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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Nr. 28

Neuenbürg, Donnerstag den 3. Februar 1944

192. Jahrgang

Whallend schwere Rümpfe in der Winterschlacht

Deutsche Eegenmatzahmen zum Abfangen des vorgedrnngene« Feindes

Berlin, 2. Febr. Trotz öes an allen Schwerpunkten der Winterschlacht im Osten anhaltenden feindlichen Druckes verliefen am Dienstag eigene, an verschiedenen Frontabschnit­ten unternommene Gegenmaßnahmen erfolgreich. Mehrere feindliche Einbrüche aus den letzten Tagen wurden bereinigt oder verengt, und an anderen Abschnitten bedrohen unsere herangeführten Eingriffsreserven vorgedrungene bolschewi­stische Kräfte in solchem Matze, dah Ser Feind seine mit hohen Verlusten erkauften Vorteile operativ nicht weiter auszu­nutzen vermochte. Wenn die Sowjets auch durch Zusammen­ballung ihrer Massen an einigen Stellen noch Raum gewin­nen konnten, so erscheint doch die Lage gerade an den gefiihr- beten Punkten gefestigter als am Vortage.

Am Brückenkopf Nikopol hatte die entschlossene deutsche Abwehr die Sowjets am letzten Januartage so hart getroffen, daß der Feind seine Vorstöße nicht wieder aufnahm. Unsere Truppen leiteten Gegenstöße ein und verengten die einzige dort noch vom Montag her vorhandene Einbruchsstelle. Süd­westlich Dnjepropetrowsk griffen die Bolschewisten dagegen mit mehreren Schützendivisionen und Panzerbrigaden wie-' derum im Bereich der Bahnlinie DnjepropetrowskCherson und mit schwächeren Kräften ewas weiter westlich an. Wieder versuchte der Feind durch ungewöhnlich schweres Artillerie­feuer die deutschen Stellungen sturmreif zu schießen. Die im­mer wieder vorbrechenden Schützen- und Panzerwellen konn­ten schließlich in unsere Linie einbrechen. Die aus der Tiefe des Kampffeldes angesetzten eigenen Gegenangriffe gewannen jedoch gut an Boden und drückten den Feind aus Teilen der Einbruchsstelle bereits wieder heraus.

Der zweite Brennpunkt an der Front im Dnjepr-Bogen lag wie in den letzten Tagen im Raum zwischen Kirowo- grad und Belaja Zerkow. Die Anstrengungen des Feindes, zwischen seinen beiden von Südosten und Nord­westen vorstoßenden Keilen eine Verbindsing herzustellen, blieben wiederum vergeblich. Die vor den feindlichen An­griffsspitzen sich sammelnden deutschen Reserven, binderten die Sowjets am weiteren Vordringen. Eigene Panzer setzten da­gegen ihre Vorstöße gegen die nordwestlich Kirowograd ein­gebrochenen feindlichen Kräfte fort. Sie erreichten einen Flußabschnitt, obwohl der Feind die zangenförmig vorgehen­den Verbände durch -heftige Gegenstöße von Osten und Westen aufzufangen versuchte. In den nunmehr dreitägigen Kämpfen wurden von dieser Panzergruppe bisher 72 Panzer, 10t Geschütze verschiedener Kaliber, 31 Maschinengewehre und Panzerbüchsen sowie zahlreiche sonstige Waffen des Feindes vernichtet oder erbeutet.

Im Kampfraum westlich und südwestlich Nowograd- Wolhnsk, der sich zum dritten Schwerpunkt im Süden der Ostfront entwickelt hat, drückte der Feind weiter gegen den mittleren Goryn und die dortige Bahnlinie. Im südlichen Teil dieses Abschnittes führte er im Bereich der von Polo­no j e nach Nordwesten führenden Straße allein 32 Angriffe in Kompanie- bis Bataillonsstärke, ohne aber den Wider­stand unserer Truppen, die wiederholt zu Gegenangriffen übergingen, brechen zu können. Weiter westlich stießen jedoch feindliche Kavallerie-Einheiten durch die südlichen Ausläufer der Pripjetflüsse vor. Sie überschritten dort, von unüber­sichtlichen Wäldern begünstigt, den Goryn und versuchten nach Süden einzuschwenken. Unsere Sicherungen fingen aber auch hier den vordringenden Feind in schweren Gefechten vor ihren neuen Sperrstellungen auf.

