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Ver Bericht des 9KW.

Lod Aus dem Jührerhauptquartter. IS. <anm»> v« Sd»r- GMmando der Wehrmacht gibt bekannt:

A« Brückenkopf Nlkopol und nordwefivch Li»owo- ,,ad blieben auch gestern fchwScher« «narifse der Ssnchst» » s«glos. 3m Gegenangriff wurde eine Einbruchsstelle an» Sen kehlen Kampflagen geschlossen.

3m Raum von Shafchkoff und Pggreblschtsch« fo- wi« südwestlich Nowograd-Nolyask schelkrdm mehrere feindlich« Angriffe.

Westlich Retschiza dauern di« schweren Kämpf« mit un­vermindert« Heftigkeit au.

Nordwestlich und nördlich Newel wiederholten die Bolsche­wisten ihr« Angriff«. Sie wurden abgeschlagen. Ein« Liabruchs- stttre wurde im Gegenangriff nach hartem Kampf bereinigt.

Nördlich des.3lmensees, südlich Leningrad und süd- lich Oranienbaum setzten die Sowjets ihre Dnrchbruchsver- suche mit steigender Heftigkeit fort. Sie wurden in erbitterten Kämpfen abzewiefen oder aufgefangen.

3n den Kämpfen im Südabschnitt der Ostfront hak sich die schlesisch« 320. 3nfanterle-Division unter Jährung des General- leutnant« Po fiel besonder» ausgezeichnet.

An der süditalienischen Front trat der Jeind östlich des Golfes von Saeta nach starker Artillerievorbereitung mit mehreren -Divisionen gegen unseren Westflügel zum Angrif, ^ an. Die Kämpfe sind dort in vollem Gange.

Der Führer verlieh am IS. 3anuar dos Eichenlaub zum Ritter­kreuz des Eisernen Kreuzes an General der Artillerie Maximilian Fretter-Pico, kommandierenden General eines Armeekorps, als 363. Soldaten der deutschen Wehrmacht.

General der Artillerie Fretter-Pica hat das Ritterkreuz am iS- Dezember 1941 erhalten für den hervorragenden Anteil, den er al» Generalmajor und Kommandeur einer bayerischenIäger- Division am Durchbruch durch die Stalin-Linie und am lieber- gang über den Dnjepr im Sommer 1941 gehabt hat. Al» Komman­dierender General eines Armeekorps hat sich General der Ar- ttllerie Fretter-Pico in den WmterkSmpsen 1942/4S zwischen Don und Donez, in den Abwehrschlachten bei Isjum im Sommer 1943 und bei der Vereitelung feindlicher Durchbruchsversuch« südwestlich Dnjepropetrowsk Ende November und im Dezember 1943 durch wendige und entschlossene Führung erneut besonder, bewährt. Ins- besonder« zerschlug er am 5.- Dezember 1943 eine mit 7 Schützen- Divisionen, einem Panzer-Korps und zahlreichen weiteren Pan- zer-, Artillerie- und Granatwerferverbänden begonnene sowjetische Offensive. Auch als der Feind am 19 Dezember noch einmal mit vier bis fünf Schützen-Divisionen, einem Panzer-Korps und zahl­reichen Spezialverbänden zum Großangriff antrat, verhinderte General der Artillerie Fretter-Pico durch einen kühnen Gegen­angriff den fast schon vollendeten Durchbruch.

Wt dem MMreuz ausgezeichnet

Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Haupkmaaa d. R. Kurt Rohlfs, Kommandeur eines Pionier- Bataillons: Leutnant d. R. Bernd Schäzle, Zugführer in einem Grenadier-Regiment: Oberfeldwebel Robert Lübke. Zugführer ln einem PanzergrenaL rr-Regimrnk; Obergefrelten Snrk Wiegand. Rl-Htkchütze in einer panzerfSger-Abkeilung.

Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Görlng, das Ritterkeuz des Eisernen Kreuzes an Oberleutnant Heinz Schnaufer. Staffelführer in einem Nacht?<,adZef'''weder.

^ Der Führer verlieh ferner das Ritterkreuz des Eisernen kreu­ze an //-Rottenführer Balthasar Wolk, Richtschütze in einem vanzerregimeut der //-Panzerdivision Leibstandarte »Adolf Hil­ter" aus Wemmetzweiler (Kress Otkweiler).

