uden konnte vom Mobiliar fast gar nichts gerettet rden, namentlich ist eS auch jammerschade um den önen Erntesegen, der in den 5 abgebrannten cheuern lagerte. Ein Glück ist noch, daß der Brand in Menschenopfer kostete, was bei der raschen Aus- hnung des FeuerS leicht möglich gewesen wäre, ußer den schon in letzter Nr. genannten abgebrann n Gebäuden sind noch folgende von Belang: Die äuser von Schmied Brezing, Mechaniker Breziug, chlofser Zimmermann, Fuhrmann Hauser, Tuch- acher Reich, Tuchmacher Günther, Sattler Braun nd Metzger Burkhardt. Es war eine schreckliche ngstvolle Nacht für die Bewohner von Nagold; ntec das Getöse des prasselnden Feuers mischten sich die Jammer- und Hilferufe der ihre Habe retten­den und fliehenden Bewohner, das Brüllen des Vlehs, das in die Stallung zurückkehren wollte, dazwischen die Signale der Feuerwehren, das Geräusch der an­fahrenden Wagen und Spritzen, nebenbei ging ein kräftiger Regen nieder, der übrigens gute Dienste ge- than hat. Die Wafserträgerinnen zeigten einen un­ermüdlichen Fleiß und auch die Fuhrwerke hatten strenge aufopfernde Arbeit zu besorgen. Die abge­brannten Gebäude repräsentierten einen Wert von ca. 200,000 Mark und ebenso hoch dürfte sich der Mobiliarschaden belaufen. Bei mancher der 45 ab­gebrannten Familien ist cs geboten, daß sich die werkrhätige menschenfreundlich: Hilfe ihrer annimmt. Mögen sich viele Geber finden und möge insbesondere die Stadt Nagold fürderhin vor einer solch' schweren Prüfung gnädig verschont bleiben. Gelingen möge es aber auch und es ist das der allgemeine Wunsch, daß den frevelhaften Brandstifter die wohlverdiente

* Freu denstadt, 18. Sept. Bei der am 16. d. Mts. stattgehabten Ortsvorsteher-Wahl in Dorn- stetten erhielt von 186 abgegebenen Stimmen Wilhelm Braun Verwaltungs-Aktuar 113 wogegen auf Revifionsasfistent Hummel in Rottenburg blos 76 Stimmen fielen. Die Zahl der Wahlberechtigten be­trägt 194.

Neuenbürg, 14. Sept. Der landw. Bezirks­verein Neuenbürg veranstaltete im Konversationssaale des K. Badhotels in Wildbad eine Obstausstellung, in welcher Erzeugnisse des Obst- und -Weinbaues, sowie der Bienenzucht in einer Mannigfaltigkeit und Vollkommenheit dargestellt waren, wie bisher nie in unserem Bezirk. Die Ausstellung zog viele Besucher aus nah und fern an. Bei diesem Anlaß hielt der Direktor des pomologischen Instituts in Reutlingen, Fr. Lucas, einen Vortrag über die in unserem Be­zirk mit Vorteil zu ziehenden Obstsorten. Der Obst- segen unseres Bezirks ist ein ganz enormer, wie wir ihn seit langer Zeit nicht gehabt haben. Die Ernte übersteigt den Bedarf weitaus, so daß eine große Menge verkäuflich ist, in einzelnen Gemeinden bis zu 3000, 5000, 7000 und 9000 Zentner Tafel- und Mostobst. Die Preise sind gedrückt, weil die Nach­frage gering ist; es wären Käufer um so mehr er­wünscht, als der Bezirk unter der FuttemoL schwer zu leiden hat.

* Herrenberg, 19. Sept. Heute nacht zwischen 12 und 1 Uhr brach in dem Hause des Fuhrmanns Kuttler Feuer aus; dasselbe brannte ab. Der ener­

gischen und umsichtigen Thätigkeit der Feuerwehr ge­lang es, den Brand auf den Herd zu beschränken.

