tzescvehen all diese Dina« ^ra>t. um uns zu s<y»an«eren, sondern ' -n denen unter allen Umständen die nolwendigen Massen und !u^!>!nn zusammen zu lassen, die für uns als! Soldaten oder im.Voüssturm oder sonst auf gesährdeten Posten ihr Leben

Diese Kameradschaft der Tat. dieses ständige Bewußtsein, daß wir alle an einem Strang ziehen müssen, wenn wir der 'Tinge Herr werden wollen, ist auch der tiefe Sinn >3 Volks- Hopsers. Können wir im Hinblick aus die Gegenmaßnahmen )der deutschen Führung und auf die unvergleichlich tapfere Pallung unserer Soldaten an der Front den unbedingten Glauben haben, daß wir diese schwerste Schickjalsprobe be-

Dellen werden, so zeigen schon setzt die Ergebnisse de? Vslks- ppfers, daß auch die Heimat den Sinn dieses geschichtlichen Augenblicks begriffen hat. ^!3enn jeder seine Pflicht erfüllt, ckvenn aber auch rücksichtslos diejenigen unschädlich gemacht twerdcn, die heute glauben, der Gemeinschaft des Volkes em- igegenarbeiicn zu können, dann wird der Erfolg uns nicht ver­tagt bleiben, dann wird es sich zeigen, daß das geeinte Groß- weutschland nicht nur eine unüberwindliche Festung ist, son- ,Dern zur gegebenen Stunde auch fähig sein wird, die Kräfte Zu entwickeln, um auch wieder erfolgreich zurückzufchlagen.

' Das Eicher,lauS mit Schwerin

Hervorragender Anteil am Abwehrersolg nördlich Döble» Der Führer verlieb am 21. Januar bas Eichenlaub mit Schwerter» zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Ge­neralmajor Maximilian Wengler, Kommandeur der rheinisch-westfalischen 287. Insauterie-Division, als 123. Soldaten der deutsche» Wehrmacht.

Generalmajor Wengler hat das Ritterkreuz am 6. Ok­tober 1912 als Oberstleutnant d. R. und Bataillonskomman- rbcur für hervorragende Tapferkeit bei der Abwehr einer ^sowjetischen Offensive südlich des Ladoga-Sres, und das Eichenlaub am 22. Februar 1641 alS Oberst S. R. und Re- imentskommandcur für tatkräftige und bewegliche Kampf­ührung südwestlich Leningrad erhalten. Als Komman- >enr der 227. Infanterie-Division wurde er am 3. August 1911 mit seiner Division im Wehrmachtbericht genannt. In der dritten Kurlandschlacht hatten dis Bolschewisten nörd­lich Doblcn zunächst mit besonderer Wucht im Nachbarab­schnitt der 227. Infanterie-Division angegriffen und waren sn schwerem Ringen abgcwiesen worden. Am 26. Dezem­ber 1011 rannten ihre Massen nach stundenlangem Trom­melfeuer mit Unterstützung starker Panzerkräfte und zahl­reicher Schlachtflicger im Abschnitt des Generals Wengler an. Der Tapferkeit und der unerschütterlichen Entschlos­senheit des Generalmajors Wengler ist es zu danken, daß er schwere Kampftag mit einer blutigen Niederlage der Zolschewisten, endete. , <- -

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Das TarmeüSergdenkmal gesprengt

, Wie der OKW-Bericht meldet, ist der Feind nach schwe­ren Kämpfen inAllenstein und Hohenstein eingeürun- tgen. Um das Nationaldenkmal bei Tannenberg nicht in wie Hand der Bolschewisten fallen zu lassen, wurde es von Len deutschen Truppen gesprengt. Die Särge des Weucralfeldmarschalls von Htnöenbnrg und seiner Ge-

- mahlin, sowie die Fahnen der ruhmreichen oft- und west-

- preußischen Regimenter waren vorher geborgen worden. Der

, Feind fand nur noch die Trümmer des Denkmals vor. Das Launenbergdenkmal wird, wenn dieses Gebiet durch die deut­schen Truppen wieder befreit ist, an der gleichen Stelle^erneut 1 »ufgebaut werden. ' " ^

