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Er hob langsam sein Glas mit einer Neige Wein. Hugo senkte den Blick in den seinen, stieß mit ihm an und sagte:Ich weiß, ich weiß. Nun denn, auf Du und Du!" Sie tranken aus, schüttelten einander die Hände und gingen daun, durch beredtes Schweigen innig verbunden, nach Hugo» Wohnung.

XIV.

Die nächsten Tage wurden für Hugo teilweise dadurch au»gefüllt, den Dichter in einer bescheidenen, aber traulichen Junggesellenwohnung einzurichten. In einer hübschen, ruhigen Straße, nicht weit von des Schauspielers Quartier, hatte er im dritten Stockwerk eiue» guten Hause» ein freundliche» Zimmer gefunden, und die Wirtin, eiue ältliche Witwe, hatte mit stolzer Bereitwilligkeit die Verpflichtung übernommen, treulich für den Meter zu sorgen, der ihr von einer so stadtbekannten und be­rühmten Persönlichkeit zugeführt worden war.

Hallberg fühlte sich kaum in diesem gemütliche«, sicheren Heim ge­borgen, als auch schon die Rückwirkung all' der Entbehrungen und Seelen- kämpfe bei ihm eintrat, die er in den letzten Monaten hatte durchmachen müsse». Eine schwere seelische und geistige Niedergeschlagenheit befiel ihn, er war so schwach, daß er kaum einige Schritte im Zimmer gehen konnte und zu jeder Arbeit unfähig erschien. Der Theaterarzt, den Hugo zuzog, machte ein sehr bedenkliches Gesicht und sprach von allgemeiner Schwäche, Verfall der Kräfte und Disposition zu schwerer Erkrankung. Darum ging Hugo täglich mehrmals zu dem Freunde, um nach ihm zu schauen und durch freundlichen Zuspruch ihn zu erheitern.

Dank der reichen Gabe de» Großherzog» war es möglich, kein Mittel zur Kräftigung de» Dichters unversucht zu lassen. Wenn diese dennoch nur sehr langsam Fortschritte machte, fo lag dar an der selbst­quälerischen, schwarzseherischen Art HallbergS, der an die Dauer seine» SchicksalSwrchfel nicht glauben wollte und sich täglich durch die Sorge um eingebildete Intrigen und ungünstige Vorfälle peinigte. Doch mit einer Geduld, die er niemals in sich vermutet hätte, ertrug Hugo alle diese krankhaften Launen und pessimistischen Anwandlungen Hallberg«.Laß' ihn nur erst wieder gesund werden, dann wird er gewiß Großes schaffen", sagte er oft zu sich selbst, wen» er bei dem Freunde wieder eine recht ' schwere Stunde verbracht hatte.

Als er eine» Tages zu Hallberg ging, erregte eine vor ihm her­schreitende junge Dame seine Aufmerksamkeit, die er schon einigemale auf der Treppe de» Hause», in welchem der Dichter wohnte, flüchtig gesehen zu haben glaubte. In der Tat betrat die schlanke blühende Blondine da» Haus und stieg leichtfüßig die Treppen empor, um hinter der Vor- saaliür des zweiten Stockwerks zu verschwinden. Hugo hörte da» Schloß einschnappen, schaute unwillkürlich auf das blanke Messingschild und las: Justizrat Hoffmeister". Er hemmte den Schritt und überlegte eben, ob die» nicht wohl sein freundlicher Reisegefährte von der ersten Fahrt nach Kronburg sein könne, da öffnete sich die Tür und der Justizrat trat, offenbar auf dem Wege in» Amt begriffen, heraus. Hugo fühlte, daß er beim Grüße» etwas verlegen wurde und empfand plötzlich Reue darüber, daß er sich um die Weiterentwicklung dieser Bekanntschaft so gar nicht bemüht hatte.

Der Justizrat bot ihm mit sichtlicher Freude die Hand und sagte: Also wirklich, Herr Haffner, wie mich das freut! Erinnern Sie sich noch an unsere gemeinsame Fahrt nach Kronburg? Ich habe oft genug daran gedacht, und al» Sie so schnell berühmt und beliebt wurden, war ich beinah ein wenig stolz darauf, der Erste gewesen zu sei», der Ihnen von allen Bewohnern unserer Stadt näher treten durste. Sie habe» eine schöne Laufbahn gehabt, meine» herzlichen Glückwunsch. Wir haben un» immer für Sie witgefreut bei allen Ihren Erfolgen, und ich war einigemale nahe daran, Sie an unsere Reisebekanntschaft zu mahnen, aber die Herren Künstler sind ja so stark in Anspruch genommen; und dann kam für uns eine schwere Zeit. Meine gute Fra« ging heim nun bin ich allein mit meiner Tochter" Er brach schnell ab, als fürchte er sich, diesen Gedankengang zu vollenden. Hugo aber berichtete, wa» ihn jetzt täglich in das Hau» führe und fügte die Bitte hinzu, am nächsten Sonntag seinen Besuch machen zu dürfen. Der Justizrat ant­wortete herzlich:

ES wird uns sehr freuen. Und wa» Herrn Hallberg und Ihre Stellung zu ihm anlangt, so sind wir darüber schon ganz genau unter­richtet. Und wenn nun gar eine Berühmtheit wie Sie und außerdem noch ein leibhaftiger Dichter dabei im Spiel ist, so wird die Sache so interessant, daß man gern davon spricht, wenn man auch sonst allen Treppengespräch abhold ist. Also nicht vergessen, Herr Haffner: am Sonntag erwarten wir Sie." (Forts, folgt.)

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