Szenerie am Kanal
Dis Aufgaben -es Fremdenverkehrs
Die Tagungen des Instituts für Betriebswirtschaft des Fremdenverkehrs in Heidelberg haben in jüngster Zeit die Aufmerksamkeit weiter Volkskreise auf sich gelenkt: gilt es doch, wissenschaftliche Erkenntnisse für Sie gegenwärtige und zukünftige Lenkung des Fremdenverkehrs zu finden. Hier »st man in diesem Jahr wieder ein gut Stuck wetter- gekommcn. Die Praxis hat sich eingeschaltet, ,o daß man den Kriegsnonvendigkciten der Betriebe gerecht werden kann.
Reiseverkehr mutz z. Zt. gelenkt werden, aber die be.w'-dliche Einwirkung soll nicht stärker eingesetzt werden, als dies- unbedingt nach-der Sachlage erforderlich ist. Erstrebt wird zur Zeit die Ausdehnung des Hauptrcisever- kehrs aus eine längere Zeitperiode als bisher. Die Schulferien müßten unter diesem Gesichtspunkt in Zukunft auf die Zett vom '.5. Juni bis 15. September gelegt werben, wobei an zwei große Ferienblocks im Reichsgebiet gedacht wird. Räumlich kommt es darauf an, die bisher weniger besuchten und bekannten Fremdenverkehrsgebiete in den Vordergrund zu schieben. Dafür find Mittel wie Tarifverbilligungen. Herabsetzungen der. .Hotelkosten und Ermätzi- gnng der Kurtaxe anznwenöen. Kinderlose Familien müßten z. Zt. vor oder nach der Hauptsaison reisen. Eine künftige Reiselenknng soll die Einzelvauschalreise pflegen. In der kommenden Fricdenszeit soll der Hotelschein cingeführt werden.
Im gegenwärtigen Zeitpunkt kommt es darauf an. den verfügbaren Beherbergungsram» zu vermehren. Stillgc- legte und beschädigte Betriebe sollen wieder in Betrieb gesetzt werden. Hotels und Fremdenheime sollen sich Privatzimmer mieten. Nvtqnartiere müssen bereitgestcllt werden. Alle diese Maßnahmen sind im Anlaufen und versprechen eine Entlastung der Lage herbeizuführen.
Besonders wichtig ist heute die Erhaltung der vielfach wertvollen Einrichtungen und Ausstattungen der -Hotels. Auf diesem Gebiet müssen auch ans Kosten der Wohnkultur und Schönheit zur Zeit Einschränkungen in Kauf genommen werden. Bei Entfaltung einer der Lage angepaßten Initiative ist es vielfach möglich gewesen, beschädigte Betriebe in kurzer Zeit wieder einsatzfähig zu machen.
Der Fremdenverkehr hat jedenfalls in der jetzigen Krisenzeit gezeigt, daß er trotz allem fähig ist, die Probleme zu meistern und damit einen wichtigen Beitrag für die Erhaltung den Arbeitskraft vieler Volksgenossen geleistet.
(SS-PK.) Nun gilt es, sich gegen alle Teufel zu behaupten. Im Dorf haben sich die Kanadier eingetgelt und schwere Infanteriewaffen aus guter Deckung in Anschlag gebracht.
Auf Schußweite vom Dorfrand entfernt lag eine Kompanie, lauter junge Soldaten. An den Boden gepreßt lauerten sie, jede Regung konnte den Tod bedeuten. Der Feind hatte Scharfschützen. Ungleich war der Kampf. Tiefflieger pflügten den Boden ringsherum mit Bomben und Bordwaffen, und man durfte nicht einmal nach ihnen schießen, um den Kanadiern im Dorf nicht die eigenen Stellungen zu verraten. Der Befehl hatte nichts anderes verlangt, als durchzuhalten, bis sich eigene schwere Waffen zu einem Feuerüberfall auf günstige Entfernung herangeschoben hatten.
Die Zeit riß an den Nerven. In der schwülen Nachmittagssonne flimmerte der Blick, und die Hand wurde unsicher vor schemenhaften Zielen. Unablässig verspritzte das Streufeuer an den Erdhügeln im Buschwerk der dürftigen Deckung. Wie lange noch? Voreilig versuchten sie aus dem Dorf einen Ausfall zu machen. Die jungen Grenadiere gaben ihnen eine blutige Abfuhr.
Die Stunden schleppten sich. Es ging dem Abend zu, und sic waren nicht mürbe geworden.' Zum zweiten Male brachen die Kanadier vor. Die ersten setzten sich eben in Riesensprüngen vom Dorfrand ab — da türmten sich Qualmwolkcn über den Mauern, die Vernichtung schlug über dem Feind zusammen.
*
Die Häuser, die sich im normannischen Dorf um ihr Chateau scharten, hatten die Zeiten und Menschen ohne sonderliche Ereignisse überdauert. Nun war das Dorf zur Hälfte leer. Die noch gut bei Fuß waren, hatten vor dem Krieg Reißaus genommen. Andere verbargen sich in den festen Kellern des Schlosses. Nur ein Paar Alte blieben in ihren Mauern.
