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Gedenktag«: 1500:
1. November 1S43
Der italienische Goldschmied und Bildhauer
Benvenuto Cellini geb. — 1865: Der Philosoph Arthur Drews geb — 1880: Der Grönlandforscher Alfred W-gener geb. - 1893: Max Skladanowjky führt den ersten öffentlichen Film Im Berliner Wintergarten vor. — 1914: Deutscher Seesieg unter Vizeadmiral Graf von Spee bei Cmonel. — 1914: Hin- denburg wird „Oberbefehlshaber Ost . — 1942: Der bayerische Ministerpräsident Ludwig Siebert gestorben.
Am November
Nebel geistern über die Fluren. Sie stoßen aufeinander, durch- drinaen sich gegenseitig, verdichten sie mehr und mehr — um plätz- !ick /u reißen. Sieghaft oder wie durch einen milchigen Schleier luat die goldene Allmutter hervor. „Und die Sonne Homers, stehe, sie lächelt auch uns." Man darf dem November, dem Nebelmgnat, nicht gram sein; freilich sein Licht ist gedämpft, seine Farben sind ein wenig matt. Noch gilben hier und da einige Blätter von Birken. Selbst einzelne Blüten trotzen dem heranschreitenden Weihbart Winter Eine verlorene Kornblume öffnet am Wegrande ihren schmucken Korb. Wer sich Zeit nimmt, in ihn hineinzuschauen, findet «ine Unzahl Cinzelblütchen, lauter Nähren, in einen Hüllenkelch eng zusammen eingefiigt.
Dem Wild geht es in diesem Jahr hart an den Pelz. Der volkswirtschaftliche Nutzen der Jagd kommt uns jetzt im Kriege so recht zum Bewußtsein. 1939 waren 250 000 Doppelzentner reines Wildbret <also nach Abrechnung der Abfälle) dem Handel und damit der Bevölkerung zugeführt. Hafen dürfen an den Verbraucher sogar markenfrei verabfolgt werden Laut Anordnung kann in in diesem Jahre der Abschuß von Rotwild um 20 Prozent höher lein als im Vorjahre. 1925 wurden durch die Feldjagd 3 500 000 Hasen und 800 000 Feldhühner im Altreich zur Strecke gebracht. Der aus dem gesamten Wildbret errechnet« Geldwert betrug für das gleiche Jahr 28 344 850 RM. Das sind Zahlen, die für sich sprechen und zugleich die hegerische und jägerische Arbeit eines Wäidmannes vor Augen sichren. Dabei bleibt zu berücksichtigen, daß die Wildmenge in jenem Stichjahr erheblich geringer war als etwa 1911. Wer nicht Wildhege treibt, darf im Nachjahr keinen Erfolg erwarten. Nach Abschluß der Jagd muß aus etwa 5 Hektar mindestens-ein Hase bleiben, damit der Nachwuchs wieder aus normale Höhe kommt.
Im Drang der Zeit vergißt der Garten- und WaUwestyer gar leicht die Reinigung der Nistkästen. Bei solcher Vernachlässigung halten sie durchschnittlich nur 4 bis 5 Jahr« Im alten Genist sammelt sich unheimlich viel Ungeziefer. Da in einem Vogelnest bis zu 25, ja 30 Vogelslöhe Vorkommen können, lo kann man sich ungefähr die Plage errechnen, di« durch die Blutsauger für die junge Brut erwächst. Häufig werden die Brutstätten von Wespen oder Hornissen angenommen. In Nadelwaldungen sind meist Wespen die Einmieter. In Laubwäldern Hornissen. Winterschläfer wie Haselmäuse und Siebenschläfer überw'nlern gern in den Kästen.
St. Martin (10. November) setzt sich schon mit Dank am warmen Ofen auf die Bank; wenn an dem Tag der Regen fällt, ist'» um den Weizen schlecht bestellt. Aus dieser aljen Bauernregel ist zu entnehmen, daß der Landmann sich lieber etwas Frost als warmes Wetter im Nebelung wünscht, weil sonst Roggen und Welzen zu stark emporwachsen und leichter auswintern.
