Der Sanitätsrat wollte warten auf seine Zeit und wenn sie auch ferne lag — einmal vielleicht öffnet sich doch das Herz der Schloßherrin. Aber er, der Arzt! — Und sie, die Gräfin Felsberg! Doch wenn sie ihn lieben könnte, wie er sie, dann mußte jedes Hindernis weichen.
Es stürzt die Himmelsmacht Liebe jeden Standcsunterschied, alles Vorurteil und alle Weltanschauung. Sie führt das heiße Herz zum Herzen. Und ob selbst das Verderben oben zusammenschlüge — die Seele jauchzt in Wonne!
Stanislaus Ferina hatte sich nicht im mindesten um das Davonlaufen seines Kindes gekümmert; im Parke von Felsberg war's gut aufgehoben. Er ärgerte sich noch immer über die Worte des Doktors. Er wollte ihn ansprechen; aber der Sanitätsrat schien über etwas nachzudenken.
Endlich räusperte sich Stanislaus vernehmlich.
Bronnig fuhr aus seinem Sinnen auf; er ärgerte sich ebenfalls, daß er sich dem Komödianten gegenüber so weit vergessen konnte.
„Ah! Sie sind noch da?" sagte er.
„Aufzuwarten, Herr Sanitätsrat," erwiderte Stanislaus, schon etwas dreister als vorhin, da er der Gräfin gegenüberstand. „Darf ich vielleicht wissen, weshalb der Herr Doktor mich so abweisend behandeln? Nach Ihrem Besuche bei mir unten im „Löwen" konnte ich das nicht erwarten. Bin ich nicht des Mitleides würdig, wie keiner?" Stanislaus war gekränkt und wütend zugleich, daß der Doktor nicht sofort ihn bei der Gräfin unterstützte.
„Sie sind unverbesserlich, Stanislaus Ferina!" sagte mit Humor Bronnig. Er hatte den Künstler ruhig zu Ende reden lassen. „Ich kenne Sie zu gut, mein Freund!"
„Herr Sanitätsrat!" machte Stanislaus und hatte eine Entgegnung auf der Zunge, die ihm jedenfalls nicht von Nutzen gewesen wäre.
„Lassen wir das gut sein," schnitt ihm der Doktor das Wort ab; „ich gedenke Ihnen eine derartige Hilfe angedeihen zu lassen, daß Sie nicht mehr nötig haben, auf der Landstraße zu hungern."
„Sie meinen, Herr Sanitätsrat?" fragte Stanislaus besänftigt.
„Kommen Sie mit mir ins Schloß. Ich habe viel mit Ihnen zu besprechen; es soll Ihnen nicht zum Schaden gereichen, das dürfen Sie glauben."
Dr. Bronnig schritt raschen Ganges dem Schlosse zu.
Stanislaus folgte ihm kopfschüttelnd. Er zerbrach sich umsonst den Kopf, was der Doktor ihm zu sagen hätte.
(Fortsetzung folgt.)
Kerbststimmrmg.
Auf waldumkränzten Bergeshöhen Erlosch der letzte Sonnenstrahl,
Und dnft'ge Nebelschleier wehen Im abendstillen Wiesnuhal.
Am lichten Horizont erheben Sich Berge fern in Blau getaucht,
Am Himmel weiße Wölkchen schweben, Von zartem Purpur angehaucht.
Ich steh auf hoher Bergeshalbe Und blick' ins weite Thal hinab,
Wie still ringsum! Im nahen Walde Herrscht Ruhe, Friede wie im Grab.
Nur leise Blätter niederfallen,
Mein Schritt erschreckt mich, der sie trat. Natur will nun zu Grabe wallen. Streut, was sie schmückte auf den Pfad.
O Herbst! ich grüße Dich mit Wehmut! Du nimmst uns viel, und giebst uns viel, Du lehrst erkennen uns in Demut,
Daß uns gesteckt ein kurzes Ziel.
Der Frühling weckt mit frohem Reigen Der Hoffnung und der Liebe Lust,
Du nahest Tuch in ernstem Schweigen Und senkst uns Frieden in die Brust.
K ä t s e l.
Wir sind ein gar bescheiden Geschlecht, Zumeist auf Meeresgründen,
Ein Zeichen davor manch schlimmer Knecht Büßt eh'mals d'ran seine Sünden.
Kaum kennt man's noch, doch die es trug, Die Früchte, die sind häufig genug In uns'rer Zeit noch zu finden.
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