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Z. Februar 1 S 44

Gedenktage- 1721: Der Reitergeneral Friedrich Wilhelm v. Sepdtitz in Kalkar geb. 1813: .Aufruf Friedrich Wilhelm i^-'n Bres­lau zur Bildung freiwstliger Iägerkorps. 1845: Der Dich e Ernst von Wildenbruch ged. - 1851: Der Maler Wilhelm Trübner geb. 1887: Der Maler Georg Trakl geb 1905 Der Forfchungsreifende und Ethnograph Adolf.Bastian '» P°" of Spgin Trinidad, gest. - 191?- .Die Vereinigten Staaten brechen dis Beziehungen zum Deutschen Reich ab. 1921 Der Dichter Karl Hauptmann gest. 1943. Das Ringen um btalinAd beendet Bi- zum letzten Atemzug. .hrem Fahnsn. »id getreu, erlag die 6. Armee der feindlichen Uebermmht.

EKuSunSerriM küe umlluartiette Kinder

Zu der Schulerziehung der umquartierten Kinder nahm M!ni> sterialdirektor Dr. H o l fe l d e r vom Neichsministerium für Wissen- schaft, Erziehung und Volksbildung in einer Unterredung mit einem Vertreter des Deutschen Nachrichtenbüros Stellung. Aus dem Ge­spräch geht hervor, daß der regelmäßige Unterrichts­betrieb sichergestellt ist und die Lehrkräfte planmäßig ein­gesetzt werden Ueber die, Erfahrungen, die man bisher mit der Verlegung geschlossener Schulen aus Bombenterror-Städten gemacht hat, erklärte -Dr. Holfelder: Zusammen mit ihren Schulkameraden und den ihnen vertrauten Lehrern gewöhnen sich die Kinder viel schneller in fremder Umwelt ein und kommen über die Trennung von Heimat und Elternhaus erheblich leichter hinweg. Lehrer und Schüler bi!den/m den KLV-Lagern eine landsmannschaftliche Ein­heit, die durchaus ihre Eigenheiten , bewahrt; der Unterricht geht in den alten Bahnen weiter und das Erreichen des Lehr- zielep ist gewährleistet.

Das Verantwortungsbewußtsein gegenüber unserer Schul­jugend wie auch gegenüber der Volksgemeinschaft macht es daher zu einem dringenden Gebot, alle Jugendlichen aus den Luftnot­gebieten an den Schulverlegungen teilnehmen zu lassen. Wer er nicht täte, versündigt sich auch an seiner Elternpflicht, nach besten Kräften für die Zukunft seines Kindes, dessen Gesundheit und gei- Dgs Fortentwicklung zu sorgen.

Ganz sachte sangt es an...

So ist der Mensch: kaum sind die finstersten Tage vorüber, da sucht er nach Freude. Jetzt hält er Ausschau nach den ersten spärlichen Vorzeichen des Lenzes, nach dem Frühling wenngleich es dazu eigentlich noch nicht an der Zeit wäre. Aber ein Sonnen­tag, an dem er di« erste Spur der Weidenkätzchen entdeckt, der ersten Boten schönerer Monate, erfreut ihn genau, so -wie der erste Mückentanz, obwohl dieser im Februar noch gar nicht beliebt ist, weit er im März wieder Kälte bringen soll.

Und während wir im Obstgarten noch Winterarbeit leisten, unsere Bäume von Ungeziefer befreien und Vorsahrstriebe beschnei­den, entdecken wir im gelbbraunen Rasen die ersten grünen Spitzen sie künden die kommenden Schneeglöckchen an. Und wir schauen mit Lust auf die dicken Knospen des Flieders und der Kastanien, auf di« Hochzeit der Spatzen, alles untrügliche Zeichen, daß es ganz sachte anfängt...

Freilich ist noch ein Stück hin bis zumersten Frühlingstag": das soll im Volksglauben ja der Peterstag, der 22. Februar, sein. Und trotzdem, es gibt keinen schöneren Gedanken als das Wissen: Licht wird über Finsternis siegen, wie immer noch dunkle Mächte durch Geduld, Beharrlichkeit, Fortschritt und Entwicklung der Welt verdrängt worden sind.

