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15. Februar 1944

Gedenktage: 1564: Der Physiker und Uronom Galileo Galilei ged, 1571: Der Tondichter uni, Muslkschrlststeller Michael Prätorlus geb. - 1763: Der Friede °°n Hubertusburg beendet den Siebenjährigen Krieg. - D°r DichttrGotthod

Ephraim Lessinq gest 187S: Der Dichter Hermann Burt« geboren. 1899: Robert Ley, Reichsorganlsationsleiter der NSDAP und Leiter der Deutschen Arbeitsfront, geb. 1S15. Deutscher Sieg über die Russen m derWinterschlacht in Masuren" (7. bis 15.). 1940: Dr. Ley v°m Führer mit dem Aufbau einer Altersversorgung für das deutsche Volk beauf-. tragt. 1942: Singapur kapituliert. Der Angriff aus Sumatra beginnt.

Weg; eim lanöVirtlchaftlichen Maschinen

Die sorgfältige Behandlung und Pfleg« aller Maschinen und Geräte ist im Kriege besonders notwendig, da die Instandsetzungs­werkstätten weitgehend mit Arbeit überlastet und Ersatzteil« nur schwer zu beschatten sind Nach getaner Arbeit sollten daher alle Maschinen und Geräte sorgfältig, gesäubert und eingefettet und unter Dach gebracht werden, Sofern keine Maschinenschuppen vor­handen sind oder diese fllx die Einstellung aller Maschinen nicht ausreichen, mutz man für eine Unterbringung auf Scheunentennen u. a. m. sorgen, um unter allen Umständen zu verhindern, daß sie dem Wmd und Wetter ausgesetzt sind. Dabei sind jedoch die Be­lange des Lustschutzes sorgfältig zu beachten. Aus Gründen' der , Sicherung vor Luftangriffen ist es vielfach nicht zweckmäßig, Ma­schinen und Geräte alle an einem Ort gesammelt unterzubringen. Es dürfte sich vielmehr empfehlen, sie auf die einzelnen Gebäude zu verteilen. Dabei sind sie so zu stellen, daß sie bei ausbrechenden Bränden schnell und ohne Schwierigkeiten herausgebracht werden können.'Bei der Säuberung und Durchsicht der Maschinen und Geräte ist auch gleichzeitig ihr Zustand zu überprüfen. Sollten Schäden und Mängel festgestellt werden, so sind die Maschinen sofort Instandsetzungswerkstätten zuzuführen. Je frühzeitiger^ die Maschinen zur Wrrkstätte gebracht oder wenigstens angemeldet werden, desto eher ist mit einer reibungslosen Reparatur zu rech­nen. Wer heute seine Maschinen und Geräte erst kurz vor Wieder- gebrauch im Frühjahr instand setzen will, kommt zu spät; er kann nicht damit rechnen, daß die Maschinen rechtzeitig fertig und einsatzbereit sind

Der Gemeinschaftsgedanke muß sich nicht zuletzt auch in den einfachen Dingen des Alltags durchsetzen. Im Winter gehört dazu unbedingt die ordentliche Freimachung und Pflege der Gehwege. Diese Arbeit ist so richtig eine Sache der Hausgemeinschaft. Sage mir, wie es vor deinem Hause aussieht und ich sage dir, wie es mit dem Gemeinschaftsgeist in seinem Innern bestellt ist!

KauinchMaltuns mit ÄMlmö

Wo eine Kaninchenhaltung in größerem Umfange betrieben wird, taucht der Verdacht auf, daß Futtermittel verbraucht' werden, die vorteilhafter an.Großvieh, besonders Schweine, verfüttert wer- den könnten. Kaninchen fressen beinahe immer und verhältnis­mäßig viel, und was sie fressen, dae bekommt auch den Schweinen. Wurde man sich der gleichen Mühe unterziehen, die die Beschaffung des Futters, für fünf oder sechs Kaninchen großer Rassen macht, dann könnte man mit dem gleichen Aufwand womöglich auch ein Schwein füttern. Das trifft besonders auch für Kleinsiedler zu, deren Baulichkeiten von Anfang an für eins mäßige Schweine­haltung eingerichtet sind. Natürlich soll diese Forderung nicht all­gemein auf alle Kaninchenhalter bezogen werden. Wer nur wenige Kaninchen zur Verwertung von Abfällen halten kann, der soll es tun. Auch, solche Kaninchenzüchter deren Aufgabs.es ist, durch die Vermehrungszucht unsere anerkannten Wirtschaftsrassen zu för- dern, sollen es auf wirtschaftseigener Futtergrundlage weiterhin tun. Aber alle^diejenigen. die ihre Kaninchenhaltung auszumeiten beabsichtigen, sollten es ernsthaft überprüfen, ob es nicht richtiger wäre, statt dessen ein Schwein auttustellen.