Seitab vom Dorfe lkegt die Ferme des Bauern Barbusse. Vom SchlH aus sieht er es genau, wie eine deutsche Sanitätsstelle unter den Bäumen seines großen Obstgartens eingerichtet wird. Dann wird ihm angst und bange, als er einige Flieger im Tiefflug über seinem Grundstück kreisen sieht.
Zwischen Furcht und Hoffnung verbringt das Dorf die Stunden. Die ärgste Gefahr ist wohl vorbei, denn aus dem eigentlichen Kampfraum sind sie sa heraus. Der Bauer Barbusse wird sich sein Lebtag an diesen schrecklichen Tag erinnern. Unter den Salven englischer Schiffsgeschütze wurde das Dorf begraben. Die aus dem Schloßkeller waren unversehrt geblieben. Kein deutscher Soldat war unter den Toten und
Verwundeten — denn keiner war im Dorf gewesen.
*
Es war nördlich der Ost—West-Straße, die der Engländer am Vortage aufgeüen mußte. Im Schutze der Nacht hatte er darauf seine Nächstliegenden Panzer gesammelt. Junge Grenadiere lagen in einer Riegelstellung vor dem neu gewonnenen Raum und wußten, daß ein Angriff des Feindes bevorstand. Sie wußten auch, daß eigene Panzer im Anmarsch waren — es ging nur um das Durchhalten bis zu einer gewissen Zeit.
Tollkühn waren die „Neuen" und umsichtig zugleich. Eine kleine Gruppe war zur Deckung zweier Pakgeschütze im Buschwerk verborgen, während sich die übrige Einheit in der nächsten Hügelstellung verschanzt hatte, den Feind auf sich zu locken. Die Panzer brachen vor. Sie argwöhnten nichts, ließen
> sich durch das hinhaltende Feuer der Schützen verleiten, ihre ! begleitende Infanterie in einer vorspringenden Waldznnge ge- ^ deckt vorzuführen. Nun war das Buschwerk im Rücken der i Panzer.
i Es war an der Zeit, die Ueberraschung zu wagen. Die j beiden Pakgeschütze sahen knapp aus dem Buschwerk. Ganz i nüchtern nahmen sie die Panzer von hinten an. Ein Fehl- j schuß — ein zweiter — Treffer! Treffer! Fehlschuß — Treffer! i Minuten todernsten Schweigens vergingen, da die Waffen j allein das Wort hatten.
Der eine Richtschütze wird gelegentlich für drei Wochen in Urlaub gehen und hat das EK. II und I zugleich bekom- 1 men — sechs Panzer gingen allein auf seine Rechnung. Die ! Feindgruppe, hatte abgedreht, als sie über die Panzerdeckungs-
> löcher der Grenadiere hinweggerollt war und jenseits des Hügels, selbst schon geschwächt, auf die anrollenden deutschen Panzer stieß. Die Straße blieb in deutscher Haizd.
SS-Kriegsberichter Hans Oftl.
Gesunde Ernährung aus dem rranve.
In allen Gauen läuft die Aufklärung „Gesunde Ernährung auf dem Lande". Die beteiligten Stellen sind bemüht, bei den Landfranen den Gedanken für eine einfache und natürliche, dabei aber gesundheitlich ausgerichtete Er- Nahrung zu wecken und zuvertiefen. Fragen der einzelnen ' Zubereitungsarten und Kochtechnik spielen neben der Wahl der Nahrungsgüter eine wesentliche Nolle.
Selbstverständlich ist hier auch die Vollkornbrotaktion besonders eingeschaltet. Es wird vor allem darauf hingewiesen, daß Vollkornbrot mit der Gütemarke einen viel höheren Nahrnngswert und nachhaltigeren Sättigungswert als anderes Brot besitzt. Darum genügen erfahrungsgemäß weniger als die früher gewohnte Anzahl von Schnitten. Auch wird empfohlen, Vollkornbrot richtig zu lagern und es nur in abgelagertem Zustand zu essen.
Die Ernährung der Säuglinge. Daß in den Sommermonaten der- Ernährung der Säuglinge ganz besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden mutz, weitz Wohl iede junge Mutter. Vor allem ist die Behandlung der Milch wichtig. Nicht oft genug kann daher darauf hingewiesen werden, daß die Flaschenmilch für den Säugling, sobald sie in den Haushalt kommt, äbgekocht werden mutz, um so die in Betracht kommenden Bakterien zu zerstören. Nach dem Kochen ist die Milch abzukühlen. Hat die Mutter keinen Eisschrank zur Verfügung, stelle sie den gut zugedeckten Milchtopf in ein Gefäß mit kaltem Wasser; dieses soll öfter gewechselt werden. Ein späteres nochmaliges Aufkochen der Milch ist nicht nur nicht nötig, sondern sie würde dadurch wertvolle Bestandteile einbützen, vor allem das Vitamin C. Sie wird darum nur mit den üblichen Schleimabkochungen gemischt und leicht angewärmt, wenn das Kind lein? Nabrnna bekommt.