An der nördlichen Abschirmung des alten Einbruchs­raumes von Schitomir setzten unsere Truppen ihre in

diesen Tagen begonnenen Angriffe am Südrand der Pripjet- sümpfe weiter fort. Trotz heftiger, von starkem Feuer schwerer Waffen unterstützter Gegenangriffe des Feindes kamen sie vorwärts. Zahlreiche Waffen, darunter Feldhaubitzen, Pak­geschütze, Maschinengewehre und Granatwerfer fielen in un­sere Hand. . '

Zwischen Pripjet und Be res ina lebte die Kampf­tätigkeit wieder stärker auf. Nördlich des Pripjet warfen unsere Truppen den Feind über einen - Flußabschnitt nach Osten zurück. Die Bolschewisten wählten ihrerseits als Schwer­punkt oen Abschnitt Schazili an der Beresina. Hier griffen sie nördlich der Beresina über den gefrorenen Fluß hinweg nach Norden an und durchstießen zunächst ein Waldgebiet. Sofort herangeführte eigene Kräfte warfen die Sowjets in harten blutigen Kämpfen zurück, während unsere Artillerie nördlich «und südlich der Beresina feindliche Bereitstellungen zersprengte und damit weitere Angriffe unterband.

Im nördlichen Abschnitt der OsiEont griffen die Bolschewisten nördlich Newel mit mehr als 12 von stärkere Panzer- und Schlachtfliegerverbänden unterstützten Divisio­nen an. Die Vorstöße scheiterten unter hohen Verlusten für den Feind unter Abschuß von 16 Sowjetpanzern.

Nördlich des Jlmensees brachen feindliche Vorstöße bei Echimsk und entlang der Bahn NowgorodLuga im Gegenangriff zusammen, wobei mehrere Sowjetpanzer ab­geschossen wurden. Auch die von Norden im Bereich der Bahnlinie LeningradPleskau vorgedrnngeuen Bol­schewisten konnten ihre in den letzten Tagen errungenen Vor­teile nicht halten. Trotz zähen Widerstandes mußten sie un­seren zum Gegenstoß übergegangenen Truppen mehrere Feld­stellungen und eine größere Ortschaft überlassen. Dadurch wurden die rückwärtigen Verbindungen für den östlich Luga vorspringenden deutschen Frontbogen wieder völlig gesichert. Auch in den schwer passierbaren Sümpfen und Waldgebieten westlich Tschudowo wurde der deutsche Widerstand noch mehr verstärkt. Lediglich ein westlich Leningrad im Raum von Jamburg angesetzter feindlicher Angriff hatte begrenzte Erfolge. Das seit Tagen hart umkämpfte Jamburg ging unter dem Druck weiter nördlich eingebrochener feindlicher Kräfte verloren. Hart westlich des Ortes gelang es aber, die Sowjets zum Stehen zu bringen.

Die Luftwaffe griff trotz Behinderung durch ungünstiges Wetter im Süden und im Norden der Ostfront mit starken Kräften in die Abwehrkämpfe ein.

Eichenlaubträger kehrte vom Zeinöflug nicht zurück

Berlin, 2. Febr. Von einem Feindflug kehrte der Haupt­mann und Staffelkapitän Joachim Kürschner, Sieger in 185 Luftkämpfen und Ritter des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub, nicht zurück.

Joachim Kirschner, Sohn eines Versicherungs-Hauptbuch­halters, am 7. Juni 1920 in Niederlößnitz bei Radebeul ge­boren, Abiturient der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt Dresden-Klotzsche, dann Arbeitsdienstmann, trat vier Wochen ngch Kriegsausbruch in die Luftwaffe ein. Seit Sommer 1942 im Fronteinsatz, ist er der TYP des deutschen Jagdfliegers: wagemutig, kühn, schneidig, lieber den Weiten des Kuban- gebietcs errang er seine großen Erfolge. Der Führer verlieh dem Leutnagt am 23. 12. 42 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Das -Eichenlaub zum Ritterkreuz erhielt er als Oberleutnant nach 170 Abschüssen als 267. Soldat der deut­schen Wehrmacht am 2. 8. 1943.

