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kau» doch nicht wissen, ob er hier nicht Wilde gibt. Was meinen Sie dazu, Herr Dugdale? grinste er mich höhnisch an.

Wa» soll ich dazu meinen, erwiderte ich, al« hätte ich seine An­spielung nicht verstanden. Wenn Sie und die Leute hier bleiben wollen, muß ich mich eben fügen. Offen gestanden, begreife ich aber nicht, wes­halb Sie mich nicht wenigstens für die Nacht an Bord lasse», um der Dame durch meine Anwesenheit ei» Trost zu sein.

Wa« braucht den» die Trost, entgegnete er roh. Sie ist gut auf­gehoben und braucht Sie nicht, während Sie uns hier immer zur Hand sein müsse«.

Na, das ist eben Ansichtssache, brummte ich und schritt wieder davon.

Die Nacht sank klar und dunkel herab. Der Wind strich gleich­mäßig sanft über das Gewässer und erzeugte ein leises Plätschern am Strande. I« dem schwarzen Wasser der Lagune spiegelten sich die größeren Sterne. Die Bark war kaum mehr zu unterscheiden und auch am Lande entschwanden die einzelnen Gegenstände mehr und mehr. Nur der weiße Korallenkies da, wo das Boot lag, schimmerte wie eine vom Mond beschienene Fläche.

Gegen halb elf Uhr trat ich an den Kreis heran und fragte, ob ich auch noch einen Schluck vor dem Schlafengehen bekommen könnte. Dabei merkte ich, daß alle schon recht schwere Augen hatten.

Man wird doch allmählich müde, äußerte ich gegen Lush. Wo werden Sie den» schlafen?

Wo dennIsonst al» hier, antwortete er grob. Das Gras gibt ein weiche» Bett.

Mag sein, aber ich möchte mich nicht hineinlegen, e« könnten Schlangen drin sein.

Keine Spur, sagte einer. Wir haben genau nachgesehen. Sie brauchen sich nichts zu fürchten.

Nein, danke. Wen« ich mir meine eigene Matratze wählen darf, so gehe ich' ich zeigte mit der Hand bis da hinter die nächste Biegung der Lagune. Dort habe ich im Gestrüpp ein kleines Fleckchen reinen Sand entdeckt, auf dem sich'« ganz gut schlafen würde.

Meinetwegen, legen Sie sich wohin Sie wollen, brummte der Zimmerman«.

Danke. Na, dann gute Nacht.

Ich ging nach dem von mir eben bezeichveten Platz. In sitzender Stellung konnte ich von ihm au», über da» Gestrüpp hinweg, sowohl da« ungefähr achtzig Schritt entfernte glimmende Feuer, wie den etwas weiter dahinter und tiefer gelegene» weiß schimmernden Strand und da» an demselben liegende Woot erkennen.

In fieberhafter Spannung spähte und lauschte ich in die Dunkelhrit hinein. Nach Verlauf von etwa 20 Minute« bemerkte ich auf dem weißen Strand eine dunkle Gestalt schwerfällig nach dem Boot schreiten. Sie bestieg es, entschwand dann aber infolge de« dunklen Hintergrundes meinem'-Auge. E« war jedenfalls die Boottwache.

Ich wartete und wartete. Endlich vernahm und sah ich nichts mehr. Das unbeschreibliche^nächtliche Schweigen de» Ozean« senkte sich auf da» einsame Riff.

Jetzt hielt ich den Moment de« Handeln» für mich gekommen. Ich dankte Gott, daß der Mond nicht schien, selbst das Flimmern der Sterne war für meine Abfichten"'schon zu viel. Mit Sehnsucht wünschte ich Wolken und mit ihnen einen wenigstens etwa« stärkeren Wind herbei.

Eben wollte ich mein Vorhaben beginnen, als mein Ohr da« leise Geräusch nahender Schritte vernahm. Im Nu lag ich auf der Seite, den Kopf allstem Arm, die Beine etwa« angezogen und tat, als ob ich schliefe. Die Auge» nur zu einem Schlitz geöffnet erkannte ich den Zimmeunann, der wie suchend einherkam. An seinem plötzlichen Stehenbleiben merkte ich, daß er mich entdeckt hatte. Ich fürchtete, daß er bei seinem Miß­trauen andern^Sinne« geworden sein könnte und mich nach dem Lager holen wollte, doch blickte er mich nur eine Weile forschend an und schritt dann langsam wieder zurück.

Noch eine geraume Zeitlang wagte ich mich nicht zu rühren. Der mißtrauische Hund konnte sichern Ende noch einmal anschleichen.

Nur ganz allmählich, immer gespannt horchend und in die Dunkel­heit lugend, richtete ich mich endlich wieder in sitzende Stellung auf. Mitternacht war längst vorüber, die Zeit drängte. Ich mußte ans Werk, selbst auffdie Gefahr meine» Lebens hin. Ein inbrünstiges Stoßgebet um Mut und Hilfe zum Himmel sendend, ließ ich mich auf Hände und Knie nieder und begann, durch das Gestrüpp zu kriechen.

Ich nahm meinenMeg zunächst zu den umgegrabenen Stellen. Hier konnte ich wagen, eine Strecke in aufrechter Stellung weiter zu schleichen. Al» ich oberhalb de» Lagers das hohe Gras erreichte, ließ ich mich wieder auf Hände und Knie nieder und kroch am Rande des Grases entlang hinunter «ach dem Baum, an dem da» Boot angebunden lag. Da» war die Stelle, an der sich mein Schicksal entscheiden mußte. Wachte der Mann im Boot, dann mußte er mich in meinem weiteren Tun bemerken, und*alle» kwar aus. Halb tot vor Aufregung und Angst lag ich eine Weile platt auf der Erde, nur den Kopf vorsichtig erhoben, um den Kerl zu erspähe« und mich zu überzeugen, ob die anstrengende Tagesarbeit und der viele Grog die von mir erhoffte Wirkung erzielt hätte. Meine Augen bohrten sich förmlich durch die Dunkelheit, vermochten aber den Mann nicht zu entdecken. Endlich erkannte ich seinen auf die Brust niedrr- gesunkenen Kopf. Er saß in tiefem Schlaf, mit dem Rücken gegen die Duchte gelehnt, auf bem Bode» de» Boots. Ein tiefer Atemzug der Erleichterung entstieg meiner Brust. Ich erhob mich behutsam, durch den Baumstamm gedeckt, und löste mit bebender Hand die Bootsleine vom Baume. (Forts, folgt.)

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