Auf den Stoppreks kommt es an. Bei der Errechnung des Ver­kaufspreises ist zunächst die Frage zu prüfen: Was hat der gleiche oder ein nach Form, Gualität und Material ähnlicher Ar­tikel im Herbst 1936 gekostet 7 Der so ernüttelte Preis ist der Ltvppreis, dgc auch heute (ohne Genehmigung) nicht überschritten werden darf. Wenn der gleiche oder ein ähnlicher Artikel im Jahre 1936 bei einer Firma noch nicht geführt wurde, ist der Ltoppreis einer vergleichbaren Firma maßgebend. Es ist also zu beachten, daß es aus den Stop-Preis" ankommt. Der Preis ist nicht schon dann in Ordnung, wenn nachgewiesen werden kann, daß keine höheren Unkosten- und Gewinnspannen angewendei wurden als im Oktober 1936, daß also küe Stop-Spannen" (deren Erhöhung in federn Fall unzulässig ist) beibebalten worden sind. Ltopspannen dürfen vielmehr nur dann berechnet werden, wenn map sich vergewissert hat, daß der Einkaufspreis in Ordnung ist. Entscheidend ist letzten Endes nicht die Kalkulallonsmethode, sondern allein das Ergebnis, der Verkaufspreis.

Nährkräite in der Zwiebel. In der Zwiebel finden sich an Nähr- Dvsfen nicht nur Zucker, viel Reinciweiß, wertvolle Mineralstosfe und Säuren, sondern auch Vitamine, besonders Vitamin,C. Neuen Untersuchungen nach enthält die Zwiebel auch einen in seiner Wirk­samkeit aus den Körper dem Insulin ähnlichen Bestandteil, vermut­lich ein pflanzliches Hormon.

Schwarzfleckige Kartssseln können geheilt werden. Manche Kar löffeln zeigen nach dem Dämpfen oder Kochen beim Abziehen schwarze Flecken, die das Aussehen dermaßen beeinträchtigen, das die Stellen herausgeschnitten werden müssen. Dadurch entsteh nakirgemäß ein empfindlicher Verlust. Unseren Nahrungswissen schastlern ist es nun nach langer Forschungsarbeit gelungen, ein wirksames Mittet zur Behandlung solcher Kartoffeln zu finden. Di« Knollen werden ungeschält über Nacht ins Wasser gelegt, dem aus ein Liter ein bis höchstens zwei Teelöffel Essig zugesetzt wer­dest. Es ist nötig, die Essiglösung genau nach Angabe zu mischen. Man füllt erst das Wasser in das Gefäß, dann den Essig, zuletzt gibt man die. gewaschenen Kartoffeln hinein. Diese Reihenfolge m. wichtig, wenn der Erfolg einireten soll. Nimmt man weniger Elsig, ist das Verfahren wirkungslos, und mehr Essig würde di« Kartoffeln im Geschmack beeinflussen. Auch angefrorene Kartaf- Ä"' die aNerdings nvch fest sein müssen, legt man ungeschält nber Nacht ins Wasser, dem man auf ein Liter ein bis zwei Tee­löffel Essig zuletzt«.

Sachgemäß« Ledertreibriemenpflege. Die durch die Kriegsverhält­nisse bedingte Verknappung des Leders zwingt dazu, bei allen Erzeugnissen aus Leder durch pflegliche Behandlung eine möglichst lange Erhaltung ibrer Eebraucksfähkgkeit zu erzielen. Es muß des­halb von allen Mitteln zur Treibriemenpflege grundsätzlich gefor- dert werden, daß sie eine Sielgerunq der Adhäsionskraft nur dadurch bewirken, daß sie das Leder weich und geschmeidig halten oder machen. Der Neichsausschnß für Lieferbedingungen und Gütesicke- rung (RNL) beim Reickskuratorium für Wirtschaftlichkeit tRKW) hat nach eingehender Prüfung in Gemeinschaftsarbeit aller an dieser Regelung interessierten Wirtschaftskreise, Behörden und Prüf­anstalten, setzt mit der Veröffentlichung der Lieferbedingungen für Ledertreibnemenpfleaemitiel" undNdhäsionsmittel für Ledertreib- Aemen" RAL 890 B diese- Vrüsarbeit abgeschlossen. Die hehelss- mäßige erste Ausgabe von RAL 899 B ist bei der Beuth-Dertieb GmbH, Berlin SW 68, Dresdner Straße 97, zum Stückpreis von 9,49 Reichsmark erhältlich.

