Ein Appell an die Kntturwelt
A«fr«f der rumänischen Ukrainer fstr ihre gequälte» Bolksangehörigen
Angesichts -er sich in erschreckendem Maße häufenden Augen-,engenberichte über die unmenschlichen Untaten der sowjetischen Kommandos in den von den Sowjets besetzten ukrainischen Gegenden haben sich die in allen Ländern Euro. Pas lebenden Ukrainer, die Staatsbürger der verschiedensten Länder sind, spontan gemeldet, um an das Gewissen der Kultur Welt zu appellieren und dazu beizutragen, daß diesem Wüten der jüdisch-bolschewistischen Machthaber gegen wehrlose Menschen Einhalt geboten wird.
Der ukrainische Oberbürgermeister Semenenko er. klärte u. ä., daß stündlich aus den rumänischen, galizischen und estnischen Grenzgebieten von Augenzeugen erhärtete Berichte über das Wüten der sowjetischen Sonderkommandos einlaufen.
Zum Schluß kam der Oberbürgermeister auf den tiefe, ren Grund zu sprechen, weshalb die Bolschewisten gerade die ukrainische Bevölkerung am schwersten und unbarmherzigsten verfolge. Der Grund ist darin zu erblicken, daß die Ukrainer in ihrem Wesen ein Bauernvolk sind -mit allen Eigenarten, die bodenverw.nrzelte Völker besitzen. Semenenko wies darauf hin, daß bäuerliche Völker immer dem politischen System des Bolschewismus fremd gegenüberstehen müssen und deshalb den bestialischen Haß der-Sowjets auf sich zogen. Die Ausführungen Semenenkos mündeten in der Erkenntnis ans, baß jedem artbewutzten Volke, das stch seiner Kultur bewußt ist, das gleiche grausame Schicksal drohen würbe, sobald die Sowjets die Macht gewinnen könnten. Der entschlossene Kampf Europas gegen die jüdisch-bolschewistische Macht könne allein diese furchtbare Gefahr abwende"
Wer sich der Plünderung «übersetzt, wird erschaffen
Ein bei Tarnopol übergelanfener Leutnant der Versorgungstruppen, Ser dem Stab der 110 . Schützenoivtston angehörte, bei der er mit der Versorgung der Truppe betraut war, hat berichtet, daß die Versorgung der Sowjetsolöaten an der ukrainisch-sowjetischen Front sehr mangelhaft ist. Die Leute bekämen tagelang kein warmes Essen, seien ausgemergelt und abgerissen und auch zu Marodeuren geworden. Anstatt dagegen einzuschreiten, empfehlen die Kommissare ihren Untergebenen, die Bevölkerung auszuplündern. Er habe selbst einen derartigen Geheimbefekl gesehen. Die Sowjetsolöaten und Kommandeure erschössen ans Grund dieser Verfügung alle, die stch der Ausplünderung widersetzten.
1892 Terrorflugzeuge im April ubgelchoflen
Bisheriges Rekordergebni» der deutschen Lnftverteidignng bei der Abwehr der seindliche» Lnftosfensive
Nachdem bereits der Monat März mit 1234 abaeschoffe- »e« Feindmaschinen ei« bis dahin «»erreichtes Höchstergebnis der deutsche« Lnftverteidignng im Kampf gegen de« an-lo-amerikanische« Lnftterror brachte, ist die verstärkte Terroroffensive der Briten und Amerikaner im April ebenfalls ans de« härteste« Widerstand der deutsche» Abwehr gestoßen. Mit der Steigerung der feindlichen Lufttätigkeit ist auch eine Steigerung der deutsche» Verteidigungskraft parallel gegangen, die ihre« überzeugendste» Ausdruck in dem Abschuß von 1382 anglo-amerikanische« Terrorflngzenge» im April findet.
Diese Ziffer stellt einen Höhepunkt der in einem Zeitraum von vier Wochen erzielten Abschußerfolge gegen Engländer und Amerikaner dar. In der Mehrzahl waren eS auch diesmal viermotorige Terrorbomber, die von den tapferen deutschen Jägern, den Zerstörern und der Flakartillerie in „fliegende Särge" verwandelt wurden und die nicht auf ihre Heimathorste zurückkehrten. Insgesamt beläuft sich die Zahl der im April vernichteten viermotorigen Bomber auf 1126 gegen 268 abgeschoffenen Fernjagöflugzeugen.
