»«getrübte« Glücks gewesen, deswegen falle ihm das Scheiden schwer, die Stadt, ihre Bewohner und die vielen guten Freunde werde er nie vergessen und sie in gutem Andenken bewahren. Herr Oberförster Wetth von Simmersfeld feierte den Freund und Kollegen, der in jeder Hinficht eine aufrichtig freund­schaftliche Kollegialität bethättgt habe. Hr. Stadt­pfarrer fühlte sich noch verpflichtet für das Wirken des Hrn. Forstmeisters als Pfarrgemeinderat und als Mitglied des evangelischen Bundes Dank und Anerkennung auszusprechen und schließlich sprach Hr. Apotheker Schiler namens der Lesegesellschaft. Zu Anfang der Feier und während den Pausen sang der Liederkranz und es fanden seine Vorträge vielen Beifall. Bis zu später Stunde blieben die meisten Teilnehmer um die scheidende Familie versammelt, noch mancher Glückwunsch wurde beim Auseinander­gehen ausgesprochen, die sich, wir wünschen das, voll und ganz erfüllen mögen.

* Alten steig, 1. Sept. Angesichts der drohen­den Choleragefahr werden von den Behörden Vor­beugungsmaßregeln gegen eine Einschleppung dieser furchtbaren Krankheit in den Zeitungen veröffentlicht. Diese können aber nur dann ihren Zweck ganz er­füllen, wenn deren Ausführung auch tn allen Teilen strenge befolgt wird. Etwas sehr gefährliches ist es um den Genuß unreifen Obstes, doppelt gefährlich weil man den Kindern gar manchmal einen Nickel giebt, sich Obst zu kaufen und dann das Obst nicht selber sieht. Der Obstverkauf und Genuß erfordert genaue Ueberwachung.

* Dornstetten, 30. Aug. Unser so unerwartet

rasch aus dem Leben abgerufener Stadtvorstand Braun wurde heute vormittag beerdigt. Dem reich geschmückten Sarge folgte ein großer Letchenzug; die Gemetndeglieder, sowie Freunde und Kollegen des Entschlafenen kamen von nah und fern herbei, um ihm das letzte Geleite zur Ruhestätte zu geben. Herr Stadtpfarrer Schlager entrollte ein schönes Bild deS dahingeschiedenen treuen und gewissenhaften Stadt- und Familienvorstandes. Herr Glasermetster Nestle widmete dem Verstorbenen im Namen der bürgerlichen Kollegien einen herzlichen Nachruf und legte als Zeichen der Dankbarkeit einen Kranz am Grabe nieder. In beredten Worten gedachte Heer Stadtschultheiß Hartranft von Freudenstadl der vielen Verdienste, die sich der Entschlafene durch seine Thä- tigkeit in Amtsversammlungen, sowie als Mitglied verschiedener Kommissionen erworben habe und spen­dete im Namen der Amtskorporation ebenfalls einen Kranz. Die dankbare Gemeinde, sowie die Freunde, die allezeit den aufrichtigen, charaktervollen Mann schätzten, werden dem Toten ein treues Andenken bewahren. (Gr.)

* Schömberg, 29. Aug. Bei der heutigen Ortsvorsteherwahl wurde Gutsbesitzer Jakob Ziegler mit V. aller abgegebenen Stimmen gewählt. (Gr.)

* Vom Lande, 30. Aug. Nach amtlichen Mit­teilungen über die Verbreitung von Tierseuchen in Württemberg im Monat Juli d. I. wurden in 2 Gehöften von einer Gemeinde des Oberautts Nagold und in je einem Gehöft der Oberämter Biberach und Wangen Fälle von Rotz (Wurm) festgestellt. Die Maul- und Klauenseuche hat gegen dm Vormona: I

licher Beweis von Anny Hoods Teilnahme an dem Verbrechen?

Aber welchen Zweck hatte sie dabei vor Augen gehabt? Weshalb wünschte sie Benjamin Hood aus dem Wege zu räumen, ihn, den liebevollsten Gatten?

