Verrutschtes
Hussein und das bockige Kamel. Manchmal soll ein blindes Huhn sogar eine Perle finden — bei dem armen Kameltreiber Hussein aber war cs ein blindes Kamel, das ihm zu unerwartetem Reichtum oerhalf. Das Tier, sonst willtg und bescheiden, wollte eines Tages an einer wasserlosen Stelle auf dem Weg zu einer entfernten Lase plötzlich nicht mehr weiter. Vielmehr scharrte es mit den Fugen, als wolle es nach einer versteckten Wasserader schürfen. Der Kameltreiber war ungehalten, denn er wollte noch vor Dunkelwerden die Oase erreichen. Aber alle seine Bemühungen um das störrische Tier waren vergebens. Weder lockende Worte noch Hiebe auf den Rücken konnten es zum Wcitcrgeyen veranlassen. Erschöpft liest sich der Kameltreiber in den Saud fallen, um nachzu- deuken, was er nun unternehmen solle. Dabei stocherte er gedankenlos in der Mulde herum, die das Kamel mit seinen Hufen gescharrt hatte. Auf einmal sah er etwas Glitzerndes daraus hervorblinkcn, das sich bei näherem Zusehen als ein reich mit Diamanten besetztes Zigaretten-Etui herausstellte. Nun grub Hussein eifrig nach, und seine Bemühungen hatten weitere Erfolge: Er förderte noch mancherlei wertvollen Schmuck zutage, der anscheinend von reichen Expeditionsmitgliedern, die in der Wüste nmgekommen waren, stammte. Da sich kein Verlierer meldete, konnte nach einiger Zeit der arme Kameltreiber, der seinen Fund bei der Polizei abgeliefert hatte, diesen freudestrahlend selbst in Besitz nehmen und war somit durch sein bockiges Kamel zum schwerreichen Mann geworden.
Der Stein musste helfen. In Rom wurde jetzt im Vorhos einer kleinen Kapelle ein alter Mühlstein aufgestellt, dessen geschichtliche Bedeutung dadurch charakterisiert wird, daß er in einstigen Vorzeiten ein Helfer bei der Findung der Wahrheit war. Dieser alte Mühlstein hat — wobei einigen natürlichen Rissen von menschlicher formender Hand nachgeholfen worden sein dürfte — eine Art Gesicht bekommen. Augen, Nase und Mund sind in ihm bei guten: Willen und ein wenig Phantasie zu unterscheiden. Einstens war dieser Stein in eine Mauer eingelassen, von der der Richter die Klage römischer Bürger entgegennahm und entschied. Da soll es denn zuweilen vor- gekommen sein, daß der Kläger bei allen Heiligen etwas beschwor, was der Beklagte bei eben diesen Heiligen als völlige Unwahrheit hinstellte, und es wäre für den Richter nicht immer ganz einfach gewesen, festzustellen, wer denn eigentlich im Recht war oder nicht. Da nun hals der Stein. Der Richter pflegte dann zu sagen, daß jeder der beiden Prozeßgegner, und zwar zuerst der Kläger uud dann der Beklagte, den rechtem Arm in iene durch den ganzen Stein gehende entsprechend große Oeffnung stecken müsse, die im Steingesicht den Mund verkörpert. Derjenige nun, der die Unwahrheit sagen würde, sollte dessen gewiß sein, daß er Wohl den Arm würde zurückziehen können, nicht aber mehr die Hand, die ihm hinter der Mauer des Hauses inzwischen als dem Täuscher des Rechtes abgeschlagen werden sollte. Nun ist es zu diesem „Gottesurteil", zu dem mancher der alten Richter seine zweckentsprechenden Vorbereitungen getroffen haben mochte, nach der Ueberlieferung nicht ein einziges Mal gekommen. Denn keiner der beiden Streitenden, sobald man ihn vor diese Probe stellte, war fest genug von der Wahrheit seines Standpunktes überzeugt, um seine Hand dafür in den Mühlstein legen zu können. So war die Folge dieses weisen richterlichen Klärungsvorschlages in aller Regel, daß der Kläger und der Beklagte eine gütliche Verständigung vorzogen. Mag sein, daß dies der Wahrheit immer am nächsten kam und daß so der alte Mühlstein zu einem Stein der Wahrheit wurde.
