Der Bericht des SSW.

Aus dem Führerhauptquartier, S. Juni. Das Oberkom­mando der Wehrmacht gibt bekannt:

In der vergangenen Nacht hat der Feind seinen seit langem vorbereiteten und von uns erwartete« Angriff auf Westeuropa begonnen.

Eingeleitet durch schwere Luftangriffe auf unsere Küsten­befestigungen, setzte er an mehreren Stellen der nordfranzö­sischen Küste zwischen Le Havre und Cherbourg Lüftlande­truppen ab und landete gleichzeitig, unterstützt durch starke Seestreitkräfte, auch von See her. In den angegriffenen Küstenstreifen sind erbitterte Kämpfe im Gange.

In Italien führte der Gegner aus Rom heraus mehrere vergebliche Vorstöße gegen unsere Sicherungen westlich und nördlich der Stadt.

Oestlich der Stadt brachen die mit zusammengefatzten Kräften während des ganzen Tages geführten feindlichen An­griffe bei und westlich Tivoli nach erbittertem Ringen zu­sammen.

Jäger und Flakartillerie der Luftwaffe schaffen über dem oberitalienischen Raum acht feindliche Flugzeuge ab.

Im Osten kämpften sich die deutsch-rumänischen Truppen, wirksam unterstützt durch starke deutsch-rumänische Flieger­verbände, nordwestlich Jassy gegen zähen feindlichen Wider­stand in harten Kämpfen weiter vor und wiesen wiederholte Gegenangriffe der Bolschewisten ab. 89 feindliche Flugzeuge wurden in Luftkämpfen vernichtet.

Von der übrigen Ostfront wird nur örtliche Gefechts­tätigkeit aus dem Kampfraum von Witebsk gemeldet.

In Kroatien haben Truppen des Heeres und der Waffen- SS unter dem Oberbefehl des Generalobersten RenSulic, un­terstützt durch starke Kampf- und Schlachtfliegerverbündc, das Zentrum der Banöengruppen Titos überfallen und nach tagelangen schweren Kämpfen zerschlagen. Ter Fein- verlor nach vorläufigen Meldungen 6210 Mann. Außerdem wurden zahlreiche Waffen aller Art und viele Versorgungseinrich­tungen erbeutet.

In diesen Kämpfen haben sich die 7. SS-Gebirgsöivision Prinz Eugen" unter Führung des SS-Oberführers Kumm und das SS-Fallschirmjägerbataillon 600 unter Führung des SS-Hauptsturmführers Rybka hervorragend bewährt.

Einige feindliche Flugzeuge warfen in der letzten Nacht Bomben auf Osnabrück. Zwei Flugzeuge wurden abgeschoffen.

ffee rrfte Tatt

Landung an den Küsten der Bretagne und der Normandie Schwere Verluste der LuftlanSetruppen Harte Kämpfe gegen anlandende Truppen Die deutschen Jäger am Feind

Bon Kriegsberichter Hans-Herbert Hirsch

DNB ...7. Juni. (PK.) Die Anglo-Amerikaner haben - ihren blutigen Opsergang nach Europa angetretcn. Der seit langem vorbereitete und von der deutschen Wehrmacht er­wartete Angriff auf Westeuropa hat begonnen. Schwere Luft­angriffe auf die Küstenbefestigungen, beginnend um Mitter­nacht, gingen dem eigentlichen Landungsunternehmen voraus. Als besondere Angriffsziele hatte .sich die gegnerische Luft­waffe die Befestigungen aus der Halbinsel von Cherbourg und an den Ufern der Seine-Bucht bis hinunter nach Le Havre gewählt. Jedoch dürfte der erreichte Erfolg keineswegs der gewünschte gewesen sein, wie die schweren Kämpfe beweisen, in die die anschließend abgesetzten Luftlandetruppen, Fall­schirmjäger und mit Landungsbooten an Land gebrachten Truppen sofort verwickelt wurden. *

