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Kinder zeigten sich in allerlei Vermummungen und mancher kleine Knirps erzielte mit geringen Mitteln großartige Effekte. Daß dabei auch mancher Erwachsener hebumlief, dein sein Kraftaufwand vorbei gelang, bewies eine schlechte Maske, die frierend im Auto durch die Straßen sauste und durch Plakate anzeigte, daß sie einen Witz macheiWMllte. (Schw. Merk.)
StutWrart 22. Febr. (Schwurgericht.) Ein 71 Jahre alter Mann, der stets sein gesamtes Bargeld bei sich trägt, ging im November v. Js. mit etwa 500 .,/ in der Tasche in eine berüchtigte Wirtschaft in Cannstatt, fand dort Gesellschaft und als er etwas „lustig" geworden mar, war er so leichtsinnig, die halbe Wirtschaft frei zu halten und dabei Geld sehen zu lassen. Spät abends ging er betrunken nach Haus, wurde unterwegs in der Hofenerstraße überfallen und zu Boden geworfen, wobei er besinnungslos wurde: als er sich wieder aufgerafft hatte, geriet er in den Mühlkanal; er arbeitete sich wieder heraus, das kühle Bad hatte ihn etwas ernüchtert und nun merkte er, daß seine 500 - // und seine Nhr fort waren. Auf seine Anzeige hin sollten am nächsten Tag 4 Italiener und die 19 Jahre alte Kellnerin Karoline Kips aus Hausen verhaftet werden, aber es war niemand mehr zu finden. Nach einigen Tagen telephonierte die Kips von Urach aus, wohin sie mit dem 20 Jahre alten Arbeiter Alessandro Gusella aus Monselice einen Vergnügungsausflug gemacht hatte, an die Wirtschaft in Cannstatt und erkundigte sich nach dem alten Mann; darauf wurden die beiden dann verhaftet; drei weitere Italiener wurden steckbrieflich verfolgt, bisher aber noch nicht ermittelt. Gusella wurde wegen Raubs, die Kipf wegen Hehlerei angeklagt. Beide bestritten in der Verhandlung jede Schuld; in der Voruntersuchung haben ne über den Enverb des Geldes, besten Besitz in den Tagen nach dem Raub ihnen nachgewiesen wurde, jeden Tag andere Angaben gemacht. Ter Bestohlene konnte infolge seiner damaligen Betrunkenheit fast nichts aussagen; andere Tatzeugen sind nicht vorhanden und nach den Aussagen einiger Landsleute des Gusella soll nicht dieser, sondern zwei der bisher nicht ermittelten Italiener die Räuber sein. Die Geschworenen sprachen beide Angeklagte der Hehlerei schuldig, worauf sie zu einer Gefängnisstrafe von je 7 Monaten verurteilt wurden. Zwei Monate der Untersuchungshaft wurden jedem Angeklagten angerechnet.
Stuttgart 28. Febr. (Strafkammer.) Eines Nachts wurden aus eiuer Fabrikkantine in Feuerbach etwa 200 Leber- und Griebenwürste gestohlen. Als die Diebe wurden die l8 und 16 Jahre alten Brüder Ernst und Karl Rau
aus Stuttgart ermittelt. Die beiden hatten früher in der Fabrik gearbeitet; sie sind trotz ihrer Jugend schon mehrfach vorbestraft und haben schon wiederholt gemeinsam Diebstähle ausgeführt. Als die Diebe entdeckt wurden, hatten sie von dem Vorrat die Hälfte verzehrt. Die Strafkammer verurteilte Ernst zu 1 Jahr und Karl 8 Monaten Gefängnis.
Lauffeu a. N. 23. Febr. Vorgestern wurde die älteste Person der hies. Gemeinde, die 96jährigc ledige Friederike Link begraben. — DD Wildereraffaire, der der Jagdaufseher Werner zum Opfer gefallen ist, hat jetzt ihre volle Aufklärung gefunden. Der verhaftete Sohn des Jagdpächters Klöpfer hat ein volles Geständnis abgelegt, worauf sein Vater und dessen Knecht, die unter dem Verdacht der Täterschaft und Anstiftung verhaftet waren, aus der Hast entlassen wurden.
Er len buch OA. Neckarsulm 23. Febr. Heute früh kurz nach 5 Uhr drohte das Schulgebäude infolge eines Kamindefektes in Brand zu geraten. Durch das energische Eingreifen der hiesigen Feuerwehr tonnte man noch den Brand auf den Herd beschränken. Die 2^Hunde des Schulverwesers Weber sind inl Rauche erstickt.