88 MyM MMMn

//-Untersturmführer Witkmann mil dem Ritterkreuz ausgezeichnet

Der am 13. Januar 1S44 im Wshrmachlbericht genannle //-Untersturmführer Michael Wittmar»«, Zugführer ln einem Panzer-Regimenk der //-Panzer-Division Leibstandarte // »Adolf Hitler" au« Ingolstadt a. D. wurde am 14. Januar 1944 vom Führer für seine Leistung mit dem Ritterkreuz aus­

gezeichnet.

Wittmann hat seit Juli 1943 bir Anrang Januar mit seinem »Tiger" S6 Feindpanzer.'Bmter denen sich neben sowjetischen T34 und überschweren Sturmgeschützen auch englische und amerikanisch« Panzer befanden, abgeschossen. Am 8. und 9 Januar 1944 konnte er mit seinem Zug den Einbruch einer sowjetischen Panzer-Brigade aufhalten und diese zerschlagen, wobei es ihm gelang, wiederum zehn Panzer abzufchießen. In den Kämpfen ani 13. Januar trat W. gegen einen starken Panzerverband an und lchoß aus diesem 19 T34 sowie drei Sturmgeschütz« ab. Damit erhöhte Wittmann seine persönliche Abschutzzahl aus 88 Feindpanzer und Sturmgeschütze. Diese hervorragende Leistung ist seinem An­griffsschwung und Draufgängertum wie auch der überragenden Waffenwirkung des deutschen Tigerpanzers zrnuschreiben.

Wittmann wurde am 22. April 1914 in Vog«ltal (Ober­pfalz) geboren.

Betrogene Betrüger

Da« Lad« «ine» Verräters

MM / f .Z M SgS V Mch ter Jojeph von Bollttschek

if//-P.K.) Als in Rom Badoglio» schmählich, Kapitulation be- krmntgegeben wurde, glaubt« auch die in Griechenland stationierte italienische Offizierscliqu« ihren Augenblick gekommen und führte nun die schon früher angeknüpften Verhandlungen mit den Ban­diten und englischen Verbindungsmännern In aller Oeffentlichkeit. In Thessalien nahm der Divisionsgeneral Jnfante unverzüg­lich die Verbindung mit dem Bandenführer Sarafi» und dem englischen Oberst Christ auf und versprach ihnen als Gegenlei­stung für ein« ungehindert« Rückkehr nach Italien die Ausliefe­rung sämtlicher Waffen. Es bot sich den Anglo-Amerikanern also di» einmalige Chance, Europa in die Flanke zu fallen, die durch diesen ungeheuerlichen Verrat mit einem Schlage ihrer Verteidi­gung entblößt war. Zwar ergaben sich Im einzelnen Schwierig­ketten, weil Jnfante den Griechen verhaßt war, der Engländer nahm ihn jedoch unter seinen persönlichen Schutz und wußte es so einzurichten, daß trotz des anfänglichen, wenn auch schwachen Widerstandes des Generals del Gludice schließlich sämtliche ita­lienischen Besatzungstruppen in einem von den Banditen bestimm­ten Raume zusammengezogen und dort entwaffnet wurden. Ein Teil der Offiziere widerfetzte sich freilich und trat mit seinen Un­terführern und Mannschaften sofort unter deutschen Befehl.

Jnfante glaubte sich durch diesen Verrat, der den Briten alle Vorteile in dis Hände spielte, den besonderen Dank seiner Ver­handlungspartner gesichert zu haben. Er hatte die Banden mit den modernsten Waffe:, versehen, hatte ihnen beträchtliche Mengen von Treibstoff und Proliant ausgeliefert und, was für die weite­ren Pläne der Anglo-Amerikaner wesentlich war, er hatte die Paßstraße nach Albanien freigegeben. Da er schon vorher, in j^sr Zeit, als er Mittslgriechenland noch sichern sollte, ein Auge zuge- drückt und den Bau eines Flugplatzes der Banditen auf einem Hochplateau in den Bergketten Westthessaliens zugelasscn hatte, rechnete er nunmehr auch auf ein entsprechendes Entgegen­kommen. Ihn ereilte jedoch das Schicksal aller Verräter. In dem Augenblick, in dem die italienischen Soldaten wehrlos zvaren, fielen die Banditen über sie her und plünderten sie rest­los aus; Wertgegenstände, Bekleidung und Schuhwsrk wurde ihnen abgsnommen; als sich die italienischen Soldaten dieser Be­handlung zu widersetzen versuchten, wurde eine Anzahl von ihnen einfach niedergsmacht.