Sie wünschte vielleicht zu dem ersten zurückzu­kehren.

Abscheulich!-

Ich befinde mich tn der Fifth Avenue vor dem Hoodschen Hause.

Langsam öffnet sich die schwere Thür. Der Portier sieht heraus. Wer kann um diese Tageszeit einen Besuch machen wollen?

Was wünschen Sie?" fragt er in barschem Tone.Wen wünschen Sie zu sprechen?"

Aber ich wünsche niemand zu sprechen, im Ge­genteil Ist Mrs. Hood zu Hause? Ich komme in einer dringenden Sache."

Er sah mich mißtrauisch an.

Da zog ich einen kleinen Gegenstand aus der Tasche und hielt ihm denselben dicht vor die Augen.

Die Polizei! Ja, jetzt war ihm alles klar.

Ob Mrs. Hood zu Hause ist? Ich will gleich einmal fragen. In einem Augenblick bin ich wieder da."

Ich wartete. Und ich muß gestehen, ich befand mich in einer gewissen Spannung.

Nein, Mrs. Hood ist ausgegangen. Aber viel­leicht kann ich"

Aber ich war schon wieder zur Thür hinaus.

Sie war fort! Das freute mich, das freute

im allgemeinen etwas abgenommen. Am stärksten betroffen war nach Verhältnis der vorhandenen Ge­meinden der Jagstkreis, am schwächsten der Donau­kreis, in welchem sogar eine wesentliche Abnahme konstatiert wurde. Schafräudeausbrüche kamen im Juli d. Js. nur in einer Gemeinde des Jagstkreises vor. während im Juni aus 4 Gemeinden erwähnten Kreises die gen. Krankheit gemeldet wurde.

* Stuttgart, 31. Aug. Die Zentralstelle für Landwirtschaft hat soeben eine übersichtliche Zusam­menstellung über die zu erwartende Obsternte ausge­stellt, woraus hervorgeht, daß mit wenigen Ausnah­men die Obsternte in Württemberg Heuer einen guten Ausfall verspricht. Was speziell den Schwarzwald- krcis anbelangt, so wird der Stand der Aepfel als sehr gut bezeichnet von Tübingen und Reutlingen; als gut von Tuttlingen, Horb, Nagold, Neuenbürg; als ziemlich gut von Sulz. Der Stand der Birnen wird als gut bezeichnet von Tuttlingen, Reutlingen, Neuenbürg, als ziemlich gut von Sulz, Horb, Tü­bingen; als mittelmäßig von Nagold. Der Ertrag der Nußbäume scheint dagegen ein geringer zu wer­den; außer Tübingen, welches auch hierin einen sehr guten Ertrag in Aussicht stellt, antworten fast alle andern Bezirke mit mittelmäßig und wenig vorhan­den. Im Donaukreis bezeichnen die Aussichten des Aepfelertrags als gut die Bezirke Tettnang, Ravens­burg, Ehingen, Geislingen, K rchheim und annähernd auch Ulm. als ziemlich gut Wberach und Göppingen, darunter Münsingen und Laupheim. Der Stand der Birnen wird als sehr gut bezeichnet von Tettnang und Biberach; als gut von Ravensburg, Laupheim, Ulm, Geislingen, Göppingen; mit ziemlich gut bis gut antwortet Münsingen; mit ziemlich gut Ehingen. Auch im Donaukreis sind die Aussichten auf einen Ertrag an Nüssen gering, mit Ausnahme der beiden Bezirke Tettnang und Kirchheim, welche den Stand als gut bezeichnen.

* Von der Donau, 30. Aug. Die außerge­wöhnlich; Trockenheit macht sich auch in unfern Wäl­dern jetzt deutlich fühlbar. Der Boden hat nicht nur in den Wegen breite, tiefe Risse, sondern auch die Bäume namentlich an sonnigen Hängen mit fel­sigem Untergrund leiden Not und ihr Laub ist in ziemlicher Ausdehnung verdorrt, so daß ganze Wald- Partien jetzt und schon seit Wochen einen ganz herbst­lichen Eindruck machen. Es zeigt dies, wie nötig auch der Wald selbst di; den Boden vor dem raschen Aus­trocknen schützende Moos- und Laubdecke braucht.