Insekten erscheinen nur selten auf den. Plan. Bei Sonnenschein tanzen wenige zählebige Fliegen, einige langbeinige Schnaken in huschendem Flug auf und ab. Alle übrigen Kerbtiere haben Winterquartiere bezogen. Sie verharren tief verborgen in altem Laub, in der. Bork« der Waldbäume, unter der Rinde der Stümpfe. Massenhafte Ansammlungen stecken in kleinen Mooskuppen, die sich aus feuchtem Gelände etwas herausheben Winterquartiere sind um so stärker besiedelt, je weniger geeignete Unterkünfte vorhanden sind. Kreuzottern und Ringelnattern finden ihren Unterschlupf unter Baumwurzekn, bis zu 40 Stück In einem einzigen Lager. Auch Schlangen müssen gelegentlich Wanderungen unter- nehmen, um geeignete frostfreie Stellen aufzusinden.
Hier und da tauchen nordische Vogelgäste auf. Unter ihnen Ist vor allem der hübsch gezeichnete Seidenschwanz zu nennen, der truppweise mit leisem Zwitschern in die Parkanlagen einfällt und nach Beerenfutter sucht. In Busch und Garten zigeunert das muntere Volk heimischer Zeisige, verschiedene Arten von Meisen und die fröhlich rufenden Distelfinken. Man hat Freude, ihnen zuzufehsn. Au-'' "in unscheinbares Vöglein in seinem Gebaren zu beobachten, gibt Freude. Dr. Elisabeth Skwarra.
Line allgemeingüttige Regelung des Reichsarbeitsministers
Gegenwärtig stehen Millionen Frauen im Kriegseinsatz. Biele von ihnen haben die Berufsarbeit zusätzlich zu ihren Pflichten als Hausfrau und Mutter auf sich genommen. Bei ih' sozialen Betreuung ist hierauf besonders Rücksicht zu nehmen. ^ ahlreiche Betriebe sind deshalb bereits dazu übergegangen, solchen Frauen zur Erleichterung ihrer häuslichen Pflichten eine zusätzliche Freizeit einzuräumen. Von derartigen Maßnahmen ausgehend, die sich auf die Gesundheit und die Arbeitsleistung der Frauen günstig ausgewirkt haben, hat nun der Reichsarbeitsministbr eine allgemein- gültige Regelung des Hausarbeitstages getroffen, die für dis werktätigen Frauen eine wesentliche soziale Hilfe bedeutet. Die Anordnung des Reichsarbeitsministers, der im Reichsarbeits- blatt vom 25. Oktober 1943 veröffentlicht worden ist. tritt am 1. November 1943 in Kraft.
Nach der neuen Borschrift ist den Frauen mit eigenem Hausstand, die in Industrie, Handwerk, Handel, Verkehr oder Verwaltung wöchentlich mindestens 48 Stunden beschäftigt werden, auf Verlangen jeweils innerhalb vier Wochen mindestens ein ganzer freier Arbeitstag zu gewähren (Hausarbeitstag). Wenn die Frau ein oder mehrere Kinder unter 14 Jahren im gemeinsamen Haushalt ohne ausreichende Hilfe betreuen muh. hat sie innerhalb des genannten Zeitraumes Anspruch aus einen zweiten Hausarbeitstag. Diese Frauen sind außerdem auf Wunsch von Mehrarbeit, Nachtarbeit und Sonntagsarbeit sreizustsllen, wobei für betriebs- übltche Sonntagsarbeit eine Sonderregelung gilt. Ferner ist in Betrieben, bei denen ein freier Nachmütag, auch Samstags, nicht üblich ist. die Gewährung eines freien Bor- oder Nachmittags für Frauen mit eigenem Hausstand nun sichergestellt. Ein Anspruch auf Vergütung der Freizeit besteht grundsätzlich nicht.
