Frisches oder altbackenes Brot?

Unzweifelhaft ist das Brot nicht allein das allgemeinste Nahrungsmittel, sondern es bildet auch gleichsam die Grundlage aller übrigen Speisen, welche der Arme wie der Reiche ge­nießt. Fast kein Tag geht vorüber, an welchem wir nicht Brot essen, und das Brot hat zugleich die für das Leben so außerordentliche wichtige Eigenschaft, daß selbst der tägliche, häufigste ^ Genuß desselben keinen Widerwillen und Eckel gegen dasselbe erregt, wie dies fast bei allen andern Speisen der Fall ist. Ist es nun da­durch auch zum täglichen Nahrungsmittel geeig­net und gleichsam vorher bestimmt, so mangelt ihm hingegen eine andere Eigenschaft, welche das tägliche Nahrungsmittel durchaus besitzen sollte, nämlich die Leichtverdaulichkeit. Brot ist schwerer zu verdauen, als Fleisch, Eier und manche Ge­müse; seine Verdaulichkeit wird aber dadurch gefördert, daß wir zum Brote meist Fette ge­nießen, wie Butter, Schmalz, Fleisch n. s. w. Das Brot ist nämlich seinen meisten Bestand­teilen nach sogen. Fettbildner und diese werden durch betgenossene Fette leichter verdaut. Auf der anderen Seite wird die Verdaulichkeit des Brotes dadurch bedeutend erschwert, daß sehr häufig ganz frisches Brot genossen wird. Viele Menschen ziehen den Geschmack des frischen Brotes dem altbackenen vor; aber gerade weil es viel schwerer zu verdauen ist, sollte frisches Brot nie genossen werden.

Der wesentliche Unterschied zwischen frischem und altbackenem Bror ist, so deutlich er äußer­lich in die Augen fällt, den wenigsten Menschen bekannt, ja, es ist der Wissenschaft noch nicht einmal gelungen, ihn völlig zu erforschen. Beim frischen Brote ist die Rinde spröde und die Krume weich, zäh, elastisch, während sie bet dem alt- dackenen Brote mehr krümlich und die Rinde weicher ist. Gewöhnlich glaubt man, das frische Brot enthalte viel mehr Wasser, welches bei dem altbackenen austrockne, weshalb man dieses auch trockenes nennt; dies ist aber in Wirklich­keit nicht der Fall, und wenn es der Fall wäre, würde der größere Wassergehalt des srischen Brotes nicht im stände sein, die Verdaulichkeit desselben zu erschweren. Der Unterschied zwischen dem frischen und altbackenen Brote wird nicht

durch die Verdunstung des Wassers, sondern durch das Erkalten desselben hervorgerufen. Es geht mit dem Brote ein chemischer Prozeß vor, welcher bis jetzt noch nicht hinreichend erkannt ist. In fünf Tagen verliert das Brot ungefähr ein Hundertstel seines Wassergehaltes, also eine ganz unbedeutende Masse. Frisches Roggen- und Weizenbrot enthält ungefähr 47-48'/!- Proz. Wasser, das Weizenbrot verliert allerdings schneller und mehr von seinem Wassergehalte, weil es weniger Kleber als das Roggenbrot enthält. Ein 5 Kilogramm schweres Roggenbrot verlor in den ersten 48 Stunden nur 100 Gramm an Gewicht. Nach 6 Tagen, in welcher Zeit es nur ein ganz Unbedeutendes an Gewicht verloren hatte, aber in dem Zustand des völlig altbackenen Brotes war, wurde es wieder in einen Ofen von 55 Grad U. gebracht und glich nachher wieder dem völlig frischen Brote, es war wieder weich, zäh und elastisch im Innern und seine Rinde spröde, und trotzdem hatte es gerade im Ofen durch Austrocknen 180 Gramm an Gewicht verloren.