* Künzelsau, 31. Aug. Unser Kocher hat jetzt' einen so niederen Wasserstand, wie dies seit Menschrn- gedenkeri nicht der Fall gewesen. In Folge davon sind unsere Müller gar übel daran, indem manche nicht den ganzen Tag mahlen können, sondern auch wieder einige Stunden aussetzen muffen. Noch schlimmer steht es aber im benachbarten Jagstihal aas. Dort ist der Wassermangel noch v'el größer als bei uns. Regen wird überall sehnlichst erwartet; Wstnberze, Aecker und Wiesen könnten notwendig Regen ge­brauchen. Gegenwärtig wird fleißig an der Ein­richtung der elektrisch:« Beleuchtung, nammtlich der Straßenbeleuchtung, gearbeitet. Wie man hört, soll letztere bis 1. OK. fertig gestellt sein.

^Verschiedenes.) Wie aus Saulgau g>

mich unbeschreiblich! Wo war sie? Ach, das wußte ich nur zu gut in einer stillen, kleinen Straße in Begleitung eines großen, schlanken Mannes in vorzüglicher Begleitung.

Und jetzt zum Chef! Er hatte lange nichts von mir gehört. Es wurde Zeit, ihn zu beruhigen, ihm neuen Mut und Hoffnung einzuflößen und dazu war ich der Mann.

Ich eilte vorwärts, so schnell ich vermochte. Es war bereits spät und ich wollte nicht gern den langen Weg zu Fuß vergebens machen.

Aber ich stieß, wie dies stets zu gehen pflegt, wenn man die größte Eile hat, auf Hindernisse. Ich hatte bereits ein gutes Stück Weges zurückgelegt, als ich bei einer Biegung der Straße plötzlich eine unge­heuere Menschenmenge vor mir erblickte.

Nachdem ich näher gekommen war, sah ich, daß es ein geordneter Zug war, der langsam die Straße hinabzog und dieselbe völlig sperrte. An der Spitze schritten Fackelträger. Dann kamen Männer mit roten Fahnen.Gebt uns Arbeit!" stand auf eini­gen,Gebt uns Brot" auf anderen. Auf einer las ich sogarBrot oder Blut!"

Mir kam diese Prozession höchst ungelegen. Ich hatte Eile, ich wollte vorwärts. Was war da zu thun?

Es gab nur einen Ausweg ich mußte mich dem Zuge anschließen.

Mit Mühe und Not arbeitete ich mich an den Rand des Trottoirs durch. Dann ging ich auf die Straße hinab und folgte dem Zuge.

(Fortsetzung folgt.)

* Hechingen, 30. Aug. In vergangener Nacht Vzl Uhr wurde hier ein ziemlich starkes Erdbeben

wenige Grad

BKi.«

* s S»

meldet wird, brach imTorfwerk Pfrungerried Feuer aus und wurde das große, der Fabrikation von Torfstreu und Torfmull dienende Gebäude, nebst Maschinen vollständig zerstört.In Ravensburg ist die dem Gerber Wacker gehörige Lohmühle nebst Nebenraum abgebrannt. JnDetlingen (Spai- chingen) starben die 49 Jahre lang verheirareten Senn schen Eheleute an Altersschwäche einen Tag vonein­ander. Sie wurden gemeinsam in ein Grab gebettet.

Von der Donau wird berichtet, daß daselbst die zarten Gartengewächse erfroren find. InNord - heim stürzte ein lOjähr. Mädchen, das als Hüterin ihrer kleinen Geschwister allein zu Hause war, zum F-nster hinaus und brach beide Hände. InSers - heim wurden dem Waldschüßen Wetzel aus Rache 11 Stück tragbare Oostbäume abgehauen.

Die Temperatur

verspürt.

Null.