Am Altmühlufer wurde dieser Tage ein Schwarm Schneegänse gesichtet. Für diese Vögel, die in keilförmigem Flug die Gegend durchstreiften, beginnt setzt die Legezeit Sie streben ihren heimat­lichen nordischen Gewässern zu. Ein alter Volksspruch behauptet, daß heimwärisziehende Schnesgänse sin baldiges Frühjahr be­deutet. Ob das auch diesmal stimmt, das werden ja die nächsten Wochen beweisen.

- 'Reales Insektenpulver. Zwei französische Chemiker Hab "" "Es Mtttel zur Vertilgung von Insekten gefunden, dem gerÄiezu ideale Wirkungen nachsagen. Es riecht scharf, verstie eicht und besitzt alle insektsntötenden Eigenschaften. Bei einer Vo Mittels vor Beamten der französischen Lan daß die erfaßten Insekten gleich welcher Art innerst-"-. -- -- S^"dm vernichtet wur!

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Auszeichnung. Feldwebel Robert Weiß. Neuenbürg (früher Schwann) wurde für besondere Dienstleistung mit dem Krregsverdienstkreuz 1. und 2. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet.

Nagolds Haushaltplan 1943 ausgeglichen

^E^bumarkt in, Gotha kam es zu einem kleinen Schwer eines zungen Mädchens wurden . Passanten zu einer Ansammlung gelockt, deren Mittelpunkt ein Losverkaufer des Kriegs-WHW war. Das iunge Mädchen ösE? seiner Freude über einen soeben gezogenen

Lausend-Markgewinn so aufgeregt, daß es laut aufschrie und kaum noch seinen Namen schreiben konnte.

Nagold, 14. Febr. Wie in einer kurzlichen Ratsherren­sitzung bekanntgegeben wurde, ist der Haushalt 1943 der Stadt Naaold mit «Anrechnung des Zuschusses aus dem Ausgleichs- Nock ausgeglichen. Der Schuldenstand beträgt unter Berück­sichtigung einer außerordentlichen Tilgung noch 145000 RM. Ferner wurde mitgeteilt, daß die städtische Wasserversorgung trotz des ungewöhnlich starken Rückgangs der Quellen infolge der Trockenheit im letzten Jahr nicht versagt hat. Dem zeit­weise sehr starken Rückgang des Triebwassers in der Pump­station im Schwandorfer Tal konnte mit der noch rechtzeitig zugeleiteten elektrischen Ersatzkraft begegnet werden.

Heilbronn. Verdientet Heimatforscher.) Ein um die hei­matlichen Belange besonders verdienter Heilbronner, Wil­helm Winkelmayer, feierte am Montag seinen 85. Geburtstag. Vom Jahre 1897 bis September 1936 stand er als Kustos im Dienste des Historischen Vereins. In vorbildlicher Weise hielt er die Sammlungen des Museums in Ordnung und stand aus Liebe zur Sache rund 40 Jahre lang Sonntags wie Werk­tags insbesondere den Schulen für Führungen zur Verfü­gung,

Biberach.a. ö. R. (Kind überfahren und schwer verletzt.) Ein vier Jahre alter Knabe lief gerade in dem Augenblick auf die Fahrbahn, als ein Motorrad die Stelle Passierte. Das Kind wurde vom Motorrad erfaßt, und überfahren. Mit einem schweren Schädelbrnch mußte es ins Krankenhaus ein­geliefert werden.