Streichhölzer und Benzin gehören nicht in Postsendungen.

Obwohl die Versendung von Zündhölzern und Benzinfeuerzeugen mit der Post wegen Ihrer großen Gefahr für den Postdienst und vor allen Dingen für das Leben und die Gesundheit der Post- gefolgschast ausdrücklich verboten und strafbar ist, wird seitens der Postbenutzer neuerdings in steigendem Maß« gegen dieses Verbot verstoßen. Gegen die Täter mußte daher in letzter Zeit verschiedent­lich strafend eingeschrmen werden. Die Postbenutzer werden noch­mals dringend davor gewarnt, leicht entzündliche Gegenstände mit der Post zu verschicken. Zuwiderhandlungen werden unnachsichtlich strafrechtlich verfolgt werden.

Bunte Schönheit am Wegrand". Im Rahmen einer Ver­anstaltung des Deutschen Volksbildungswerks führte am letz­ten Montagabend der Wegbereiter des deutschen Farbfilms, Eduard v. Pagenhardt, herrliche Proben seiner Photo­graphierkunst vor. v. Pagenhardt verwendet das bekannte Agfacolor-Verfahrtn, nach dem z. B. auch der viel bewunderte Ufa-JubiläumsfilmMünchhausen" hergestellt wurde. Der feinsinnige Künstler verfügt über eine außerordentlich leben­dige Darstellungsgabe und weiß das Erlebnis mit Land und Leuten, Blumen und BlüMr ungemein anschaulich zu schil­dern. Keine Schönheit bleibt ihm verborgen, und sei sie für landläufige Begriffe auch , noch so nebensächlich. Dabei weiß v. Pagenhard das Wesentliche vom Unwesentlichen sehr Wohl KU unterscheiden. Landschaft, Menschen und Tiere sind für ihn im Weben Gottes sin Ganzes und wo er seine Kamera spielen läßt, kommen auf der Leinwand Bilder zum Vorschein, die den Geist des Ewigen atmen. Das kleinste Bächlein in der erwachenden Frühlingslandschaft ist mit Blüten und Blät­tern so harmonisch verbunden, daß sein leises Gemurmel gleichsam einem Loblied gleichkommt auf das immerwährend«- Leben der Mutter Natur. Feinste Nuancen werden vom- Farbfilm erfaßt und naturgetreu wiedergegeben; so die Mor­gen- und Abendstimmung -am Bodensee, Sommer- und Herbsteszauber im Donautal, Winterlandschaft im Hoch­schwarzwald. Eine besondere Feinheit sind die Blumen- und Blütenvergrößerungen aus den Kuranlagen Baden-Badens, der Heimat des Künstlers. Aber auch aus der Vielfalt des Tierreichs wußte der Vortragende viel Reizvolles und Ergötz­liches zu bieten, sodaß die Besucher, unter denen die Erwach­senen leider eine starke Lücke aufwiesen, immer wieder ihrem Erstaunen und ihrer Bewunderung Ausdruck gaben. Es war deshalb nur selbstverständlich, daß Bürgermeister Es sich in Vertretung des verhinderten KdF-Warts dem Künstler in herzlichen Worten Dank und Anerkennung aussprach. Gerne möchte man v. Pagenhardt wieder begegnen, denn er läßt mit seiner schönen Kunst die Sorgen des Alltags für Stunden vergessen und hilft dem aufgeschlossenen Gemüt, weiter ein­zudringen in die Welt des Schönen und Erhabenen.

Unerwartet verschieden. Plötzlich und unerwartet forderte der Tod mitten aüs seinM Wirkungskreis heraus unseren Mitbürger Wilhelm Bolz, Betriebsleiter im Städt. Elektri­zitätswerk. Viele Jahre stand der Verstorbene in den Diensten der Stadt. Sein Leben war erfüllt von der Arbeit für die Stadtgemeinde, wodurch er sich bleibende Verdienste errungen hat. Der Verstorbene stand im 62. Lebensjahr.