Diese Zahlen gewinnen noch an Bedeutung, wenn man erfährt, daß sie sich nur auf die Großeinflüge der Anglo- Amerikaner von Westen und Süden gegen das Reichsgebiet und gegen den Balkanraum beziehen. In der Zahl von lS92 Feinömaschinen sind aber nicht enthalten die feindlichen Flugzeugverluste bei ihren Einflügen in die besetzten West- gebiete, nach Italien und nach Nordeuropa. Selbstverständlich wurden bei dieser Zählung auch die Notlandungen oder Abstürze englischer und amerikanischer Flugzeuge auf neutralem Boden nicht berücksichtigt. Meldungen aus Schweden und aus der Schweiz ließen aber erkennen, baß die Ziffer der auf neutralem Gebiet eingebüßten Flugzeuge in dem vergangenen Monat besonders hoch lag. Und schließlich wurden natürlich auch die bekannten „stillen Verlust e" nicht mitaddiert. Diese sind aber erfahrungsgemäß meist sehr hoch, wie ans kürzlich gemachten Erklärungen des britischen Luftfahrtministers Sinclair über die Verluste bei Terrorangriffen auf das Reichsgebiet hervorgtng. Die von Sinclair angegebenen Zahlen lagen durchschnittlich um 20 Prozent über den vom OKW veröffentlichten Abschußziffern. Das Gesamtbild der von der deutschen Luftverteidigung im
April erzielten Abschüsse wird sich also in Wirklichkeit nom wesentlich verschieben, und die angegebenen Zahlen sind «her z« niedrig als zu hoch gegriffen.
Unter Zugrundelegung einer Geschwaderstärke vo» 81 Maschine« ergibt der Ausfall von 1382 Feiudslngzeuge« i« April weiterhin de« Verlust von über 17 Terrorgeschwa« der« in einem einzigen Monat! Darunter befinden sich mehr als 14 vollständige Bombengeschwader! Durch die erhebliche« Bomberverluste ist für die britisch-amerikanischen Luststreit krüste auch der Ansfall an fliegendem Personal sehr hoch Er beträgt allein in dem vergangene« Monat fast 11 8V, Man».
Aber auch die materielle Einbuße des Feindes durch den Abschuß von 1892 Flugzeugen ist gewaltig. Sie beläuft sich auf fast 5000 hochentwickelte, wertvolle Flug- motoren, auf etwa 14 000 Maschinengewehre und auf fast 8000 ^Kanonen einschließlich der stets reichlich mitgeführten Munition. Um den abschußmäßigen Verlust der Anglo- Amerikaner zu veranschaulichen, sei hier nur darauf verwiesen, daß zum Ban eines viermotorigen GroßbomverS, der ein Eigengewicht von 30 Tonnen hat, rund 300 000 Ar- Keitsstunden benötigt werden.
1319 Sowjets abgeschoffen
Rur 108 Eigene Verlust«
In den Kämpfen ander O st front unterstützte die Luftwaffe fortgesetzt die hart kämpfenden Erdtruppen. Dazu ommt die Abwehr sowjetischer Flugzeuge sowie das Frei» ümpfen des Luftraumes für die eigenen Kampf- und -chlachtflugzeuge. In heftigen Luftkämpfen, die sich dabet ntwickelten, wurden im Laufe des Monats April durch deutsche Jäger 1010 Sowjet-Flugzeuge abgeschossen.
222 Abschüsse erzielte die Flakartillerie der Lnstwafso. die außerdem vielfach mit hervorragender Wirk«»» in di» Zrdkämpfe eingriss. 87 weitere Sowjet-Flngzenge wnrden » Tiesangrissen deutscher Schlachtslieger am Boden zerstört, Die Sowjets büßten also im Lause des Monats April 1844 i»sgesa«t1319Fl«gzenge ei». De« steht ei« eige« -r Bcr*»st v-n n»r 188 geaenüher.