Tübingen 28. Febr. Ein II jähriger Wirtssohn hat seinem Vater eine Hand voll Goldstücke aus der Kasse gestohlen und den größten Teil mit einigen Kameraden hier und in den Nachbarstädten verjubelt. Die hoffnungsvollen Jungen, von denen einige die Volksschule, andere die Realschule besuchen, gaben auch Mädchen zarte Gescheute.
Freudenstadt 23. Febr. Der hier an- gestellte ledige Lokomotivheizer Zangen hat am Sonntag früh in der Nähe des Katzenholz ein älteres Dienstmädchen überfallen und in den Wald geschleppt, um es dort zu mißbrauchen. Auf die Hilferufe des Mädchens eilten jedoch mehrere Personen herbei, die den Täter verfolgten und nach einiger Zeit auch einholten, worauf sic ihm zunächst eine ordentliche Tracht Prügel verabreichten und dann dem Landjäger auslieferten.
Freudenstadt 23. Febr. Im Bahnhofgebäude der Station Friedrichstal-Hüttenmerke ist ein Einbruch verübt worden. Der Dieb fand in der Schalterkasse jedoch nur etwa 20 // und ließ die Hauptkasse unversehrt.
Ulm 23. Febr. Bei der gestrigen Versteigerung von 3600 Stück Großvieh hä uten und 5400 Stück Kalbfellen wurden folgende Preise per Pfund erzielt: Kuhhäute 57G bis 59 Kalbelhäute 59'/-Ochsenhäute 53 bis 56 Z, Stierhäute 52'/-- Z, Farrenhäute 41'/»
bis 50'/- /, Kalbfelle ohne Kopf unter >2 Pfd. 117-117'/- über 12 Pfd. 103'/- I, mit Kopf 79—93
Ulm 23. Febr. Die Staatsanwaltschaft hat die Fastnachtsnummer der „Ulmer Zeitung" wegen Beleidigung des Rechtsanwalts Hetzet beschlagnahmt und gegen sie öffentliche Klage erhoben.
Heidelberg 22. Febr. Wie schon früher gemeldet, wird seit einiger Zeit der Sohn des hier wohnhaften Grafen Viktor Helmstadt vermißt. Der junge Mann hielt sich zum Zwecke von Studien in Frankreich auf. Nun ist Graf Helmstadt nach (sirenoble gereist, nachdem er schon früher ohne Erfolg dorthin gefahren war, um nach seinem 19jährigen Sohn abermals zu forschen. Der junge Mann, der nur eine ganz kleine Summe Geldes bei sich hatte, wurde zuletzt in Montelimar im südostfranzösischen Departement Drome gesehen.
München 23. Febr. 20 Ski sah rer, zum größten Teil Münchener Hochschüler, unternahmen Sonntag eine Tour in das Alphochtal bei Brixlegg. Plötzlich löste sich eine etwa 400 Nieter lange und etwa 10 Meter breite Lawine los. Während sich 19 Skifahrer in Sicherheit bringen konnten, wurde einer von der Lawine in die Tiefe gerissen. Seine Kameraden versuchten ihn auszuschaufeln, fanden ihn aber nicht.
Berlin 23. Febr. lieber die Gründe, die Deutschland zu einer Ablehnung des französischen Interventions-Vorschlages bestimmt haben, erfährt der „Lokalanzeiger" an zuständiger Stelle: Minister Pichou habe eine gemeinsame Tätigkeit der drei Mächte, Frankreich, England und Deutschland in Wien in dem Sinne erstrebt, daß dadurch die hergebrachten freundschaftlichen Beziehungen zwischen Frankreich und Oesterreich-Ungarn keinerlei Schaden erleiden. Es stellte sich aber bald heraus, daß die Annahme, der Donau-Monarchie sei ein solches gemeinschaftliches Vorgehen der Mächte erwünscht, nicht zutreffend war. Für Deutschland müßte es daher selbstverständlich ausgeschlossen erscheinen, an einein Schritt teilzunehmen, den man in Wien als eine Art Druck hätte empfinden können.
Berlin 23. Febr. lieber den Empfang der amerikanischen Schlachtschiffe in der Heimat wird dem „Bert. Tageblatt" vom 22. aus Newpork berichtet: Heute vorm, gegen II Uhr kam dir atlantische Flotte, von den ihr entgegengefahrenen Schiffen umringt, auf der Reede von Hampton Roads an, von den Sirenen der 200 Vergnügungsdampser init ohrenbetäubendem
v. Gravenreuth ist, den wir schon im Hause hatten, daß der Herr Bruder gestern abend den Versuch machte, mir das Fräulein Schwester als Frau aufzudringen und -daß er eben jetzt, nachdem ich sein unerhörtes Ansinnen gebührend zurückgewiesen, mich vor die Pistole fordert! Was meinst Du zu dem netten Stücklein, Heinz?"
