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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
Amtsblatt -es Kreises Calw für Neuenbürg un- Umgebung Sirkenfelöer-, Calmbacher- un- Herrenalber Tagblatt
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Nr. S8
Neuenbürg, Mittwoch den Li. Mürz 1948
193. Jahrgang
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DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 20. März. Das Ober- pmmando der Wehrmacht gibt bekannt:
Vom Feind ungestört haben unsere Truppen in der Nacht bom 18. znm IS. März den Drau-Brückenkopf südwestlich SikloS planmäßig geräumt.' In Unkenntnis der Lage belegten sowjetische Schlnchtflieger und Artillerie unsere inzwischen von bulgarischen und bolschewistischen Kräften besetzten Stellungen ans dem nördlichen Drau-Ufer mit Bomben und Feuer.
Zwischen Stuhlweiß enburg und Felsoegalla setzte der Gegner mit etwa 2» Schützendivisionen und zahlreichen Panzerverbänden seine Angriffe fort und konnte den Einbruchsraum an den AnSgängen des Vertes-Gebirges nach Nordosten erweitern. Hier kam er jedoch nach erbitterten Kämpfen vor unserer Abriegelnngsfront westlich Tata zum Stehen. Am Ostrand des Bakony-Waldes wurden die feindlichen Angriffsgrnppen schon nach geringem Geländegewinn aufgefangen. - ,
In zäher Abwehr vereitelten unsere Truppen im slowakischen Erzgebirge den in Richtung Neusohl erstrebten Durchbruch der Bolschewisten. ^ » ,
Infolge unserer Gegenangriffe im Raum beiderseits Leob- schütz nnd Neisse konnten die Verbände der-1. ukrainischen Front ihre Einbrüche nach Westen und Süden gestern nicht mehr erweitern. „ ^
Unsere Truppen behaupteten ihre neuausgebauten Stellungen in zcihem Ringen und warfen eingebrochene feindliche Kräfte in mehreren Abschnitten nach Nordosten zurück.
Die tapferen Verteidiger des Brückenkopfes von Stettin fingen alle mit Panzern und Sturmgeschützen geführte Angriffe der Bolschewisten vor ihren verkürzten Linien auf. >
Die große Schlacht um West- und Ostpreußen nahm gestern noch an Heftigkeit zu. An den Brennpunkten westlich Gotenhafen nnd Zoppot, südwestlich Pranst sowie an der Front südlich des Frischen Haffs drang der Feindin einige Stellungsabschnitte ein. Trotzdem wahrten «nsere Truppen, in ihrem Kampfwillen Erschüttert, den Zusammenhalt der Front, vernichteten erneut IIS Panzer und vereitelten den bedrohliche» Durchstoß der Sowjets zur Küste.
Westlich Gotenhafen griffen schwere Seestreitkräfte und Marineslak wirksam in die Kämpfe ein.
Auch in Kurland stehen «nsere Divisionen beiderseits Frauönbnrg in hartem Kämpf gegen die bolschewistischen kngriffsarmeen, die sie in Abwehr nnd Gegenstößen unter hohen feindlichen Verlusten auffingcn.
»Die Sowjets verloren gestern 84 Flugzeuge.
SAm Mittelrhein lag der Brennpunkt der Abwehrkiimpfc »uch gestern nördlich Königswinter und an der Autobahn östlich Honnef. Trotz seines starken Einsatzes wurde der Gegner durch Gegenstöße znm Stehen gebracht oder zurückgeworfen. An der Südfront des Brückenkopfes konnte er weiter Boden ge
winnen.
Ter Kampfkommandant von Koblenz verteidigt sich mit dem Rest der Besatzung tapfer gegen den von allen Seiten angreifenden Feind.
Zwischen Rhein und Pfälzer Bergland dauern schwere Kämpfe mit den über die Nahe und das Glan-Tal vor- gedrnngenen feindlichen Panzerkräften an. An der Südgrenze der Rheinpfalz, wo unsere Truppen die Westwallbefestigungen bezogen haben: scheiterten sämtliche Angriffs der 7. amerikanischen Armee unter hohen blutigen Verlusten für den Gegner.
Im Kampf gegen Tiefflieger schossen unsere Jäger 15 anglo-amerikariische Flugzeuge ah.
An der Front in Mittelitalien und in den West- alpen wurden durch Stoßtrupps mehrere Stützpunkte des Gegners vernichtet und Gefangene cinqcbracht.
In einem achttägigen Unternehmen säuberten kroatische Verbände und deutsche Kampfgruppen die fruchtbare Landschaft der "Moslavina südlich Bjelovar von Banden und fügten ihnen hohe Verluste zu. Der Gegner ließ zahlreiche Waffen nnd mch- rere Versorgungslager in unseren Händen.
