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Frontfta-1 Berkm
Schwedische SlStter «der di- vorbildlich« haltuvg d«r Berlin«
Bericht« schwedischer Korrespondenten aus London teilen übereinstimmend mit, daß man dort über den Erfolg der letzten briti- schen Terrorangriff« auf Berlin wenig erbaut sei. To meldet der Londoner Berichterstatter von „Göteborgs Bosten", daß di« Anglo-Amerjkaner noch ihren Angaben bei dk«n Terrorangriffen 197 Flugzeuge, und zwar meist viermotorige Bom- >ber, v e r l o r e n^haben.
Andere schwedische Blätter, wie z. B. die groU Stockholmer Aachmittagrzeitung „Nya Dagligt Allehanda", finden Worte höchster Anerkennung für di« Haltung der Berliner Bevölkerung. Man mutz noch einmal unterstreichen. >o heiht e» in einem Bericht dieses Stockholmer Blattes, daß di« Berliner den Kampf mit zusammengebissenen Zähnen und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ausgenommen hätten. Di« glänzende Einleitung des Berliner Kriegstagebuches würden einmal die Taten sein, die die Armee von Früuen und Männern ohne Rücksicht aus die persönliche Gefahr vollbracht hätten. Dort werde dann auch ein Kapitel über sen« Frauen und Männer stehen, die mehr getan hätten, als das, was ihnen Paragraphen verschrieben, und di« die höchste Auszeichnung der Kriege» verdient hätten. Der schwedische Bericht schließt mit dem Satz: „Das Leben in der Frontstadt Berlin geht weiter/'
Auch die Berliner Korrespondenten dänischer Blätter rühmen di« vorbildliche Haltung der Bevölkerung. „Fädre- landet" vergleicht di« Relchshauptstadt mit einem riesigen Schlachtschiff, das den Angriffen der Lufthunnen aurgesetzt sei. Die Luftpiraten machten zwar alle Anstrengungen, um dar stolz« Schiff seiner Mannschaft zu berauben, aber « schwimme, und trotz mancher Schrammen fti keine Aussicht, datz es se untergehen werde
Fette« Mauve an öen Gn-fjeg
Staatspräsident Ryti eröffnet de» finnischen Reichstag
Staatspräsident Risto Rytl eröffnet« am Mittwoch in Anwesenheit der gesamten Regierung feierlich den neuen Sitzungs- abschnitt des finnischen Reichstages
In seiner Ansprache wie» der Staatspräsident auf di« kriegs- bsbingten Umstände hin, di« zu der zweimaligen Verlängerung der Amtsperiode führten, die Anfang Juki 1915 ihren Abschluß finde. Der feste und beständig« Charakter de» finnischen Volkes habe es mit sich gebracht, daß di« Zusammensetzung des Reichstages nur kleinen Schwankungen unterworfen gewesen sei.
Der Weltkrieg schein« im fünften Jahr härter, bitterer und rücksichtsloser zu werden, führte der Staatspräsident weiter aus, gewaltig« und vernichtende Entscheidungsschlachten schienen sich ihrem Höhepunkt zu nähern. Finnland müsse schon zum zweiten Male in diesem Kriege leine Freiheit mit der Waffe verteidigen und hätte dtzbei einmal auch die Wirkungen einer Sonderfriedens erlebt. In verschiedenen Phasen lei dem Lande von Freunden bedeutende Hilf« und Unterstützung zuteil geworden, die das Volk ermutigt, wirksam gefördert habe und die es stets zu schätzen wisse.'
Doch die allgemeine Lage erfordere von Finnland Wachsamkeit und Blut, Kaltblütigkeit und Entschlossenheit. Da» Ziel sei das gleiche wie früher, die Freiheit des Volke« und die SelbstSndtgkeitdes Staate« zu bewahren und zu sichern. Der Weg zu diesem Ziel könne schwer sein und vielleicht auch lang. Auf diesem Wege könnten dem Volk viele Schwierigkeiten und Prüfungen begegnen. Es müsse imstande sein, sie zu überwinden, denn obgleich die Konflikte der Großmächte Europa und sogar die gvnze Well entscheidend beeinflussen könnten, sei jedes Volk in erster Linie für sein eigenes Schicksal verantwortlich Auch Finnlands Möglichkeiten zur Erreichung seiner Ziele seien wesentlich von seiner Ausdauer, senem Verteisigungswillea, seinem Urteilsvermögen und von seiner Fähigkeit, In entscheidender Lage fest zusammen- zuhalken und von seiner Verelkwllligkest, für seine Zukunft große Opfer zu bringen, abhängig. Finnlands Vertrauen ans eine gerechte Vorsehung und sein fester Glaube an den endgültigen Sieg der Gerechtigkeit gäben dem Volk das ruhige Gefühl-der Sichel»'! und der Zuversicht.