„Nichts meine ich, bis ich wenigstens den Brief des Leutnants gelesen habe," entgegnete Heinrich ruhig, ohne das Mißgefühl, das ihn ergriff, verbergen zu wollen. Er nahm den Brief, den Franz noch immer in seiner Linken schwenkte. Letzterer machte zwar eine Bewegung, als ob er den Briet lieber zurückhalten wolle, überließ ihn aber doch dann seinem Vetter.
Heinrich durchlief die Zeilen rasch: der Leutnant v. Gravenreuth schrieb in dem Briefe, daß er als einzige, obwohl unzureichende Entschuldigung der frevelhaften Beleidigung, die Herr Franz Hagen gegen seine Schwester verübt, den Umstand ansehe, daß Fräulein v. Gravenreuth als Fräulein Erika Münter — unter dem Namen ihrer Mutter — im Hagenschen Hause verweilt habe. Doch auch, wenn die junge Dame eben ein Fräulein Münter und eine beliebige Gesellschafterin des kranken Fräuleins Christine Hagen gewesen sei, würde er Herrn Franz Hägens Verhalten unritterlich und unwürdig finden, sich die Freiheit nehmen, es überall so zu bezeichnen und stehe, sofern sich der Empfänger dieses Briefes dadurch beschwert finde, ihm zu Diensten und erwarte eine bezügliche Botschaft Herrn Hägens binnen der nächsten beiden Tage im Hause des Obersorstmeisters v. Lestwitz zu Wolfeck.
Heinrich hatte augenblicklich den Eindruck, daß die Dinge sich anders verhielten, als der vor ihm stehende, vor Zorn zitternde Vetter sie erzählt hatte, er glaubte auch zu erraten, in welcher Weise Franz den jungen Offizier und dessen Schwester beleidigt habe, immer aber blieb die Tatsache bestehen, daß die Dame unter einem andern als ihrem eigentlichen Namen ins Haus eingctreten sei. Der Fabrikherr wußte sich selbst nicht klar zu macken, was ihm bierbei so besonders peinlich sei und ihn gleichsam per
sönlich schmerze. Ein dunkles Gefühl geheimer Teilnahine, die ihm vorgestern beim ersten Begegnen der Leutnant v. Gravenreuth eingeflößt hatte, der Name Erika, der ihm heilig war und den er durch keine schlimme Erinnerung und nicht einmal durch den Zufall des Alltags entweiht sehen mochte, ein paar rätselvolle Stellen aus dem Brief, den ihm gestern abend Christine noch geschrieben hatte, Gedanken, die erst in der letzten Almute erwacht waren, Mitleid mit der herben Enttäuschung, die Christine erfahren haben mußte - alles wogte zu einer Erregung zusammen, die ihn plötzlich durchdrang. Dazwischen hörte er Vetter Franz in verächtlichem Tone weiter reden: „Der Narr kann zwei Jahre bei dem alten Bären in Wolfeck warten, wenn er meint, daß ich mich als Scheibe für seine Kunst im Pistolenschießen stellen soll! Ich werde mir auf eine andere Weise Genugtuung verschaffen, die Herrn Bodo v. Gravenreuth etwas empfindlicher sein soll, als ein Duell, das er wohl mehr oder minder zu seinem Handwerk rechnet."
Heinrich Hagen hörte die Drohworte und spürte — nicht zum ersten Male — daß sich eine recht herzliche Verachtung gegen seinen Vetter Franz in ihm regte. Er sagte daher kühl: „Der Fall will bedacht sein, Franz, überlege Dir den ersten Schritt wohl. Ich aber will nichts mehr von der Sache hören und urteilen, oder bis ich mit Christine gesprochen habe. Das Fräulein - ich meine Fräulein v. Gravenreuth — ist mit ihrem Bruder abgereist?"
„Nein, noch nicht!" versetzte Franz, der mit stillem Ingrimm über die Haltung des Vetters ans Fenster getreten war und die Auffahrt zur Villa überblickte. „Die angenehme Gesellschafterin hat erst Christine vollends elend und ein wenig verrückt gemacht. Aber jetzt fährt sie ab, so scheint es, denn da hält ein Schlitten, und Meister Martin, Christines Generalbevollmächtigter, steht daneben."
Herr Heinrich wandte sich zur Tür und eilte die wenigen Schritte durch die Flur dem Treppenaufgang, von dem ihr Franz hinweggerusen, wieder zu. Er wußte kaum, was er tat, eigentlich wünschte er Fräulein
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