Eui anhänglicher Hund. Eine Tat. die von einer wirklich unübertroffenen Opferfreudigkeit spricht. Wird aus Oslo gemeldet. Danach versuchte eine junge Amerikanerin, die in ihrem Freundeskreis als sehr „nervös" bekannt war, ihren Hnnd auf wenig sensible Art und Weise los zu werden. Der Hund hatte die Angewohnheit, sehr viel und laut zu bellen, was sie ihm nicht abgewöhnen konnte. Da sie hierdurch immer nervöser wurde, faßte sie den Entschluß, ihn verschwinden zu lassen. Sie fuhr mit ihm ein Stück flußaufwärts, warf ihn ins Wasser und vereitelte alle Bemühungen des armen Tieres, an dem Boot in die Höhe zu klammen, mit immer leidenschaftlicheren Stößen, bis sie das Gleichgewicht verlor und selbst ins Wasser fiel. Der Hund aber packte sie jetzt und hielt sie unter Aufbietung seiner letzten Kräfte solange über Wasser, bis Hilfe herbeikam.
Zur sommerlichen Behandlung der Tabakpflanzen
Infolge der durch das ungünstige Frühjahrswetter teilweise schlechten Entwicklung der Sämlinge konnte das Aussetzen der Tabakpslanzen bis Mitte Juni ausgedehnt werden. Die weitere Behandlung des Tabaks bis zum Ernten und Aushängen der Blätter geht folgendermaßen vor sich:
Das erste Hacken erfolgt im allgemeinen 2—3 Wochen nach dem Auspflanzen, das zweite nach weiteren 3—4 Wochen mit gleichzeitigem Anhäufeln der Pflanzen, wobei aber keine Erde zwischen oder auf die Blätter kommen darf. Nach den häufigen Regengüssen in diesem Frühjahr mußte selbstverständlich öfter gehackt werden. Bis jetzt war das Wetter dem Tabak nicht besonders günstig, denn die starken und häufigen Winde haben bereits da und dort die Blätter etwas angerissen, besonders wenn er nicht geschützt steht. Auch fehlte die gleichmäßige Nacht- und Tageswärme, die der Tabak als eines der wärmebedürftigsten Gewächse drin- gend benötigt.
Daß der Tabak auch für eine Düngung mit gut berotte- tem Stallmist sehr empfänglich ist, darf nicht übersehen werden. Jauche und andere Fäkalien sind wegen ihres starken Chlorgehalts zu vermeiden, ebenso einseitige, zu hohe Stickstossgaben. Dagen sind ihm eine reiche Kali- und eine mäßige Phosphorsänredüngung sehr zuträglich.
Gegen Blattkrankheiten (Grauschimmel, Brennfleckenkrankheit, Bakterienbrand üsw.) Hilst sofortiges Spritzen mit einprozentiger Kupserkalkbrühe. Schädlinge wie Schnecken, Drahtwürmer, graue Maden usw. werden mit den bekannten Mitteln (Limex, Derrispräparate usw.) wirksam bekämpft.
Ab Mitte Juli rückt die Tabakpflanze in das Stadium des stärksten Wachstums. Die Arbeiten des mehrmaligen Hackens und Häufelns der Pflanzen werden nun langsam beendet Die ersten Blütenknospen treten in Erscheinung. Brechen diese auf, dann ist es Zeit, den Tabak zu „köpfen", d. h. den Bltttenstand etwa 15 Zentimeter unterhalb desselben abznschneiden, damit den Blättern der Saft erhalten bleibt. Der Naturtrieb der Pflanze, unter allen Umständen die Art zu erhalten, d. h. Blüten und Samen her- vorzubrinaen, macht sich, geltend. Es entstehen Seiten
triebe, „Geizen" genannt, die wieder Blüten tragen. Auch diese sind zu entfernen, d. h. man „geizt" den Tabak.