Rasende Fahrt durch 4 ViM
Junger Nachwuchs bewährt sich hervorragend / Von Krie^derickter Klaus Krebs
Dorfbewohner lebend begraben
Eine verabscheuungswürdige Untat ist von den bolschewistischen Mordbrennern nach Aussagen geflüchteter Rumänen ans Stefanesch am Pruth in dem Dorf Cutani in NordbessaraSien begangen worden. Die etwa 180 Einwohner des Dorfes, die dafür bekannt waren, besonders antibolschewistisch gesonnen zu sein, versteckten stch beim Herannahen der Sowjettruppen in vorher gut ausgehobenen Erdhöhlen, wo sie stch in Sicherheit fühlten. Die Bolschewisten glaubten anfangs, daß das Dorf von den Bewohnern verlassen sei.
Daraufhin ließ -er Kommissar Jsja Perwinsky die nach dem Kampf unversehrt gebliebene« Gehöfte anstecken. Sehr bald aber wnrden die gut getarnten Verstecke von den plündernden bolschewistische« Banditen entdeckt. Die Eingänge z« den Verstecken, in bene« sich die «m ihr Leben zitternden Menschen befanden, wnrden, nachdem man ihnen ihre letzte Habe geraubt hatte, von den Mordbrennern zugeschüttet «nd festgestampft. Die Menschen fanden in den Erdhöhlen einen gnakvollen Erstickungstod
Bolschewifterr-Greuel in Snditalien
Eine 60jährige Frau, Maria Costantini, die ihrem Onkel, dem 78jährigen Priester Umberto Brigiolt, in San Vartolomeo die Wirtschaft führte, traf nach mühseligen Irrwegen bei ihren Verwandten in Rom ein. Sie erzählte in erschütternder Weise, wie eines nachts, nachdem ein anglo- amerikanisches Kommando diesen kleinen Ort in der Nähe Neapels besetzt hatte, zwei aus früheren Zeiten übel beleumundete Männer aus einem Nachbardorf, von denen der eine mehrere Jahre im Gefängnis gesessen hatte, in das Pfarrhauseindrange n. Sie erwachte von einem lauten Wortwechsel und eilte ihrem Onkel zu Hilfe, von dem die Banditen die Kirchenschätze, vor allem eine kostbare vergoldete Monstranz verlangten, die der Pfarrer längst in ein sicheres Versteck gebracht hatte. Als er sich weigerte, spien sie ihm ins Gesicht und schlugen unter wüsten Gotteslästerungen auf ihn ein. Sie warf sich dazwilchen, empfing dabei jedoch einen Hieb, der sie bewußtlos machte. Nach ihrem Erwachen sah sie ihren Onkel mit zertrümmertem Schädel am Boden liegen. Der Schreibtisch war durchwühlt, auch ihre wenigen Sabseligkeiten und der Familienschrnuck fehlten. Als sie zum Gemeindevorsteher ging, um dieses Verbrechen anzuzeiyen, wurde sie nicht "ir- aelassen. ""
(P.K.j Vertretungsweise führt der Oberleutnant Koe - nig den Verband. Der junge und schneidige Offizier, dessen Äbschutzerfolge in den letzten Monaten immer größer wurden, bringt auch heuty wieder seine Männer in günstiger Position an den Feind. Ueber der norddeutschen Tiefebene stellen ihn die Jäger des Brillantenträgers Oberstleutnant Graf.
. Das Losungswort „Rangehen bis auf Rammnäh e I" führt sie gegen den Feind, der in mehreren Pulks hintereinander auf Südostkurs fliegt. Immer wieder ist es in diesen Wochen des harten Abwehrkampfes das gleiche Erlebnis. Weit hinten am Horizont erkennt man die gestaffelten Formationen der Viermotorigen. In rasender Geschwindigkeit kommt man ihnen näher-
„Nur nicht zu zeitig schießen!" denkt der junge Oberleutnant. „Erst wenn ich den Burschen groß im Visier habe, darf ich auf die „Knöpfe" -rücken. Dann ist der Abschuß sicher" — und überwindet mit der Tapferkeit seines Herzens noch einmal 180 bis 200 Meter.
Greifbar nahe wachsen jetzt die plumpen hängebauchigen Leiber der großen Maschinen vor den deutschen Jagern auf. Die Maschinengewehre und Kanonen werfen ihre feurigen Garben gegen die Viermotorigen. Die Brand- und Sprcng- munition schlägt in Rümpfe und Motoren ein. Kanzelglas splittert und tödliche Geschosse richten sich gegen Flugzeugführer und Beobachter. Blitzschnell rasen die dent^-n Jäger durch den Feindpulk hindurch. Hier brennt eine Viermotorige, dort trudelt eine ab. Noch aber gibt es kein Aufhalten.