Dann begann der Marsch quer durch Griechenland. Jnfante berief sich zwar auf die Zusage der Rückführung nach Italien, aber die Engländer vertrösteten ihn. Inzwischen hatten sich auch die Amerikaner eingeschaltet mit dem Ergebnis, daß die als Kriegsgefangene behandelten Verräter-Soldatsni nunmehr unter dreiWjei Kommando standen. Das steigerte natürlich die Ver­wirrung. Bald wurden sie hierin, bald woandershin geschickt. Bel schlechtester Ernährung wurden sie Io durch Griechenland west-

Um die Sicher««« Thessalien»

, wärt» getrieben, ohne daß eine klare RsiWlig ge­

wesen wäre.

Endlich fand man für sie eine geeignete Verwendung, Durch den Einbruch des regnerischen Herbstwetters war der Flugplatz in den Bergen grundlos geworden. Seit Ende Oktober war dort 'sine Landung mehr möglich und man mußte sich darauf beschrän- 'en, mit Fallschirmen Munition, Waffen, Bekleidung und die für di« Fortführung des Bandenkrieges unerläßlichen Golddollars ab- > uwerfen. Da dieser Zustand erber unhaltbar war, wurden 4009 skalierter zur Wiederinstandsetzung des Fluggelän- »- des abgestellt. In den wenigen Häusern eines ehemaligen Luft- 'urortss wurden sie zusammengepfercht. Da saßen die wärme- zewohnten Offiziere und Mannschaften, notdürftig bekleidet und in en nicht heizbaren Zimmern frierend, bei winzigen Brotratio­nen der brutalen und verächtlichen Behandlung der Banditen ausgeliefert, wie sie es aber verdienten. Sie hatten 'eine Ahnung davon, daß inzwischen deutsche Wehrmacht und Verbände der Waffen-// darangegangen waren, die Bandenge­biete Griechenlands zu säubern. Man hatte ihnen erzählt, daß Griechenland und Italien von den Deutschen geräumt feien, die Kapitulation der Achse unmittelbar bevorstehe, und daß sie dann in ihre Heimat entlassen würden.

In dieser Zeit stießen deutsche Verbände in Albanien und von Thessalien aus bereits auf der Paß-Straße vor und hatten binnen kurzem die Verbindung wiederhergestellt. Dabei fielen hnen neben Munition und Waffen auch ein englischer Sender und ein großer Teil der Golddollars in die Hände. Auf dem Flugplatz aber wartete General Jnfante sehnsüchtig auf die erste landung einer Maschine, um sich nach Kairo zu begeben. Seine tolle in Griechenland war ausgespielt. Jetzt wollte er sein« llänner im Stiche lasten, genau so wie er vorher den Bundes­genossen verraten hatte.

Es kam nicht mehr dazu; -Verbände der Waffen-// und ein» Abteilung faschistischer, Gebirgsartillerie stießen über zwei Ge- irgskettcn, auf denen die Banditen in alten Klöstern eine Vec- sidigungslinie errichtet hatten, bis zum Flugplatz vor. Die Ban­nten mitsamt ihren englischen und amerikanischen Offizieren flohen n panischem Schrecken, Es war ihnen nicht mehr möglich, den Esten Vollmond im Dezember abzuwarten, zu welcher Zeit 890 nglische Fallschirmspringer hier abgesetzt werden sollten.

Ein Teil der gefangenen Italiener, denen man eingeredet hatte, sie würden bei Auffindung von den Deutschen erschossen verden, flüchtete mit ihnen. Völlig entkräftet, mit Lumpen be­deckt, im feuchikalten Wetter frierend und krank, wurden die übri­gen aufgefunden. Unter ihnen befand sich auch General del Giu- >ice. Sie hatten vier Tage nichts mehr zu essen bekommen. Heiß­hungrig stürzten sie sich auf die ihnen gebotene Verpflegung. Be>> roaene Betrüger I

Der Bischof von Chelmsford, Dr. Wilson, hat in einer Pre­digt erklärt der Segen des Himmels für die- Engländer sei über­groß. Das erstaunlichste Ereignis dieses Krieges sei die Bevor­zugung, die Gott den Engländern zuteil wer.den laste. "Immer wieder babe er zugunsten Englands einqegriffen. Wenn es jemals rin Volk gegeben habe, das sichtlich von Gott gesegnet wurde, so 'ei das das englische. ,

Wer das liest, der ist versucht sich an den Kopf zu greifen, er möge sich aber bei diesen gotteslästerlich und blasphemisch klingen­den Aeußerungen eines englischen Kirchenfürsten erinnern, daß die Engländer schön immer den Herpgott als ihren Parteigänger mit Beschlag belegt haben.