Titos BslkarrPlLN

Der diplomatische Korrespondent derSnnday Times"

, chreibt üöer die geplante Balkan-Födsration Titos, daß »lese Jugoslawien, Bulgarien und Mazedonien umfassen oll. Seinem Gewährsmann zufolge habe die neue Regie­rung in Bulgarien im Prinzip ihre Einwilligung gegeben, Laß gewisse Teile des früheren bulgarischen Mazedonien, vor allem im Gebiet des StrnmataleS, in den jugoslawi­schen Bundesstaat eingcglieörrt werden. Es werde ange- bentet, daß jedes derartige Abkommen zwischen Bulgarien »nh Jugoslawien als Vorspiel für eine umfassendere föde­rative Union wäre, Sie beide Länder umfasse. Nach dieser Darlegung bedurfte es keiner Unterstreichung mehr, baß NoSkan einer solchen Vereinigung wahrscheinlich zustim- ^icn würde. Interessant ist auch die abschließende Feststel­lung des Berichtes, daß die Stellung Griechenlands osfen- Hchtlich dadurch beeinflußt werden würde.

In diesem Monat überhaupt kein Fett in Frankreich. Der Sonderkorrespondent derDaily Mail" schreibt aus WariS, die Bevölkerung in Paris und Nordfrankreich ver­brennt Möbel und Bücher, um sich zu wärmen. In der , »eißenden Kälte sterben Hunderte durch Erfrieren oder chlechte Ernährung. Wo Holz auf dem Markt verfügbar ist, ''ostet cs 29 Pfund Sterling pro Tonne. Die kärgliche Kutterration hat es in diesem Monat überhaupt nicht ge­geben und es wurde auch kein anderes Fett abgegeben.

Sestiae VaarerMaSt ftidweftW Glettsitz

Erbitterte Kampfe um Pole». Droürberg und Thor» Auch i« O.tpreuze» hält der feiudliche D?tt- a»

Aus dem Führerhauptquartter, 23. Jan. Das Oberkom­mando der Wehrmacht gibt bekannt:

In Ungarn wehrten unsere Truppen zwischen Plat­tensee und Donau, im Wertes- und im Pilis - Ge - birge feindliche Gegenangriffe unter Abschutz von 2<) Pan­zern ab. Die deutsch-ungarische Besatzung von Budapest behauptete den Westteil der Stadt gegen hartnäckige Lages- und Nachtangriffe der Bolschewisten.

An unserer Abwehrfront zwischen den Westbeskiden und dem Nordrand des vberschlesischen Industrie­gebietes konnte der Feind zwar örtlich Boden gewinnen, jedoch an keiner Stelle den erstrebten Durchbruch erzielen. Südwestlich Gleiwitz ist eine heftige Panzerschlacht ent­brannt.

Zwischen Gosel und Breslau vereitelten unsere Ver­bände zahlreiche Uebersetzversuche der Sowjets über die Oder. Oestlich und nordöstlich Breslau kämpfte sich der Gegner weiter an den Verteidigungsgürtel der Stadt heran. Beider-^ scits Posen krängen schwächere feindliche Panzerverbände nach Westen und Nordwestc.r vor. Um Posen, Bromberg und Thorn wird erbittert gekämpft. Auch östlich der unte­ren Weichsel stehen unsere Divisionen mit dem auf breiter Front angreifenden Feind in schweren Kämpfen.

An der Front in Ostprentzen dauert der feindliche Druck nach Noxdosten zwischen Wormditt und Ortels- burg an. Der vom Feiqd mit starken Infanterie- und Pan­zerverbänden versuchte Durchbruch über Pregel und Deime nach Königsberg wurde nach schweren Kämpfen unter Abschuß von 82 Panzern von unseren tapferen Divisionen ab- gesckilagen. Damit verloren die Sowjets im Bereich einer Heeresgruppe im Kamps um Ostpreußen seit dem 13. Januar 1355 'Panzer.