Weiter rasen die Focke-Wulf 190, Furien -es Schreckens, gegen den zweiten und dritten Pulk. Ein feuriges Netz des Todes spannen die Garben der Bordwaffen vor ihre Motorschnauzen, und in diesem Toöesnetz bleibt manche Viermotorige hängen.
Erst als der Oberleutnant Koenig mit seinem Verband auch durch den vierten Pulk hindurch ist, setzt er sich in einer Seitenkurve ab und überblickt das Werk der Vernichtung, an der er selbst mit vier Abschüssen hervorragenden Anteil hat.
Weit unten lodern die Aufschlagüränöe. Darüber Zangen wie schimmernde Pilze die Fallschirme der abgesprungenen Besatzungen. An vielen Stellen steht man todwunde, torkelnde Terrorbomber zur Erdetrudeln. Wie ein von übermenschlicher Hand geschleuderter Bannstrahl sind die Jäger durch den Feind gestürmt. Verderben und Tod speiend, Beispiel unvergänglichen heldischen Draufgänger
tums, wie eS in allen Jagdfliegern der RelchSEMvt- gung lebt.
Die jungen Flugzeugführer, die Unteroffiziere und Getreuen, die erst seit wenigen Wochen zu den Männern dev Retchsverteidigung gehören, haben stch hervorragend bewährt. An Draufgängertum und Schneid haben sie den alten und erfahrenen Jägern nicht nachgestanben. Bleibt noch zu erwähnen, daß der Oberleutnant Koenig ein Schwerversehrter, der vor zwei Jahren als Nachtjäger ein Auge verlor. Trotz dieser besonderen Beeinträchtigung ist er ein Vorbild heldischen Einsatzes, nicht nur für seine Männer, sondern für alle, die mit heißen Herzen Tag für Tag den todesmutigen Kampf unterer Jäger verfolgen.
Kurz gesagt
Rumänischer Gesetzentwurf zur Organisation der Berufs» stände. Wie die Presse berichtet, liegt der Regierung ein neuer „Gesetzentwurf zur Organisation der Veruföstände" -vor. Danach haben bas Recht auf Arbeit alle in Berufsorganisationen zusammengeschlossene rumänische Staatsbür- - ger. Juden können nicht in die Berufsorganisation ausgenommen werden. Ausländische Staatsbürger können, ebenfalls mit Ausnahme der Juden, nach Maßgabe besonderer Gesetze und internationaler Abmachungen Arbeitsbewillt- gungen erhalten. Die berufsstänöische Organisation sieht fünf große Gruppen vor: Landwirtschaft, Industrie, Handel, Handwerk und geistige Arbeit. Die organisatorische Zusammenfassung geschieht in den einzelnen Berufsgrurmen nach überlieferten Formen. Alle diese berufsständischen Organt- 'attonen sollen Körperschaften öffentlichen Rechts werben. Als organisatorische Spitze ist ein „Oberster Rat der Korporationen" vorgesehen.
Jude« als Vertrauensmänner Viktor Emanne.s. König Viktor Emanuel ernannte den Juden Philiphot zum Verbindungsmann zu den Alliierten und zu den Bolschewisten -owie den jüdischen Finanzmann Jung zum Finanzsachver- ständigen des hochkapitalistischen Savoyer Hauses.
Der französische Staatschef Marfchall Pctain hat sich in einer Rundfunkbotschaft an die Bevölkerung Frankreichs gewandt, um sie vor der von außen her betriebenen Hetze zu warnen. Zum Schluß seiner Ansprache erklärte der Mar- Hall, daß in dem Augenblick, in dem die europäische Kul» ur dank der deutschen Verteidigung gerettet und von der iebrohung durch den Bolschewismus befreit sein werde, auch ie Stunde schlage, in der Frankreich den ihm zustehenden 'lgk m-^dererlanqen werde.
-V
Kanneloire
Roman von Maria Fuchs.