Tagung der Gärtner der Kreise Calw und Freudenstadt

Am Samstag den 29. Januar versammelten sich die Gärtner der Kreise Calw und Freudenstadt, um unter dem Vorsitz ihres Kreisfächwgrts Max Haas- Hirsau sich für das angebrochene Arbeitsjahr auszurichten. Der Vorsitzende Um­riß kurz die Aufgabengebiete des Berufsgartenbaus, die jetzt besonders in der Versorgung der Bevölkerung mit Früh­gemüse und mit Gemüsesetzlingen hohe Anforderungen an jeden Betrieb stellen. Ein umfassender Rückblick aus das Jahr 1943 ergab, daß die Gemüseerträge gütemätzig nichts zu wün­schen übrig ließen, mengenmäßig jedoch infolge der Trocken­heit weit unter dem Durchschnitt blieben, wenn auch das Frühgemüse im Vorfahr vollauf befriedigte. Trotz großer An-- bauflächen auch seitens der Landwirtschaft ist heute ein be­stimmter Mangel an Frischgemüse nicht zu vermeiden. Diese Lücke soll durch intensivste Ausnützung aller verfügbaren Glasflächen raschestens geschlossen werden. Die Versorgung mit Gemüsesetzlingen im letzten Jahr konnte restlos erfolgen, trotz des großen Arbeitskräftemangels im Beruf. Mit Be­friedigung stellte der Kreisfachwart fest, daß alle Betriebe ihrer Pflicht restlos nachkamen und sprach besonders auch na­mens des Landesbauernführers den wohlverdienten Dank aus an alle Betriebsführer und besonders auch an die Frauen.

Der Blumen- und Zierpflanzenbau hat den Erforder­nissen der Zeit entsprechend stark zurückzu treten, um die da­durch freiwerdenden Glas- Und Freilandflächen vor allem

dem Fruhgemuscbau nutzbar zu machen. Dies muß auch von m Ew'wng ^uillesehen ^rden, wenn nicht immer die Nachfrage nach Blumen ganz gedeckt werden kann, ^

Um Verluste durch Spätfri ce zu vermeiden, ist heuer der Verkauf von Gemusesetzlingen vor dem 15. Avril und To­matenpflanzen vor dem 20. Mai bei Strase verboten

, Die Beschaffung von Hilfsmitteln wie Bretter, Glas, Fenster, Farbe, Düngemittel wurde eingehend besprochen und geklärt. Auch dem Pflanzenschutz ist die nötige Sorgfalt zu widmen. Das neue ungiftige MittelGesarol" in Staub- und Spritzform wird besonders empfohlen im Kamps gegen tie­rische Schädlinge.

Bei dem im Jahr 1942 durchgeführten Leistungswett­bewerb konnten zwei Betriebe im Kreis als Sieger geehrt werden. Der Vorsitzeickie forderte alle Berufskameraden auf, auch im heurigen Jayr alle Kräfte anzuspannen, um den Aufgaben, die dem Gartenbau gestellt find, gerecht zu werden. Der in den letzten Monaten verstorbenen Betriebsführer Jul. Raas, W. Schräder und.Johs. Rente, sämtlich von Na­gold, wurde ehrend gedacht, worauf . die sehr anregende Tagung geschloffen wurde. Wz.

Mühlen a.N., Kr. Horb. (Tödlich verletzt.) Der 41 Jahre alte Joses Saher aus Rexingen wurde dieser Tage von einem Pferd im Stall derart an die Wand gedrückt, daß er den da­bei erlittenen Verletzungen nunmehr erlegen ist.

Gruibingen, Kr. Göppingen. (Tödlicher Sturz vom Ober­ling.) Eine ältere Landwirtsfrau aus Gruibingen stürzte bei Arbeiten in der Scheune vom Oberling ab. Sie erlitt töd­liche Verletzungen.

Ellwangen, Kr. Aalen. (Todesfall.) Nach längerem Leiden verschied dieser Tage im Alter von 77 Jahren Amtsgerichts­direktor a. D. Eduard Hochstetter.

Langenau, Kr. Ulm. (Tödlicher Verkehrsunsall.) Auf der Straße NeuenstettenLangenau fuhr ein Lastwagen aus ein unbeleuchtetes Pferdefuhrwerk. Bei dem heftigen Zusammen­stoß kam der Fuhrmann ums Leben.

