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Bezeichnung jedes Hinterlegers oder Bcrpsünoers gesondert von seinen eigenen Beständen und denen dritter aufzubewahren. Hat er einen Auftrag zum Einkauf von Wertpapieren ausgeführt, so hat er dem Kunden binnen drei Tagen ein Verzeichnis der Stücke mit der Angabe der Geltung, des Nennwerts der Nummern oder sonstiger Unterscheidungsmerkmale zu übersenden und darf bei hoher Gefängnisstrafe darüber nicht eigenmächtig verfügen. Das sind die wesentlichsten Bestimmungen des Entwurfs, der dem Reichstage jedenfalls sehr bald nach dessen Wiederzusammentritt zugehen dürfte.
* In Erfurt wurde bei einer Reparaturarbeit in dem tiefen Schlammfange eines Ableitungssieles ein Wasserwerksarbeiter durch Einatmen giftiger Gase betäubt, stürzte kopfüber in den Schlamm und erstickte. Em Klempnermeister, welcher den Mann zu retten versuchte, fiel nach, konnte aber noch gerettet werden. Es dauerte jedoch geraume Zeit, bevor es den Bemühungen eines Arztes gelang, den Bewußtlosen zum Leben zurückzurufen.
Ko bürg, 30. Äug. Gestern abend 10 Uhr fand bei Fackelbeleuchtung die Überführung der Leiche des Herzogs Ernst v. Koburg in das herzogliche Mausoleum auf dem hies. Friedhofe statt, woselbst die Mitglieder der herzoglichen Familie anwesend waren. Nach einer Ansprache des Oberhofpredigers Kretschmer erfolgte die Beisetzung. Der Großherzog von Baden reiste mittags wieder von hier ab.
' Bremen, 29. August. Während eines heftigen Sturmes wurden verschiedene Schiffe an den Strand geworfen und sind wahrscheinlich total wrack. Menschenleben sind nicht verloren gegangen.
* Graudenz, 30. August. Die Weichsel ist amtlich für choleraverseucht erklärt worden. Die Badeanstalten wurden geschloffen.
* Posen, 30. Aug. Wegen der Choleragefahr ist das Baden in der Warthe verboten.
* Kiel, 29. Aug. Mit der bereits gemeldeten Verhaftung der beiden französischen Spione ist der Kieler städtischen Polizei ein glücklicher Zag gelungen. Den „Hamb. Nachc." schreibt mm darüber: Der Polizei war gegen Ende der Woche bekannt geworden, daß ein Zollbeamter in Cuxhaven auf einer dort ankernden englischen Lustyacht „Jnsect* zufällig zwei Franzosen getroffen hatte und daß cs dem Beamten ausgefallen war, daß auf dem Kajütenttsch sich zahlreiche Karten und Photographien befunden hatten. Die Jacht ging von Cuxhaven durch den Eider- und Nordorstseekanal nach Kiel, wo sie am Freitag eintraf. Die Jacht war in Cowes für die Dauer von 14 Tagen zu Fahrten in der Nord- und Ostsee gegen eine Entschädigung von ca. 2000 Mk. gechartert. Der Kapitän und die aus 5 Mann bestehende Besatzung sind Engländer. Sie haben offenbar von den landesverräterischen Unternehmungen der Franzosen keine Kenntnis gehabt. Diese begaben sich hier gleich nach ihrer Ankunft zu dem englischen Konsul, an den sie unter Vorlegung ihrer Pariser Pässe das Ersuchen um eine Legitimation richteten, um sich hier in Kiel möglichst ungehindert bewegen zu können. Dieses Ersuchen wurde selbstverständlich abgelehnt. Inzwischen hatte Bürgermeister Lorenz, der mit der Verwaltung der städtischen Polizei ver>
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der Jacht und ihrer Passagiere angeordnet. Die beiden Franzosen wurden auf allen Exkursionen von Geheimagenten auf Schritt und Tritt beobachtet. Sie fuhren am Samstag mit dem Hafendampfer nach Friedrichsort, umgingen die Festung von der Landseite bis zum Fort Pries, wobei sie auch die Festungsanlagen betreten haben sollen. Am Sonntag fuhren sie nach Holtenau und begaben sich von dort wieder zu genauer Besichtigung der Festungswerke nach Pries. Nachmittags fuhren sie nach Laboe, um die Werke des östlichen Ufers zu besichtigen. Sie zeigten überall eine ganz überraschende Kenntnis des Terrains. Von Laboe gingen die Franzosen dann am Strande entlang bis Möltenort und kehrten abends mit dem Dampfer nach Kiel an Bord der Jacht „Jnscci," zurück. Sorgfältige Maßregeln um ein Entweichen der Jacht während der Nacht zu verhindern, waren getroffen. Gestern vormittag um 9 Uhr schritt Poftzeimeitzer Lorenz zur Verhaftung der beiden Franzosen, indem er zugleich auf die Jacht Beschlag legte. Schließlich gelang es dex findigen Polizei, wohl verborgen ein umfangreiches Bündel von Aufzeichnungen und Planen, die während der Reise gemacht find, zu fi -den. Darnach haben -die Franzosen Wilhemlshaven, Borkum, Helgoland, Cuxhaven besucht, Beschreibungen und Skizzen von Befestigungen gemacht. Auch über die Ergebnisse ihrer Kieler Studien liegen Arbeiten vor, die Festungswerke sind nicht an Ort und Grelle, sondern abends an Bord der Dreht aus dem Gedächtnis gezeichnet und genau beschrieben, selbst die Dimensionen der verschiedenen Anlagen sind Merrnäßig geschätzt. Es wurde die Ueberführnng der beiden Franzosen in das Gr- richtsgefängnis angeordnet.