Bereits um die Mitte des 17. Jahrhunderts schrieb der englische Dichter Edmund Waller, der Himmel habe die englische Insel geschaffen, um Eurovas Völkern Ehrfurcht einzuslößen.. John Mil­ton hat die Gebote der Vöikermoral mit dem Satz über den Hau­fen geworfen, die Engländer leien, wie einst die Juden, das aus- erwäblte Volk Gottes, und was auch immer diese Heiligen Gottes tun, könne keine Sünde sein, möge es auch noch lo lehr genen die Gebote der Völkermoral verstoßen. Auch der Purstaner Baxter, ferner Oliver Cromwell. Thomas Carlyle, Cecü Rhodes und an­dere haben Enalands Macht- und Reichsiumsarihör.fung in einen unmittelbaren Zusammenhang mit dem Willen Gottes gebracht Die englstche Schriftstellerin Margaret James bsaistvruchte für England, daßeine aurerwählte Nation zur höheren Ehre Gottes ihre Nachbarn beherrschen müsse". Und die englische Zsttlchrist Cavalcade" hat vor etwa vier Jahren die Ausrottung Deutsch­lands als einen Befehl Goties bezeichnet und geschrieben, datz dis- senigen selbst gezüchtigt würden, »welche Gattes Befehl der Aus­rottung eines gewissen Volkes nicht Nachkommen".

Diese Lebensäußerungen des englischen Cant genüaen wohl, um auch Dr. Wilsons Wort von den Engländern als der geseg­netsten Raste der Welt aus der bntstchsn Gottähnlichkeit heraus ver­ständlich zu machen Und damit wissen wir auch, daß das fromme England seine fliegenden Mordbrenner und Luftqanaster gegen Deutschlands Städte. Frauen und Kinder nur darum zu den un­menschlichsten Grausamkeiten entsendet, um ein gotiwohlgslälliges Werk »u verüben.

Können Religionsmißbrauch, Selbstvergottung, Verbrechen und Wahnsinn sich zu^einer noch schlimmeren Orgi steigern?

Lin neuer Beweis barbarischer Zerstörungswut

Im Verlauf der Kampfhandlungen an der süditalienischen Front nahm die englisch-amerikanische Artillerie am 15. Januar das weltberühmte Kloster Monte Cassino unter geziel­tes Feuer. Die hierbei entstandenen Schäden waren erheblich.

Das Kloster Monte Cassino, eine Gründung des Heiligen Benedikt aus dem 6. Jahrhundert, äst die Urstätte des Be­nediktinerordens. Mit seiner prunkvoll auLgestatteten Basilika, die in der Welt nicht ihresgleichen hat, gehört diese» Kloster zu den berühmtesten katholischen Wallfahrtsorten. Die kostbare Bibliothek und andere unersetzliche Kunstschätze wurden, wie seinerzeit berichtet, durch deutsche Soldaten rechtzeitig in Sicherheit gebracht und in Rom dem Heiligen Stuhl übergeben. Das Kloster Monte Cassino wurde übrigens deutscherseits als kirchliche Weihestätte geachtet und ist daher weder mit Truppen belegt noch als militärischer Stützpunkt oder als -Beobachtungs­stelle benutzt worden. Ein militäri-scher Grund für di« barbarische Beschießung dieser einzigartigen Kulturstätte durch die Anglo-Amerikaner war also nichtgegeben. Die ganze zivili­sierte Welt vernimmt mit Empörung die Kunde von diesem neuen Beweis barbarischer Zerstörungswut.

