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20. Januar 1944 -

Gedenktage: 1813: Der Dichter Christoph Martin Wieland gest. -- 1859: Die Schriftstellerin Elisabeth (Bettina) von Ärmm gest. 1868: Der Dichter Wilhelm Schäser in Ottrau geb. 18/,: z Der Seeoffizier Karl Hans Lody geb. (1914 als Spion m Lon-

> don erschossen). - 1894: König Bons III von Bulgarien geb.

1934: Gesetz zur Ordnung der Nationalen Arbe.t. 1939. Wiedervereinigung der Leitung von Reichsbank und Reichs- wirtjchastsministerium. _ ^

Wir beabsichtigen nicht, auf der Freiheit der baltischen Staaten oder Ostpolens zu bestehen" erklärte der nordamsrikanische Senator Robert Taft.

1939 aber sind die Engländer in den Krieg getreten unter er ausdrücklichen Behauptung, die Unabhängigkeit und territoriale nantastbarkeit Polens verteidigen zu wollen

Nach dem deutschen 18-Tagefeldzug in Polen hatte Neville Chamberlain dieWiederherstellung der polnischen Integrität mehr 'als einmal als englisches Kriegsziel bezeichnet. Die Ver- einigten Staaten haben sich unzählige Male durch ihre Staats­männer und. ihre Presse im demselben Sinn geäußert.

Bei der Kriegszielbesprechung auf derPotomac" hieß es u. a.:

Nach Zerstörung des Nazi-Regimes wird allen Völkern Sicher- heit und Recht zuerkannt.

Nach Beendigung des Krieges sollen alle Länder, die jetzt ihre Selbstregierung verloren haben, diese zurückerhalten.

Territoriale Veränderungen sollen nur auf freien Wunsch der betreffenden Völker zustande kommen.

Heute aber hören wir: England und die USA sind nicht in der Lage, zugunsten Polens einen Druck auf Stalin auszuüben die USA beabsichtigten nicht, auf der Freiheit der baltischen Staa­ten oder Ostpolens zu bestehen.

Winston Churchill hat einmal, es war am 11. Dezember 1926, wörtlich erklärt:Hinter dem Kommunismus steht Moskau, ,ene dunkle, finstere, teuflische Macht, die in der Welt erschienen ist, eine Bands von Weltverschwörern. DieE'Plage der Verschwörerbande richtet alle ihre Bestrebungen darauf, alle zivilisierten Länder zu verseuchen und jede Nation zu dem Grad des Elends hinab­zudrücken, in das sie das große Volk Rußlands gestürzt haben.

Heut« sind Churchill und Roosevelt zu Schergen und Hand- langem dieser bolschewistischen Teufel und zu Verrätern der euro- päischen Zivilisation an die MoskauerBande von Weltver- schwörern" geworden!

Eisblumen, Rauhreif und Schnee, das sind die drei Wunder, die der kalten Jahreszeit ihren besonderen Charakter geben, Wun­der in vielfacher Hinsicht, Mag die Physik auch noch so gültige Er­klärungen ihrer naturgesetzlichen Entstehung besitzen. M erwachst am Morgen und über Nacht hat der Winter die Begegnung seiner Kälte mit der warmen Feuchtigkeit deines Atems in kristallenen Cisblumen an den Fensterscheiben für einige wenige Stunden fest­gehalten. Verwirrend ist oft die Fülle der bizarren Formen. Etwas, was unseres Lebens war, ist in ihnen zu Kristall erstarrt.

Nicht weniger Wunder und wunderbar zugleich ist der Rauh­reis, der der Begegnung zwischen dem Atem der Landschaft und der winterlichen Kälte seine Entstehung verdankt. Wer je den Atem der Landschaft verspürt hat, wie er sich im ersten Frühlings­blühen. im schweren Sommerduft, im eigenartigen Erdgeruch des Herbstes offenbart, der wird wissen, daß gerade dieses Undefinier­bare die innere Schönheit einer Landschaft ausmacht. Aber End­gültiges über das, was wir so die Seele der Landschaft nennen wollen, vermag weder der Zauber ihrer Frühlings-, ihrer Sommer­und ihrer Herbstlüfte auszusagen, das kann nur der Rauhreif, der die letzten und feinsten lebenswarmen Regubgen der Landschaft an jedem Raum und Strauch und jedem Loten Gegenstand im strahlen­den Glitzern seiner Kristalle sichtbar macht. Selbst die ödeste Land­schaft. die traurigste Schutthalde wird dann schön.

Und wenn über Nacht dick« Flocken vom Himmel fallen und (über alles Irdische ihren weißen Schneeteppich ausbreiten, dann »fscnbart sich uns das dritte wunderbar« Rätsel des Winters.

