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Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Rr. 16

Neuenbürg. Donnerstag den 26. Januar 1944

1V2. Jahrgang

Die Winterschlacht im Viten geht weiter

Schwere Kämpfe an de» nördlichen Schwerpunkte» Vorübergehendes Nachlassen der feindlichen Angriffswucht

Berlin, 19. Jan. Im Norden der Ostfront und am Pripjet-Knie war der 18. Januar wieder ein Kampftag erster Ordnung. Hier griffen die Bolschewisten nach Zufüh­rung weiterer starker Kräfte von neuem an. Der feindliche Massenansturm zerbrach jedoch an der Energie, mit der unsere Truppen ihre Stellungen hielten oder in Gegenstößen frei- kämpften. Im gleichen Matze wie die Kämpfe an den nörd­lichen Schwerpunkten an Härte gewannen, ließ der feindliche Druck im Süden der Ostfront nach. Die beträchtlichen Ver­luste, die der Feind in den letzten Tagen an den südlichen Brennpunkten der Winterschlacht hinnehmen mutzte, wirken sich immer mehr aus. Nordöstlich Kertsch sind die Sowjets nach dem Scheitern ihrer jüngsten Vorstöße so geschwächt, daß sie ihre Angriffe vorübergehend abbrechen mutzten. Sie be- sHränkten sich darauf, die am schwersten mitgenommenen Ver­bände zur Auffrischung aus der Front herauszunehmen und diese Umgruppierung durch bedeutungslose Vorstöße zu ver­schleiern. Aehnlich war die Lage am Brückenkopf südlich von Nikopol, wo die Sowjets bei den -vorausgegangenen Kämp­fen in der deutschen Sperrfeuerzone so starke Verluste hatten, daß mehrere Sowjetregimenter auf Äataillonsstärke und we­niger zusammenschmolzen. Die nunmehr zweitägige Kampf­pause wurde durch gelegentliche Teilangriffe unterbrochen, die ebenso wie die früheren Großangriffe ohne Ergebnisse blie­ben. Unsere Luftwaffe nutzte das zeitweilige Aufreißen der sonst geschlossenen Wolkendecke aus und störte durch Angriffe gegen bereitgestellte Infanterie- und Panzerverbände die feindlichen Truppenbewegungen.

/Auch im Raum nordwestlich KiroWograd sind die Kämpfe abgeflaut. Durch örtlich begrenzte Angriffe suchte der Feind u. a. eine ältere Einbruchsstelle zu erweitern. Unsere Truppen hielten jedoch ihre Sperriegel, gingen dann aber zum Gegenangriff über und schlossen die Frontlücke gegen zähen feindlichen Widerstand. Stärkere, wenn auch ebenfalls nur örtliche Vorstötze führten die Bolschewisten im Raum von Shaschkow, um unseren hier seit einer Woche laufenden Gegenangriff aufzufangen. Mitten in einer Ortschaft prallten die beiderseitigen Kräfte aufeinander, wobei 24 der insgesamt 40 sowjetischen Begleitpanzer abgeschossen wurden. Fünf wei­tere verlor der Feind im Nachbarabschnitt. Unbeirrt von die­sen Abwehrkämpfen setzten unsere-Panzer und Panzergrena­diere weiter westlich ihre Operationen fort und säuberten vier Ortschaften von den Resten zerschlagener feindlicher Kampf­gruppen. Südlich Pogrebischtsche und südwestlich No- wograd Wolynsk scheiterten die nur noch in Kompanie- brs Bataillonsstärke geführten Angriffe der Bolschewisten Unter Verlust von vier Panzern.

Im Südteil des mittleren Frontabschnitts hiel­ten die Sowjets dagegen westlich Retschiza ihren Druck Unter fortgesetztem Zuführen weiterer frischer Kräfte aufrecht. Durch Zusammenfassung von 15 Schützendivisionen und einer

Schützen-Brigade allein im Abschnitt eines deutschen Korps versuchten sie, in Richtung auf Bobruisk durchzubrechen. Unsere Truppen, unter ihnen besonders ein von Hauptmann Brunner geführtes Grenadier-Bataillon, durchkreuzten aber in entschlossenen Gegenangriffen die Absichten des Feindes. Alles, was er um den Preis sehr schwerer Verluste erreichen konnte, waren einige Einbrüche, die er aber nicht weiter zu vertiefen vermochte.