Der Führer verlieh am 24. Januar das Eichenlaub zum Rit­terkreuz des Eisernen Kreuzes an Generalleutnant Walker Krü­ger, Kommandeur einer thüringischen Panzer-Division, als 373. Soldaten der deutschen Wehrmacht.

Generalleutnant Krüger wurde bereits zu Beginn des Ost­feldzuges, am IS. Juli 1941, mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet in Anerkennung des Anteils, den er als Generalmajor und Kommandeur einer Schützenbrigade an der Panzerschlacht von Rossienie und dem raschen Uebergang über die Düna bei Jakobstadt hatte.

Seit 1. Dezember 1942 Kommandeur der i. Panzer-nwywn, wurde er am 14. Dezember 1943 zusammen mit seiner Division anläßlich der erfolgreichen Kämpfe nordöstlich Shitomir im Wehr- machtbericht genannt. Wenige Tage später stand die 1. Panzer- Division im gleichen Kampfraum in der Abwehr schwerer Gegen­angriffe. Mit starken Jnfanteriekräften und 15 Panzern brach der Feind beim linken Nachbar ein, riß mit rasch nachgeführten Verstärkungen eine Lücke von dreieinhalb Kilometern in die deutsche ront und drohte die Panzer-Division im Rücken zu umfassen, eneralleutnant Krüger, der seinen Gefechtsstand hinter der vor­dersten Linie hatte, befahl die Heranführung eines Panzer-Regi­ments. Ehe das Regiment aber noch herankommen konnte, tra­fen einige Panzer aus einer Reparaturwerkstätte ein. Sofort setzte der Divisionskommandeur diese als improvisierte Stoßgruppe zusammen mit schwachen Infanterie-Einheiten zum Gegenangriff an. Persönlich stellte er, dabei zwischen den feindlichen Panzern hin- und herfahrend, die Verbindung mit seinen verschiedenen Gruppen her. Durch seinen Gegenangriff hielt er die Sowjets so lange auf, bis das Panzer-Regiment zur Stelle war und mit den eingebrochenen Bolschewisten schnell aufräumte. Sämtliche sowje­tischen Panzer wurden dabei abgejchossen und die Reste der feind­lichen Infanterie zurückgeworfen.

Generalleutnant Krüger wurde am 23. März 1892 als Sohn Des Generaldirektors K. in Zeitz geboren.

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Der Führer verlieh am 27. Januar das Eichenlaub zum Ritter­kreuz de» Eisernen Kreuzes an ^-Sturmbannführer Joachim Driver, Kommandeur des Vanrer-Reaiments in der 45-Vanzer-

Division Leibftandarke U Adolf Hitler, als 377. Soldaten der deut­schen Wehrmacht.

fj-Sturmbannsührer Peiper hat mit einer gepanzerten Kampf­gruppe ostwärts Shitomir einen Durchbruch durch die feindlich^ Hauptkampflinie erzwungen und ist. diesen Erfolg aus eigenem Entschluß ausnützend, in die Tiefe der feindlichen Stellungen hin­eingestoßen. Dabei konnte er die Divisionsstäbe von vier feind­lichen Divisionen ausheben und in ungestümen Vormarsch feind­liche Batterien und Paksronten zerschlagen Durch diesen Stoß 30 Kilometer tief in den Rücken des Gegner- wurde in diesem Bereich die feindliche Front ins Wanken gebracht und das eigene Vorgehen ermöglicht. Sein Regiment vernichtete in diesen Kämpfen insgesamt 100 Panzer, 76 Pak 22 Geschütze sowie vieles andere Gerat und fügte dem Gegner hohe blutige Verluste zu Peiper ist am 30. Januar 1915 als Sahn des Hauptmanns a. D. Walde­mar P. in Berlin geboren.

Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberst Albert henze, Kommandeur eines Panzec-Grenadier- Regiments, Hauptmann d. R. Rudolf Rogge, Abkeilungssährer in einem Arliilerie-Regimenk, Hauplmann d. R. Rudolf Sulzer. Bataillons-Kommandeur in einem Grenadier-Regiment.