* Stuttgart, 17. Sept. (Anerkennung und Dank des Kaisers.) DerSt.-Anz." veröffentlicht den Tagesbefehl des Kaisers au das Armeekorps; derselbe hat folgenden Wortlaut: Durchlauchtigster Großmächtigster Fürst, freundlich lieber Vetter und Bruder! Die am heutigen Tage beendeten großen Uebungen des 13. (K. württ.) Armeekorps haben ein in jeder Beziehung sehr erfreuliches Resultat ergeben, daß ich Euer Majestät Land und Truppen nicht ver­lassen kann, ohne meiner bereits gestern nach der vor­trefflichen Parade ausgesprochenen lebhaften Befrie­digung und Anerkennung nochmals den wärmsten Ausdruck zu geben. Euer Majestät Armeekorps be­findet sich in jeder Beziehung in einem durchaus kciegstüchtigen Zustande und ist vollkommen geeignet, in dem Heere unseres deutschen Vaterlandes die Stelle einzunehmen, welche sich für die Söhne des schönen würtcembergischen Landes mit seiner glor­reichen Vergangenheit gebührt. Ich habe mit Freude wahrgenommen, daß in dem Korps von allen berufenen Stellen an der sorgfältigen Ausbildung der Truppen mit großer Sachkenntnis und Hingabe und mit un­ermüdlichem Fleiß gearbeitet wird. Ich spreche Euer Majestät meinen herzlichen Glückwunsch zu solchen Leistungen aus und es gereicht mir zur Freude, mit der Ueberzeugung von hier zu scheiden, daß ich mich mit Euer Majestät über die hohe Wichtigkeit und den tiefen Ernst, welcher in der kriegsgemäßen Ausbildung der Armee für das Wohl des gesamten Vaterlandes liegt, in vollster Uebereinstimmung befinde. Indem ich Euer Majestät bitte, auch Ihren Truppen und deren Führern, insbesondere aber dem kommandieren­den General, Kenntnis von meiner lebhaften Aner­kennung geben zu wollen, spreche ich zugleich nochmals meinen herzlichen Dank für die meinem Herzen so wohlthuende liebevolle Aufnahme, die mir und der Kaiserin, meiner Gemahlin, in Euer Majestät Hause und in Ihrem Lande bereitet worden ist, aus. Ich verbleibe mit der Versicherung der vollkommen­sten Hochachtung und in aufrichtiger Freundschaft, Stuttgart, den 16. Sept. 1893, Euer Majestät freund- williger Vetter und Bruder Wilhelm. An des Königs von Württemberg Majestät. Indem ich vorstehende Worte des Kaisers zur Kenntnis meines Armeekorps bringe, spreche ich auch meinerseits sämtlichen Offi­zieren und Beamten, Unteroffizieren und Mannschafien des Armeekorps für ihre erfolgreiche Thätigkeit und ihren hingebenden Eifer und Fleiß, wodurch insbe­sondere solch erfreuliche Resultate erzielt werden konnten, meine volle Anerkennung und meinen warmen Dank aus, und gebe ich mich der Hoffnung hin, daß das Armeekorps durch treue Pflichterfüllung und unermüdliche Arbeit sich auch fernerhin des ihm von seinem obersten Kriegsbern gespendeten Lobes würdig erweisen wird. Stuttgart, den 16. Scptbr. 1893. Wilhelm. An den Kriegsminister.

* Stuttgart, 18. Sept. Der Stadtschultheiß bringt folgendes Schreiben des Kaisers zur öffent­lichen Kenntnis: Es sind mir und der Kaiserin, meiner Gemahlin, anläßlich unserer Anwesenheit in Württemberg und insbesondere in der Haupt- und Residenzstadt Stuttgart so zahlreiche Beweise der

er war so eigentümlich, so ganz anders wie ge­wöhnlich. Ich hatte das Gefühl, als wünschte er nicht gestört zu werden, als wolle er mit seinen Ge­danken allein sein. Gegen Mittag beruhigte er sich jedoch ein wenig, der finstere Zug verließ ihn freilich nicht. Es beunruhigte ihn offenbar etwas, eine Ent­deckung, die er soeben gemacht haben mußte, denn am vorhergehenden Tage war er guter Laune gewe­sen. Was da gewesen sein kann ? Mr. Moore, wenn ein Mann, der den Kopf voll wichtiger Ge­schäfte hat, sich während der wichtigsten Kalkulationen zerstreut und geistesabwesend zeigt, ja, wenn er mit finsterer Stirn die Worte vor sich hinmurmelt: Bei Gott, heute will ich mit Archibald Förster reden!" Dann, Mr. Moore, dann kann man nur eine Ansicht über die Sachlage haben und dieser Ansicht bin ich auch heule noch."

Percy Barker schwieg. Vielleicht glaubte er, daß ich jetzt etwas sagen würde. Aber nein! Ich hatte genug gehört. Meine Zeit war nicht erfolglos an­gewandt.

Was Mr. Barker sagte, das klang ganz anders wie Anny Hoods BerichteGeschäfte", kann sein aber dann war Archibald Förster jedenfalls in das Geschäft verwickelt. Anny Hood war keine Frau, auf die man sich verlassen konnte.

Indes, ich hatte noch eine Frage zu stellen.

Sind Sie bereit, die eben abgegebene Aussage eidlich zu bekräftigen?"

Ist das notwendig?"

Es kann notwendig werden."

Wenn es so weit ist, werde ich bereit dazu sein." Und Percy Barker erhob sich vom Sofa. Er hatte gesagt, was er wußte. Er hatte heute Abend noch viel zu thun, und ich befand mich in der­selben Lage.

Ich habe Sie schon lange aufgehalten, Mr. Moore," sagte er, indem er sich verabschiedete,ich wünsche Ihnen alles Glück bei Ihrem Unternehmen. Lasten Sie mich bald wissen, wie die Sachen stehen, Mr. Moore! Wenn alles klar vor Ihnen liegt, wenn alle Beweise gefunden find, dann schreiben Sie mir ganz kurz: Er ist gefunden! Dann weiß ich genug."

Percy Barker verneigte sich. Im nächsten Augen­blick hatte er das Zimmer verlassen.

Er hatte mich zu lange aufgehalten. Und doch sollte ich bald gezwungen werden, mich abermals mit ihm zu beschäftigen.

Er wünschte ein kurzes, bestimmtes Zeichen von mir: Er ist gefunden!

(Fortsetzung folgt.)

Aever die diesjährige Darstellung vo« Gbstwei«.

Von Dr. I. Netzler.

I.

Jedes Jahr wird infolge unrichtiger Behandlung sehr viel Obstwein schlecht. Die Gefahr, daß derselbe verdirbt, ist dieses Jahr noch viel größer, als in anderen Jahren: einerseits well das Obst sehr trocken gewesen ist und anderseits, weil die Ernte desselben früh erfolgt, die Weinberetlung also noch in warme Zeit fällt. Vor einigen Tagen