Südöstlich Witebsk nahmen die Sowiets bereits in den frühen Morgenstunden ihre Angriffe wieder auf und konnten vorübergehend in eine Ortschaft eindringen. Die Stellungs­truppen setzten sich aber immer wieder in dem Trichterfeld fest und hielten dadurch die Bolschewisten solange auf, bis der eigene von Sturmgeschützen und Pak unterstützte Gegenstoß in Gang kam, in dessen Verlauf sie den Ort wieder Mfgeben mußten.

Fm Norden der Ostfront lebte die Angriffstätigkeit der Bolschewisten nördlich und nordwestlich Newell von neuem auf. Aber auch diesmal wurde der Feind von unseren Grena­dieren, Flak und Sturmartilleristen mit blutigen Köpfen heimgeschickt.

Nördlich des Jlmensees, südlich Leningrad und südlich Oranienbaum wurde ebenfalls den ganzen Tag über bis in die Nacht mit wachsendes Erbitterung gekämpft. Der Feind scheuje kein Opfer, um Len operative« Durchbruch zu erzielen. Dennoch blieb ihm der Erfolg versagt. Nördlich des Jlmensees warfen unsere Truppen vorgedrungene bolsche­wistische Kräfte zurück, während die aus dem Raum von Leningrad und Oranixnbaum sich entgegenstotzenden Angriffs­keile des Feindes Einbrüche erzielen konnten. In der Tiefe des Kampffeldes blieben die Sowjets jedoch stecken. Die Kämpfe sind hier noch im Gange.

Lanüesgruppenleiter üer Auslanüsorganisation üer NSDAP, bs! Dr. Goebbels

Berlin, IS. Jan. Reichsminister Dr. Goebbels empfing am Mittwoch im Beisein von Gauleiter Bohle die Landes- gruppenleiter der Auslandsorganifation der NSDAP, die zu Beginn des neuen Jahres zu einer Arbeitsbesprechung nach Berlin berufest waren.

Dr. Goebbels gab den Versammelten in seinen Ausfüh­rungen zur politischen und militärischen Lage einen Ausblick auf das Jahr 1944, das er als ein Jahr schwerer Kämpfe, aber auch großer Entscheidungen und Erfolge kennzeichnete. Der Minister vermittelte im weiteren Verlauf seiner An­sprache den Landesgruppenleitern wertvolle Gesichtspunkte und Anregungen für die politische und kulturelle Betreuung der im Ausland lebenden Deutschen und dankte ihnen zu­gleich für die im abgelaufenen Jahr unter oft schwierigen Verhältnissen geleistete wichtige Arbeit.

AeichSappell der ländlicken Jugend

Reichsbanernfiihrer Backe »nd Neichsjugendsiihrer Axmann sprachen

Auf hlstüki schein Boden inmitten einer alten schlesischen Sied­lungsgebietes fand der Reichsapvsll 1944 der länd­lichen Jugend statt,, auf dem Reichsbauernführer Oberbefehls­leiter Backe, Reichsjugendsührer Axmann und Gauleiter Hank« zur Landjugend und dörflichen Bevölkerung sprachen.

Nach der Verkündung der Jahresparole der Hitler-Jugend, deren Kernstücke dar Bekenntnis zur Knegsfreiwilligkeit im fünf­ten Kampfjahre ist, nach der Eröffnung des Kriegsberufrwett- kampfer als Willenskundgebung der schaffenden Jugend zu Lei­stung und Disziplin am Arbeitsplatz, umschließen diese in allen Gauen stattfindenden Swpelle der ländlichen Jugend die Forde­rung zum verstärkten Kriegseinsatz der landwilligen und land­geborenen deutschen Jugend. Unter den vielgestaltigen Pflichten, die im neuen Kriegsjahr di« Jugend Adolf Hitlers zu erfüllen be­müht sein wird, haben sich Millionen Jungen und Mädel zu den nachdrücklichsten Forderungen des zur Entscheidung reifenden Krie­ger freiwillig bekannt: zum kämpferischen Einsatz des deutschen Grenadiers, zum Auftrag des deutschen st ungsarb ei­te r s und zum Kriegsbeitrag des deutschen Bauern.

