Haus- und Landwirtschaftliches.
* Um dem Aufblähen des Weideviehes vorzubeugen, ist es geraten, unter die zur Einsaat bestimmte Kleegrasmischung Kümmel zu mengen oder in die zur Weide bestimmten Kleefelder überzusäen; 1—2 Mo per Acker sind hinreichend. Auch in den Mähewiesen ge- säet, wird das gewonnene Heu dadurch nicht nur schmackhafter und vom Vieh lieber gefressen, sondern hilft auch hier wie auf den Weiden viele Verdauungsstörungen beseitigen.
* (Die billigste Fütterung der Mastochsen bet hohen Heupreisen.) Heu läßt sich zu einem Teil dadurch ersparen, daß man für die Ausfüllung des Pansen Stroh, Butts, Repsschoten und Runkeln verwendet und den geringeren Gehalt dieser Futtermittel an Eiweiß und Fett g genüber dem Heu durch Gaben von Oelkuchen ersetzt. Unter den Oel-Kuchen sind die Baumwollsamen-Kuchen, die Erdnuß-Kuchen und die Mohn-Kuchen die billigsten, auch die Buchelkuchen sind empfehlenswert, da Rindvieh für den in letzterem enthaltenen schädlichen Stoff am wenigsten empfindlich ist. Am besten fährt man, wenn man die Ochsen alle achtTage wiegt und verschiedene Futtermischungen anwendet. Dann lehrt die Wage, welche Fütterung den größten Zuwachs liefert und welche in Wahrheit am billigsten ist.
* (GegenMaul- undKlauenseuche.) In der Sitzung der Dünger-Abteilung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft zu Königsberg teilte Herr Gutsbesitzer Vibrans - Wendhausen mit, daß auf Torsstreu stehendes Vieh von der Maul- und Klauenseuche verschont geblieben, während in der Nachbarschaft diese
Seuche allgemein in besorgniserregender Weise ausgetreten sei. Derselbe schreibt dies dem Umstande zu, daß die im Torf enthaltene Säure die Bakterien, welche die Seuche Hervorrufen, töter. Die von Herrn Vibrans aufgestellte Behauptung ist neuerdings durch die wissenschaftlichen Untersuchungen, die Herr K. Schröder im hyg enischm Institut der Universität Marburg ausgeführt hat, bestätigt worden. Derselbe will nämlich gefunden haben, daß Typhusbazillen, Cholerabazillen und ähnliche krankheitserregende Mikroorganismen durch Torfmull in ihrem Wachstum behindert und zum baldigen Absterben gebracht werden. Demnach hätte die Landwirtschaft kein besseres Mittel, die Viehstände vor der bösen Klauenseuche zu schützen, als reichliche Anwendung von Torfstreu, die zugleich am billigsten und besten die flüssigen wie festen Dungstoffe konserviert.
"(Gegen das Nachlassen des Milchgeb e n s.) Hierunter wird die vorzeitige auffällige Verminderung der Milchabsonderung verstanden, welche eintritt, ohne daß eine örtliche Erkrankung des Euters oder ein fieberhaftes innerliches Leiden besteht, wobei das Tier vielmehr munter und gesund erscheint. Die Ursache liegt häufig in dem stets nachteiligen Futterwechsel während der Milchzelt, und sin diesem Falle dauert der Uebelstand fort, bis die Kuh sich an das neue Futter gewöhnt hat, ja noch länger, wenn das letztere ungenügend Nährstoffe enthalt. Nur eine Vermehrung derselben vermag das Nebel zu heben. Oder es besteht eine leichte Verdauungs-Störung, gegen welche mit Verdauung stärkenden, fälschlich sog. milchtreibenden Mitteln eingeschritten wird.
Lebenslauf.
Wie so nah beisammen wohnen Hold Genosf'nes, herb Versäumtes,
Süße Lust und bang' Entbehren,
Wach Empsund'nes, dumm Verträumtes!
Endlos durcheinander wogt es.
Neckt uns, schreckt uns, lockt vom Weg uns, Spottet unsrer grade» Ziele,
Drängt seitab auf falschen Sieg uns.
Und so schweifen wir und irren,
Bald berichtigt, bald verleitet,
Bis des Lebens Wanderstecken Unfern Händen sacht entgleitet.
Htätsel.
So seufzt manch liebeskranker Thor,
Bei Schreck und Freunde bricht's hervor,
Man kann gar Vieles damit sagen,
Doch Sinn scheint's nicht in stch zu tragen.
Willst du vier Köpfe ihm verleih»,
Gleich wird bedeutungsvoll es sein.
Zunächst ergreif's und sei drin tüchtig,
Wär's noch so klein, es sei dir wichtig!
Sodann eitts munter durch das Feld Hin rastlos in die weite Welt.
Sodann macht's Kopfzerbrechen viel,
Zu ernst beinah ist's für ein Spiel.
Zum Schluß: bei Sturm und Ungestüm Weilst du am liebsten unter ihm- Auflösung des Rätsels folgt in nächster Nr.
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