Kurz nach den Feindverbänden, die die Küstenbefestigun­gen mit Bomben belegten, erschienen andere Verbände, die über Land Fallschirmjäger absetzten, deren Einheiten noch vor her Landung schwersten und für sie äußerst verlustreichen Kämpfen ausgesetzt waren, da sie mitten in die Bunkerlinien und Befestigungsbauten ' des Atlantikwalls hineinsprangen. Mit den Fallschirmjägern tauchten Feindverbände auf, die Lastensegler über den Ufern der Bretagne und der Norman­die ausklinkten. Noch in der Landung wurden zahlreiche Segler in Brand geschaffen oder stürzten, von den Granaten unserer Flak zerfetzt, mit ihren lebenden Lasten ab.

Ein Bataillon feindlicher Fallschirmjäger, das in der Nähe von Caen abgesprnngen war, wurde während der Landung und der sich anschließenden Sammlung gefangen genommen.

"w Morgengrauen erschienen, unterstützt durch schwere Seegreitkräfte, die feindlichen Landungsboote vor den Küsten, deren Besatzungen sofort von unseren Soldaten bekämpft wurden. Äerluste mußten auch die Fallschirmjäger einstecken, die gleich nach ihrer Landung versuchten, bei Caen einen Brückenkopf zu bilden, aus dem heraus sie zu weiteren Opera­tionen antreten sollten. Das hier gelandete Fallschirmjäger- Regiment wurde von unseren Truppen in die eigentliche Ornemündung zurückgedrängt.

Etwa zur gleichen Zeit trafen feindliche Landungsboote bei Cherbourg, Lei Le Havre und an anderen Punkten der Küste ein. Schwere Seestreitkräfte, am gesamten Kanal auf­gefahren, sollten die Landungen schützen, doch vermochten sie nicht zu verhindern, daß das deutsche Feuer riesige Lücken in die Reihen der Boote riß und mit ihnen zahlreiche feindliche Soldaten den nassen Tod erleiden mußten.

Die schweren-Kämpfe vor und teilweise in den deutschen Befestigungslinien dauerten an, als der Morgen

des Dienstags heraufkam; sie nahmen an Heftigkeit zu, als sich die Artillerie der abwartend im Kanal liegenden feind­lichen Seestreitkräfte mit unseren Fernkampfbatterien wahre Duelle lieferte. Wieder traten schwerste Verluste für den Feind ein, der bereits die ersten Stunden seines Einbruchs­versuches nach Europa blutig bezahlen mußte.

Die deutsche Luftwaffe griff in die Kämpfe mit dem landenden und gelandeten Feind ein, vernichtete mit schweren Bordwaffen zahlreiche Landungsboote und beschädigte andere Einheiten schwer. Begeistert wurden unsere Jäger begrüßt, die sich mit einem Heldenmut ohnegleichen gegen eine zahlen­mäßig sehr überlegene Uebermacht auf ihre Ziele stürzten und vom Beginn des Büchsenlichtes bis zum letzten Däm­merschein ununterbrochen am Feind lagen

. Auf Befehl Moskaus arrgetrete»

-Anfrage des Deutschen Nachrichtenbüros gabNeichs- Dr. Dietrich Dienstag morgen folgende Aeuße- der Invasion:Heute früh sind unsere

««-- W V ,°i'.

den KWonnen. Wir werden ihnen einen hei- ? freite«. Deutschland ist sich der Beöeu- Stunde bewußt. Es wird mit ganzer Kraft und mit leiden,Gastlicher Entschlossenheit kämpfen, um Europa, keine Kultur und das Le-en seiner Völker vor dem Ansturm der Barbarei zu bewahren."

..Feste« Muts

Dr. Goebbels sprach auf

Aus einem Kreistag der NSDAP in einer vom feind­lichen Bymbenterrvr schwer getroffenen Gauhauptstadt sprach Reichspropagandaletter Reichsminister Dr. Goebbels zu Zehntansenden von Volksgenoffen in einer eindrucksvollen Massenkundgebung, die zu einer kämpferischen Demonstra­tion ungebrochenen Siegeswillens wurde, und die fanatische Bereitschaft zeigte, in unerschütterlicher Treue zum Führer diesen Krieg allen Belastungen zum Trotz bis zum Siege durchzukämpfen.

