Konrad Preystng, noch immer der angesehenste Führer des bayerischen Zentrums, das Lob des Fürsten Bis­marck in allen Tonarten. Graf Preystng hat sich interviewen lassen und dabei über den Altreichskanz­ler gesagt:DaS war ein Staatsmann, bei dem ein Wink, ein Wort genügte, um zu wissen, wie erdenke, wo er halte, was er wolle. Bet Bismarck wußte man, wo der Freund und wo der Feind sei. Unter ihm konnte man noch Politik treiben und machen. Er war der Schöpfer der bauernfreundlichen Zoll­politik. Wenn sich da andere dieses Verdienst zu- schretben und ihm absprechen, begehen sie ein Unrecht. Ich habe ihn an der Arbeit gesehen, ich habe die Mühe und Kenntnisse bewundern lernen, welche er an die Behandlung der schwierigen Arbeit verwendet hat. Er sprach über die bäuerlichen Verhältnisse mit einer Detailkenntnis, die der gescheiteste Bauer in Nieder­bayern anstaunen würde. Er wußte überall Be­scheid, er wußte auch, was er wollte, er war eben ein Genie. Windthorst und ich haben seinen plötzlichen Abgang von den Geschäften bedauert. Wenn Bismarck geblieben wäre, dann hätten wir Vieles nicht, was wir jetzt beklagen, wir hätten die Bauernerhebung nicht, auch die allge meine Ratlosi gkeit nicht. . . ."

Ausländisches.

* Czernowitz, 6. Juni. Ein vier Tage an­haltender Regen hörte heute vormittag auf. Durch das Austreten der Ftüsse Czeremosz, Suczawa, Sereth

und Pruth wurde bedeutender Wasserschaden avge- richtet. Die Czernowitzer Vorstadt Kalinczanka ist überschwemmt. Die unteren Stadtteile sind sehr be droht. Zahlreiche Ortschaften sind überschwemmt, 6 Häuser eingestürzt. Die Brücken wurden wegge­rissen und der Verkehr unterbrochen. Die Flüsse steigen fortwährend.

* London, 6. Juni. Der Spezialberichterstatter derDaily News" in Chicago schreibt: Die deutschen Aussteller haben recht, über den Triumph ihres Vater­landes in der Weltausstellung zu jubeln. In fast jeder Abteilung stehen die Deutschen an der Spitze, und wenn Handel und Industrie irgend einer Nation von der Ausstellung Nutzen haben sollen, muß es Deutschland in erster Linie sein.

* In dem berühmten Moskauer Tschudow- Kloster wurde dieser Tage die Entdeckung gemacht, daß Edelsteine und Papiere im Werte von mehr als zwei Millionen Rubel aus der Schatzkammer ge stöhlen waren.

* Der Zar hat dem Sultan ein Album mit künst­lerisch ausgeführten Bildern sämtlicher Schiffe der russischen schwarzen Meer-Flotte als Geschenk übersandt. Was der Türk mit diesen Bildern eine Freude haben wird! Etwa wie wenn ein Nachbar dem andern einen Revolver zeigt mit der freundlichen Zu­sage, daß er ihn damit erschießen werde.

* Belgrad, 8. Juni. Wiederholt vorgekommene politische Morde erregen größtes Aufsehen.

Handel und Berkehr.

* Heidenheim, 6. Juni. Die Milchlieferanten von Oggenhausen wollten gestern früh von 14 auf 16 Pf. per Liter aufschlagen; allein was geschah: die Hausfrauen nahmen ihnen die Milch nicht ab; heute fand dies ebenfalls statt. Wer den Steg davon- trägt, die Hausfrauen oder die Milchhändler, wird sich erst zeigen muffen, da hier und an anderen Orten solche noch vielfach für 14 Pf. zu haben ist.

^ * Hall, 7. Juni. Der auch bei uns drohende Futtermangel hat die Milchproduzenten veranlaßt, den Preis des Liters Milch auf 15 Pf. zu erhöhen. Die Bauern halten sich schadlos dafür, daß sie Futter um teures Geld kaufen müssen, indem sie für 1 Pfd. Butter 1 Mk. bis 1 Mk. 510 Pf. verlangen; nur die Metzger wetteifern im Fleischabschlag und geben das Pfd. Rindfleisch zu 45 Pfg., das Pfd. Kalb­fleisch zu 40 Pfg., das Pfund Schweinefleisch zu 60 Pfennig ab.

Briefasten.

Hr. H. ink Sie fragen an, ob wir unsere Spalten über die Wahlzeit auch einem Volksmann öffnen. Warum denn nicht? Das Blatt steht jeder Partei zur Verfügung, insofern die Artikel sachlich geschrieben sind und sich gehässiger persönlicher Angriffe enthalten. Unseren Standpunkt, daßAus den Tannen" keine Niederlage für gehässige Verleumdungen sein soll, werden wir ohne Ansehen der Person streng wahren, und auch Sie können sich darnach richten. Die Redaktion.

Verantwortlicher Redakteur: W. Rieker, Altenstetg.

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