Malaria breitet sich in Aegypten aus. Die Malaria bkeitet sich in Oberägypten weiter aus, meldet der Kairoer Korrespondent desDaily Telegraph" Die ägyptische Negierung sehe sich einem sehr ernsten Problem gegenüber. Durchschnittlich seien der Seuche im Laufe dieses Winters allmonatlich rund 6000 Personen zum Opfer gefallen. Nach dem Urteil fachkundiger Aerzte lasse sich da­gegen solange Nichts machen, als in den Malariagebieten nicht die ünitären Vorkehrungen eine grundlegende'Verbess-rung erführen.

Neues Erdbeben in Anatolien

Istanbul, 2. Febr. Aus der Gegend zwischen Bolu und Eskischehir wird eine Serie heftiger Erdstöße gemeldet, die am Mittwoch früh auch in Istanbul stark verspürt wurden. Bis jetzt sind 200 Tote zu beklagen. Schäden wurden vor allem in Gerede, Bolu, Ulutschay, Kizildschie und Hamam I verursacht

Die Schlacht südlich Rom

Von Kriegsberichter Dr. Fritz Meske

(P.K.) Es wirbelte viel lästiger Staub auf den Straßen Ita­liens, als nach dem Alarmsignal voll den feindlichen Landungen in Nettuno die Divisionen der deutschen Cingreifreserven in den gefährdeten Räum südlich Rom geworfen wurden. Ein klir­render Strom von Panzerfahrzeugen, Geschützen und motorisierten Infanteriekolonne rauschte von allen Richtungen heran. An eini­gen Stellen regnete es, und die deutschen Wehrmachtfahrzeug« konnten leider auch dann ihr Tempo nicht verlangsamen, wenn sie durch schmutzige Pfützen fuhren und spazierengehende italie- nische Damen traurig auf ihre Strümpfe und Kleider blickten. Der bisher so unwahrscheinlich friedliche inittelitalienische Raum war plötzlich in überaus ärgerlicher Weise vom unparfümierten Odem des Krieges angerllhrt worden.

Die Männer aus den Troßfahrzeugen und Lastkraftwagen aber hatten weder Zeit, ihrerseits zu zürnen, noch sich über den Aerger anderer zu amüsieren, sondern sie hatten rechtzeitig zum vorgeworfenen Kommando, zu stoßen und schnellstens ihren Ab­schnitt in dem Einschlietzungsrmg um ben feindlichen Landskops zu besetzen. Man gin gmit einer aus vielen Kriegsschauplätzen erworbenen Sachlichkeit wieder einmal in Stellung, weil es irgend­wo brannte wie schon so oft. Wozu sich da ausregen? Mögen andere Leute diesen Krieg mit seinem Tempo und seinen harten Erfordernissen begreifen oder nicht. Hauptsache ist, daß wir rechtzeitig da sind.

Die italienischen Küsten sind viel ^u ausgedehnt, als daß wir an jeder Stelle eine so große Trupprnzahl berritstcllen könnten, um eine überraschende Landung massierter Feindkräste auf ^lle Fälle zu verhindern. Aber es mutz zunächst einmal auch von schwächeren Kräften, die von einer solchen Landung überfallen werden, entschlossener Widerstand geleistet werden, um den Feind an einer sofortigen operativen Auswertung seiner Landung zu verhindern. Und es ist auch bei Nettuno knapp 50 Kilo­meter südlich Rom gelegen geschehen. Alles andere ist dann Sache einer schnell zufassenden Führung, die sich auch hier wie- der bewährte. Wenige Stunden nach der nächtlichen Landung am 22. Januar befanden sich bereits kampffähige motorisierte Trup­pen an Ort und Stelle, und von Stunde zu Stunde verstärkt sich dann der Ring, so daß die eingestandenermaßen sehr weitgespann­ten Ziele dieses Landungsunternehmens in osr enlicyewenoen Anfangsphase der Schlacht nicht zu erreichen waren. Die Welt hat einige Tage mit angehaltcnem Atem nach Rom geblickt. Un­zählige Jtalienreisende aus aller Herren Länder erinnerten sich, daß man den Schauplatz dieser Schlacht früher von Rom aus zum Nachmittagskaffee mit der Straßenbahn erreichen konnte. Die Straßenbahn verkehrt nun zwar nicht mehr, aber Rom liegt noch immer weit abseits des Krieges.