Wenn der Feind geglaubt habe, die Heimat würde in ' dem Augenblick, da sie unmittelbar in das Kriegsgeschehen einbezogen wurde, ihre Zähigkeit und Ausdauer verlieren, so habe er sich darin gründlich getäuscht. Im Gegenteil sei die Kampfentschlossenheit des deutschen Volkes durch den feindlichen Terror nur gehärtet worden. In diesem Sinne forderte der Minister das gesamte deutsche Volk aus. auch in den kommenden entscheidenden Wochen und Mona­ten die gleiche hohe Kriegsmoral zu beweisen, die sich bisher so hervorragend bewährt habe. Jedermann wisse, daß ein Volk für ein großes und edles Ziel auch schwere und manch­mal unerträglich scheinende Opfer bringen müsse. In diesem Kriege werde nicht um strategische Grenzen oder territoriale Vorrechte gekämpft, sondern cs gehe nm Sein oder Nicht­sein nuferes Volles. Die weltgeschichtliche Auseinander­setzung, in der wir stehen, werde über die Neuverteilung der Machtvcrhgltnisse ans den Kontinenten entscheiden.

Ein Volk, das dabei versage, sinke in ein gcschichtsloses Dasein zurück, ei« tapferes, standhaftes «nd ent­schlossenes Volk aber werde den Sieg nnd damit enb- aitltia seine Freiheit «nd sein Lebensrecht erkämpfen.

Air einzelnen Beispielen ans der Geschichte der Bewe­gung wies Dr. Goebbels nach, daß auch der Kampf der Par­tei um die Macht mehr Sorgen als Glück, mehr Krisen nnd bittere Rückschläge als -glänzende Siege für die damals kämpfenden Parteigenossen mit sich gebracht habe. Aus allen Belastungsproben und Krisen jedoch sei die Partei stärker und entschlossener hervorgegangen, bis ihr endlich die Macht als Preis einer unbeugsamen Entschlossenheit und

in die Zukunft"

«i««r Massenkundgebung

ttauoigen L)uver,,chl zureir wuroe. schon oamais erwies, :s sich, daß nicht nur die Zahl, sondern auch die OualitÄ maßgeblich entscheidet. Kanonen und Panzer seien berechen­bare Faktoren, nicht aber die Moral nnd Ser Geist eines Volkes.

Wenn der Gegner sich der Illusion htngab, es fänden sich in Deutschland wie 1918 Parteien oder politische Grup­pen, auf die er seine Hoffnung setzen könne, so wurde er durch die hervorragende Haltung des deutschen Volkes im Sombenterror eines besseren belehrt. Heute ist das Ohr der Nation den feindlichen Parolen verschlossen. Auch die Nervenkampagne, die in jüngster Zeit nm die Frage der Invasion vom Gegner eröffnet wurde, verfängt beim deutschen Volk nicht.

Wir können all diesen jüdischen Tricks und Einschüchte« rungsversuchen gegenüber nur seststellen: Wir sind be« reit! Wenn der Feind kommt, so werden unsere Soldaten ihm eins Lektion erteilen. Wie das im einzelnen gemacht werden soll, «nd was wir dafür vorbereitet haben, das Wir­er im geeigneten Augenblick selbst zu verspüren bekomme».

Nach einer eingehenden Darlegung der Kriegslage gab Dr. Goebbels seiner Ueberzengnng Ausdruck, daß wir allen Grund haben, festen Mutes der Zukunft entgegen­zusehen. Diese Ueberzengnng sei nicht nur in den Tatsachen selbst begründet, sondern auch in den Unwägbarkeiten, die m einer so umfassenden, weltweiten Auseinandersetzung eine maßgebende Rolle spielen. Gewiß sehne auch das beut, sche Volk das Ende des Krieges herbei: gleichzeitig sei jedem Deutschen klar, daß er nicht ans unsere Kosten, sondern nur mit unserem Siege enden dürfe.