Anfang August beginnen die untersten Blätter des Tabaks zu reifen. Die alleruntersten Blätter, „Grumpen" genannt, sind zur Zeit der Reife der größeren unteren Blätter (der Sandblätter) schon gelb oder gar braun geworden. Dis Grumpen werden abgelesen und auf dem Boden getrocknet, ohne sie einzufädeln und aufzuhängen. Die Sandblätter, das sind die «och saftigen unteren drei bis vier Blätter, die als Rcifezeichen gelbe Ränder oder ?
Flecken ausweisen, müssen dagegen eingefädelt werden, t
Acht bis zehn Tage später geht es dann an daS Ernten s („Brechen") des Mittelgutes, weitere acht Tage später an 4 das Brechen des Hauptgutes. Die Reife dieser Blätter er- ( kennt man daran, daß hellere Flecken (sog. Neifeflecken) ^
auftreten. Weitere zehn Tage später erntet man schließ- §
lieh die restlichen zwei bis drei Blätter, das „Obergut". (
Bei jeder Ernte, die nach den Erfahrungen der Reichs- st anstatt für Tabaksorschung in Forchheim b?Karlsruhe i. B. am besten morgens nach dem völligen Abtrocknen des ; Taues vorgenommen werden soll, fädelt man für sich ein ( und hängt das Erntegut zum Trocknen gesondert auf. Das s! Einsädeln geschieht mittels einer Packnadel, an deren Oese H eine 1—1,5 Meter lange Schnur angeknüpft ist, diese trägt f am Ende eine Schlaufe. Nach der Verteilung der Blätter st aus der Schnur wird auch an dem anderen Ende der ,(
Schnur eine Schlaufe angebracht. Die Länge der S hnur ( richtet sich nach der Enfernung der Balken oder der Latten, an denen diese „Bandeliere" an Nägeln ausgehüngt wird. ( Man mißt daher die Entfernung der Aufhängelatten mit H
einer Schnur ab, gibt etwa je 5 Zentimeter für die Her- ?
stellung der Schlaufen zu und schneidet die Schnüre da- l nach zurecht. Der Ort des Aufhängens muß luftig bzw. > zugig sein. Dazu kann-man die Dachziegel mit kleinen j Holzstücken hochstellen und die Dachluken osfenhalten.
Das Trocknen der Blätter ist erst beendet, wenn die l
Hauptrippen nicht mehr saftig, also völlig eingeschrumpft sind, lieber das Fermentieren, Trocknen und Schneiden ^ des Tabaks folgt im Herbst ein Schl: ßartikel. P. S.
Der Bezug von handWuhe»
Bei Handschuhen muß man unterscheiden zwischen Winterhandschuhen und allen übrigen Handschuhen. Winterhandschuhe für Männer und Frauen können nur gegen Bezugschein bezogen werden, wobei der Begriff „Winterhandschuh" für den Kaufmann genau Umrissen ist, der Verbraucher kann sich also bei ihm hierüber Aufschluß verschaffen. Es gibt aber auch einige Ausnahmen von der Notwendigkeit, einen Bezugschein für Winterhandschuhe beibringen zu müssen. Folgende Verbraucher können nämlich Winterhandschuhe auch auf ihre Kleiderkarten bzw. zusätzlichen Bezugsausweise beziehen: Verbraucher, die sich im Besitz der Zusatzkleiderkarte für werdende Mütter befinden, ferner Verbraucher, die eine Zusatzkleiderkarte sür Burschen und Maiden zur Vierten Reichskleiderkarte haben, ferner Schwerfliegergeschädiqte mit Zusatzkleiderkarte» für diese Kategorie Fliegergeschädigter, schließlich Personen, die eine mit Vorgriffsberechtigung ausgestattete Zusatzkleiderkarte besitzen.
In allen übrigen Fällen muß für Winterhandschuhe beim Wirtschaftsamt oder der Kartenstelle ein Bezugschein beantragt werden. Sonstige Handschuhe für Männer und Frauen können, soweit sie aus Spinnstoffwaren hergestellt sind, auf gültige Punkte der Dritten und Vierten Reichskleiderkarte bezogen werden, also z. B. Sommerhandschuhe für Männer, gehäkelte Handschuhe sür Damen, Damen- sommerhandschnhe usw. Handschuhe aus Leder und Fischleder sind nicht verkaufsbeschränkt, man benötigt für sie also weder Bezugschein noch Kleiderkartenpunkte. Tie Herstellung dieser Handschuhe ist jedoch in erster Linie für die Wehrmacht bestimmt, weshalb private Verbraucher zurücktreten müssen.