Murckill warnt
„Die Regierungslast war nie schwerer als seht"
Winston Churchill benutzte einen Brief an den Regic- rungskandidaten bei einer bevorstehenden Nachwahl zum Unterhaus, um seine Partei und darüber hinaus auch die gesamte englische Oeffentlichkeit mit dem Gedanken vertraut zu machen, daß England noch sehr schwere Stunden beoorstehen. „Die La st e n, die auf der Regierung ruhen", so heißt es in dem Briefe Churchills, „sind niemals schwerer gewesen". Der britische Premierminister verweist auf die großen Schlachten, die zur Zeit ausgesochten werden, betont aber gleichzeitig, daß England „noch viel größere Schlachten, die das ganze Leben Englanos in Mitleidenschaft ziehen, bevorstehen"
Auch die englische Presse richtet immer wieder Warnungen an die Oejjentiichkeit und mahnt sie, nicht in der Nervenanspannung nachzulassen» Es lägen, so schreibt z. B. „Sunday Times , gewaltige Risiken vor dem britischen Volk und seinen Verbündeten. So sei keineswegs der Krieg gegen die>U-Boote gewonnen, und ebenso wenig lasse sich mit Gewißheit sagen, daß die Deutschen nicht wieder mit großen Luftgeschwadern die britischen Stiiote in Schutt und Asche legen würden. Das eigene Gebiet der Achsenmächte in Europa läge noch weit hinter den Frontlinien, während sich
Deutschland und seine Verbündeten nach wie vor aus ihre riesigen und furchtbaren Armeen stützen könnten. '
Schwere Sotvjelverlufte an Menschen vnd Material
änb Aus dem Führerhaupkquartier, S. Februar. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Südwestlich Vnievropekrowsk setzten die Sowjets ihre verlustreichen Angriffe fort und erzielten nach erbitterten Kämpfe« eine» örtlichen Einbruch in unsere Siellungen. Im Kampfraum zwischen Slrowograd und Belass Zerkow blieb dem Gegner trotz seiner zahlreichen Angriffe jeder Erfolg versagt. Deutsche Panzerverbände brachen im Gegenangriff in de« Feind ein und fugten ihm hohe Verluste an Mensch-« und Material zu.
Im Raum südwestlich und westlich Rowograd — Wolgast gehen die Kämpfe «ylt dem nach Westen vordrlngenden Feind unter Abwehr zahlreicher feindlicher Angriffe weiter. .
Zwischen prips et und Beresina lebte die kampstötig- keit wieder auf und führte zur erfolgreichen Abwehr zahlreich« Anariffe und porstöße des Gegners.
Nördlich Newel griffen die Sowjets auch gestern, von zahlreichen Schlachtfliegern unterstützt, unsere Stellungen an. Sic wurden uttker hohen Verlusten abgewehrt und verloren eine Anzahl Panzer. ^
Zwischen Zimensee und Finnischem Meerbusen hielt der starke feindliche Druck in südlicher und westlicher Richtung an. Zn den großen Sumpfgebieken westlich Nowgorod, an der Eisenbahn Leningrad —Pleskau und Im Raum von Zamburg kam es zu schweren Kämpfen. Der Ort Zam - bürg wurde nach hartem Kampf aufgegeben. ,
Zn Süditalien setzte der Feind seine starken, von panzern unterstützten Angriffe zur Erweiterung des Brückenkopfes von Netkuno gegen die Nordfronk im Abschnitt Aprilia — Llsterna fort. Während, ihm an einer Stelle ein tiefer Einbruch gelang, wurden alle Angriffe an der übrigen Front nach Abschuß einer Anzahl feindlicher Panzer blutig abgewiesen. Eigen« Geaenanflrifse zur Beseitigung der E'n'nichsstelle sind im günsti
gen I°rtschre!ten. An der Südsronk führte Ser Felno au«y ge- steru im Abschnitt westlich San Ella wLhrend des ganze« Tages von starker Ar iller « und panzern unterstützte Angriffe. Trotz zahlenmäßiger Aeberlegenheit konnte er unter hohen per- lüsten nur geringen Geländegewinn erzielen. Unsere Truppen nahmen im Gegenangriff mehrere Höhenstellnngen wieder Lei einem mneuten, von panzern unterstützten Vorstoß südlich der adriatischen Küste hatte der Feind besonders hohe Verlus«.