An der knrländischen Front scheiterten erneute Durchbruchsversuche der Bolschewisten in Richtung auf Si­tz au ebenso wie stärkere Angriffe südlich Frauenbnrg und nordwestlich Do bleu am zähen^Widerstand unserer Truppen, die hierbei 79 sowjetische Panzer vernichteten.

Flakartillerie und Schlachtflieger fügten den Sowjet» hoh» blutige Verluste zu, setzten 15 Panzer und 17 Geschütze außer Gefecht und vernichteten 287 Kraftfahrzeuge.

Im Westen stehen unsere Truppen beiderseits HeinS» Serg in unvermindert schwerer Abwehr gegen die Angriff englischer Verbände.

An der Front zwischen ElsenLorn und der Sauer flammte die Winterschlacht von neuem auf. Von zusammen-' gefaßtem Feuer der Artillerie mit starker Wirkung unterstützt,, brachten Grenadiere und Panzer die angreifenden feindliche»' Divisionen nach geringen Anfangserfolgen zum Stehen und- vereitelten alle Versuche, die deutschen Stellungen zu durch-, brechen. Um einen Einbruch nördlich Clerf sind harte' Kämpfe im Gange. Im Raum östlich Wiltz wurde der vor» gedrungene Gegner durch Gegenangriffe wieder zurüüge- worfcir.

Im Gebiet von Ingweiler im unteren Elsaß erstürm­ten unsere Truppen Mehrere Ortschaften. Feindliche Gegen­angriffe westlich Hagenau konnten nur in einem kleine»' Abschnitt Boden gewinnen; im übrigen scheiterten sie blutig. Im Oberelsaß führte der Feind eine Reihe von Angriffen beiderseits Schlettstadt. Nördlich der Stadt brachen sie unter Verlust von zahlreichen Panzern zusammen. Im süd­lichen Abschnitt konnte der Gegner geringen Lvdengewinn erzielen.

In den letzten drei Tagen wurden an der Westfront über 100 feindliche Panzer abgeschossen.

In Mittelitalien hat sich das feindliche Artillerie- feucr in den etruskischen Bergen südlich Bologna verstärkt.'

Die Anglo-Amerikaner flogen am gestrigen Tage nur mit schwächeren Verbänden in das linksrheinische Gebiet ein.

Unser Fernfeuer auf London wurde fortgesetzt.

Aus dem feindlichen Nachschubverkehr nach England und« Frankreich versenkten unsere Unterseeboote trotz- stärkster Abwehr drei Tanker und drei Frachter mit zusammen! 43 000 BRT sowie zwei große Zerstörer-

Dre Schwerter sür General der Panzertruppen Nehring

Berlin, 25. Jan. Der Führer verlieh am 22. Januar das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an General der Panzertruppen Walter Neh ring. Kommandierender 'General eines Panzerkorps, als 121. Sol­daten der deutschen Wehrmacht.

General Nehring hat das Ritterkreuz bereits am 24. Juli 1911 sür den Vorstoß aus Minsk und die Erzwingung des Beresina-Ucbergangs bei Borisosf erhalten. Am 8. Januar 1914 wurde er mit dem Eichenlaub ausgezeichnet, nachdem cs ihm gelungen war, die sowjetische Offensive westlich Kiew zum Stehen zu bringen. Bei Beginn der jetzigen Offensive an der Ostfront wurde General der Panzertruppen Nehring mit sei­nem Panzerkorps zum Gegenangriff gegen eingcbrochene Bol­schewisten angesetzt. Nachdem er den anstürmenden sowjetischen Massen schwerste Verluste an Menschen und Material beige­bracht hatte, wurde er umfaßt und mußte sich zurückkämpfen. Von ihm und den ihm unterstehenden Verbänden ist im Wehr­machtbericht vom 20. Januar gesagt worden, daß die in der Tiefe des Schlachtfeldes in schweren Kämpfen mit der den Panzerspitzen folgenden feindlichen Infanterie das Aus­schließen der bolschewistischen Verbände und die Versorgung der Panzerspitzen des Gegners verhinderten. Nunmehr hat das Panzerkorps Nehring sich zu den eigenen zu seiner Auf­nahme bereitstehsnden Verbänden durchgekämpft.