Den Relchsappell der ländlichen Jugend eröffnet« Gauleiter Hanke in einem niederschlesischen Dorf mit dem Hinweis auf die geschichtliche Sendung des Bauernstandes zur Sicherung des deut­schen Ostens und die Aufgaben, die der Wehrbauerngeneration von morgen gestellt sind.

Rsichsjugendführsr Arm ann sagte in seiner Ansprache zur ländlichen Jugend, allein durch die ungebrochene Kraft des deut­schen Bauerntums haben wir die schweren Schicksalsschläge, die unser Volk in seiner wechselvollen Geschichte zu ertragen hatte, überwinden können. Und mit dieser Kraft werden wir auch die größten Wechselfälle dieses Krieges meistern. In der ständigen Ver- iünauna unseres Volkes aus dem Bauerntum liegt die geschichtlich«

Gewähr dafür, dag unser Volk niemals müde werden wird. Das Bauerntum und di« Jugend, führte der Reichsjugendführer weiter au», sind auch verbunden in ihrem gemeinsamen Bekenntnis zumdeutschen Osten. Die großen Epochen in der deutschen Geschichte hingen stets eng zusammen mit Her Gestaltung der Lebensraume» im deutschen Osten Aus dieser Erkenntnis und aus unseren Idealen schöpfend, wollen wir die Folgerungen der Tat ziehen. Eine solche Folgerung ist der Landdienst der Hitler- Jugend, durch den eine Auslese, di« vor allem aus den Städten kommt, wieder mit dem Boden des Ostens verbunden werden soll. Eine praktisch« Verwirklichung unserer Ideale ist ferner der Ost­einsatz der Hitler-Jugend, der vielen Tausenden von Führern und Fübrerinnen der Jugend den Osten als neues und reiches Aufgaben­gebiet erschloß. Darüber hinaus hat sich auch dis übrige deutsche Jugend auf ihren Zusammenkünften und Heimabenden °ür den Ge­danken des Ostens entzündet. In seinen weiteren Darlegungen um- riß Axmann die große Zahl sonstiger Aufgaben, so zum Beispiel das bäuerliche Berickserziehungswe'rk, den Kriegsberufswettkampf, zu dem gerade aus der ländlichen Jugend ein« starke Beteiligung festzustellen ist, und schließlich die Durchführung der Winterlager und der planmäßige Ausbau der Leibeserziehung der Jungen und Mädel auf dem Lande.

Oberbefehlsleiter'Reichsbauernführer Back« hob in seiner Rede den rasspch-blutmäßigen, den ernährungspolitischen und den erzieherischen Auftrag an die deutsche Landjugend hervor und zeigte die Notwendigkeit auf, dem Bauerntum sein« besten Kräfte und Menschen zu erhalten, damit es seine Aufgaben für das Volk wie­der in vollem Umfange jetzt und in der Zukunft erfüllen kann. Gerade heute ist dem deutschen Bauerntum eine Aufgabe gestellt, di« vielleicht nur einmal in tausend Jahren wiedcrkchrt, und die sich vergleichen läßt mit der großen Z eit der Landnahm« im Mittelalter.

Garibaldianer mldrn sich zum Kampf

Auch die Garibaldianer haben das Verlangen ge­äußert, am Kampf der faschistischen Republikaner für die Befrei­ung und die Freiheit des Vaterlandes teilzunehmen. In einer toskanischen Stadt wurde ein neues Regiment von Rothemden aufgestellt. Außer den Garibaldianer» haben sich auch zahlreiche Freiwillige dem neuen Freikorps angeschlossen, das jetzt unmit­telbar vor dem Fronteinsatz steht.

General Gambara, der Generalstabschef des republikanisch- faschistischen Heeres, besichtigte dieser Tage an der Südfront die jungen Soldaten der Jahrgänge 1924 und 1925 und überbrachte ihnen die Grüße des Duce und Marschall Grazianis.