Weiträumige Angriffe amerikanischer Terror - slngzeuge richteten sich gestern gegen Mittel- und Süd- dentschkand. Schäden entstanden besonders in I ena und Fulda. Außerdem waren Orte im rheinisch-westfälischen Gebiet das Ziel britischer Bomber. In der Nacht flogen schwächere Verbände die Reichshau Pt st adt und die Steiermark an.
Unsere Schnellboote versenkten vor der englischen Küste aus einem stark gesicherten Gckeitzng in harten Gefechten sieben Schiffe mit zusammen 24 5SÜ BRT, beschädigten einen Zerstöre? sowie zwei Motorkanonenbootc. In der vorhergehenden Nacht schossen sie ein Artillerie-Schnellboot in Brand und beschädigten »in weiteres.
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DNB. Genf, 20. März. In „Manchester Guardian'' veröffentlicht das Unterhausmitglied John Parper, der der nach der Sowjetunion entsandten britischen Parlamentsab- ordnung angehörte, einen Artikel, in dem er darauf hinweist, das; die Sowjets ganze Völkerschaften aus ihren bisherigen Heimstätten deportieren.
Sie würden zur Strafe für ihre Haltung während der deutschen Besatzungszeit verbannt. So scheinen die Krim- Tataren nach Usbekistan verschickt worden zu sein, während die Wolga-Deutschen nach Kasaktan und Südstbirien deportiert wurden.' Die Kalmücken habe man nach Zentralasien geschafft, und auch einige Völkerschaften aus dem nördlichen Kaukasus habe man abtransportiert.
Der Abgeordnete wirft die Frage auf, ob diese „Nationalitätenpolitik" auch auf dem Balkan durchgeführt werden solle. Er hält es für möglich, daß die Sowjets es auch für zu gefährlich halten würden, ein Volk wie die Litauer, die auf lauge Jahre feindlich eingestellt sei« wurden, so nahe an dm Grrnzen der Sowjetunion zu belasten.
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Lclivere Advebrkstmpke sm Mttelrkein uns sm knontdoßen rvviscken Hunsrück unä Oderrdem
DNB. Berlin, 20. März. Am Montag blieben die Schwerpunkte an der West- und Ostfront unverändert.
Von starken Tieffliegerverbänden unterstützt, griffen die Nordamerikaner ans ihrem Brückenkopf östlich Remagen längs des Rheines nach Norden und Süden und von dem gewonnenen Teilstück der Autobahn aus nach Osten an. In energischen Gegenangriffen drückten unsere Truvven dis nach Norden voraeprellten Angriffsspitzen wieder zurück, riegelten die an d-r Autobahn angesetzten Stoßgruppen in ihren Ein- bruchsstellen ab und fingen die nach Süden unter Umgehung unserer Stützpunkte vorgestoßenen Kräfte im Rhein» brohler Wald ab.
Am Mittelrhein führte vor allem in Koblenz der nordamerikanische Druck gegen unsere vorg-lagerten Stützpunkte zu schweren Kämpfen. Zwischen N-che> Saar und Oberrhein schlugen unsere Truppen an der Nordseite des Pfälzer Berglandes sowie an den Südrändern des Vfalze r - und Bienwaldes t-ils in beweglicher Kamhfführung, teils in Anlehnung an die Westbefestigungen zahlreiche starke Angriffe ab.,
Der von Tag zu Tag wachsende feindliche Druck führte nur zwischen Hunsrück und Oberrhein zu größeren Verscknebungen der Kampflinien. Nachdem die laufend von Tieffliegergeschwadern unterstützten Nordamerikaner den Ueberaang über die Nahe erzwungen hatten, warfen sie ans dem Raum von Kreuznach ^ raick naibgeführte Kräfte fächerförmig nach Osten, Süden und Südwesten vor. Während sie südlich Kreuznach in den Ndrdaussäufern des Psäl-er Berglandes wieder zum Stehen kamen, konnten- unsere Truppen den nach Osten vordrinoenden Teil erst bei Nied er - olm an der Straße Mainz—^(ftev und die südwestliche Stoß- grnppe in der^Gegend von Weisenheim und Lauterecken zum Kampf stellen und auffangen.
Im Gegensatz zu diesen beweglich geführten Kämpfen steht das an feste Stellungen gebundene Rinnen im Süden der Pfalz. Hier stützten sich unsere Verbände letzt auf die ties gestaffelten Verteidigungsanlagen des Westwalles und fchluaen etwa auf der Linie Saarbrücken — Zwei- Lrücken — Weißenburg — Lau terbnrg starke zum Teil mehrfach wiederholte feindliche Angriffe blutig ab. - Sie
vereitelten dadurch die vom Gegner erstrebte Abschnürung unserer die Saarbefestigungen haltender Verbände.