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Auszeichnung. Für besondere Tapferkeit wurde unter gleichzeitiger Beförderung zum Feldwebel mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet Otto Eitel, Sohn des Karl Eitel, Heizers in Neuenbürg.

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Das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit be­geht heute das Ehepaar Julius Stumpp, Alt-Rößleswirt, und Sofie Stumpp, geb. Knödel. Beide Ehegatten sind noch rüstig und gehen täglich ihrer gewohnten Arbeit nach. Der Jubelbräutigam ist 84 und die Jubelbraut 80 Jahre alt. Zehn Kinder entsprossen der Ehe, von dknen heute noch sechs am Leben sind. Zwölf Enkel, davon fünf im Felde, und sieben Urenkel nehmen an der Festesfreude teil.

Heute sdencl von 1804 lllir bis mocxco trüb 7.4 l Obr jVionüsukgsng 2.24 Mir lAonciumei^nt- 12.49 Obr

NSG. Calw. (Glückliche Kinder.) Auch im Kriege nimmt sich die NS-Volkswohlfahrt in besonderem Maße der Kinder an. So durften aus dem Kreis Calw dieser Tage acht schul­pflichtige Mädchen in das Haus der Jugend in Aalen und elf weitere Mädchen und Knaben sogar an die Ostsee zu einem mehrwöchigen Erholungsurlaub fahren, während welchem sie ihre Gesundheit fördern und neue Kräfte sammeln können.

NSG. Calw. (Die sechste Gemeindepflegestation.) Seit einiger Zeit wurde auch in Neu Weiler eine Gemeinde­pflegestation der NSV errichtet und mit einer erfahrenen NS-Reichsbundschwester besetzt, welche sich bereits allgemeiner Zuneigung evfreut. Damit bestehen im Kreis Calw sechs Ge­meindepflegestationen.

Vom Bietigheimer Rathaus

heim, 19. Jan. In der ersten Ratsherrensitzung des

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neuen Jahres berichtete Bürgermeister Holzwarth über den Stand der. Bietigheimer Stadtverwaltung im Rechnungsjahr 1943/44. Die finanziellen Verhältnisse der Stadt seien geord­net; außer dem umfangreichen Liegenschaftsvermögen sei noch ein nennenswertes Geldvermögen vorhanden. Bei den Ver­sorgungsbetrieben sei trotz der Sparaktion Erzeugung und Abgabe gestiegen. Aus dem stadteigenen landwirtschaftlichen und Gärtnereibetrieb konnte zur Versorgung des Kranken­hauses und des StadtsMals beigetragen werden. Abschließend unterrichtete Bürgermeister Holzwarth die Ratsherren über den Ausbau des Luftschutzes in Bietigheim.

Besuch aus luftgefährdetem Gebiet

V- I- Es gibt Wohl keinen Deutschen, der nicht das größte Mitgefühl mit den bombengsschädigten Volksgenossen hat. ünd der nicht Wer die Bestimmungen der Wohnraumlenkung hinaus sich alle erdenkliche Mühe gibt, -diesen armen Men­schen entgegenzukommen. Wer nur irgend die Möglichkeit hat, ihnen ein Dach Wer dem Kopf anzWieten, wird seine hilf­reichen Absichten in die Tat umfetzen, sei es nun zu kurzem vorübergehenden Aufenthalt oder zum gemeiruamen Wohnen bis auf weiteres. Doch auch die besten Absichten und die größte Gastfreundschaft und 'Hilfsbereitschaft hatten nur eine Zeitlang stand, wenn die Vernunft auf beiden Seiten nicht eingreift' Ein längeres Beisammensein in einer Wohnung er­fordert die Wahrnehmung gleicher Rechte und gleicher Pflich­ten für -beide Teile.

Für eine kurze vorübergehende Zeit' nimmt man alles mit in Narrf auf der einen wie auf der anderen Seite. Gern legt sich der Wohnunigsinhaiber eine Beschränkung auf zu Gunsten der Gäste, die unendliche Sorgen MDtmachen mußten und vielleicht ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Man kriecht sozusagen für eine kurze Zeitspanne in feiner eigenen

Behausung zusammen, um den Gästen ein provisorisches Heim zu bieten. Diese wiederum nehmen manche Entbehrung in Bezug aus Haushaltung, auf Kochen und Waschen auf sich, weil es sich nicht anders einrichten läßt.