Neustadt a. d. W. (Tödlich überfahren.) Unmittelbar vor dem. Einlaufen eines Zuges wollte ein Postfacharveiter aus Neustadt a. d. W. die Bahngleise überschreiten. Er hatte sich aber in der Zeitberechnnng geirrt, so daß er von der Lokomo­tive erfaßt und mitgeschleift wurde. Der Verunglückte war sofort tot.

Auch Geschäftsbriefe ohne Umschlag

NWD. Zur weiteren Einsparung von Papier ist aus der Praxis der Vorschlag gemacht worden, auch bei geschäftlichen Briefen auf den besonderen Umschlag zu verzichten. Die guten Erfahrungen, -die man z.B. im Feldposiverkehr mit dem hüllenlosen Karrenbrief gemacht hat, legen diese Lösung nahe. Dieser hüllenlose Brief besteht aus. einem Stück, mm zwar aus einem einfachen Briefblatt im Format vidi X 5, das zweimal gesalzt und an zwei Seiten mit ie einer Klebe- marke verschlossen wird. Die Anschrift des Empfängers wird unter dem Firmenkopf eingetragen und gelangt durch das zweimalige Falzen des Blatts an die Außenseite des Briefs. Daher braucht die Anschrift nur einmal geschrieben zu wer­den, was zugleich eine wesentliche Arbeitsersparnis bedeutet.

Der neue Leiter der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel

NWD. In diesen Tagen fand in Weimar die Beirats­tagung der Wirtschastsgruppe Einzelhandel statt, auf der sich der bisherige Leiter, Staatssekretär Dr. Hayler, nachdem er seit 1935 den Einzelhandel geführt hat, von seinen ehren­amtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern verabschiedete. Nachdem er dem bisherigen stellvertretenden Leiter, Wilhelm Köhler, für treue Mitarbeit gedankt hatte, übergab er seinem vom Reichswirtschaftsministerium berufenen Nachfolger, Kauf­mann Paul Kretzschmar, die Leitung der Wirtschaftsgruppe. Dr. Hayler richtete den Appell an die Verantwortlichen des Einzelhandels, aufklärend zu wirken bis in den kleinsten Be­trieb. Es kommt jetzt darauf an, daß auch die größten Schwie­rigkeiten und die Versuchungen, in der Disziplin nachzulassen, durchgestanden werden. Nur so wird sich der Einzelhandel die Anerkennung erhalten können, daß er einer der entscheiden­den Garanten für die ordnungsgemäße Versorgung der Be­völkerung in schwieriger Kriegszeit gewesen ist. Der neucr- nannte Leiter Kretzschmar übernahm die Wirtschastsgruppe Einzelhandel mit dem Versprechen, sic in der Tradition Dr. Hahlers sortzuführen. >

Morgens rechtzeitig die Verdunkelung entfernen

Schon sind wir wieder über die dunkelsten Wochen des Jahres hinweg. Die Tage werden wieder länger.. Bald kommt die Zeit, in der wir erst wach zu werden brauchen, wenn es bell ist. Den Vorteil dürfen wir uns nicht entaehen lassen. Sobald wir aufstehen, werden wir daher die Verdunkelung lüften. - Dann brauchen wir morgens kein künstliches Licht mehr. Das bringt eine Schonung für die Augen und eine Ersparnis an Strom, die sich bei der großen Zahl der Haus­haltungen zu. einer beachtlichen Summe addiert!

An Kinder keine Streichhölzer abgeven!

Waldsce, Kr. Ravensburg, 14. Febr. Bor dem Amtsgericht Waldsee kam dieser" Tage folgender Fall zur Verhandlung. Ein acht Jahre alter Knabe kaufte in einem Lebensmittelhaus in S. verschiedene Lebensmittel und verlangte zum Schluß auch noch Zündhölzer. Die Verkäuferin händigte dem Jungen die gekauften Sachen aus. Der Junge begab sich sodann vor die Ortschaft hinaus und beschäftigte sich mit dem Anzünden der Strcichbölzer. Ein in nächster Nähe stehender Schuppen entzündete sich und brannte voMändia ab. Die Verkäuferin wurde, da sie dem Jungen die Streichhölzer verabreichte, in diesem Fall wegen fahrlässiger Brandstiftung zur Rechen­schaft gezogen und erhielt eine Geldstrafe von 50 RM. anf- erlegt.