Ausländisches.
* Die von russischer Sette beharrlich verbreitete Nachricht, Oesterreich-Ungarn habe Rußland solche Frachtermäßigungen bewilligt, die diesem die Einfuhr russischen Getreides nach Deutschland wesentlich erleichtern und den deutschen Zollaufschlag hinfällig machen werde, bestätigt sich nicht. Die von Oesterreich zugestandenen Frachtermäßigungen beziehen sich nur aus wirkliche Durchgangsware, die auf langen Bahnstrecken nach Italien, der Schweiz und Frankreich gehen, nicht aber auf wiche Bahnwege, die eine Einführung russischen Getreides nach Deutschland erleichtern könnten. Von deutscher Seite kann gegen die so getroffenen Aomu-chungen nicht der mindeste Einwand erhoben werden, wie Oesterreich überhaupt in dieser Sache durchaus loyal und nachbarsreundlich gehandelt hat.
* Bern, 31. Aug. Die Arbeiterpartei reichte heute der Bundeskanzlei 52 090 Unterschritten ein, welche die Einführung des Grundsatzes des Rechtes auf Arbeit in die Bundesverfassung verlangen, so daß darüber die Volksabstimmung stattfi lden mutz.
* Paris, 30. August. Der sozialistische Ge
meinderat von Marseille wird in den nächsten Tagen aufgelöst. — Gerüchte, denen zufolge Rußland mit hervorragenden Banken wegen einer starken Anleihe unterhandle, treten hier bestimmter aas. ,
* Paris. Der Ministerpräsident Dupuy richtete!
führt wird, daß der Krtegsmintster unter Hinweis auf die wachsende Zahl der in Frankreich zuchtpoli- zeiltch verurteilten Ausländer, sowie auf die Gefahren, welche durch derartige Personen namentlich im Falle einer Mobilmachung drohen, die Ausweisung solcher Ausländer ans Frankreich verlange. Der Minister des Innern entschied demzufolge, es sei über jeden zuchtpoltzeilich verurteilten Ausländer eine Untersuchung anzustellen, und es seien, von besonderen Fällen abgesehen, solche Verurteilte auszuwetsen.
* Nancy, 30. Aug. Französische Arbeiter zogen heute früh 5 Uhr nach den Werkstätten des Hüttenwerkes Lang, um die dortigen italienischen Arbeiter zu vertreiben. Die Jwlkjier v rließen die Werkstätten; 40 Arbeiter nötigten sodann 6 Italiener, die tm Stadtzentrum arbeiteten, die Arbeit niederm- legey. Die französ. Arbeiter veriammstien sich schließlich aus dem StarMauMatze und liesten dem Bürgermeister durch eine Abordnung erklären, sie würden solmige streiken, als ein ital. Arbeiter in Nancy besWftigt würde.
* Antwerpen, 30. August. Seit gestern sind 3 Personen an der Cholera erkrankt und eine gestorben.
* Madrid, 31. Aug. Die Lage verschlimmert sich mehr und mehr. In Brlbao wurde die Verstärkung der anwesenden 5000 Mann verlangt. Man glaubt, Zorillas Anhänger seien Teilnehmer an der Agitation.