^ Anders dagegen bei gemeinsamer Wohnung und Wirb- schaftsfuhrung auf längere Sicht. Nach Möglichkeit sollen nicht zwei Familien in einer Küche kochen, denn in ihren Wänden gibt es io viele kleine Reibungspunkte, die sich aus- wachsen können. Ist nur ein Koch- und Wirtschaftsraum vor- Händen, so teile man wenigstens die beiden Haushaltungen durch je einen eigenen Küchentisch ein, aus dem jeder nach lfeiner Fasion selig werden kann". Noch besser und reibungS- ^ loser aber entwickelt sich die Küchenarbeit, wenn nur. ein«

: Partei arbeitet, d. h. die andere mit versorgt. Entweder

- kommt Msiür die Hausfrau, in Frage, oder aber, falls dies«

- beruflich arbeitet, der anfgenommene Gast. In iirgend einer j Weise läßt sich bei Ueberleguug und gutem Willen eine Ei-ni- , gung und ein danernd friedlicher Zustand erreichen. Aller­dings sind gegenseitige Achtung und Rücksichtnahme Bedim ' gung. Cs geht nicht an, daß die Wohnnngsiuhaberin auf ihr

Recht pocht, ebenso ist es unmöglich, daß der Gastweil er so unendlich viel durchmachen mußte jede Rücksichtnahme fal­len läßt, die Rechte für sich in Anspruch nimmt und seine Pflichten übersieht. Mutz in einem Küchenraum gearbeitet werden, so doch unbedingt zu verschiedenen Stunden! An eine Bedienung seitens der Gastgeber ist natürlich nicht zu denken, denn entweder geht sie selbst zur Arbeit oder aber sie hat mehrere Kinder; was diese au Arbeit erfordern, -weiß jede Frau zu beurteilen. Kurzum, eine dauernde nennens­werte Mehrbelastung durch die Fremden darf nicht fühlbar werden. Vergessen wir nicht, daß auch die Gastgeber ein Opfer bringen durch die freiwillige Aufnahme niederer, wenn es auch mit demjenigen der unglücklichen Bombengeschädigten nicht zu vergleichen ist Und dann noch eines: Legen wir beim gemeinsamen Haushalt nickst jedes Wort und jede winzige Handlungsweise aus die Goldwaage. Versuchen wir, großzügig zu denken und zu handeln. Wie gesagt die gegenseitige Rücksichtnahme ist es, die ans die Dauer einzig und allein ein gemeinsames Wirtschaften und Zusammenleben auf beschränk­tem Raum fried- und freudvoll gestalten kann. H. v. L.

Eine Verfängliche Frage

Eine der mächtigsten Persönlichkeiten am Hofe des Königs Jerome zu Kassel war der Minister d'Albignac. Zur allge­meinen Verwunderung wurde er Knall und Fall entlassen. Der Anlaß war ein Zwiegespräch, das der jüngste Bonaparte verschwieg, der entlassene Minister aber seinen Vertrauten wiedergab.

Der König war mit d'Albignac unzufrieden und schrie ihn cm:Was ist mit Ihnen los, d'Albignac? Ich habe Sie zum General und zum Grafen ernannt; ich habe Ihnen all« erdenklichen Ordensauszeichnungen verliehen; schließlich habe ich Sie zum Kriegsminister gemacht und Ihnen dazu di« Stelle des Groß-Stallmeisters gelassen. Ich frage Sie: -Was waren Sie vor vier Jahren?" Unerschrocken antwortete d'Albignac:Sire, die gleiche Frage richte ich an Sie".

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Bann Schwarzwald 401

Die Bannmeisterschaften im Schilauf müssen aus nischen Gründen ausfallen.

20. Januar 1944: Katharine Ruff, geb. Hamberger, Birken-

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eld, 76 Jahre alt.