Dieser Fall von Brandstiftung durch Kinder ist ein er­neuter Beweis dafür, daß man in der Verwahrung der Streichhölzer vor Kinderhand nicht vorsichtig genug sein kann. Wohin der Verkauf von Streichhölzern an Kinder führen kann, lehrt dieses Beispiel aus dem Gerichtssaal.

Warnung vor Blindgängern

Schüler einer Volksschule im Regierungsbezirk Koblenz fanden auf einem Platz einen Blindgänger, den sie mit nach Hause nahmen. Dabei fiel einem Jungen der Sprengkörper aus der Hand, so daß er im Kreise seiner Kameraden explo­dierte. Ein Schüler wurde durch Splitter tödlich getroffen, sechs weitere erhielten schwere Verwundungen, so daß sie einem Krankenhaus zugeführt werden mußten.

Auch dieser schwere Unfall gibt erneut Anlaß, alle Eltern und sonstigen Erziehungsberechtigte daraus hinzuwcksen, im­mer wieder die ihnen unterstellten Jugendlichen auf die Ge- fäbrlittckeit iealicher Geschoß-, Munition- und Bombenfund- siücke hinzuweisen und sie dringend zu mahnen, solche Fund- stMe unangerührt zu taffen und sofort die nächste Polizei­dienststelle zu benachrichtigen.

Der Gefängniswärter schlief ein

«Aue schwere Pflichtverletzung ließ sich der 47 Jahre alte Pfleger Paul G. aus Quirla zuschulden kommen. Er hatte während der Nachtwache im Landcskrankenbaus einen gefähr­lichen Ein- und Ausbrecher für kurze Zeit aus der Zelle ge­lassen und schon damit gegen die Vorschriften verstoßen. Dar­über hinaus hat er die Zelle nicht rxnr nicht wieder ver­schlossen, sondern war sogar eingeschlafen, so daß es dem Ver­brecher ein leichtes war, dem Pfleger die Schlüssel abzuneh­men und zu fliehen. Der Ausbrecher konnte erst nach ge­raumer Zeit in Nürnberg wieder festgenommen werden, nach- i dem er neue Straftaten verübt hatte. Der Pfleger wurde i Amtsgericht Jena zu einem Monat Gefängnis verurteilt.

Arbeitsprogramm des Bauern für 1944

Aus einer Tagung in Dresden haben die Landesbauern­führer die näheren Anweisungen für die Durchführung der Erzeugungsschlacht 1944 erhalten. Sie werden jetzt von ihnen über die Kreis- und Ortsbauernsührer sowie den gesamten anderen Mitarbciterstab des Reichsnährstandes in den letzten deutschen Bauernhof hineingetragen. Nach wie vor ist für unsere Ernährung die Erzeugung der Landwirtschaft im großdeutschen Raum entscheidend. Die Aufgaben, wie sie der Landwirtschaft im laufenden Jahre gestellt sind, gleichen, mit kleinen Abwandlungen, denen der Vorjahre. In dieser Stetigkeit liegt eine nicht "zu unterschätzende Stärke unserer Erzeugung. Neben dem Brot, zu dessen ausreichender Bereit­stellung oie Erhaltung der bisherigen Brotgetreideanbau- släche notwendig ist, ist heute die Kartoffel das Hauptnah­rungsmittel. Für die Schweinemast und auch für die Sprit­erzeugung werden außerdem noch größere Mengen benötigt. , Darum soll die Anbaufläche für Spätkartoffeln insbesondere in den Hauptbedarfsgebieten West- und Süddeutschland aus- ! geweift werden. Bei der Zuckerrübe gilt es, die bisherige Anbaufläche zu erhalten. Ihr kommt neben ihrer Bedeutung für die menschliche Ernährung als Futtergrundlage steigende Bedeutung zu. Neben der Zuckerrübe soll an Stelle der Futterrübe die nährwertreichere Gehaltsfutterrübe verstärkt eingebaut werden. Für die vermehrte Verfütterung der Zucker- und der Gehaltsfutterrübe Lei der Schweinemast be­kommen die Bauern demnächst noch nähere Anweisungen. Da i die Winterölfröchte nach dem bisherigen Witterungsverlaus i gut durch den Winter zu kommen scheinen, ist der Anbau von ! Scn mcrölsrüchten nur soweit vorzunehmen, daß die Gesamt- anb >---oe von 600 000 Hektar erreicht wird. In der Vieh- i Wirtschaft ist auf die Milcherzeugung und eine ausreichend«

, Erzeugung von Schlachtschweinen der größte Wert zu legen, Damit das vorhandene Futter zweckentsprechend verwandt

yierSeksnrleUedL

Roman von Anna Kayser.