° Berlin, 20. Aug. Bei zwei im Krankenhause Friedrichshain beobachteten Personen, einer Frau und deren I Vi Jnhre altem K n de, wurde heute astatische Cholera festgestellt.

* DieNordd. Allg. Ztg." meldet, daß der vom König Humbert bei dem Galadiner zu Ehren des Prinzen Heinrich an Bord derSavoia" ausgebrachte Toast mit den Worten schloß:Ich trinke auf das Wohl Meines besten Freundes, des Kaisers Wilhelm!'

* Berlin, 31. August. Den Politischen Nach­richten zufolg; wird der Bundesrat nach Wiederauf­nahme seiner Arbeiten sich der gesetzlichen Neuregelung des Hausierhandels zuwenden.

* In Ergänzung der Meldung, daß die handels­politischen Verhandlungen mit Rußland am 1. Okt. beginnen und durch je drei Kommissare der beiden Regierungen geführt werden sollen, wird jetzt berich­tet, daß den diesseitigen Kommissaren für die Dauer der Verhandlungen ein ständiger Betrat zur Seite gestellt werden wird, bestehend ans Kommissaren der beteiligten Reichs- und königlich preußischen Refforts sowie der übrigen der dem Handel mit Rußland vor­zugsweise beteiligten Bundesstaaten. Außerdem ist vorgesehen, daß mehrere dem Handels- und Gewerbe­stand ««gehörige Sachverständige an den Verhand­lungen teilmhmen. Zu diesem Zweck ist man regie­rungsseitig mit dem Zentral-Verband deutscher Industrieller und dem deutschen Handelstag in Ver­bindung getreten.

* Eine neuerlich durch die Blätter gegangene Meldung, daß ein das Bankdepotwesen neu ordnender Gesetzentwurf dem Reichstage alsbald zugehen soll, bedarf insofern der Ergänzung, als zu erwähnen ver­gessen wurde, daß ein solcher Entwurf von der preußi­schen Regierung bereits im Beginn dieses Jahres beim Bundesrat eingebracht, von diesem aber noch nicht erledigt worden ist. Der Entwurf handelt von den Pflichten der Kaufleute bei Aufbewahrung fremder Wertpapiere und enthält scharfe Ordnungs- und Straf­vorschriften zur Verhütung von Depotuaterschlagungen. Namentlich soll der Bankier verpflichtet sein, ihm unverschlossen zur Aufbewahrung oder als Pfand übergebene Wertpapiere unter äußerlich erkennbarer

Das höchste Glück des Geistes ist, Erforschliches erforscht zu haben,

Aus jenem dunklen Niesenschacht DeS Wissens Edelgold zu graben.

Das stille Glück des Herzens ist.

Das Unerforschliche verehren,

Der Hoffnung und der Liebe Schatz Mit jeder Stunde sich zu mehren:

Da magst du frei zu jedem Stern Dein leuchtend Haupt mit Stolz erheben. Es kehrt ja segnend doch den Blick Zurück zum kleinen Erdcnleben.

-

20 ff

i

rr'

6^

ZI

<2- ! <2

<A

Derrkspruch.

Komme, was kommen mag

Zeit und Stunde rinnt durch den ran'sten Tag.

Logogryph.

Als Dichter ist in jedem Land Mein 1 bis 7 wohlbekannt.

1 2 3 8 ist eine Stadt,

Die selten ihres gleichen hat.

Und nimmst du 1, 3, 2 und 6 Wird draus ein herrliches Gewächs,

4 2 3 7 schasst Genuß 6 3 15 ein stolzer Fluß

2 6 7 2 3 6 bekannt

Als Märchen- und als Wunderland.

Im Thal erklinget Wehgeschrei,

Stürzt 4 5 12 6 und 3.

1 5 6 7 an jedem Haus,

1 2 6 7 kommt mit Gebraus,

4 2 6 7 3 kannst du sehn Im Wald und Garten duftend stehn. Auflösung folgt in nächster Nummer.

N-

KZ,

r-»

las

s

8!

W

7«

rs

k» *

2 ^