Die übrigen gleichfalls sehr harten Kämpfe im Weste« brachten nur geringe Frontveränderungen. Den in Koblenz eingedrungenen Nordamerikanern lieferten die vckn Volkssturmeinheiten verstärkten Panzer verbissene Straßenkämpfe und schafften sich durch energische Gegenstöße immer wieder Luft gegen den von allen Seiten andrängenden Feind.
Nicht weniger hart wurde am feindlichen Brückenkopf östlich Remagen um jede Höhe jeden Meter der Autobahn und jedes kleine Dorf gerungen. Die massierten Stöße der Nordamerikaner richteten sich vor allem gegen die nördliche Abschirmung zwischen Königswinter und gegen den Abschnitt von Hönningen, lieberall lösten die feindlichen Einbrüche unverzügliche Gegenangriffe unserer Truppen aus.
Nördlich Oberkassel wurde der Gegner geworfen. Beiderseits der Autobahn sah er sich in den Bewegungen zwischen Eudenbach und dem Elsafftal von neuem abgeriegelt und nur in den unübersichtlichen Wäldern zwischen dem Wiedtal und Rheinbrohl dauern zur Strmde die Kämpfe zur Verstärkung der südlichen Abschirmung noch an. '
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Die Ankündigungen der Morgenthaus und Vansittarts wirken sich in dev feindbcsetzte« Westgebietrn aus
DNB. Stockholm, 20. März. Der polnische Nachrichtendienst in London zitiert den Bericht eines polnischen Korrespondenten aus Köln, der wörtlich besagt: „Vom amerikanischen Oberkommando werden keine Lebensmittel für die Deutschen zur Verfügung gestellt. Die erbeuteten (lies geraubten) Lebensmittel werden für die anglo-amerikanischen Truppen verwandt. Die Deutschen müssen eben sehen, wie sie fertig werden" .
Diese Meldung läßt erkennen, daß die anglo-amerikanischen Truppen die Ankündigungen der Morgenthaus und Vanstt- tarts wahrmachen. Sie sorgen nicht nur dafür, daß die Bevölkerung der besetzten deutschen Westgebiete keine Lebensmittel bekommt, sondern sie rauben ihr gar noch die letzten Vorräte, um sie dem Hungertode auszüliefern.
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DNB. Aus dem Führerhauptquartier, SO. März. Der Führer empfing in seinem Hauptquartier Reich-fugendführer Arthur Axmann mit einer Abordnung von zwanzig Httlerbrngen. die sich bei der Verteidigung ihrer Heimat in Pommern, Niederschlesien und Oberschlesien als Einzelkämpfer mit der Panzerfaust als M(st-Schützen, als Svähtrupp und Erknnder. als Melder »der bei der Sprengung wichtiger Objekte besonders bewährt haben.
Mit diese» zwanzig Hitlerjungen war »»r dem Führer symbolisch die deutsche Jugend »n getreten, die zur Zeit als treuester Helfer unserer Soldaten nnd des Volt?- sturms überall auf bedrohtem deutschem Boden mutig und unerschrocken im höchsten Einsatz steht. In diesen zwanzig Jungen ehrte der Führer zugleich ihre Kameraden, die in so jungen Jahren schon als Märtyrer und Blutzeugen der deutschen Jugend im Kampf für die Nation ihr Leben gelassen haben.
Der jüngste der angetretenen GefokHschaft war der zwölfjährige mit dem EK 2 ausgezeichnete Hitlerjunge Alfred Czech, der im Raüm Oppeln im feindlichen Artillerie- und MG-Feue- zwölf verwundete Soldaten geborgen und einen sowjetischen
Spion gestellt hatte. Manche der 15-, 16- und 17jährigen Jungen waren tagelang eingeschlossen. Sie alle halfen der Truppe und dem Volkssturm, wo immer sie konnten, vernichteten keindliche Barackenlager mit der Panzerfaust, überinittelten wichtige Meldungen von der Truppe zu vorübergehend abgeschnittcnen Ein-, Herten, brachten Beute und Gefangene ein und trugen verwundete deutsche Soldaten aus der Kampfzone. Zwei von ihnen irrigen das EK 1, alle übrigen das EK 2, einige das Jnfantcrie- sturmabzeichen und die meisten schon das Verwundetenabzeichen.
Der Führer begrüßte jeden c'-zetten der Hitlerjungen durch Handschlag und ließ sich von ihnen ihre Erlebnisse schildern. „Ihr terrnt den Kampf jetzt schon aus eigener Erfahrung", so rief der Führer am Schluß den angetretenen Jungen zu. „und wißt, daß wir in einem Ringen um Sein oder Nichtsein des deutschen Volkes stehen. Ich bin trotz aller Schwere der Zeit fest davon überzeugt, daß wir in diesem Kampf den Sieg erringen werden vor allem auch im Hinblick auf die deutsche Jugend und besonders auf Euch, meine Jungen!"