Fritz Reuters 78 . krlmristog
Erfolgreichster Klassiker des plattdeutschen Romans
Mit seinem ganzen Denken und Fühlen wurzelt der mecklenburgische Dichter Fritz Reuter, der volkstümlichste und verbreiteste Klassiker des plattdeutschen Romans in niederdeutscher Mundart und hervorragende Schildere! des Volkstums seiner Heimat, in dem Boden der Welt, der er entstammte. Ein tiefes Gemüt, eine reiche Phantasie und ein breiter, vollsaftiger Humor vereinigen sich bei ihm mit einer scharfen und dabei liebevollen Beobachtungsgabe, mit dichterischer Gestaltungskraft und einem humoristisch-ironischen Geist Nach einem schweren Lebensschicksal starb er, von der Sonne des Ruhms und der Anerkennung umstrahlt am 12. Juli 1874, also vor 70 Jahren, in Eisenach. ,
Am 7. November 1810 in Stavenhagen in Meckenburg als Sohn eines Bürgermeisters und Stadtrichters geboren, studierte er in Rostock und Jena und geriet wegen seiner Zugehörigkeit zur Jenaer Burschenschaft Germania und wegen öffentlichen Tragens der deutschen Farben 1833 mit der damaligen reaktionären preußischen Polizei in Konflikt. Er wurde verhaftet und zum Tode verurteilt. Friedrich Wilhelm lll. begnadigte ihn zu dreißigjähriger Festungshaft, von der Reuter sieben Jahre an verschiedenen Orten verbüßte. 1840 wurde er sreigelaffcn. Dieser Festungszeit verdankt zwar Reuters treffliches Werk „Ut mine Festungstid" seine Entstehungszeit, die Leiden der Gefangenschaft untergruben aber seine Gesundheit. Er war dann als Landwirt, später als Privatlehrer tätig, bis der sich allmählich einstellende Erfolg seiner literarischen Tätigkeit ihm die freie Schriftstellerlausbahn ermöglichte.
Nach seinen kleineren Werken „Lauschen und Rimels" (Schnurren und Reimereien! und den „Ollen Kamellen" lauen Geichichten» mit mehreren Forrieyungsvanoen, ichuj er seine Meisterwerke, das tragische soziale Epos „Kein Hü- sung", „Ut de Franzosentid" (18601, ein Zeitgemälde vor den Freiheitskriegen, „Ut mine Festungstid" (18631, eine von glücklichem, handfestem Humor erfüllte Schilderung der schwer
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sten Zeit seines Lebens, und das dreibändige Hauptwerr, den Roman „Ut mine Stromtid" (18641, ein liebevolles Gemälde ländlichen und kleinstädtischen Lebens in Mecklenburg zwischen 1830 und 1848, belebt durch eine Fülle typischer Figuren, von denen dis des Inspektors Bräsig am bekanntesten geworden ist. Genannt sei noch die kulturgeschichtliche Novelle „Dörchläuchting", in deren Mitte der Herzog Adolf Friedrich IV. von Mecklenburg-Schwerin steht.
Teppiche nur gegen Bezugschein.
Im Zusammenhang mit der Neufassung einiger Bestimmungen über die Regelung der Abgabe von Spinnstosf- waren ist die irrige Vermutung oufgetancht, ats ob Teppiche, Brücken, Vorleger, Lauser oder Meterware für diese Artikel seht wieder ohne Bezugschein an Verbraucher abgegeben werden könnten. Nach wie vor ist jedoch der Erwerb gewebter und geknüpfter Teppiche nsw., überhaupt ieglicken Futzbodenbelags ans Spinnstoffen einschkietztich Meterware und einschließlich Geweben ans Papiergarnen nur gegen Bezugschein möglich.
Zusatzkteiderkarte für werdende Mütter.^ '
Werdende Mütter erhalten auf Antrag bekanntlich eine Zusatzkleiderkarte. Diese ist mit 60 Punkten ausgestattet und ist ein Jabr gültig. Die Dauer der Gültigkeit rechnet vom Tage der Ausstellung ab, hat also mit der Verlängerung der Gültigkeit der übrigen Kleiderkarten nichts zu tun. Waren, deren Erwerb gegen Punkte der Reichskleiderkarte für Fraue: gegenwärtig gesperrt ist, können auf die Zusakkieiderkarte für werdende Mütter bezogen werden, in Verbindung mit der Zusatzkteiderkarte auch auf die Abschnitte der Reichskieiderkarte. Die Zusatzkteiderkarte wirkt sich also auch für die Gültigkeit der Reichsklerder- karten aus, soweit deren Punkte sättig sind.
kr gs-t aller voi-vbs«', er gebt aller vorbei - ovcb 6is 2elt 6er kerc^ron- lcung kür clio llebgewor6eno vncl gsv/olints Talinpflegs mil blsnclax nimmt ein kn6s! black frleclenrrckluÜ können olle ölsnsax-freunös wls- clsr unbsrckrönkt beliefert werden, bis clokln ober ke«6t er, sparsam vmgsksn mit clsm kleinen bestand.
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