Die Beschießung des Klosters Monte Cassino.reiht sich würdig an die Kette ruchloser Schandtaten, durch die britische und USA- Terrorfiieger ehrwürdige Kultur- und Kunststötten des Kontinent» vernichten Wenn auch von den Pankees bei ihrer sprichwörtlichen Unkenntnis kulturgeschichtlicher Vorgänge und geographischer Ge­gebenheiten in Europa nicht erwartet werden kann, daß ihnen ..Monte Caisinö" ein Begriff war, so muß man doch von den Briten annehmen, daß ihnen das Ordenskloster des Heiligen Bene­dikt als gerade eine von Engländern gern besuchte Sshenswütttig- keit bekannt war, und daß die Beschießung von Monte Cassino daher kein unglücklicher Zufall, sondern vorsätzlicher Ver­nicht um gswille gewesen ist.

Mim Luftangriff auf die Wbsrt-Mfrln

Von einer Fronlstelle im mittleren Pazifik wjrd gemeldet, daß die japanische Marinelustwaffe in der Nacht zum Montag zweimal Flugplätze und feindlich« Anlagen auf den Gilbert-Inseln Ta­rawa und Mackln angriff. Cs wurden Explosionen und Brände beobachtet. Alle japanischen Flugzeuge kehrten unversehrt zurück.

Mersekenöelleds

Roman von Anna Kayser.

Urheberrechtsschutz Verlag A. Schwingenstein München »7. Fortsetzung Nachdruck verboten

»Vielleicht habe ich das auch noch nicht." Er rang in sich mit einem letzten Bedenken und er sah sie so schwer und lange an. als wolle er den Grund ihrer Seel« ansschürfen. »Jmma, ein Letztes muß ich noch von dir hören, du magst mir böse drum sein oder nicht: Wie würdest du zu Menschen wie Zimmer-Balmers stehen ohne den, den du erstaunlicherweise liebhast?"

Jmma gingen in jähem Weh die Augen über, sie kehrte sich mit einem Ruck von ihm ab.

»O> dies ist bitter!"

Er faßte beschwörend ihr« Hand: »Vergib mir, Jmma, ich wollte dir nicht wedtun. Aber alles ist mir noch so unglaublich."

Jmma wandte sich ihm wieder zu, aber ein« große Traurig. Kit war in ihrem Gesicht.

Franz war rot geworden wie «in Schulbub, der sich verrannt Kat. Er hielt ihr den Mund zu: »Um des Himmels willen, sei still, ich sage ewig nichts wieder."

Jmma schob sanft seine Hand zurück und sagte langsam: «Franz, wenn ich je irk meinem Leben einen Menschen um sogenannter höherer Geburt oder Geltung höher schätzen sollte als einen an­dern m seinem schlichten Menschlein, so Möge Gott oder das Schicksal es an mir rächen."

Franz preßte heftig ihre Hand: »Denk, ich hätte nichts gesagt. Wie klein muß ich lelber sein, daß ich lo klein von dir denken konnte!"

Sie lächelte schon wieder und strahlend wie Königskinder, die über den Tiefen zusammengefunden haben, gingen sie heim.

Die Kranke saß aufrecht im Bett, erquickt von einem tiefen Schlafe.

»Hier, Mutter, bringe ich dir dein Töchterchsn."

Ader was kür ein Gesicht machte Mutter Dalmers! Sie sah die Beiden nicht an, sie war ganz ratlose Betroffenheit und Kilin- mernis.

Tante Luise war wie ein aufgescheuchter Schatten im Neben­zimmer verschwunden.

Franz griff nach der Hand der Mutter.Was ist denn?'

Sie iah nicht aus. ne lüg:« verhalten gcotlsad:Und aas »ringst du über dich. Junge? Erst Feuer und Flamme kür die lindere und nun Knall und Fall diesel So gut sie sein mag. rber dies hätte ich nie und nimmer von dir gedacht."

Was kür -ine Ander«, Mutter? Ich habe in meinem Leben »och keine andere lieb gehabt als diese."

»Junge!". . ^

Drohendes war in dem beschwörenden Ruf. Jmma stand am Fußende des Bettes, die Augen gesenkt und sagte nichts.

»Nein, Mutter, keine andere habe ich j« lieb gehabt als hier mein« Jmma."

Jmma? Was für eine Imnta?",- . .

Franz zog sein Mädchen nahe zu ihr hin:Sieh sie dir doch einmal genau an und sag. ob sie nicht würdig ist, deine Tochter zu werden."

Jmma legt« den Kops an das Kissen der Kranken und flüstert« erglühend:Wir haben uns lieb, Mutter."