Handschuhe für Knaben und Mädchen aller Art, also auch Winterhandschuhe, können ohne Bezugschein gegen entsprechende Punkte der Kleiderkarte bezogen werden. Das gilt auch für Hnv^s-^ube sür Kleinkinder.
EicheukauSträger Oberst Frewerr v. Wolfs tödlich verunglückt. Eurem tragischen UuglückSfall ftel der Erchen- aubträger Oberst Hans Freiherr von Wolfs, Kommandeur :tncr im Osten eingesetzten Kavallerie-Brigade, zum Opfer.
8S Prozent mehr bei der 1. Straßeusammlung. Die am '7./18. Juni durchgcführte 1. Straßensammlung des Kriegs- lilfswerkes für das Deutsche Note Kreuz 1944 hatte ein vor- äufiaes Ergebnis von 54 »7N19441 NM. Bei der gleicher Sammlung des Vorjahres wurden 42 222117.48 NM aus- »ebraucht. Es ist somit eine Steigerung des Ergebnisses um
LLebergangsversuch über den Vuoksen
Aus der Karelischen Landenge wurden, wie der finnische Wehrmachtbericht vom Sonntag meldet, örtliche Angriffe der Bolschewisten zwischen Suomenvedenpohja und Karisalmi unter bedeutenden Verlusten für den Feind ab- gcwiesen. In Vuosalmi begann der Fxind in den frühen Morgenstunden des 9. Juli einen llebergangsversuch über^ den Vuoksen. Es gelang dem Feind, sich an einer StellT im Ufergelände festznsetzen. Die harten Kämpfe dauern an. Nordöstlich des Ladogasees richteten sich die starken Angriffe des Feindes am heftigsten gegen Stützpunkte in Richtung Salmi -Nuksu und Käsnäsäeäläkää—Nomaa. Der Feind erlitt erhebliche Verluste. Auch nordwestlich Kolatselkä griff der Feind in Richtung auf Loikola an. Es gelang ihm stellenweise, neuen Boden zu gewinnen.
Zwei weitere Flugzeugträger versenkt
Neuer japanischer Erfolg .
Wie am Samstag bekanntgegeben wurde, hat hat sich die Nachricht bestätigt, so meldet Domei von einem Stützpunkt im Zentralpazifik, daß zwei weitere feindliche Flugzeugträger in den Gewässern um die Insel Sai - pan versenkt wurden. Damit erhöht sich die Zahl der feindlichen Kriegsfahrzcuge, die in der Zeit ab 11. Juni in den Gewässern . der Marianen- und Ogasawara-Bonin-Jnselv versenkt wurden, auf über 58.
fslckrennacb, «Zen 8. full 1944
vAullooguug
?ür «tie vielen keweisb kerrlicker Anteil- nskme beim KeimZsnx unsere» lieben 8okns» BtlIUalm Tonealmsnn ragen wir kerr lieben Dank. Lssonäer» «Zanken wir ciem Herrn kNarrer kör »eine trostreicken Worte, clem ll«lcbencbor,«Zen /iltersgeiiosseo.llir öle llranr- unck Lluwenspenäen uncl all Venen, cils lbn rur leisten Pubs geleitet Kaden.
kamllie Lrn,t Lonrelmaan.
8chIuL äer ^nLeixen- Lrnrahme 8 Wir vormittags
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Am Dienstag von 2—5 Uhr
Am Mittwoch fällt dasselbe aus. Nächste« Nähen dann wieder am Dienstag den 18. und Mittwoch den 19. Iw
Wie reinigt msn blop, Sctiutlputr- unck Staublappen?
Wslcksn Lis cils Lacken 24 Ltun- cien in gsbroucktsrlZenko-läsurig oln.unci stampfen Lls cils Lrüclcs öktsr kräftig ävrcb. Dann gebt fort aller Lcbmvtr heraus, unä lbr« kslnigungrloppsn sinci schnell wiscisr gebrauchsfertig.
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