Es ist der Mühe wert
das in verschiedenen Blättern veröffentlichte Programm der deutschen Volks pa riet genau zu lesen und daraus zu entnehmen, mit was Allem das Volk beglückt werden wird, unter der bald zu erhoffenden Herrschaft der Volkspartei. Einige Punkte desselben bieten ganz besonderes Interesse, wir machen deshalb auf diese hier besonders aufmerksam und fügen, weil das Programm nicht Alles so ausführlich sagen kann und will, in Klammern einige Erläuterungen bei.
Die Volkspartei strebt hienach unter Anderem an:
1. Trennung von Staat und Kirche. (Der Staat stellt keine Pfarrer mehr an, der obligate Uekigionsnnter- richt für die Schuljugend wird anfgehoöen.)
2. Beseitigung der bestehenden Ausnahmegesetze. (Damit ist namentlich die Zurückberufung der von glühendem Protc. stantenhaß erfüllten Jesuite» gemeint.)
3. Förderung des Genossenschaftswesens, insbesondere Gründung von Genossenschaften für gemeinsame Beschaffung von Lebensmitteln, ferner Handwerkervereinigungen, insofern durch dieselben die gewerbliche Freiheit nicht beschränkt wird. (Also Gründung möglichst vieler Konsumvereine für den Bedarf von Fleisch, Brot, Spezereiwaren, Bier u. s. w., daneben volle Freiheit für die Hausierer, Detailreisenden und Wanderlager. Schöne Aussichten für die Gewerbetreibenden!)
4. Einführung eines Moximal-Arbeitstags von 10 Stunden. (Der Gewerbegehilfe, der Fabrikarbeiter soll 10 Stun- den am Tag schaffen dürfen, wie viel der Handwerksmeister, der Bauer u. s. w. arbeiten muß, das ist gleichgültig.)
5. Beseitigung der direkten Steuern durch Einführung eines einheitlichen Systems direkter Steuern mit Progressivsätzen. (Hienach die Beseitigung der die Gewerbethätigkeit und die Landwirtschaft schützenden Zölle, der Steuer auf Wein, Bier und dergl., Befreiung einer großen Anzahl von Volksgenossen von jeglichem Steuerbetrag, dagegen Ueberwälzung der Hauptsteuerlast auf die Besitzer von Grund, Gebäude, Gewerbe und Einkommenssteuer- Pflichtige.)
6. Erlassung eines Gesetzes, wonach die Arbeiter im Falle von Invalidität oder vorgerückten Alters einen Rechts- Anspruch auf ausreichende Versorgung haben. (Das wäre eine Verschärfung des bestehenden, vielfach so unbeliebten Alters- und Jnvaliditäts-Versicherungs-Gesetzes! Wer bezahlt dann die Mehrleistungen?)
Aus diesen und noch weiteren phrasenhaften Punkten besteht das Programm der Volkspartei. Man sieht: Da fehlt von dem Programm der Sozialdemokratie blutwenig mehr und wenn's zur Stichwahl kommt, können sich Sozialdemokratie und Volkspartei brüderlich die Hand reichen.
Wähler! Leset und prüfet dieses Programm, ehe ihr zur Wahlurne schreitet. Die Zeit in der wir leben, ist ernst, der Tag des Umsturzes unserer bisherigen bürgerlichen und religiösen Grundlagen steht vielleicht näher vor uns, als manche, die dem bisherigen gemäßigteren Programm der Volkspartei nahe stunden, vermeinen.
Wähler! Laßt Euch nicht von augenblicklichem Notstand und Beschwerden, von verführerischen Reden beeinflussen, dem Vertreter des erörterten Programms der Volkspartei R. Cleß oder einem Sozialdemokraten eure Stimme zu geben.
Hott schühe und erhalte unser deutsches Watertand!
Attensteig.