Mm a. D. (Todesfall.) Landgerichtsdirektor a. D. Theo- dor Schenk, der einen großen Teil seiner Lebensarbeit beim Landgericht Ulm leistete, ist im Alter von 75 Jayren ge­storben.

Oehringen. (Ein Baumriese fällt.) Der alte und , ge­waltige Nußbaum im Schloßgraben von Neuenstein hat durch die strengen Winter der letzten Jahre stark gelitten, so daß er esällt werden muß. Das Alter des Baumes wird ans drei- undert Jahre geschätzt.

Keunneten, Kr. Oehringen. (Tödliche Brandwunden.) In Kemmeten kam Frau Magdalene Klein dem offenen Herd­feuer zu nahe, so daß ihre Kleider Feuer fingen. Sie erlitt so schwere Verbrennungen, daß sie kurz darauf im Künzelsauer Krankenhaus verschied.

Ueberlingen a.B. (Vom Kraftwagen ersaßt.) Eine in Steigen bei Heiligenberg wohnhafte Frau und ihr vier Jahre altes Kind wurde in der Hindenburgstraße von einem Per­sonenkraftwagen erfaßt und mitgeschleift. Während das Kind mit leichteren Verletzungen davonkam, wurde die Mutter mit schwereren Verletzungen dem Krankenhaus zugeführt

Lastwagen von Personenzug erfaßt Ein Toter, K Verletzt«

Heilüronn a. N., 1. Febr. Ein schwerer Verkehrsunmll.er­eignete sich am Montag nachmittag bei Neckarsulm. Ein mit acht Männern besetzter.Lastkraftwagen fuhr gegen 14 Uhr über den Bahnübergang beim Sägwerk Hespeler, dessen Schranke nicht geschloffen war, während gleichzeitig aus Rich­tung Neckarsulm ein Personenzug heransuhr. Der Lastkraft­wagen wurde vom Zug erfaßt und mitgerissen. Von den In­sassen des Lastwagens wurde eine Person getötet, drei schwer und drei leicht verletzt.

Tödliche Unfälle

Aus Bayern, 1. Febr. Der ReichZbahngehilfe Josef Bach aus Oberwinzer wurde auf dem Heimweg mit seinem Fahr­rad von einem Kraftwagen erfaßt und so schwer verletzt, daß er anderntags gestorben ist. Ebenfalls von einem Kraft- Wagen erfaßt wurde der 31 Jahre alte Schneidermeister Franz Grobelnik aus Straubing. Er war ans der Stelle tot.

Umquartierung und Berbrauchsverlagerung

Infolge der.Terrorangrisfe ist eme eryevtiche Zahl von Verbrauchern in Gegenden untergebracht worchen, deren Verbrauchsschichtung einen wesentlich anderen Charakter trägt als die bisherigen Wohngebiete der Umquartierten. Bodenständische und sonstige Eigenarten bestimmten bis­her das Bilo des Warenangebots in den Aufnahmegebieten bei dem dort ansässigen Einzelhandel, der sich nunmehr zahlreichen Bedarfswünschen anderer Richtung gegenüber­sieht, ohne sofort die Möglichkeit zur Beschaffung der ent­sprechenden Waren "zu haben. Wie es nicht leicht ist, das Sortiment heute zu ändern, so ist auch die Hereinbringung der durch die dichtere Belegung notwendigen größeren Warenmengen infolge der bei Großhandel und Fabrikation bestehenden festen Zuteilungen nicht so ohne weiteres mög­lich. Trotzdem wird sich mit der 'Zeit der erforderliche Aus­gleich vollziehen, eine Entwicklung, die man jedoch nicht sich selbst überlassen kann, sondern die der Mitarbeit aller Kreise bedarf.