Urheberrechtsschutz Verlag Aug. Schwingenstein, München 10. Fortsetzung Nachdruck verboten
Rasch gingen di« Tage. Hannelore zählt« Len Schlag der Stunden bis zum Abend, an dem die Sonne sank. Denn dann ging die ihre auf. Nicht strahlend, froh, glücktrunken leuchtete sie auf ihren engen Irrpfad, sie war zerrissen von Wollen und der nahenden Nacht. Sie faß nicht mehr wie einst als wundererwar- tendes Menschenkind bei ihm, sondern dürstend, wsibgeworden, das «in anderes Leben lebte.
Dortheim fürchtete stch und jede Stunde. Er liebte stets die Wahrheit und deshalb suchte er Hannelore aus dem letzten ebenen Weg, der sie zusammenführte. «Unser Sehen ist gefährlich, Hanne- lorel" Sie schritten nebeneinander her. Wenn sich ihre Leiber sachte berührten, giutete in beiden das Feuer einer Liebe, aus der die Leidenschaft sprühte. Noch war er der Besonnene. „Schade daß du kein freier Mensch mehr bist, Hannelorsl" Damit balkte er ihr und sein Schicksal aneinander.
„Frei", sagt« sie verdüstert, „das war ich nie. Vielleicht als Kind, in meiner engeren Heimat, droben im Wald. Aber dann in der Stadt Hab ich immer nur Fesseln gefühlt und später erst recht.. Und als ich mich einmal etwas freier suhlte, da blieb ich gebunden in dir."
Die Feit, enttäuschtes Warten auf Erfüllung, wieder auf- glühende Liebe zu Paul Dortheim, das hatte aus der ehedem scheuen, feinen, lieben Hannelore «m weg-.mädes. aber heimlick brennendes Weib gemacht, dessen Gewissen locker nur mehr an seinem Willen hing. Heute war ihm diese erwachte Hrnnelore fast verwandter, er brauchte nicht mehr Angst zu haben, seine intim- ^en Gedanken an sie zu verraten. Oder war es etwas anderes, das ihn abweichen ließ von seinem Fiel? Sein Leben war bisher klar entworfen, wie ein Mosaikwerk zusammengesügt und aufgebaut. Er war über die menschlichen Schwächen hinansgewachsen. Es hatte seine ganze Nlanneskraft gefordert, das war gewiß. Aber er kannte das Wofür und siegt« in dieser Anschauung. Jetzt war er nicht mehr der eherne Kämpfer. Sein« Kräfte rissen und dr-nm gehorchte ihm auch nicht mehr der Wille. Ein unruhiges
Fieber schlich ihn an. Und Hannelore blühte wie ein letztes Stück Frühling in seine nur erträumte Seligkeit.
Auch sie fühlte die Gefährlichkeit dieser Liebe, stritt sie aber tot. Dafür rettete Ne sich in die Melancholie des nahenden Auseinandergehens, des ewigrn Abschieds, der früher oder später kommen mußte. Es wäre klüger gewesen, sie hätten dem alle» ein jähes Ende gemacht. So zählte sie die Tage: „Nur noch fünt, vier...." Keines^töar stark genug, zu sagen: Geh«! Nicht einmal Äortheim war es, der einst bestimmend ihr Schicksal in eine fremde Bahn lenkte. Sie hatten sich gewollt begegnet: der Mann ihrer ersten und die Frau seiner letzten großen Liebe.
Nur sein Blick irritierte sie manchmal. Er erinnerte an Scherbensplitter und ließ sie erbeben, wie im Nahen einer Ge- iahr. In solchen Augenblicken fand sie auch seine Sprache fremder. Lbertönt von einer geheimnisvollen Welle, die sturmgleich > anschwoll und hinsterbend verebbte. Seine Stirne lag dann in tiefen Falten. Er wirkte wie ein Gestrandeter in unbekanntem, fremdem Hafen. ' .
Der nächste Abend war feucht und kündigte Regen an. Die Wolken hingen tief herab und man konnte glauben, sie hätten in den Kronen der Bäum« ihr« grau« Heimat.
„Willst du zu mir heimkommen, Hannelore? Ls ist kühl und wir können nicht im Freien bleiben."
„Wenn du mir versprichst...?" Sie hatte plötzlich Angst. Diese Angst wuchs riesengroß aus ihrem eigenen Herzen und machte es unruhig schlagen.