Tie bentfckw Nation", so erklärte Dr. Goebbels unter begeisterten Be. allskundgebnngen der versammelten Mas­ke»,bört nnr auf ein einziges Kommando, «nd das ist das Kommando des Führer s. Er ist der stärkste mo­ralische Faktor nnffres Sieges. Unter seiner Führung habe« wir noch alle, auch die schwersten Krisen überwunden. Ich bin der festen Gewißheit, daß ans den gegenwärtige» Be­lastungen dieses Krieges für «ns der Sieg hervorgche«

Kamps bis zue letzte« Granate

Die Schlacht im Borfeld der Albaner Berge

Bon Kriegsberichter Haus-Werner Fischer

(P.K.) Im Vorfeld der Albaner Berge haben sich in der Vorwoche Kämpfe abgespielt, die mit äußerster Er­bitterung geführt wurden und rasch entscheidende Bedeutung für die gesamte Südfront erhielten. Als die neu herange­führten und ausgernhten Divisionen des Gegners auch aus der ehemaligen Lanöestelle heraus zur Offensive aniraten, wurde schon bald die operative Absicht des Feindes er­kennbar.

Hier waren es vornehmlich die Männer eines Flak- Regiments, die in beispielloser Tapferkeit und verbissener Härte sich fünf Tage lang dem mit außerordentlicher Uebermacht anrennenden Gegner entgegenstemmten und ihn aufhielten. Schwerste Panzer stieben immer wieder an der Spitze starker Jnfanteriekräfte in dem unübersichtlichen Wetnberggelände im südlichen Vorfeld der Albaner Berge vor. Die Stellungen der einzelne« Flakbatterien wurden zu Festungen, an denen sich die feindlichen Vorstöße brechen und die jede einzeln unter blutigsten Verlusten für den Gegner niedcrgekümpft werden mußten. Zahlreiche Panzer des Feindes blieben rauchend nnd brennend vor den Bat- terffstellrrngcn liegen. Von einer Batterie, die nnr noch zwei feuerbereite Geschütze hatte, wurden fünf Panzer ab­geschoffen, wobei das eine Geschütz vom Batterieführer, das andere von einem Batterieoffizier bedient wurden. Bis zum letzten Schutz haben die von allen Seiten von Panzern eingeschlossenen Kanoniere geschossen, schweren Herzens dann noch ihre Geschütze gesprengt und sich mit der blanken Waffe den Weg zurück freige- kämpft.

Das Bild dieser Schlacht im südlichen Vorfeld der Albaner Berge wird ebenso durch den ungeheuren Kräfte- und Materialeinsatz deS Gegners und die ununterbrochen rollenden Luftangriffe der feindlichen Luftwaffe bestimmt wie durch die beispielhafte Tapferkeit, den verbis­senen Widerstandswillen und die ungebrochene Kampfkraft des deutschen Soldaten an der Südfront. Allein und ans sich gestellt, haben sie wie die Verteidiger des außerordentlich wichtigen Straßenknotenpunktes Ctsterna ausgehalten und damit mehrere Tage den feindlichen Vorstoß zur Via Casi- ina ansgehalten.

Mit zwei Stoßrichtungen war der feindliche Angriff angetreten. Der Hauptstoß zielte über Ctsterna, Giug- lanelli und Cori nach Balmontone anl der Via Casi- sina. Damit sollte diese wichtige Nachschnbstraße, die von Nom aus an die Südfront führte, unterbrochen und der rechte Flügel der deutschen Südfront avgeschnitten werden. Der mit stärkster Panzeruntersttttzung vorgetragene Angriff

kam jedoch durch die erbitterte deutsche Gegenwehr nur m langsam vorwärts, daß dieses operative Ziel des Geaners nicht erreicht werden konnte.