Die Aktion zurVerbesserung des italienischen Schulunter» rkchts". die bereits wäbrend der 45täaiaen Rsaierunasieit Bado-

glios von seinem Crziehungsminister Professor'Severi eingeleitet worden war, wird jetzt auch von Bari aus konsequent fortgesetzt. Unter Aufsicht eines nordamerikanischen Kommissars wurden durch einen besonderen Ausschuß alle Schulbücher in Süditalien einer Revision unterzogen, um jegliches Element der Vaterlandsliebe und des nationalen Stolzes radikal auszumetzen.

d-r und hilfreiche Haltun

w» Truppen IN Albanien würdigt die Zeitun leU°dem"'-rs^°a^'. Das Blatt schreibt:Die Deutschen haben si- nllck/gezeigt, indem sie sofort die albo köA» "LSüngigke.t und di- albanische Regierung anerkann ll-ES nicht notig gehabt hätten, die, zu tun. Al -'Niges Land sahen, haben sie sofort di- Initiative er E'"' keiner ergriffen hätte, um das Land neu aus

zubane». Deshalb muffe» wir ihnen dankbar sein."

Das engUchsGystem

In England mehren sich die Stimmen der Unbehagen«. Dt« herrschende Plutokratte kann nicht verhindern, daß im Voll da und dort der Argwohn entsteht, daß der gegenwärtige Krieg nicht notwendig gewesen wäre und daß England an seinem Entstehen nicht unschuldig söl. In die Reihe dieser Betrachtungen-gehört »ln soeben erschienener Artikel in der englischen ZeitungPeople", der auf die Erkenntnis hinausläuft, die große Maffs des englischen Volkes beginne die Kriegsursachen alstief Im eng­lischen System wurzelnd" zu erkennen. Di« breitsn Massen machten sich Gedanken darüber, ob denn der Krieg nicht etwa bloß eine Sache der oberen Fünftausend sei und ob er sich nicht hätte vermeiden lassen, wenn dasenglische System^ ihn nicht heraufbeschworen hätte.

Dis Frage stellen, heißt sie mit j a beantworten. Da» eng­lisch« System ist in der Tat einer der hauptsächlichsten Vorberöi- ter, Urheber und Schuldigen des Krieges. Worin aber besteht dieses System? Es besteht zunächst einmal im englischen Impe­rialismus, der keine nationale oder internationale Entwick­lung in der Welt ohne seine Einmischung, seinen Einfluß und Machtanspruch zulassen wollte. Cs besteht zweitens in der eng­lischen Plutokratte, deren Raubsucht und Raffgier sich immer wieder des Krieges bedient hat, um die Weltmachtstellung Groß­britanniens nicht nur, sondern auch den Reichtum der britischen Oberklasse zu verstärken. Cs besteht drittens in der berüchtigten englischen Gleichgewichtspolttik, die grundsätzlich in Europa keinen überragenden festländischen Machtfaktor entstehen lassen wollte, sondern darauf begründet war, dis europäischen Länder durch Zwietracht zu schwächen und so einem britischen Europa-Imperialismus den Weg für seine Willkür-Politik frei- zumachen. Cs besteht viertens in der sozialen Reaktion des hochkapitalistischen England, dem Lande der Slums, de» Bergarbeiterelends, des industriellen Kindermißbrauchs und der sozialen Vernachlässigung breitester Schichten des arbeitenden Vol­kes. Es besteht fünftens in der plutokratischen Furcht vor dem Beispiel des Sozialismus im Volksstaat Adolf . Hitlers, der auch den englischen Arbeiter aufhorchen machen und den Prositanspruch -der englischen Plutokraten beschränken konnte , Und es besteht sechstens in der Verseuchung der englischen Herr­schaftsklasse mit dem Judentum, das sich des englischen-Schwer- tes für seine Rache gegen das verhaßte nationalsozialistisch« Deutschland und für die Aufrichtung seiner eigenen Weltherrschaft bedienen wollte.