Dann saßen sie beide Hand in Hand im traulichen Dunkel seines Zuhauses. Die Einsamkeit einer Seele flutet« aus den vielen Büchern, die eng aneinandergereiht eine andere Sprache, ein anderes Schicksal redeten. Es strömt« eine vornehme Kühle aus den Wänden und Ecken. Hannelores schmale Füße versau .n in dem Fell, das sich weich um die Knöchel legte. Das Radio spielte eine feine Melodie und eine warme Stimme sang dazu-'
Warum hast du mich wachgeküßt, ich wußte nicht, was Lieb« ist.
Mein Herz war leicht wie Laub im Wind, ich war nicht Weib, ich war ein Kind....
Sie blickte ihn an, als wollte sie sagen' Das ist meine Stimme Paul die zu dir singt. Und sein« Hand löste sich aus der ihren und lag an ihrem Nacken. Ls waren heiße Küsse, die brannten.
„Wir haben uns gerufen, Hannelor«, und heben di« Schuld gesunden." Die zuckende» Finger vereinten sich wieder.
„Ich weiß nicht, wie alles werden soll", gestand sie traurig. „Nach oiesen Tagen, was kann mir da noch Rudolf sein?"
„Warte die Zeit ab, Hannelore. Ueberstürze nichts. Und wenn du siehst, es ist nur Lüge, was du denkst, was du tust, dann bekenn« ihm. Denn in der Wahrheit allein wurzelt unsere inner» und äußere Freiheit. Gewiß, es wäre kurchtbar für deinen Mann. Aber ich kann mir leichter einen Schmerz der nackten Wirklichkeit denken als ein Leben voller Lüge."
„Und wenn er sie nicht fühlt, diese Lüg«? Der Schmerz ist Gestalt, aber das andere ist nicht sichtbar. Ich habe oft schon g«-. dacht, sage Rudolf dies oder jenes, es ist deine Pflicht, und habt.» nicht den Mut gehabt, ihm so wehe zu tun. Es gibt ein Mitleid, das schweigt und trägt. Nicht das Geheimnis ist der Schwerz, aber di« Wahrheit."
„Nein, Hannelore, oder hast üu,0ennoch recht? Ls mag sein, daß die einen an der Lüge und die anderen an der Wahrheit zerbrechen." Inzwischen war es dunkel geworden und sie fühlten ihr» Schatten wie flüsternde Versuchung. Da sprang Dortheim entschlossen auf. „GetzL, Hannelore!" stöhnt« er auf. Sie verstand nicht ganz, wußte sich aber allein. Dortheims Schatten lehnte am Fenster und wirkte wie ein breiter Streifen Nebel.
„Paul, ich Hab dich so namenlos lieb!" Ls hatte zu regne« begonnen. Die Nacht schlief still wie das Gewissen, das Hannelore nicht hört«. Sie hatte sonst sein« Bitte, seine Forderung» seinen Verzicht hören müssen. „Gehe", hatte er gesagt, obwohl er aufgepeitscht von ihr flüchtete. Sie aber blieb.
„Paul, komm, hörst mich? Du — ach du-"
„Hannelorel" Er hielt sie in seinen Armen, wollt« sie nicht mehr dem rauhen Grund zurückgeben. aus dem sie kam. In dieser Nacht zerbrach die Kraft zweier Menschen. Ls war die dunkelste Stunde ihres Lebens, in der sie ehrlos in Schuld untergmG,
Spät war es, als sie heimging. Kein Licht, kein Stern. SW schritt wie traumwandelnd vorwärts. Eine Beschenkte, dt« besser bettelarm geblieben wäre. Wegelos, io nabm sie ihre Straße mit einem anderen.
Wenn Rudolf kam, würde sie tilgen mugen. unmerzu luge», bis sie sich selbst fratzenhaft anstarrte und nicht begreifen konnte warum ihr Gesicht auch Lüge war. So dunkel war es um sie her« daß jeder Gedanke anrannte und wiever zerschellte. Das war kein Suchen mehr und kein Gehen, das war verzweiieltes Versinken.
Die Kissen waren naß von den Tränen, die sie weinte. In zar« licher Sorge strich sie über das leere Kissen. Sie hörte plötzlich sagen: Ge§e, und wußte nicht, sprach es Pan! oder Rudolf. Geh«! — Geh»! — Lin Echo von dem «inen, dem sie den anderen v«r-
Fortsetzung folgt