Die zweite Stoßrichtung wurde auf Velletri, Gen- zano nnd Albano erkennbar, die am Rande des Albaner Massivs nach Norden zielte und die Berge und Täler dieses Massivs umgehen wollte. Auch hier waren es wieder die Mnäner des gleichen Flakrcgiments, die sich der mit über­mächtigen Kräften vorgetragenen Fcindoffensive entgeaen- stemmtcn. In dem stark gefalteten Gelnäöe, den von Nor­den nach Süden zu abfallenden Tälern, in den Weinbergen mit ihren natürlichen Söhlen, die hervorragende Bunker boten, inmitten einer grünenden nnd blühenden Landschaft entbrannten Kämpfe von einer beispiellosen Härte, in denen unsere Soldaten, immer wieder ans fast verlassenem Posten steehnd, dennoch weiterkämpften: wenige gegen viele, ein­zelne gegen Kompanien. Stundenlang haben einige deutsche Panzer den Vorstoß einer vielfachen Zahl F-eind- vanzer avfaehalten. Die Straßen am Hange der Albaner Berge und bald dann auch in den Tälern selbst lagen unter dem ständigen Beschützt der ffindlichen Artillerie. Ihr Echo brach sich tauffndfältiq in den grünen Tälern des Nemi- und Albaner-Sees. In 29 Meter Höhe tagten die Jagd­bomber über die Straßen und machten iebe Bewegung bet Taae unmöglich. Nachts aber hingen die Trauben 8er Leucht­fallschirme über den Wegen nnd Straßen, dröhnte die ae- veinigte Erde unter den Einschlägen der Bomben.

Dennoch aber kam der Feind nur langsam und Schritt für Schritt vorwärts, stand vor den unter Wasser gesetzten Gebieten des pontinischen Ackers wie vor einer Barriere, die er nicht überwinden konnte, blieb tagelang vor Velletri liegen, wo sich westlich nnd südwestlich der Stadt außer­ordentlich blutige Kämpfe abspielten, nnd erreichte Lanuvia. den Aussichtspunkt im Vorfeld der Albaner Berge, trotz aller verzweifelten Bemühungen nicht. Langsam war auck die Front zwischen Velletri nnd der Küste in Bewegung geraten, wo dann schließlich Aprilia anfgcgeben wert--" mußte.

Ueberall aber wurde das Tempo des feindlichen Vor­marsches, der mit stärksten Kräften vorgetragenen gegneri­schen Offensive, bestimmt vom verbissenen Einsatz des deut­schen Kämpfers, der sich in den Boden krallte und nack allen Seiten schoß, der nichts aufgab nnd damit die groß« operative Absicht des Feindes zerschlug, ihn zum langsamen, unter schwersten Verlusten ermüdenden Vor gehen zwang, wo seine Uebermacht alles hatte überrenncr !,md große Teile der deutschen Südfront etnkesseln und ver Nichten sollen.

Harte Kämpfe im Enriei-Gebirge

Die Anglo-Amerikaner zwange« zn Kämpfen in Rom

Der Befehl des Führers an die deutschen Truppen, ihre Linien bis in den Raum nordöstlich Roms zurückzuver­legen, sollte verhindern, daß der Kampf über die Ewige Stadt hinwegging. Im Zuge der dadurch erforderlichen Maßnahmen übermittelte Generalfeldmarschall Keffelring am Samstag abend dem anglo-amerikanischen Oberkom­mando den Vorschlag, Rom zur offenen Stadt zu erkläre». Obwohl sogar die Zusicherung gegeben wurde, die Elektri- zitäts- und Wasserversorgung für die um 309400 000 Flücht- linge gewachsene Staötbevölkerung aus öen in unserer Hand befindlichen Werekn nördlich und östlich Roms unge­stört zu lassen, beantwortete der Feind den Vorschlag damit, daß er mit Panzerkr 8 ften in den Morgenstunden des Sonntag von Süden her in die Stadt einz nd rin­ge n versuchte. Unsere im Küstenabschnitt stehenden Truppen Satten bereits am Samstag im Mündungsgebiet desTiber neue Linien besetzt. Auch die Verbände, die bisher in den Albaner Bergen gekämpft hatten, waren nach dem Norden ausgewichen. Es zeichnete sich somit die Absicht, gemäß dem Befehl des Führers an beiden Seiten Roms vorbeizugehen und die Stadt dem Gegner kampflos zu überlassen.