Deutsche Torpedoflugzeuge griffen am Abend d« 1. Februar vor der nordasrikanischen»küste ein feind- l.ches Nachschubgeleit erfolgreich an. Ein Kreuzer und sieben Handelsschiffe mit 52 000 BRT wurden «. troffen' und zum Teil schwer beschädigt, zwei britische Flugzeug« im Luftkamps abgeschossen.
Einige britische Flugzeuge warfen in der vergangenen Nacht Bomben in Berlin und Westdeutschland und im südlich« Reichsgebiet. Drei feindliche Flugzeuge wurden vernichtet.
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Das Oberkommando der Wehrmacht gibt ferner bekannt:
Die Briten versuchen, die Wirkung der deutschen Luftangriffe aus London in der Nacht vom 21./22. Za- nuar und vom 29./Z9. Zanuar 1914 durch bewußt falsche Anaab«, über die Zahl der angreifenden deutschen Flugzeuge und die entstandenen Schäden zu verkleinern. Demgegenüber wird sest- gestellt:
Eingesetzt waren über 909 Flugzeuge, von de«z?n 750 Flugzeuge London mit insgesamt weit über 1909 Tonnen Spreng- um» Brandbomben angriffen. Die restlichen Flugzeuge führten Ablenkungs-Angriffe über Südostengland durch. Von allen Angriffen werden ZI Flugzeuge vermißt.
Nach Meldungen der Besatzungen sind bei beiden Angriff«, im Stadtgebiet von London große Brände und Zerstörungen kV Tlektlun bendackUr-k morden.
Ser neue Sowjetschwindel
Bolschewismus ohne Maske — Hirngespinste von Geisteskranken
Wir haben bereits den neuen Sowjetbetrug der Scheiuumbil- dung der Sowjetverfassung gekennzeichnet, durch die den einzelnen bolschewistischen Bundesrepubliken größere Selbständigkeit aus außenpolitischem und militärischem Gebiet verliehen werden soll.
Jetzt hat dieser groteske Tarnungsversuch durch die „einstimmige Zustimmung des Obersten Sowjetischen Rates Gesetzeskraft erlangt. Der sogenannten Abstimmung vorausgegangen ist eine des Gegenstandes würdige Rede des Außenkommissars Molotow. Seine ganzen Ausführungen waren ein einziges toller Täuschungs-, und Tarnungsmanöver. Sie gipfelten in den zwei Erklärungen, man wolle erstens anstelle der bisherigen allgemeinen Unionsarmee einzelne Truppenformationen der Sowjetrepubliken ausstellen, „die als Bestandteile der Roten Armee gelten" und zweitens sollten die einzelnen Sowjetrepubliken in außenpolitischen Angelegenheiten mit den ausländischen Staaten in direkte Beziehungen treten und mit ihnen Abkommen abschließen können.
Es handelt sich hier um eine bolschewistische Aktion im Dienste der Bolschewist erung Europas. Die Vortäuschung einer Bereitwilligkeit Moskaus, seinen Bundesrepubliken eine wirkliche außenpolitische und militärische Bewegungsfreiheit einzuräumen, ist «in Verdummungsmittel uyd Schlafpuloer für europäische Völker, die der Kreml aus seinen Leim locken wil.l. Dem Zweck der Europabolschewisierung dient auch die Entsendung eigener außenpolitischer Vertreter der Sowjetrepubliken ins Ausland, die natürlich nur dem Pfiff Stalins zu gehorchen haben. Sie müssen in den plutokratisch-bolschewistischen Ausschüssen die Anglo-Amerikaner hoffnungslos majorisieren und damit jegliche Störung der Europabolschewisierung im Keim ersticken. '
Mokotow hat in seiner Betrügerrede u. a. von dem „heldenhaften Kampf der Sowjetarmee um die Befreiung (I) von Lettland, Litauen, Estland und der Moidaurepublik", also Bessara-biens gesprochen. Das genügt wohl allein schon um den Geist und Zweck zu enthüllen, von dem die famose bolschewistische Verfassungsänderung diktiert ist. Sie ist nach der Scheinauslösung der Komintern und der Scheinabschaffung der Internationale der dritte Riesenbetrug, der der Einschläferung und Uebertölpeiüng der Völker dient. Die 'Zugkraft solcher moskowitischer Roßtäujcherkniffe ist aber «infüralleMalvorüber.