General der Panzertruppen' Nehring ist am 15. August 1892 in Stretzin, Kr. Schlochau'WestPr., als Sohn eines Guts­besitzers geboren. Nach Absolvierung des Nealgvmnasiums zu St. Johann in Danzig trat er 1011 in ein Marienburger Infanterieregiment ein und nahm am ersten Weltkrieg als Frontoffizier teil. Dreimal verw"rch"t 1923 in den Gene­ralstab versetzt, war er bei Ausbruch des gegenwärtigen Krieges als Oberst i. G. Chef des Eeneralstabes einest Panzer­korps. Am 3. Februar 1912 wurde er mit der Führung des deutschen Afrikakorps beauftragt! ' . ,

»Seuer Sn Xürro

Genf. Die feindliche und die neutrale Presse können sich der Tatsache nicht verschließen, daß die deutsche Heimat in der Stunde der Gefahr aufrechte Haltung und Einsatzbereitschaft zeigt und in voller Erkenntnis, daß der Kampf um Sein oder Nichtsein geht, bereit ist, sich mit aller Kraft der bolschewi­stischen Flut entgegenzuwerfen. Londoner Politische Kreise, so verzeichnet die ,Dasler Nationalzeitung", können nicht leug­

nen, daß ein ausnahmslos gehorchendes, fanatisch kämpfende-i und gut organisiertes Volksaufgebot den militärischen Einsatz ' erheblich verstärkt.

Köln, 26. Jan. Die Anglo-Amerikaner sind in den noch von ihnen besetzten deutschen Gebieten gezwungen, jetzt -für' mehrere. Gemeinden einen' Ortsvorsteher oder Bürgermeister! einzusetzen, da sich unter der zurückgebliebenen deutschen Zivil-'' bevölkerung niemand mehr findet, der selbst auf die ver»' lockendsten Versprechungen hin für den Feind Bütteldienste zu verrichten bereit -ist.

Stockholm, 26. Jan. Wie Reuter aus Washington meldet, wurde dort amtlich mitgeteilt, daß vor kurzem ein amerika-' nischer Truppentransporter mit über 2200 Soldaten an Bord in europäischen Gewässern vom Feinde versenkt wurde. 2-18 Soldaten seien ertrunken, 517 würden vermißt.

Wirkung öes Vorschusses katastrophal

Genf, 25. Jan. Ein sehr ernstes Bild von der Wirkung - der deutschen Fernkampfbomben brachte der Untcrftaatssekrs- tär für Luftfahrt im USA-Kriegsministerium, Lovett. auH- England und Westeuropa mit, berichtet Drew Dcarston in de< Washington Post". Er habe mehrere Monate in London« verbracht und wegen des Fernbeschusses nicht schlafen könne».- Der Schaden, den die V-Geschosse anrichteten, sei erschreckend. Der große Vorteil dieser Geschosse gegenüber Flugzeugen sei) erstens ihre ^Unabhängigkeit vom Wetter und zweitens, daß sitz, keinen Menscheneinsatz benötigten. Sobald sie hinter deki änglo-amerikanischen Front herunterkommen, wo sich Trusts Pen, Feldküchen, Mimitions- und andere Lager befinden, seh der Schaden jedesmal unerhört groß. Noch katastrophaler sei. die Wirkung auf die Stimmung der Truppen.^

Schwerste Kältewelle seit SO Jahren kn England

Stockholm, 26. Jan.Die schwerste Kältewelle seit fünfzig, Jahren geht zur Zeit über England hin", meldet der Lon­doner Korrespondent vonAftontidningen". Infolge der Re­kordkälte sei das Meer an manchen Stellen der englischen Küste gefroren. Verschiedene Küstenorte seien infolge riesiger Schneewehen vorübergehend von jedem Verkehr abgeschnitte» gewesen. Der Hafen von Folkestone sei in der Nacht zum Mittwoch zugefrorcn. In vielen Dörfern könne die Post nicht ausgetragen werden.