Als aber starke feindliche Panzerkeile beiderseits der Via Appta und der Via Casilina zum Angriff übergingen, war dieser Plan nicht mehr aufrecht zu erhalten. Einige deutsche Truppenteile mußten, um Ueberflügelungen zu ver­hindern. ihren Widerstand fortsetzen. Nachdem sie zunächst noch einmal im südlichen Vorfeld die feindlichen Panzerspitzen aufgehalten hatten, wurden sie von der Ueber­macht auf die Stadt zurückgedrängt. Noch in Rom selbst versuchten sie, sich vom Gegner zu lösen. Da der Feind jedoch neue Keile Vortrieb und auch die Tiber-Brücken innerhalb der Stadt zu gewinnen suchte nm dadurch eigene Teilkräfte abzuschneiden, waren sie gezwungen, ihre rück wärtigen Verbindungslinien zu verteidigen. Daraus sink Straßenkämpfe entstanden.

Neben dem Stotz auf Rom von Süden her führte der Gegner weitere Angriffe im Osttetl der Campagna östlich der Albaner Berge sowie am Sacco und im Südteil des Enrict-Gebirges. Nordöstlich Roms sind Kämpfe noch im Gange zwischen Balestrina und dem oberen Liri

bei Sora, dem Süüranü des Enrtci-Meöiraes. v>n M-uppen jedoch alle Vorstöße znrttckwiesen. Der Fetno yane .m Kampf um einige Schlüsselstellungen und Bergkupp« wieder erhebliche Verluste, die sich durch die Angriff unserer Jagd- und Schlachtflieger noch weiter erhöhten. Besonder» lart wurden die Nordamerikaner am Nordrand der Al­baner Berge durch Bombardierung von Batteriestellun­gen und Kolonnen getroffen. Unter den 14 am Sonntag über Italien abgeschoffenen feindlichen Flugzeugen befan­den sich zenh viermotorige Bomber.

Anverschämtheit derTimes"

Die deutsche Rücksichtnahme ans die unersetzliche« Kultur« güter verhöhnt

Während die ganze zivilisierte Welt den deutschen Vor­schlag, Rom als offene Stadt anzuerkennen, als Be­weis dafür ansieht, daß Deutschland bemüht ist, die kultu­rellen Güter der Menschheit zu schützen, bleibt es dem Korre­spondenten derTimes" Vorbehalten, diesen hochherzigen Vorschlag alscharakteristisch für die deutsch« Arroganz" zu bezeichnen.

Wir sind an derartige Ausfälle und Beschimpfungen von englischer Seite gewöhnt und wundern «ns nicht weiter dar­über, daß man von englischer Seite keine andere Antwort auf den deutschen Vorschlag findet. Aber bas eine sei dem Times"-Korrespondenten und allen, die seiner Meinung sind, gesagt: Wenn wir nicht hätten Nom räumen wollen, dann stünden die Armeen der Anglo-Amerikaner trotz ihrer Ueberlegenheit noch heute vor der Stadt. Da aber Rom als das Zentrum ältester europäischer Kultur gilt, so habe« wir auf bas militärische Prestige verzichtet und im Falle Roms aus den gleichen Motiven gehandelt, die damals die deutsche Führung bestimmten, das ehrwürdige Kloster von Monte Cassino nicht in den Kampfbereich mit einzubrziehen. Genau so, wie wir im Fall von Monte Cassino die Rück­sicht auf die unersetzlichen Güter der Kultur den militäri­schen Erwägungen vorangestellt haben, so haben wir au» denselben Gründen heraus die Ewige Stabt nicht zum Kampffeld werden lassen wollen. Daß dieTimes" dies alS Arroganz" bezeichnete, charakterisiert das englische Regie­rungsblatt und die Kreise um Churchill, zn deren Sprechern sich dieTimes" macht.