-Das hatte er die Andere auch" zürnte die alt« Frau ver­stört. Ihr ging es wirr im Kopf durcheinander. ^Die Besten trie­ben Scherz mit Lieb und Treu? So lieb ihr das Fräulein mit der Zeit geworden war, dieses ging ihr denn doch Uber alles Be- greijen. Wem in der Welt sollte man noch trauen?

Franz kam sich selber grausam vor. Jmma bat ihn mit einem flehenden Blick

Ich dachte, wir hätten dir längst in die Arme gemußt, Mut­ter". sagt« Franz lächelnd.Ihr wäret doch neulich so verlänglich nach ihr. Nun ist sie von selber gekommen. Gefällt sie dlr denn gar nicht?"

Die alte Frau strich sich über die Stirn unter einem lang­samen Betzreifen:

Das ist ja nicht zu glauben. Jmma? Dies ist doch Fräu­lein Martha Gilde."

Imma-Martha Stainrath-Gilde". triumphierte Franz.

Jmma legt« den Arm um den Hals der Kranken.Jmma einfach eure Jmma."

Und Fräulein Gilde ist-"

Ein und d:«selbe Gaunerinl" lacht« Franz w:: in junger König.Aber tröste dich mit mir. Mutter. Mir hat sie es genau so gemacht. Was meinst du, sollen wir es trotzdem mit ihr ver­suchen?" .

Kinder, Kinder, was spielt ihr sür^ Spöckei" seufzt« Mutter Dalmers, aber in glücklichem Begreifen lächelt« sie Jmma durch Tränen an:Und ich altes Huhn laste mich von so einem jungen Küken betuppen! Schier unheimlich ist's

Wäre es nicht so über die Maßen schön", sagt« Franz glück- lich. . ^ ,

Mutter Balmers streichelte verloren immer nur den braunen Mädchenkopf, der sich 'in ihren Arm schmiegte:Mädchen, Mäd­chen'"

Bist mir doch nicht böse, Mutter?"

Ach Kind!"

Franz war unterdes auf Suche gegangen nach Tante Luis«. Sie war nicht zu finden. Das tat ihm weh. Ob sie Jmma niciO traute? Eigenes bitteres Erleben mochte sie mißtrauisch gemacht haben.

Zum Feierabend kam Paula angestürmt, der enttarntenGau­nerin" geradewegs in die Arme.

Jmma streichelte ihr lachend di« heißen Backen:Willst du mich nicht schlagen? Dir Hab« ich die ersten Rätsel aufgegeben. Es war lieb von dir. daß du so ahnungslos auf meine Spitz­bübereien hereinfielest."

Paula zog Jmma zum Dirndlbilde auf dem Schrank und ver- glich:Ich Schaf hätt's doch rausfinden muffen. Gemerkt Hab ich wohl, daß da ei» Spuk umging. Aber wie konnte ich ahnen, daß das kecke Blondchen von damals und die braun« Jmma von heute ein und dieselbe seien." , . ^

Sogar Peter, der sonst Das Gras wachsen hört, hat stch be­gaunern lasten", lachte Franz zu dem braunen Burschen hin, der eben im Stubenfenster erschien. ....

Begaunert hätte ich beinahe dich", gab Peter prompt zuruck. Freu dich, daß sie nicht zwanzig Kilo Lebendgewicht mehr hat, dann hättest du sie zur Schwägerin gekriegt, nicht ich." ,

Siehst du, Franz"r-lachte Jmma.daß es die höchste Zeit war, daß du kämest!" ^ , ,,

Der luuge Zimmermeisler Ferdinand druckte Jmma in scheuer Bewunderung die Hund. Sie kam ihm vor wie ein »Dornröschen , das zwar nicht ein Prinz, aber ein waghalsiger Bergjunge wach­geküßt hatte. ^ . . ...

Peter riß die Geige von der Wand und war wie ein Eich­horn auf dem Hochsitz in der Hauslinde. Zum schmelzende» Abendlied der Drossel'im» Garten entl ckte er Sen Saiten innig« Klänge und Franz summte dazu:

Mir ist ein seins brauns Maideiein gefallen in mein' Sinn..."

Jmma reichte dem Minnespieler ein Glas Apfelmost hinauf. Gr trank es in einem Zuge aus und zerschellte das Glas mit frohem Schwung an der Hausmauer.Scherben gehören nuu mal zum Glück."

Fortsetzung folgt