Empfehle mein bestsortiertes Lager in
sämtlichen Baumaterialien
lL.Mabe-il.VttblcnWne L K.DoMlfll!z- imd gewöhn-^ W Kegel, S KeivHill. u. seuklstße Kalksteine u. Kackchilplalteu, Metersteine u. Mucker, Dachfenster, Glasziegel
für Jakz- «. gewöhnt. Ziegel,
DWmimftkines-s--, weißen ii. schMM KM,
und zwar:
k. Gips «. Gipsmohre, K.Rmm-u.porlllnidttmenI, Sleinmiß-». Lrninit-Wre«
jeder Lichtweite,
Thon- nnd Centknl-Mltchen
für Ktur- «.Kücheuvöde« iu den verschied. Jarven «. Dessins,
LarbolinkUln nnd Theer alle Sorten Mimen
trocken und Hek aögerieöen
I». abgelagertes Leinöl Laibe «ad Terpentinöl, Weste«- «ad Pinsel Gipser-Kellen «»d -Hämmer LenientierwalMGlättkellkii Filgeiscil etc.
Weh- »»d
Mer- «. Dachpappe,
zu den billigsten Preisen — bei größerer Abnahme zum Fabrikpreis.
G. Schneider
Waumaterialien-Geschäft.
lurn-Vsrein kltansteig.
Von heute an finden die Turnstunden regelmäßig Mittwoch nnd Samstag avend von 8 Ilhr an, sowie Sonntag nachm, von 1 Ilhr an auf dem Turnplatz statt. Am Sonntag den 11. 3uni findet die Gauvoi turnerschule durch den Gauturn- wart statt, wozu sämtliche Mitglieder und Zöglinge eingeladen sind. Zusammenkunft morgens 9V« Uhr am Bahnhof.
Der Turnwart.
Alten steig Stadt.
Keute Samstag
abends 8 Uhr
im Rötzle
wozu freundlich einladen
mehrere Wähler.
Anker-Pain-Expeller
Diese altbewährte Einreibung bei Gicht, Rheumatismus, Nilcken- schmerzen und Erkältungen
ist
in allen Weltteilen verbreitet und hat sich durch ihre günstigen Erfolge überall den Rus als
das beste
aller Hausmittel erworben. Der echte Anker-Pain-Erpeller ist in fast allen Apotheken zu haben; er kostet nur 50 Pf. und 1 Mk. die Flasche nnd ist somit auch das billigste
Hausmittel.
Nagold.
Baumwolleuc Strick- und Wcbgarue
empfiehlt billigst
Wilh Hettler.
A l t e ii st e i g. Unte rzeichn eter verkauft das
II«»;;«"»*.
und den _
seiner Felder.
Gart WEraff,
Schmtedmei ster.
Schwarzwald-
Bienenznchter-Berein.
Aunstrvaöe« von garantiert reinem Wienenwachs sind wieder eingctroffen. Erhältlich zum Selbstkostenpreis.
Mit der Abgabe ist beauftragt
Lailer zur Traube.
Schild- L Wrgschkim
W. Rieker, Altensteig.
ahl!
S
S
V
S
A l t e rr st e 1 g.
Weichsten Sonntag den 11. Juni d. I.
XOKlLLKT
in der SoMermrWft der Kahllhof-Restlmratjo«.
Hiezu ladet freundlich ein
Anfang /z4 Uhr
S
D
Die sachlichen, zahlenbelegten Wahlreden des Volksparteikandtdaten Cleß finden im Bezirke allseitig großen Beifall und glänzen darin hauptsächlich, daß sie ohne Phrasen sind und Jedem ein klares Bergangenheits- und Zukunfts- Bild eröffnen.
Kein Wunder, daß jeder Volksmann mit Stolz auf ihn blickt, und in ihm den rechten Mann des im Untergang begriffenen kleineren Volksstandes erblickt, ehe derselbe vollends ganz dem Sozialismus in die Arme fällt.
Es ist höchste Zeit, daß der Radschuh eingelegt wird, denn das Steuerbuch des Volkes — im Gegensatz der oberen Klaffe — spricht mehr als alles.
Wenn unser 4 Millionenheer in einem Kriege so leichthin vernichtet werden sollte, so helfen auch die paar tausend Halbtangliche«, mit welchen die Vorlage mit der Volksvertretung in Differenz steht, nichts mehr und ist es daun noch gut oder noch besser, wenn das civile Volk — dessen Gut und Blut doch nur schier allein herhalten muß — noch einige Kraft hat, den etndringenden übrig gebliebenen Mordbrennern den Weg zu zeigen.
ki« UMsm»» 4 Msoldai «m 187071.
I