* Am Freitag nachmittag brach eine heftige Feuersbrunst tm südlichen Teile von Chicago aus, und zwar in einem dreistöckigen Ziegelbau an der Ecke der 91. und der Superiorstcaße. Der Westwind trieb die Flammen weithin und bald stand ein Häuserviertel nach dem andern in Brand; innerhalb zwei Stunden waren 5 Hänserviertel mit 250 Gebäuden verzehrt, wodurch 5000 Personen obdachlos wurden. Zwei Personen sollen nmgekommen sein. Die gesamte Feuerwehr war anfgeboten nebst einer starken Polizetmannschaft, die im Verein mit den Geheimpolizisten zahlreche Drehe über dem Plündern der brennenden Häuser verhaftete. Eine Methodistenkirche war der erste größere Bau, den das Feuer zerstörte, und bald darauf hatte die deutsche lutherische Kirche dasselbe Schicksal. Nebst den Fahrspritzen waren auch die Bootspritzen zur Stelle, indes gelang es den vereinten Anstrengungen ihrer Mannschaften nicht, die Docks der Kohlengesellschaft an der Sonntagscreek vor der Zerstörung zu retten. Die Flammen hätten noch größeres Unheil gestiftet, wenn der Wind sich nicht plötzlich gelegt hätte. Einen Augenblick fürchtete man für d e Ausstellung, in deren Richtung der Wind unzählige Funken htntrieb.
paude! und Berkehr.
* Stuttgart, 29. August. Der heutige erste Hopfenmarkt im städt. Lagerhaus war naturgemäß noch schwach besucht und beschickt. Die Zufuhr belief sich auf 8 Ballen, worunter 2 Ballen neue Ware in Prima'- Qualität. Verkäufe wurden noch keine abgeschlossen. Die Eigner verlangten 350 Mk. für neue und 100—200 Mk. für ältere Ware. Nächster Marktt Montag 4. September.
Verantwortlicher Redakteur: W. Kieker, Mensteig.
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Bern eck bei Altensteig.
Grohiluhliolz-A »erbieten vetr.
Termin zu Einsendung der Offene an die Gutsherrschast in Bermck d. Sept., mittags 12 Ithr (s. Tannenbl. Nr. 101)
Freih. Rentamt.
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Am Areitag de« 8. Septvr.
vorm. 10 Uhr
werden aus hiesigem Rathaus ans den hiesigen Gcmeinde- waldungen zum Verkauf gebracht:
135 Fm- Lang- und Klotzhol;
93 Rm. Scheiter- u. Pmge'cholz. Liebhaber hiezu werden hiemit eingeladen.
Den 80. August 1893.
Schnltheiheuamt.
Schaible.
Gläubiger-Aufruf
ergeht in der Verlassemchattssache des am 18. d. Mts. gestorbenen
Gottlieb Schaible, gewes. Fuhrmanns in Egenhausen.
Mel-eteirntrir 8 Tage.
Den 31. August 1893.
K. Amlsuolariat Mensteig.
Aff. Bühl.
Schreibhefte bei W. Rieker.
Niederländisch-Amerikanische AampMMYrls- Gesellfchaft.
Postdampfer nach
Mew-HorkRotterdam
Mittwochs rr. S onnabends.
Nähere Auskunft erteilt
die Verwaltung in Rotterdam
die General-Agenten H. Anselm u. Co., Stuttgart; sowie die Agenten: Fr. Schmidt, G Knödels Nächst, Nagold: I. Kaltenbach, Egenhausen.
SchüMMld-Mencll-
Mter-Bereill.
Sonntag den 3 September
nachmittags 2 Uhr
findet im Hasthaus zur Linde i« At- tensteig eine öffentliche Ausschußsitzung statt.
Tagesordnung:
Wahl eines Delegierten nach Horb Beteiligung am Horber Fest mit Ausstellung.
De* Ds*st«rird.
Kümmel.
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Wir versenden zollfrei, gegen Nachn. (nicht unter io M.) gute neue Bettfed ern per P'd. sür SV Pst, 80 Pf., LM.u1M.S5 Pst; feine primaHalbd aunen LM.OOPst; wetßePolarfed. 2 M. u. 2M.50Pf.; silberweiße Bettfedern 3 M., 3 M. 50 Pst, 4 M., 4 M. 50 Pf. u 5 M ferner, echt chiuest Ganzdauneu (sehr füllkrSftig) 2 M. 50 Pf. und 3 M. Verpackung zum tkoftenpreise. — Bei Beträgen von mindesten« 7SM. »Rabatt. — EtWttNicht-
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keyLer L 6v. in-NerkorS t. Wests.