Erschließung wirtschastseigener Nährstoffquellen

Wer im Begriff ist, einen Schnupfen zu bekommen, macht sich selten Gedanken darüber, ob er das Taschentuch richtig gebraucht. Die übliche Art, sich die Nass zu putzen, geht so vor sich: Man füllt hie Lungen mit Lust, faßt mit dem Taschentuch seine Nase von beiden Seiten und preßt di« Lippen fest aufeinander. Darauf ver­ringert man ein wenig den Druck aus die Nasenflügel und schnaubt mehr oder weniger heftig in das Taschentuch. Diese Methode ist aber wenig erfolgreich und sogar schädlich, denn die mit starkem Druck ausgestoßene Luft nur einen kleinen Ausweg ins Freie, nämlich die nur knapp geöffneten und manchmal auch verstopften Nastngänge. Sie wird deshalb auch in jede andere sich bietende OZsnung gepreßt, nämlich in die Stirnhöhlen, in die Nasenneben­höhlen und schließlich auch in den Eingang zur Eustachischen Röhre. Die da» innere Ohr mit dem Rachen verbindet Und darin liegt die »Gefahr: die Krankheitskeime werden von der Lust überall mit hin­gerissen und infizieren nun mehr oder weniger die bisher gesunden Seitengäng«. Daher die häufigen Komplikationen des Schnupfens, das Uebergreifen der Infektion auf Nasennebenhöhlen, Stirnhöhlen und Ohren. So dagegen schneuzt sich der Vorsichtige: Ein Nasen­loch wird völlig zugehalten, das andere bleibt ganz unbehelligt, der Mund wird geöffnet. Dann schneuzt man durch das eine Nasen­loch aus, so stark man mag. Ist der Gang zu eng. dann findet die Luft einen unbehinderten Ausweg durch den geöffneten Mund. Dann kommt das andere Nasenloch an die Reihe. Das gleichzeitige Offenhalten der Mundes ist ^o ungewohnt, daß es fürs erste jschwerfällt. Wer jedoch unverzagt ein paarmal übt, entdeckt aus einmal, was es heißt,den Kopf frei zu bekommen", und er lernt Hann auch, daß diese Art des Schneuzens manierlich aussieht! Mdenfalls werden Schnupfen durch solches Beschränken der Jnfek- Mvn auf dl« Nase verkürzt und manche Komplikation unterbleibt.

Wahren des Elses

Dünne Eisdecken betreten ist gefährlich! - '

Alljährlich fordern gefrorene Seen, Teiche und Bäche ihre Opstr infolge Einbrechens von Personen auf schwachen Eisdecken. Cs ist daher angebracht, auf die Gefahren hinzuweifen, die ein zu frühzeitiges Betreten des Eises mit sich bringt. Besonders soll man sich davor hüten, allein aufs Eis zu gehen. Namentlich die Kinder, für die das Eis immer einen Tummelplatz abgibt, sind zu warnen, und die Eltern haben die Pflicht, darüber zu wachen, daß jugendlicher Unbedachtsamkeit kein Menschenleben zum Opfer fällt.

Wer im Eis eingebrochen ist, schwebt in Lebensgefahr. Die Kälte des Wassers erschwert rettende Bewegungen. Ist jemand «ingebrochen, so breite er die Arme weit aus. um nicht unter die Eisdecke zu geraten. Hilfe bringt man dem im Eis Verunglückten, indem man ihm lange Stangen entgsqenhält und Bretter oder auch ein Seit zu ihm h'mfiihrt. Ist dergleichen nicht in der Nähe, so ver­suche man. auf dem Vauch zu der Einbruchsstelle zu kriechen. Bei brüchigem Eis muß der Retter aber sehr vorsichtig sein! Das Sicherste ist. irgend ein Brett als Upterlaae beim Kriechen zu be­nützen Der aus dem Eiswasser Gerettete darf Nicht in einen war­men Raum gekrackt werden; man sckaffe ihn zunächst in ein kal­te» Zimmer hole aber sofort einen Arzt zur weiteren Hilfeleistung Here-!,

Von größter Bedeutung ffür den Ertrag der Felder ist die Versorgung der Landwirtschaft mit Betriebsmitteln, unter denen wiederum der Dünger eine entscheidende Rolle spieit. Leistungsminderungen, eine in Kriegszeiten naheliegende Gefahr, sind oftmals die Folge des Mangels an Düngemitteln oder ihrer unzweckmäßigen, die Wirkung schmälernden Anwen­dung; soll ein Rückgang der Ertrüge verhindert werden, so muß die Versorgung mit Düngemitteln als eine der vordringlichsten Aufgaben im Bereich der Landwirtschaft angesehen werden. Die zuständigen Organe der agrarpolitischen Führung des Reiches haben alles Erdenkliche getan, um sie zu lösen, dennoch waren ge­wisse Einschränkungen der Düngemitiesversorgung während des Krieges unvermeidlich. Bei der K a l i v e r so r g u n g brauchten sie allerdings erst ini vergangenen Jahre vorgenommen zu wer­den; sie blieben auch jetzt in engen Grenzen und bilden keine Ge­fahr für das Ernteergebnis dieses Jahres. Die Bereitstellung von Kalk konnte im Verlaufe des Krieges gegenüber dem letzten Vorkriegsjahr sogar um 15 bis 20 v. H. verbessert werden. Das gibt die Gewähr, daß bei guter Humusversorgung und gediegener Bodenbearbeitung der Boden gesund erhalten wird und die in seinem Schoße enthaltenen Nährstoffe den Pflanzen nutzbar ge­macht werden. Damit ist viel gewonnen. Die Zuteilungen von Stickstoff und Phosphorsäure sind dagegen geringer geworden. Aber wenn sie auch beträchtlich unter dem Höchstver­brauch im Jahre 1938/39 liegen, so kann der Landwirtschaft im fünften Kriegsjahr doch noch die gleiche Stickstoffmenge zur Ver­fügung gestellt werden wie im Jahre 1935. Vergegenwärtigt man sich außerdem, daß der Handelsdüngerstickstoff höchstens ein Drittel des gesamten Stickstoffverbrauchs unserer Landwirtschaft aus­macht, so ergibt sich, daß auch diese Lücke in der Belieferung mit Handelsdünger das Ernteergebnis nicht entscheidend beeinträchti­gen wird. Durch die Knappheit des Handelsdünqerstickstoffes hat sich die Gesamtstickstofsversorgung gegenüber der Vorkriegszeit um höchstens 14 v. H. vermindert, und dieser Rückgang kann und muß von den landwirtschaftlichen Betrieben durch dis Mobilisierung wirtschaftseigener Nährstoffquellen ausgeglichen werden.