Von unserem Regimentsgefechtsstand aus den Abhängen der Albaner Berge überblicken wir das ganze Panorama der Stadt in einer Vollständigkeit, wie man sie nur ganz selten im Kriege erlebte. Jedes Mündungsfeuer und jeder Einschlag der eigenen und der feindlichen Batterien ist zu erkennen. Die auf beiden Seiten recht rege Lufttätigkeit löst ein fast unausgesetztes Flakfeuer aus, so daß der blaue Himmel eigentlich ständig von Leuchtspurketten und braunen Flakbällchen be­lebt ist. Auf der Erde aber wummern die Detonationen aller Ka­liber, der Bomben und Granaten, und deutlich hört man immer wieder die schweren Schiffsgeschütze heraus, die von See her in' die Schlacht einzugreifen versuchen. Wir sehen die feindlichen Schisse von Nettuno und Anzio nervös hin- und her­kreuzen, wenn unsere Torpedoflugzeuge hinüberbrausen und in­mitten eines rasenden Abwehrfeuers der feindlichen Schiffs- und Landflak wieder

neue Opfer unter der Landungsflotte suchen.

So ist auf engstem Raum eine neue Front entstanden, an der wir unter vielen anderen Vorteilen auch den einer.ungleich besse­ren Beobachrung sür uns haben. Daß es im einzelnen täglich heiß hergeht und daß an den Kämpfer stündlich die härtesten An­forderungen gestellt werden, ändert nichts an dem sicheren Ueber­lege n heit sgefü hl der deutschen Truppen. Wir haben, wie wir an den Gefangenen erkennen, ausgesuchte eng­lische Elitetr uppen vor uns, und wir spüren es nur zu aut. daß sie für dieses Unternehmen eine hervorragende artilleri­stische Ausstattung mitbekommen yaven. Wer oas oeruyr, wie meistens im Kriegs, auf Gegenseitigkeit. Der Feind ist auch nicht angenehm berührt, wenn unsere schweren Batterien ihm die gerin­gen Lebensmöglichkeiten in seinem Landskops zerhämmern und wenn ganze Verbände schwerer deutscher Bomber unter Jagd­schutz anrücken und dort unten und im Brüllen unzähliger Deto­nationen Tod und Verderben säen. So findet man überall Bilder von großer fliegerischer Eindruckskraft.

Daß der Feind sich auf seinem Landekopf südlich Rom unter den nunmehr geschaffenen Verhältnissen besonders wohlfühlt, ist kaum anzunehmen. Das Weitere aber wird sich finden.

Diejenigen zum Badoglio-Rsgime neigenden Italiener, die die deutschen Truppen nach der feindlichen Landung mit schaden­srohem Grinsen im Kampsgebiet empfingen, werden heute kaum noch an der Auffassung festhalten, daß ihr Geschick eine glückliche Wendung genommen hat. Armselige Flüchtlings­kolonnen schleichen sich schreckensbleich durch die Albaner Berge nach Norden, fort von den demokratischenBefreiern", fort von den furchtbaren Feuern der Schlacht, die durch diese Aktion ausge­löst wurden.

Rom aber ist an alledem unbeteiligt. Obwohl das Geschütz­feuer vom Landekopf bei günstigem Wind in den Außenvierteln der Stadt hörbar ist, verläuft hier das Leben in den gewohnten Formen, außer daß die deutsche Kommandantur das sog.Nacht­leben" nun schon von 17 Uhr ab nicht mehr zuläßt.

Die Geschichtsschreibung wird die Schlacht von Nettuno, di« deutsche Soldaten jetzt unter Opfern und Entbehrungen durch­kämpfen, in einer schicksalhaften Beziehung zu Rom sehen müssen. Auch bei Nettuno aber wird um Deutschlands Schicksal gerungen.

Erhöhte Steuerlasten für die marokkanische Bevölkerung stellt- Teneralresident Puaux in Aussicht. Er entwarf ein deprimis'" des Bild der nächsten Zukunft in Nordafrika und schilderte beklagenswerten Zustand der Wirtschaftslage des Land- -.

'-nd dieSegnungen" der Anglo-Amerikaner