Urheberrechtsschutz Her lag A. Echwinzenstein München 49. Fortsetzung Nachdruck verboten

Süntherl" weint« Imma gepeinigt auf.Um des Himmels willen, Günther, hör auf mit der entsetzlichen Selbstquälereil Du käst mich ja gar nicht treffen können. Ich hatte ja Franz. Und darum schweig!"

Nein. Ich muß dich ja noch um ein Letztes bitten. Ob du es mir tun'wirst wie einem zum Tode Verurteilten?"

.Ja!" > - -

Ich habe deine Mutter darum bitten wollen, aber sie dark mich nicht so sehen. Frag du sie, wie es ist mit Edith, Hätte ich sie Wolfgang gelassen! Da war alles so klar und friedlich. Aber, bei Gott, ich habe sie ihm nicht stehlen wollen. Ich sagte dir ja, wie es war."

Günthers Gesicht hellte sich auf, wie ein flüchtiges Sonnen­leuchten durch Wettergewölk bricht, aber es war gleich wieder dunkel.

Nun ist sie an mir zerbrochen. Oder nein, Edith Erken- konig zerbricht nicht, an nichts und niemand. Dafür ist sie zu stark und stolz. Wenn du sie kenntest!"

Ich kenne sie ja, Günther, wenn ich sie auch nie sah", sagte Imma froh. Aber sie konnte ihm nicht von Wolfgangs Brief sagen. Ich habe den sicheren Glauben, daß ein guter Gott euch wieder zusammenführt. Jedenfalls werden wir alles tun. Ich will »s meinem Pater und meiner Mutter sagen."

Günther schwieg erst mit einem hoffnungslosen Zug im Ge­sicht. Dann biß er wie unter einem unerträglichen Gedanken die Zähn« in die Lippen und sagt« stoßend:Wülfgang soll sie neh­men wenn er es über sich bringt und sie es will. Sie ist so allein." Er sah Imma b schwörend an:Wirst du es ihm schrei­ben?"

Imma nickt« erschüttert. .Wolfgang wird ihr beistehen. Du kennst ihn doch."

»Ja. ich kenne ihn. Und «r kennt mich. Sähe er mich so, er könnte zufrieden sein."

»Es würde ihm leid tun, Günther."

»Leid tun? Lieber sollte er mich schlagen. Aber dafür wäre

->r zu stolz. Er wird sie auch nicht nehmen Edith. Was Hab­ich nur gedacht!"

Imma sah zu ihrem Vater hin. Er hatte sich umgewandt, woh! weil er das Gericht nicht mehr ertrug, das da einer übet sich »«Iber hielt, den er vor kurzem gerichtet hatte. Er trat zu Günther, legte die Hand auf seine Schulter und sagt« rauh:

Edith Erkenkönig wird nicht allein sein. In dieser Stunde geht ein Kabel hinüber, daß ihr Vater sie dir schickt. Bist du nun zufrieden?"

Günther machte erschrocken Miene, aufzuspringen, aber sin Schlittern des Schmerzes ging durch seinen wunden Körper, er sank zurück, schloß die Augen und schnaufte heißer:Sie haben alles gehört?" -

Was ich längst wußte. Warum bist du nicht eher einmal s o zu mir gekommen? Aber schlaf nun. Ich komme wieder."

Die Pflegerin kam mit einem mahnenden Blick herein.

Hatte Günther vergessen, daß jemand bei.ihm war? Er lag auf einmal ganz teilnahmslos da, er merkte auch nicht, als die Beiden gingen.

Stainrath war es unmöglich, jetzt jemand zu begegnen. Heim­gekommen. ging er in sein Kabinett und verbrachte in seinem Sessel den Rest der Nacht.