Die sowjeiamtliche Zeitung „Jswestija" veröffentlichte «inen Hetzartikel gegen den Vatikan, der auch im Moskauer Rundfunk zitiert wurde. Die „Jswestija" schuldigt den Vatikan «ine* Begünstigung des Faschismus und enthält zahlreiche schwere Anwürfe, in denen der Heilige Stuhl i'n gemeinster Weise beschimpft wird.
Dieser Ausfall der „Jswestija" ist ein neuer Beweis dafür, daß sich die Einstellung des Bolschewismus zur Kirche und zum Christentum nicht im geringsten geändert hat. Die Einrichtung einer Heiligen Synode und die Einsetzung eines Pa- triarck>?n in Mos^-ui waren v'-bts anderes als ein taktisches
Scheinmanöver, um den demokcarq.yen Schwachköpsen Tarw N> die Augey zu streuen. Dieser sogenannte Patriarch ist nur eine Strohpuppe, und die Einrichtung des Heiligen Synods nur eine Komödie, die man den Demokraten vorspielt, um ihnen einzureden, der Bolschewismus nehme jetzt auch demokratische Formen an. Der Massenmord an russischen Priestern, die Verschandelung der russischen Kirchen, die als Garagen und Tanklager Verwendung finden, die Verfolgung aller Gläubigen in Sowjetrußland und die Ausrottung aller religiösen Bräuche, das ist das wahre Gesicht des Bolschewismus, das sich auch durch Maskierung nicht verberaen läßt.
Die Newyorker Zeitschrift „News Week" liefert einen interessanten Beitrag zur Konferenz von Teheran. Sie berichtet, daß damals bereits die Richtlinien „für die Behandlung eines zusammengebrochenen Deutschland" festgelegt wor- den seien. Die Veröffentlichung der Bedingungen, die man Deutsch- limd stellen wolle, sei aber auf Betreiben Stalins nicht erfolgt, weil der Krcmldiktator erklärt habe,.dadurch werde der deutsche Widerstandsgeist nur noch gestärkt werden.
„News Week" erklärt, zwar keine Einzelheiten über die Abmachungen betreffend Deutschland' geben zu können, aber nach Meinung der Zeitschrift stehe doch fest, daß die Maßnahmen „streng" sein würden. Die Sowjets träten dafür ein, daß „rauhe Maßnahmen gegen das deutsche Volk" ergriffen werden sollten. Nach „News Werk" sind Berichte durchaestckerk, « ach den«» Stalin im Falle einer deutschen Niederlage fünf Mills Sil l n deutsche Arbeiter zur Arbeit in Sibirien zwingen wolle. Ferner beabsichtige man in Moskau, Deutschland im Falle des Zusammenbruchs kriegskribuke in Höhe von einer Billion Goldrubel, das sind rund 1799 Milliarden Soldmark, aufzuerlegen.
Diese sowjetischen Wahnsinnsplän« gehören in die Reihe jener Hirngespinste, die auch von anglo-amerikanischer Seite immer wieder aufgestellt werden. An solchen Blödeleien offenbart sich di« Geistesverfassung der anglo-amerikanisch-sowjettschen Kriegshetzer, deren Forderungen sich in dem Maße steigern wie sich die Möglichkeit einer Verwirklichung verringert Wir sehen in diesen Planen Anzeichen einer fortschreitenden Gehirnerweichung, denn mit den Maßstäben normalen Verstandes können solche Forderungen nicht mehr gemessen werden. In ihrer blinden Wut über ihre nM- tärische Ohnmacht und der Erkenntnis, daß der von ihnen vom Zaune gebrochene Krieg niemals zu dem erwähnten Ziel führe« kann, überschlagen sich dis Kriegsbrandstifter in ihren Hatz- Phantasten und verlieren dabei immer mehr den Blick für die Wirtlichkeit, die im krassesten Gegensatz zu ihren Irr sin neide en stecht.