Das Eiserne Sparen blickt in diesem Jahre auf ein zweijähriges Bestehen zurück. Die Einrichtung hat sich so bewährt, daß die Zahl der Eisernen Sparer inzwischen auf etwa vier Millionen angestiegen ist. Diese sparen monatlich durchschnittlich 70 bis 80 Millionen RM. Es ist dabei zu bedenken, daß nur Lohn- und Gehaltsempfänger deutscher Volkszugehörigkeit bestimmte Beiträge. im Höchstfall 39 NM monatlich, eifern sparen können. Etwa jeder sechste deutsche Lohn- und Gehaltsempfänger ist. wie sich aus obigem ergibt, Eiserner Sparer mit einem Monatsdurchschnitt von 18 bi» 20 RM. Beteiligungsmöglichkeit am Eisernen Sparen ist noch gegeben; die besondere Belohnung besteht nach wie vor darin, daß dis eisern gesparten Teile des Arbeitslohnes frei von allen Reichssteuern und frei von allen Sozialversicherungen sind, und daß da, Eiserne Sparguthaben mit dem höchsten Zinssatz, der bei ein,Shrtg«r Kündigungsfrist üblich ist. v« «zinst wird. Dieser Zins- lab beträgt zur Zeit 3V« Prozent.
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Auszeichnung. Für Tapferkeit vor dem Feind wurden mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet Obergesreiter Hermann Rittmann (Calmbach a. E.) und Gefreiter Karl Schönthaler.
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Der Kurbetrieb ebbt so langsam ab, am 1. November wird auch das Badhctcl geschlossen. In Rücksicht aus den Lazarett- Letrieb unterhält die Staatl. Badverwaltung den Winter über eir kleines Konzertorchester, im übrigen werden unsere verwundeten Kameraden auch mit Sonderveranstaltnnge» betreut. In der abgelaufenen Woche hörte man ein Unterhaltungsund Abendkonzert. Besondere Anziehungskraft hatte das Tanzgastspiel des Württcmbergischen Staatstheaters am Samstag abend im Groszen Kursaal. Hier zeigte sich wieder die große tänzerische Linie in allen Schattierungen. Das gut besuchte Haus zollte den Darstellern starken Beifall. Am Sonntag nachmittag konzertierte in der Neuen Trinkhalle das Stadt. Orchester Pforzheim gemeinsam mit dem Kurorchester. Die Leitung hatte Hans Leger-Pforzheim. Als Solisten wirkten bekannte Theaterkräftc aus der Goldstadt mit. Hierüber gesonderter Bericht. Was man die Woche über im Film sah, ist bereits an dieser Stelle besprochen. Der Sonntagsverkehr bot das gewohnte Bild. ^ dl.
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Schneegänse aus der Durchreise. Wie alljährlich zur Herbstzeit, beehrte eine Schar „Wetterpropheten" unsere Stadt mit ihrem Besuch, der allerdings nur Per Distanz stattfand: ein Schwarm Schneegänse überflog nachmittags in südlicher Richtung Herrenalb. — Selbstverständlich sind diese „Schneegänse" Kraniche, die den Nordosten Europas von Oktober bis April mit dem wärmeren Süden vertauschen.