Unter den verschiedenen Arten der Wirtschastsdünger ist der Stallmist der wichtigste. Mit 1000 Kilogramm guten Stall­mistes führt man, wie Prosessor Dr. Otto Engels in der NS> Landpost darlegt, dem Acker 5 Kilogramm Stickstoff, 2 Kilogramm Phosphorsäure, 6 Kilogramm Kali, 5,5 Kilogramm Kalk und 210 Kilogramm organischer Substanz zu. Von der gleichen Menge einer normalen Jauche empfängt der Boden dagegen nur 1,5 bis 2,5 Kilogramm Stickstoff, 0,1 Küogramm Phosphorsäure, 5,5 Kilo- aramm Kali. 3 Kilogramm Kalk und 80 Kilogramm organische Substanz. Beide Wirtschaftsdüngerarten sind also a(s Stickstoff­träger geeignet, die fehlende Menge von Handelsdüngerstickstoff bis zu einem gewissen Umfange zu ersetzen, aber das ist nicht der einzige Grund, warum es im Kriege als eine zwingende Not­wendigkeit betrachtet werden muß, den wirtschaftseigenen Dünger, vor allem den Stallmist, so pfleglich wie nur irgend möglich zu behandeln. Der Stallmist vereinigt in sich die Vorzüge eines wertvollen Mhrstofsträgers mit denen eines Humusspenders, eines Standortverbesserers ersten Ranges. Cr dient dazu, die Böden in physikalischer und biologischer Hinsicht zu verbessern, die leichten Böden wasserhaltiger und kundiger, die besseren lockerer und wärmerer zu gestalte", und er stellt außerdem auf Grund der l!ck in ibm abEie'endcn Aerleßunasvorgänge eine dauern), flie­

ßende Köhlensäürequelle dar. Durch mancherlei Vorzüge lsr ver Stallmist, wie auch die angeführten Zahlen erkennen lassen, der Jauche überlegen. Immerhin kann die Jauche jenem in gewissen Fällen ebenbürtig sein, so in Trockenperioden und dann, wenn es sich um die Düngung bestimmter Kulturen, wie der Hackfrüchte, handelt. Voraussetzung für die gute Wirkung ist die sorgfältig« Aufbewahrung der Jauche. Ist sie ebenso erfüllt wie die übrigen Bedingungen ihrer Anwendung, so muß der Jauche besonders all Stickstoffdünger eine Wirkung zuerkannt werden, die derjenigen der mineralischen Düngerarten ziemlich nahe kommt.

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Außer der sorgsamen Pflege und verlustlosen Ausbringung der Wirtschaftsdünger bieten sich dem Landwirt noch ander« Mittel, um Kürzungen der Handelsdüngrrzuteilung auszugleichen. Dazu gehört vor allem der Anbau stickstoffsammelnder Gewächse. Durch die Wurzrückstände eines mittleren Bestan­des von Viktoriaerbsen werden dem Boden 20 Kilogramm vor, Ackerbohnen 60 Kilogramm und von Klee 170 Kilogramm Rem­stickstoff zugeführt, von dem im ersten Jahr ungefähr ein Viertel durch die Pflanzen annehmbar ist. Die vermehrte Zufuhr Wirt- schastseiqenen Stickstoffs fließt also aus verschiedenen Quellen. Sie wird der Landwirtschaft die Möglichkeit geben, auch im neuen Wirtschaftsjahr, dem fünften während des Krieges, eine besrievi- Lende Ernte zu erzielen.