Herdoppelung des japanischen Schiffsbaues in einem Sichre.
Im Abgeordnetenhaus betonte der japanische Marinsminister, Admiral Shimada, auf Anfrage, daß der Bau von Schiffen glaH laufe. Im Jahre 1943 wurden zweimal soviel Schiffe gebaut wie 1912, Es ssi sehr wohl möglich, daß 1911 wiederum doppell soviel Schiff« gebaut würden wie im vergangenen. Jahr.
diisrsrkenäellede
Roman von Anna Kayser.
llrheberrechtsschutz Verlag A. Schwtngensteln München »9. Fortsetzung Nachdruck verboten
Dem Munde der Lenkerin entfuhr ein Schrei. Eft hatte Mühe, den Wagen vor dem jähen Sturz die hohe Böschung h.nao in den hochgehnden Fluß zu retten. Es gelang ihr. Schwankend gelangte er aus die Brücke und dann durch ties« Radfurchen in das schweigsam« Tälchen ms Dunkel hoher Tannen.
Frau Adelheid wandte Günther langsam das weiße Gesicht zu: »Was soliie das Manöver.?"
Er zog die Schultern hoch und gab keine Antwort. Wie sollte er ihr entkommen? Zum zweitenmale in einer Stunde würde er unter Anklage steherrr Aber hier fehlte ihm der Stein, mit dem er zurückwerfen konnte. .
Eine Weile sprach keiner ein Wort. Dann sagt« Frau Adelheid in fremdem Tonfall — nichts von seinem Ruin, nichts von feinem Verlöbnis mit Ilse — sie fragte nur dunkel:
»Wer ist Edith Lrkenkönig?"
Er begehrte nicht auf. wie unter Stainraths Anklage, er saß mit gepreßtem Munde nebn ihr. die Augen niedergehalten. Sollte er leugnen? Oder sein ganzes zerquältes Sein an das Herz der Frau werfen, die ihm — er fühlte es in rätselhaftem Erschauern, in Schmerzen Mutter gewesen war, unendlich mehr als die traurig« Frau in seinem Elternhaus?
Er fühlte ihre Hand an seiner Schulter: „Güntherl"
Da sagte er lchwer. ohne aufzusehen: «D» willst deine Tochter Ilse an mir rächen?"
Sie macht« ein« ungeduldige Gebärd«. „Schweig von mir. Gib Antwortl Was ists mit Edith Erienkönig?"
»Ich Hab« sie lieb."
Die paar einsamen Worte fielen wie Würfel, di« ein ganzes Schicksal aufrollen. '
Und dann wurde es still, als habe einer den andern vergessen.
Frau Adelheid saß da. das Gesicht tief über das Steuerrad gebeugt. Sie weinte. Es war, als sei blutend Gespanntes endlich mit einem Schrei zerriffen-
Günther, von oen Berhänginssr» 0ec letzten Stunden aulgewühlt, mochte zum erstenmal in seinem Leben fühlen, was er ihr antat Nie hatte er sie welnen gesehen.
Er ertrug es nicht, er sprang aus dem Wagen und. ging in einem seitlichen Pfad auf und ab. Er konnte nicht zu der unbeweglichen Gestalt am Steuerrad« Hinsehen. Sie mochte wieder, wie oft, wenn der Boden unter ihm gewankt hatte, um einen Ausweg ringen. Diesmal konnte sie es sich sparen. Es gab keinen mehr, und er wollte auch keinen.
Es zuckte ihm in den Adern, ihr das Steuer zu entreißen und — in sein Schicksal zu rasen. Er hatte alles auf «ine Karte gesetzt — und hatte verspielt. Nun hieß es abi.-ten vom Schauplatz.
- Er selbst suhlt« kaum mehr Bedauern. Di« Hochspannung und der rücksichtslose Kampf der letzten Zeit hatten seinen Lebenswillen zermürbt. Nun di« Katastrophe eingebrochen war, hatte er nur mehr ein dumpfes Verlangen nach Ruhe, nach Versinken ins Unbewußttein.
Wäre nicht — Edith!
Er malte sich selbstquälerisch aus, wie sie unglücklich sein würde, wenn die Kunde sie erreichte. Wie ihr süßes Gesicht der Schmerz durchrsißen. ihre lichten blauen Augen dunkel werden würden' von Tränen.