Das altbackene Brot wird durch das Kauen zerkleinert und mit Mundspeichel vermischt; es gelangt dann in den Magen und der zersetzende Magensaft vermag es leicht zu durchdringen, aafzulösen und zu verdauen. Anders ist es mit dem frtschgebackenen Brot. Es wird durch das Kauen nicht zermalmt und zerkleinert, sondern zu festen zähen Klumpen zusammengeballt, diese werden mit Mundspeichel überzogen, schlüpfrig und gelangen scheinbar sehr leicht durch die Speiseröhre in den Magen. Der Magensaft vermag nun diese zähen Klumpen nicht zu durchdringen und zu zersetzen, er muß sie von außen langsam gleichsam zernagen. Der Ver­dauungsprozeß wird dadurch bedeutend erschwert und verlangsamt, die schwer löslichen Brot­massen bleiben lange Zeit im Magen liegen und verursachen natürlicherweise einen nachteiligen Reiz. Die gewöhnlichen Folgen des Genusses von frischbackenem Brot sind Magendrücken, Be­klemmungen und Appetitlosigkeit. Durch den krankhaften Reiz des Magens wird sodann der Blutumlauf gehemmt, es treten Kongestionen nach dem Kopf, Kopfschmerzen, langwierige Magen­beschwerden und Krankheiten ein. Dies alles gilt vom Schwarzbrot mehr, wie vom Weißbrot,

weil jenes schon an und für sich schwerer zu verdauen ist und sein größerer Klebergehalt das Zusammenballen des Brotes begünstigt und seine Zähigkeit erhöht. Solche Brotklumpen erhalten im Magen die Dichtigkeit und Festig­keit der Seife, der sie sehr ähnlich sind. Noch mehr wie vom Brote gilt dieses alles vom Kuchen. Der Kuchen, warm genossen, wird fast zu Gift. In den Gegenden, wo für die Festtage Kuchen gebacken werden, wird durch den Genuß frischer Kuchen das Fest mit kranken, geschwächten Magen verlassen.

Kokrauchacenweisung der holländischen Zkloostorfstren, welche einer der besten und vorzüg­lichsten Streumateriale, hauptsächlich für Pferde ist.

Diese Streu besteht nur aus moosig-fasrigen Pflanzen- stofsen, welche keine erdigen Bestandteile mehr mit sich führen, weshalb sie sich in trockenem Zustande zu einer schwammigen aufnahmefähigen Masse vereinigen.

Diese Moostorfstreu liefert auch deshalb einen vor- s züglichen Dünger, weil in den Ställen die Stoffe nicht abrinnen, sondern der ganze Ammoniak aufgesaugt wird, und somit auch die ganzen Auswurfstoffe ohne Verlust zur Düngung gebracht werden.

Die Streu wird in Ballen gepreßt und in Wagen von 200 Zlr. ä 7072 Ballen geladen. In den Stall gebracht, wird sie ungefähr 40 om hoch auseinander gestreut, und wenn das Tier gestaltet hat, so nimmt die ! Bedienung die Schaufel, schäufelt den Abfall sofort /auf ein Häufchen ober in einen Korb.

Z>crörrr<H wirö Sie Streu länge rein er­kalten. Wenn morgens das Tier aus dem Stall kommt, so wirft man das Gestallte in einen Korb; die reine Streu wird den Tag über unter den Futtertrog vor­geschaufelt, so daß das Pferd, wenn es nach seiner Tages­arbeit zurückkommt, wieder ein trockenes und weiches Lager bekommt.

Wirb die Moostorfstreu auf gesagte Weise behandelt, so wird ein Ballen per Monat für ein Pferd ausreichen.

Zieht man noch die Güte und den Wert des Düngers in Betracht, so sollte es kein Pferdebesitzer versäumen mit der Torfstreu einen Versuch zu machen.

Häufig kommt es vor, daß ein Stall- oder Fuhr- knecht sich nicht gerne aus Gewohnheitsgründen herbeiläßt, , Torfstreu zu gebrauchen; auch dieses Vorurteil wird bei! demselben aufhören, wenn er sich die Mühe giebt, nach > dieser Vorschrift zu handeln, umsomehr als auch der lästige > Geruch und im Sommer die vielen Mücken im Stalle entfernt werden. Torfstreu findet neuerdings auch als Ausfüllmaterial in Neubauten für Schlacken, Spreuer u. s. w. Verwendung.

* (Wörtlich zu nehmen.) Enge Stiefel zu tragen ist eine Eitelkeit, der die Strafe aus dem Fuße folgt."

Verantwortlicher Redakteur: W. Riet er, Altensteig.

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