie hier zu suchen?

Aber wer weiß vielleicht kam Mr. Barker schon heute auf den Einfall, die Dokumente zu zer­stören. Vielleicht war es da sicherer, sich ihrer sofort

und Material der Maschine dem Vertrag entsprechen L-s »s und die Ausführung eine meisterhafte ist. Der Gang Z 8 ZZ ist in hohem Grade gleichmäßig und still. Gegenstand^ ^ 2 -» besonders genauer Erhebung war die Leistung des^^»Z Werkes an gehobenem Wasser, und das sog. Güte-8,^

Verhältnis der Maschine. Bevor wir hierauf näher eingehen, sei noch kurz erwähnt, daß die Kcöber'sch:^«IZ Wrflersäulenpumpe, wie sie auch in Grömbach zur »WAy. Anwendung kam, die Wasserkraft der Quelle selbst als motorische Kraft zum Heben eines Teils des Wassers ^ nutzbar macht, und daß Waffermotor und Pumpe

eine einzige Maschine bilden. Dieses System macht

also jede andere Kraft (Dampf, Gas, Benzin, Petro- leum, Heißluft, Wind) überflüsstig; Wasserräder und Pumpen bisheriger Art sind ebenfalls unnötig. -

einziger Kolben, an einem Cylinder hin und

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her:

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gehend, empfängt die treibende Kraft des Wassers 8^8,

und drückt gleichzeitig, und zwar ohne Zwischenglied das Trink- und Nutzwasser in die Höhe. Nach dem ^ seitens der Gemeinde mit der Fabrik abgeschlossenen-RI A- Vertrag sollte das Pumpwerk bet einem Gesamtwaffer-ÄgdLi zufluß von 1 Liter in jeder Sekunde, welche unter ÄZZZ

einem Gefälle von 67,4 21 stattfindet, hiervon 0,36 S.L.__

21 hoch (über Maschine gerechnet) heben, wo-

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bei dis normale Geschwindigkeit der Maschinenwelle auf minütlich 29V 2 Umdrehungen festgesetzt war. Das

heißt mit andern Worten: Bon der etngeführten Wasserkraft von 67,4 . 1 67,4 Meterkilogramm sollte durch die Maschine nach Abzug der Retbungs- und

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hydraulischen Wiederstände eineArbeit von 129,1.0,36

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46,5 Meterkilogramm in Gestalt an gehobenem Wasser nutzbar gemacht werden. Man nennt das Verhältnis der nützlich geleisteten Arbeit zur vor­handenen Rohkraft das Güteverhältnis eines Motors.

Dasselbe war also im vorliegenden Falle vertraglich zu 46,5 bis 67,4 -- 0,69 oder 69 Proz. festgesetzt CI » worden. Die genauen unter Kontrolle gemachten ^ Messungen ergaben nun nach Umrechnung auf die Normalgeschwindigkeit und auf die Normalbeauf­schlagung von S.L , daß nur 56,1 an Gefälle bean­sprucht und dabet 0,39 Liter Wasser in der Sekunde ^

129,4 m hoch gehoben wurden. Das thatsächlich konstatierte Güteverhältnis beträgt somit 129,4 . 0,39 bis 56,1 . 1 0,90 oder 90 Proz., und ist somit um 30 Proz. höher, rls vertragsmäßig verlangt wurde. --- - - Was die Leistung an gehobenem Wasser betrifft, so beträgt sie 8<>/o mehr als verlangt wurde. Das Güteverhältnis der Grömbacher Maschine weist eine Leistung auf, wie sie in ähnlicher Höhe auch bei den zahlreichen andern Kröber'schen Wafserwerksanlagen bestehen; dagegen von Pumpwerken mit hydraulischen Motoren bisheriger Art bei weitem nicht erreicht werden. Bei Wasserrad-Betrieb z. B. muß man schon mit einem Gesamtgüieverhältnis von 50 bis 60°/g zufrieden sein. Was den Kostenpunkt betrifft, so sind unter gleichen Umständen Kröber'sche Anlagen wesent­lich billiger, als die bisher bekannten Wasserkraft- Pumpwerke ; auch ist die Anwendungsfähigkeit für die verschiedensten Gefälle eine sehr ausgedehnte.

* Nagold, 27. Sept. Vorgestern wurden drei hiesige Lehrlinge unter dem Verdacht, den Brand am 18. Sept. verursacht zu haben, verhaftet. Das wei­tere wird die Untersuchung ergeben.

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zu bemächtigen? Ader dann würde er ja sofort Verdacht schöpfen. Ich begnügte mich damit, vor­sichtig eines der Blätter loszulösen. Es steht nur ein Satz darauf und aus beiden Seiten ist weißes, unbeschriebenes Papier, so daß er das mangelnde ^ schwerlich vermissen wird. Jetzt ist die Sache klar, W Z vollkommen klar. Nach wenigen Augenblicken liegt Mr. Percy Bäckers Wohnung wieder still und dun­kel da, wie vorher.

Zu Hause augelangt, schrieb ich meinem Ver­sprechen gemäß einen Brief an den Mann, dessen Wohnung ich soeben verlassen hatte. Der Brief ent­hielt nur wenige Worte, doch waren sie desto bedeu­tungsvoller. Am Schluffe stand ein dick unter­strichener Satz:Ja, nun ist er gefunden!"

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Der siebente Tag, die siebente Nacht. Lang­sam wie die Schnecken waren die Stunden dahinge­krochen. Ich habe viel zu thun gehabt, und ist die Zeit mir so entsetzlich lang geworden.

Es ist neun Uhr abends; ich stehe auf dem Trottoir vor Barker und Hoods Marmorpalast. Das riesenhafte Gebäude liegt schwarz und schwei­gend im Schatten des Abends da. Nur ein ein­sames Licht scheint dort oben. Es brennt tu Percy Barkers Prtvatkonror.

(Schluß folgt.)

doch

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Auflösung des Rätsels in Nro. 115: Armbrust.