Was hatte er je danach gefragt, wenn seine Mutter um ihn weint«, wenn Frau Adelheid um ihn die Hände rang, wenn sein Vater ihm verzweifelt sein „Unheil" nannte. Was hätte es ihn gekümmert, wenn er die stolze Jmma unglikcklich gemacht hätte, was verschlug es ibm. daß Ilse ihm grollte!
Aber Edith —
Lr legte den Arm um, den Stamm einer Weide, unter der «in sichtbares Wäfferiein gurtzelte und stöhnt« ihren Namen, einmal und immer wieder: „Edithl — Edith!"
Die Frau im Wagen und alle Gegenwart Halle er vergessen, er horchte ins Unendliche, ob nicht ein Laut zuriickkomme aus unfaßbaren Fernen....
Aber nein, sie wird ihm grollen, ob sie auch weiß, wie unerbittlich das Schicksal war. das sie trennt«.
„Edith!"
Er schrak zusammen. Lin« Hand lag schwer und gut auf seinem Arm.
„Erzähle mir von Edith."
„Ich kann nicht."
Es war wie ein Schluchzen aus jäh aufgebrochenen Tiefen.
Frau Adelheid zog seinen Kopf zu sich herum und sah in ein
fremdes Gesicht, von Schmerz durchwühtt. Und nach pon an- derm....
In diesem Augenblicke erkannte Frau Adelheid, daß er weder Jmma noch Ilse je geliebt hatte. Sie hatte ihn eines großen echten Gefühls längst nicht mehr für fähig gehalten. Was war das für ein seltsames Wesen, das dieses Unglaubliche an ihm vollbracht hatte? War er darum so unstet gewesen seit seiner Rückkehr? Hatte er Lebendiges in sich totrasen müssen? Und brach es nun mit Urgewalt wieder in ihm auf? .
Er lehnte an der Weide und starrte düster ins Unsichtbare.
Frau Adelheid nahm seine Hand: „Liebt sie dich? Sag die Wahrheit."
Er sah sie dunkel an und nickt«. Sie fühlte, dies log er nicht.
„Warum dann ließest du sie?"
Er zuckte erst stumm die Schultern. Schließlich sagte er ohne Ton: „Als ob du es nicht wüßtest! Wokfgang —I Aber der arme Kerl tut mir leid."
«Er kannte sie eher als du?"
„Hm. ja."
Ein stolzes Leuchten irrte über sein Gesicht. „Ich begriff es selber nicht warum er ihr nichts mehr galt, als ich kam. Cr war doch — besser als ich. Ikr Vater hatte den Narren an ihm gefressen. Mit seiner ganzen großen Habe hätte er sie iym gegeben. Und ich habe keinen Finger um sie zu rühren brauchen. In erster Stunde war sie auf Leben und Tod mein. Begreifst du das'-'"
Frau Adelheid nickte verloren. Ja. sie begriff, was es hieß, Rothermblut auf Tod und Leben zu lieben.
„Und dann?"
„Ich begriff nicht, daß dein blonder Junge mich nicht haßt«. Ich hätte es umgekehrt ihn bis aufs Blut getan. Aber der brav« Kerl hielt mir Pauken über Treue und dergleichen. Er droht« mir «ine furchtbare Rache, wenn ich dem süßen Kind« auch nur eine Trän« erpressen würde. Unmenschlich solch «M Selbstbescheiden!"
Günther schlug die geknuffte Faust an seine Stirn. „Tränen!, Einen ganzen Strom wird sie um mich geweint haben. Aber —" seine Stimme wurde grollend — „das mag der Alte auf sein Konto schreiben, wie eine Entartete hat er sie behandelt, seit Wolfgang sein Haus mied. Geschlagen hat er sie, als sie sich zu mir bekannt«. Hungern und darben hat er sie lassen, daß sie mir abschwören sollte. Aber je härter er sie bedrängte, umso tapferer hielt sie zu mir. Und ich verdiente soviel Treue gar nicht."
Fortsetzung folgt
Erfolgreicher Eegenffoh deutscher Panzerverbände bei Kirowograd — Schwere Kampfe am Brückenkopf Rettung Erfolgreiche» Unternehme« dentkcher r-rpedoflngzeng« — Di« Wahrheit «her di« Angriffe anf London