Mit einem leidenschaftlichen „Heil, mein Führerl" beantworteten die Jungen wie aus einem Munde den Gruß des Führers.
v!e IlrMsnIvn tür Kvverslmsjor IvkSortt
DNB. FL-rerhauPtquartier, 19. März. Der Führer verlieh am 18. 3. 1945 das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten znm Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Generalmajor Theodor Tolsdorff, Komnrandeur etter Volksgrenadierdivision, als 25. Soldaten der deutschen Wehrmacht.
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Generalmajor Tolsdorff ift mit dem ostpreutzischen Füsilierregiment, dem er bereits vor dem Kriege angehört hat, ins Feld gezogen, hat bereits im Polenfelbzug beide Eisernen Kreuze erworben und am 4.12.1941 als Oberleutnant das Ritterkreuz sowie am 23. 8. 1942 das Deutsche Kreuz in Gold erhalten. Für hervorragende Leistungen nc den Abwehrschlachten südlich des Ladogasees wurde er am 1». 9. 1948 als 302. Soldat der deutschen Wehrmacht mit dem Eichenlaub ausgezeichnet.
Weithin bekannt wu-oe der Name des damaligen Obersten Tolsdorff beim Ausbruch der tapferen Besatzung von Wilna aus der feindlichen Umklammerung. Obwohl seinerseits umfaßt und nahezu eingeschlossen, hielt er mit schwachen Kräften in schwerem Ringen gegen vielfache Uebermacht nahe bei der von den Bolschewisten bestürmten Stadt aus und ermöglichte dadurch die Aufnahme ihrer Verteidiger, als diese den sowjetischen Ein- schließungsriyg durchbrachen.
Nunmehr steht Generalmajor Tolsdorff als Führer einer Bolksgrenadierdivision an der Westfront. Im Verlauf der feindlichen Offensive wurde er mit Teilen seiner Division von der Masse der eigenen Kräfte und vom Rhein abgeschnitten. An der Spitze seiner Männer durchbrach er den feindlichen Ein- schlietznngsring und führte die abgeschnittenen Truppen unter schweren Kämpfen in einen noch von eigenen Verbänden westlich des Rheins gehaltenen Brückenkopf zurück.
Generalmajor Tolsdorff wurde am 3. November 1909 in Lehnarten, Kreis Treuburg/Ostpreußen, als Sohn eines Gutsbesitzers geboren.
volsäivHnMlScker Vslikieg in kinnlLuü
DNB. Stockholm, 20. März. In Finnland haben an» Sonntag Reichstagswahlen stattgefunden. Angesichts des Terrors,-unter dem diese Wahlen abgchalten werden mußten, und der erpresserischen Drohungen, die von -den Bolschewisten mit dem Ausgang dieser Wahl verknüpft wurden, konnte es sich nur um eine Wahlfarce handeln. Der sogenannte Volksdemokratische Verband, der die finnischen Kommunisten und die sogenannten Sechslinge, die sich aus Landesverrätern und ehemaligen Zuchthäuslern zusammensetzcn, erzielte nach dem bisherigen Wahlergebnis 5l Sitze gegenüber den bisherigen 18. Die Sozialdemokraten erhielten 52 Mandate und verloren somit mehr als ein Drittel ihres Bestandes. Auf die restlichen Parteien entfielen insgesamt 97 Sitze. Wenn auch die reinen Söldlinge Moskaus nur ein Viertel d-r Sitze erhielten, so kann doch kein Zweifel darüber bestehen, daß die bolschewistischen Machthaber angesichts der völligen Lethargie der übrigen finnischen Parteien das Wahlergebnis zum Anlaß eines verschärften Bolschewisierungskurses in Finnland nehmen werden.
Reuter zufolge wurde Ende Januar ein Bombenanschlag auf die britische Gesandtschaft in Stockholm verübt, lieber den Täter, der eine mit 10 Pfund Sprengstoff geladene Bombe in die Nähe des Eingangs legte, fehlt jede Spur. Offenbar richtete sich der Anschlag gegen ein MitgiXd des Gesandtschaftsstabes, das zur Zeit als die Bombe gelegt wurde, zurücktehren sollte.
Nach einer Meldung der anatolisckien Nachrichtenagentur aus Paris haben die kommunistischen Mitglieder der französischenRegieruna ihren Rücktritt angekündigt, nm damit eine Kabinettskrise hcraufzubeschwörcn. Die Kommunisten nahmen Meinungsverschiedenheiten zum Anlaß, Hie über die Frage der ehemaligen Abgeordneten und Sc- natsmitglieder, die „Vichy-verdächtig" sind, entstanden waren.