Imma ging erst noch zu den Frauen. Sie war glücklich, daß auch Fränz noch da war. Sie fassen zu Dreien in Frau Adelheids Heiligtum",im grünen Zimmer. Sie hört« im Eintreten Franz Mama" sagen und die MutterFranz", Da war ein Vorhang gefallen.

Sie sagte auf das dreifache stumme Fragen:Ich hoffe, daß es gut gehen wird. Nur Ruh« muß er haben und ein wenig Frohes."

Ein wenig Frohes! Frau Adelheid fühlte das Blatt auf ihrer Brust knistern. Wäre erst morgen, daß sie ihm mit den paar armen Worten aus Ucbersee dieses Frohe bringen könnte.

Frau Rotherm hatte «in Pulver zur Beruhigung bekommen und lag bis in den späten Morgen in tiefem Erschöpfungsschlase. Da fuhr Frau Adelheid allein zur Klinik.

Günther stöhnte auf wie ein geschlagenes Kind, als ihn bei ihrem Eintreten aus ihren Augen das Wissen um Unheimliches begegnete, um das vielleicht keiner wußte, als er und sie.

Sie setzte sich an sein Bett und wartete geduldig, bis «r die Augen wieder ausschlug und sie ansah. Da legt« sie ihm stil^as Blatt in die unverbundene Hand.

Günther starrte auf die paar Worte wie auf Unglaubliche». Seine Augen wurden größer, di« Brauen zogen sich zusammen, als

ginge es um einen Spuk oder unholden Scherz. Aber dann sprang ein Funke in seinen Augen auf, sein Blick irrt« di« Winkel und Decke entlang, als wolle er zu Fernen durchdringen.

Hatte er voxgeffen. wer den Lichtstrahl in sein Düster gebracht hatte? Frau Äoelheid saß noch nach einer Halden Stunde da und rief ihn yicht von seiner Fernfahrt...:

Endlich sah er sie mit einem tiefen Aufatmen an, ein Lächeln war in seinem Gesicht Sonne über zerschlagenem Land und rin« unaussprechliche Dankbarkeit. Aber keiner sprach. Was hät­ten sie sich auch sagen sollen, was sie nicht beide wußten?

Am Abend dieses Tages meldete der Chefarzt eine merkliche Besserung in seinem Befinden. Er sei ausfallend ruhig geworden und zeige auch wieder Willen zum Leben. Sein« Mutter war bei ihm. Klein und grau und still saß sie unentwegt vor seinem Bett, stunden-, tagelang, bis di« Gefahr innerer Verblutung vorbei war.

Stainrath besuchte ihn jeden Tag nach Werkschluß für ein paar Minuten., Er tat es aus einer zwingenden inneren Verpflichtung. Eine Freude waren die kurzen schweigsamen Augenblicke für beide nicht.

An einem Abend nach acht Tagen saß Günther zum erstenmal« wieder aufrecht. Stainrath wünschte im Glück zu der schönen Bes­serung und wollte gehen. Günther hielt ihn mit einem Blick zurück und fragte verhalten:Was haben Sie von mir gedacht da- mals?"

Stginrath hustete rauh und entgegnet«:Wenn ich dich das­selbe frllqe?"

Günter berichtete stockend, er habe nach der Auseinander­setzung auf Stainraths Hof noch alles Erdenkliche versucht, UM sein stürzendes Haus zu retten. Bon Freunden zu Verwandten sei er gejagt, aber keiner Hab« auch nur «in gutes Wort an ihn ge­wagt. Er zuckte die Schulterst:Begreiflichl"

Stainrath dachte dasselbe, aber er sagte es nicht. Er war aber längst entschlossen, sollte sich aus Trümmern ein neuer, gut­williger Mensch ringen, würde er zu einem neuen Fundament den ersten Grundstein legen. ^

Ilse hatte sich von allen schweren Geschehnissen weitab gehal­ten. Erwin Bandiek hatte bei ihrem Vater förmlich um ihre Hand angehalten und Stainrath hatte höflich und sachlich seine Zustim­mung gegeben. Es schien, als sei er Widerständen nicht mehr ge­wachsen. Er beglich auch gelassen die hohen Rechnungen für ihr« Aussteuer. Die Hochzeit sollte noch im Oktober in Frankfurt iein.

Foctiekaag -olg