Es ist also durchaus richtig, daß die Kriegsurjachennes im englischen System wurzeln" und daß der Krieg nicht dem Interesse der breiten englischen Volksmassen entspricht, sondern das Werk einer dünnen, aber übermächtigen Kapitalistenschicht ist, die ihr Kriegsverbrechen mit den Phrasen von Freiheit und Demo­kratie, Unabhängigkeit der Völker und Kampf für die großen Ideale der Menschheit bemäntelte. Allmählich wacht bei dem einen oder anderen Engländer die Erinnerung auf, daß di» im ersten Weltkrieg dem Volk gemachten Versprechungen nicht gehalten wurden, daß sich an der sozialen Lage der Volksmaffen nichts gebessert hat, sondern daß die Vorteile der Aus­plünderung Deutschlands einzig und allein in den Taschen der Plutokraten hänaengeblieben sind. Je länger der jetzige Krieg dauert, desto lebhafter wird das Mißtrauen, ob sich dieser Volks­betrug nicht wiederholen werde. Soldatenfrauen zweifeln an demSystem" »ine» Staates, der die Familien seiner Frontkämpfer zu Almosenempfängern macht und sich den Kriegs­opfern selbst gegenüber seiner elementarsten Pflichten zu entziehen versucht. Die Bergarbeiter vergleichen ihre miserable Lage mit der einzig dastehenden Fürsorge für den deutschen Bergarbei­ter. Der Soldat schreibt an die Zeitung zweifelnde Briefe, ob er nach dem Krieg wirklich auf einen gesicherten Arbeitsplatz, aus eine menschenwürdige Wohnung und eine sozial« Besserstellung rechnen kann. In der Arbeiterschaft hatte schon di« Ab' würgung des Beveridge-Planes, der ohnehin auf dem Papier nur soziale Vorschläge vorsah, di« in Deutschland schon seit Bismarcks Zeiten verwirklicht sind, das Mißtrauen gegen die Sozialreform­versprechungen für dis Zeit nach dem Krieg« überhandgenom- men; die Unterdrückung jeder sozialen Debatte durch Churchill und di« fortwährend« Ankündigung, daß England nach dem Kriege ei» armes Land mit arg verkleinerter Handelsflotte, einem zusammen­geschrumpften Außenhandel und einer schweren nordamsrikant- schen Konkurrenz sein werde, haben den Argwohn noch vergrößert. Der englische Mann auf der Straße fühlt sich in der Roll« de» Inders, dem man im ersten Weltkrieg auch da» Blau« vom Himmel herunter versprochen hatte, der nach dem Krieg aber be­trogen und mit Undank und Gewalt abgelohnt wurde.

Wir kommen nicht in Gefahr, den Anzeichen einer Erkennt»!», wie sie sich in dem bemerkenswerten Artikel desPeople" kund­tun, ein« übertrieben« Bedeutung beizumessen. Der groß« Demokrat Churchill und die anderen führenden Interessenten, Nutz­nießer und Mitschuldigen desenglischen Systems" würden ein Gefährlichwerden solcher Nachdenksamkeiten zu verhindern wissen.» Eine ander« Frage ist aber die, ab die englische Plutokratie wirk­lich auch aus dem zweiten Weltkrieg als Kriegsgewinnler her« Vorgehen und In di« Lag« kommen wird, ihre volksbetrügerische» Methoden aus der Zeit nach dem ersten Weltkrieg zu wiederholen Diese Frage ist schon nach den bisher eingetretenen Folgen de, Krieges für England zu verneinen. Der Kriegsausgang wird dieses Nein aber zu einer vernichtenden Abrechnung mit der Lon­doner Plutokratie ünd ihrem System steigern.

Mongolisches Kanonenfutter für swim

Der Moskauer Rundfunk meldete kürzlich den Besuch de» Premierministers der mongolischen Volksrepublik im Kreml. Der Besuch läßt darauf schließen, daß Stalin zur Auf­füllung seiner stark gelichteten Frontverbände eine erhöhte Liefe­rung von Kanonenfutter verlangt hat, was auch z« Aussagen sowjetischer Kriegsgefangener passen würde, nach denen in letzter Zeit Kontingente aus der sogenannten mongolische» Völkisch-Revolutionären Armee emtresfen Dabei ist zu bemerken, daß die Mongolei-Volksrepublik nur eine- Scheinexistenz als selb­ständiger Staat führt und in Wirklichkeit nichts anderes als ein« völlig rechtlas« und von Moskau abhängige asiatische,Kolonie vorstellt.