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Li« lüzen,»«-- o^sirr

Erimiocu^vMem vor, tstsinL-l-uckwig »lkslitxouss»

LopvrlH« ds V-. X-»« -o-o Dorp >»«.

Wissen vir", kernkelr Krnlbach die Vernehmung LeS -Mädchens uns vr.eiölgle es.

Verschiedene andere Zeugen, die daS Gericht noch hörte, bekundeten lediglich den guten Leumund, den der Angeklagte überall besaß, konnten aber Uber die Tat selbst nichts aus- lagen. Die Haushälterin Sallmanns drückte in treuherziger Weise immer wieder ihr Bedauern darüber aus, an dem ver­hängnisvollen Nachmittag, an dem der Mord geschah, nicht daheim gewiss m zu sein und somit nichts zur Entlastung ihres Doktors tun zu können, derZmmer ein so ruhiger und seiner Herr gewesen sei.

Der Herr Dozent ist bestimmt kein Mörder; da müssen Sie sich aber sehr irren", ries die alle Dame zum Schluß be­schwörend aus, und die Tränen rollten ihr über die faltigen Wangen.

Die Beweisaufnahme ist geschlossen", verkündete der Vor- Dhcnde des GerichtesEs tritt eine Mittagspause von zwei Stunden ein."

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i Wie geistesabwesend irrte Frau Krottner nun schon seit Stunden ziellos in den Straßen der Stadt umller Sie sah »na hörte nzchts von dem, was um sie vorging. Ihre Ge­danken weilten noch immer im Kerichtslaal.

In deiner Hand lag einen Augenblick lang das Leben des -Guten und des Bösen, sagte sich Erika, aber dn besaßest nicht -cir Mnt, das Bös« zu opiern. um, vor den Menschen einer Lodsünde schuldig, dennoch vor dem ewigen, allwissenden Michtcr und Rächer zu bestehen.

- 'errgott. gib de» Richtern Einsicht, nicht einen Unlchul- tzi^.,, zu verdammen", rangen sich halblaut die Worte aus Kircr muckenen Kehle hervor.Du hast w viel Schulsal gelenkt «nd gesendet: warum gibst du nicht hier ein Zeichen, damit die Menschen wissend werden!" Wie ein beschwörendes Gebet Hang es.

Mittlerweile mar ine Frau aus dem großen Marktplatz an- »elnngt, als sic eine Stimme ans ihren Sinnen auijchrecken lieb. Ei» alter Mauu stand vor ihr und rieb sich dte blau- «efrs-renen Hände.

Erika! Guten Tag, Erika! Gut, daß ich dich treffe! Ich habe elwaS Interessantes für dich!"

Die Witwe schaute den Mann zuerst verständnislos an. Bon weit her kehrten die Gedanken zu ihr zurück.

Erika, kennst dn denn deinen alten Lehrer nicht mehr?" erklang es schmerzlich.Ja, ja, die zehn Jahre, seitdem du die Schüfe verließest, sind eine lange, lange Zeit ..

Plötzlich streckte Frau Krotiucr dem Alten herzlich die Hände entgegen.Herr Professor Martens, natürlich, Herr Professor!"

,Ha, freilich, freilich. Aber dn siehst schlecht aus, ich darf doch nochdu" zu dir sagen, nicht wahr?" fuhr der pen- sionierte Lehrer mit großer Herzenswärme fort, »nd seine Augen leuchteten gütig.

Aber selbstverständlich, Herr Professor."

Wo kommst du her? Wie geht es dir? Wie geht «S dem Herrn Gemahl?"

Erika ging ein schmerzlicher Stich durch das Herz. .Lesen Sie denn keine Zeitung?"

Nur ab und zu. Meistens photographiere ich dos heißt, immer bin ich,-seitdem mtzine Frau vor zwei Jahren starb, aus der Jagd nach den wunderbaren Erscheinungen des Lebens, die «ich besonders in den kleinen Geschehnissen der Natur ossenvaren und an denen die meisten Menschen vor­übergehen."