Bei den Umgesiedelten handelt es sich ja nicht um kurz­fristige Erholungsreisende, sondern um Volksgenossen, die schon ein Anrecht auf Fürsorge und Anteilnahme haben. Dem' Bestreben, ihnen zu helfen, sind allerdings Grenzen gezogen. In manchen, heute dichter als früher besiedelten Gebieten waren zwar hier und da noch gewisse Waren­polster vorhanden, aber diese sind nicht nur schnell auf­gezehrt, sondern der Warenbedarf nimmt auch eine ganz andere Richtung als früher, wo es darauf ankam, die Wünsche der ständig ortsansässigen Bevölkerung und dar­über hinaus nur diejenigen von gelegentlichen Besuchern zu befriedigen. Man muß also bestrebt sein, das Waren­sortiment an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Früher hatten Bezugsrechte Bombengeschädigter in manchen Ge­genden kaum mehr als eine theoretische Bedeutung, weil selten der Fall eintrat, daß sie vorgewiesen wurden. Heute dagegen muß der Kaufmann sich nötigenfalls erst nach neuen Lieferanten Umsehen. Jedermann Weiß, daß dies nicht einfach ist, auch wenn man berücksichtigt, daß manche

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haben. Demgegenüber steht außerdem ein stark gestiegener Bedarf der in den gefährdeten Gebieten verbliebenen Be- völkernng, deren vordringliche Belieferung selbstverständ- lich ist, auch wenn es sich bei den in den Umsiedl rings- gebieten angemeldeten Wünschen ebenfalls um den Bedarf Bombengeschädigter handelt. Trotzdem wird der Kaufmann natürlich nichts unversucht lassen, um zusätzliche Ware her- anzuholen, was ihm dank der Zurückstellung weniger wich­tiger Käickerwünicke nickt selten aKinaen wird.

Wie beim Einzelhandel mit Gebrauchsgütern, vor allem Textilien, Hausrat, Drogen, aber auch Papierwaren und vielen anderen, meldet sich auch beim Lebensmittel-Einzel­handel neuer und gewiß nicht geringer Bedarf an. Mit der größeren Eingewöhnung in die neuen Verhältnisse des Ausnahmegebietes werden immer mehr Möglichkeiten ausgemacht, um wenigstens einen Teil der Kost wieder selbst Herstellen zu können- Zahlreiche Markm der Lebens­mittelkarten nehmen infolgedessen ihren Weg nicht mehr wie noch vor einigen Monaten über die Gasthäuser und Fremdenverkehrsbetriebe. Hinzu kommen Wünsche nach reichlicheren Zuteilungen, z. B. an Obst und Gemüse, was zur Folge hat, daß auch in solche Bezirke, die bisher sich aus der eigenen Erzeugung versorgen konnten, nunmehr zusätzliche Lieferungen erfolgen müssen.

Sehr oft können zwar die am Platze befindlichen ein­schlägigen Geschäfte die vermehrten Umsätze bewältigen, hier und da aber kann man auch bereits die Beobachtung machen, daß einzelne, bisher geschlossene Geschäfte zu einer Wiedereröffnung veranlaßt werden, um die Ver­teilung zu erleichtern. Nachdem durch die strengere Hand­habung der Lebensmittelkartenansgabe, wodurch Fortge« zogene nicht mehr in ihrem früheren Wohnort sich die Le­bensmittelkarten besorgen und nachschicken bzw. die Zu­teilungen nicht mehr dort zwecks Nachsendnng einkaufen lassen können, eine gewisse Aufhellung der durch die Um­siedlungen veränderten Bedarfsverhältnisse eingetreten ist, wird sich g"-l> die Möglichkeit bieten, daß die Aüfnahme- gebiete von den nunmehr an anderer Stelle nicht mehr benötigten Zuweisungen etwas erhalten und mit der Zeit immer besssr die gegenwärtige Bevölkecungszahl und -Zu­sammensetzung berücksichtigt wird.

Eine Uebersicht über die tatsächliche Bedarfsentwick- lung in den einzelnen Gebieten wird sich jedoch erst nach und nach gewinnen lassen. Die knappe Versorgnngslage in Gebrauchsgütern zwingt auch dazu, jede Fehlleitung von Waren möglichst zu vermeiden. Sofern es nicht um den Ersatz sofort benötigter Waren geht, wird daher eine gewisse Uebergangszeit in Kauf zu nehmen sein. Bei Tex­tilien ist durch die Verkaufsbeschränknngen bereits die Voraussetzung für eine richtige Lenkung der Ware gegeben. Ebenfalls sind aus dem Lebensmittelsektor schon ent­sprechende Uinlagerungen erfolgt, die eine durchaus 3e- merkbäre Besserung zur Folge hatten. Auch auf andt-ren Gebieten werden sich die Dinge olme Zweifel im m der vorbander-en ba'd ein'vielrii.