Tie Witwe merkte, daß der Greis wohl seit dem Tode seiner Lebensgefährtin nicht mehr in der Zeit lebte und daß er wahrscheinlich nur noch wenig Anteil an den Tagesgescheh- nissen nahm. Er wußte wohl als einziger nichts von alte dem, was inzwischen in der großen Stadt vor sich gcg..ngen mar. ahnte nichts von dem Schicksal seiner Schülerin. ES rat ihc wohl, einmal einen solchen Menschen zu treffen, der sie nicht mit neugierigen Blicken und Fragen belästigte. - - - -

Sie photographieren?" > -

Mehr noch, ich filme!"

Sie Muren? Wie interessant!" ^ - '

Martens, erfreut, jemand gefunden zu haben, der sesner einzigen Leidenschaft Verständnis entgegenzubringen schien, antwortete: ,Im, und das sogar mit Auszeichnung! Für meinen FilmLicht und' Schatten", in dem ich den Zauber der Sonnenstrahlen des Sommers einfing. bekam ich sogar - einen Preis."

,sich gratuliere herzlich", entgegncte Erika.

I Plötzlich siel ihr all das Schwere des Tages wieder ein, t und es entktanH i« ihr der Wunsch, wieder allein zu sein.

Leben Sie wohl, Herr Professor!" ^

Olein, nein, so schnell entkommst du mir nrchtk Ich Hab« dir ja noch gar nicht gesagt, daß ich mich bei dir noch zu «ut<?

schuldigen habe." . . --- - "

^Entschuldigen? Weshalb, wofür?"

Dafür, daß ich, ohne vorher zu fragen, meine Filmkamera auf dein Haus richtete."

Ach, das macht doch nichts; Las sei Ihnen gern Erika wollte dem Alten die Hand reichen.

Nein, nein", beharrte er eigensinnig,du mußt erst wissen daß ich gerade meinen neuen Amateurfilm beendete, dem ick den TitelZauber des Winters" gab. An deinem Hanse faßen so schöne lange Eiszapfen, als es Anfang Februar zu taue« begann, und die glitzerten phantastisch in der Sonne. Dan» wurden sie itnmer kürzer. Alles das fing ,ch mit dem aut»,', matischen Zeitraffer meiner Kamera ein."

Hoffentlich bekamen Sie keine kalten Füße dabei, wenl^ Sie den ganzen Tag im Schnee standen."

I wo! Ich habe das gar nicht nötig, den ganzen Tag bave? stehen zu bleiben. Geht, wie gesagt, alles automatisch: Morz- gens baue ich die Kamera irgendwo versteckt auf, nehme da- Objekt aufs Korn, meinetwegen einen schmelzenden Schnees mann. Eiszapfen, ein zufriercndes Gewässer oder sonst etwa- Interessantes. Mein Apparat macht alle drei Sekund-m auto-k^ matisch eine Auf'ahme: ich vertrete mir inzwischen etwas dick Füße, suche nach neuen Motiven und hole abends dte Kamer» wieder ab. Pruktisch, was?" ... ,

Na, dann weiter guten Erfolg!" --i

Danke! Aber jetzt kvmmt das wichtigste: ein« Uraup führnng." i

Wieso?" Erika war mit ihren Gedanken wieder im Gtzi richtsiaal. ^ ^

So höre doch zu! Du bist wieder unaufmerksam «n» leicht abgelenkt, wie damals in der Schule. Verzeih, ich bin ein alter Esel und du eine erwachsene F-rau ..."

Erika blickte dem einsam gewordenen Lehrer wieder in dif Augen, und es lag abermals ein solch bittender Ausdrucr darin, daß ihr der alte Herr leid tat. Sie konzentrierte sich energisch aus das Gespräch.Lieber Professor, was war den» das mit der Uraufführung?"

Ich habe ihn gestern kopiert; kann natürlich nicht alles ltz der Trommel durchsehen, ob auch jedes Bild auf dem lange» Streifen etwas geworden ist."

' (Fortsetzung folgt^