Pforzheim, 1. Nov. Allerheiligen war der Anlaß, die Gräber auf den Friedhöfen zu schmücken. In den Nachmittagsstunden setzte zu Fuß und mit der Straßenbahn ekn Massenverkehr nach den Friedhöfen ein, der erst mit Einbruch der Dämmerung abflaute. Die Gräber trugen teils reichen und teils bescheidenen Blumenschmuck. Der Krieg hat auch in dieser Beziehung rationiert. Einen erhabenen Eindruck machen die Gräber unserer gefallenen Helden im Schmuck frischer Herbstblumen. — Im benachbarten Ersingen wurde ein zehnjähriger Junge von einer defekten Zugmaschine, die sich beim Abschleppen losgelöst hatte, überfahren und getötet. Eine Frau, die ebenfalls am Wege stand, erlitt Verletzungen leich
terer Art. Ueber die Schuldfrage ist noch nichts bekannt. — Auf dem Platz der SA fand am Sonntag vormittag ein Kreisappell der NSDAP statt. Bei der Kundgebung sprach Innenminister Pslaumer. Dem Appell schloß sich ein Propa- > gandamarsch an. Nachmittags war kameradschaftliches Zusammensein in den verschiedenen Parteilokalen. — Psorzheimcr Künstlerinnen gaben im Lutherhaus ein'Konzert. dl
Nürtingen. (Todesfall.) Nach längerem schwerem Leiden starb in Wernau im 88. Lebensjahr Fabrikant Karl Fink- bciner, der Sängerkreisführer des Teck-Nenffen-Sängerkreises. Im Jahre 1940 erfolgte seine Ernennung zum Ehrenkreisführer. Ein sichtbares Vermächtnis von dem Verstorbenen ist das Karl Pfaff-Archiv, in mühevoller, zeitraubender Kleinarbeit herangereift, daß es als ein einheitlicher Bestandteil dem Silchermuseum in Schnait einverleibt werden konnte.
Tübingen. (Abffelehnter Ruf.) Der Ordinarius für Psychiatrie und Neurologie, Professor Dr. Hermann Hoff- mann, hat den an ihn ergangenen 'ehrenvollen Ruf an die Universität Leipzig abgelehnt. '
Eppingen i. B. (Mysteriöser Unglückssall.) In ihrer Wohnung wurden dieser Tage zwei ältere Eheleute bewußtlos aufgefunden. Während der herbeigerufene Arzt nach einiger Zeit den Mann wieder ins Leben zurückrufen konnte, war dieser Versuch bei der Frau ergebnislos. Der Grimd des eigenartigen'Unfalls bedarf noch der Klärung.
Ter Schöpfer -es Schiller-Nationalmuseums 85 Jahre
Marbach a.N., 31. Okt. Am 30. Oktober feierte einer der verdienstvollsten Männer Schwabens seinen 85. Geburtstag: Geheimrat Professor Dr. Otto von Güntter. Wenn sein Werk, das Schiller-Nationalmuseum in Marbach, längst zu einem Haus der schwäbischen Dichtung geworden ist, so hat der greise, aber körperlich und vor allem geistig immer noch außerordentlich rüstige Jubilar das Verdienst, dazu durch sein umsaffendes Wissen, seinen Sammeleifer, seine Liebe und sein großes Verständnis beigctragen zu haben. Es kennzeichnet die - Schaffenskraft Güntters am besten, daß er daneben immer wieder die Zeit zu eigenen Arbeiten fand. Besonders weite Verbreitung fand seine Volksausgabe von Schillers Gedichten und Dramen. Es hat an Ehrungen für das fruchtbare Schaffen des nun 85-Jährigen nicht gefehlt. Im Jahre 1934, als der Erweiterungsbau des Museums erstellt war, verlieh der Führer dem verdienstvollen Manne die große Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft und die Goethe-Medaille, die Tübinger pilosophische Fakultät die Würde eines Ehrendoktors. Die Stadt Marbach brachte ihre Dankbarkeit für den Schöpfer des Nationalmuscums durch die Ernennung zum Ehrenbürger zum Ausdruck und der Schwäbische Schillerverein ernannte ihn zu seinem Ehrenvorsitzenden.
Das Wohnungshilfswerk
Schaff««« vo« Behelfsheimen für Fliegeraefchadiate
Reichsorgcmisationsleiter Dr. Lei) veröffentlicht im „Angriff" einen Artikel, der sich ausführlich mit dem deutschen Wohnungshilfswerk befaßt. Dr. Ley stellte eingangs fest, daß bereits mit dem Bau der ersten Häuser begonnen ist und daß in der zweiten Oktoberhälfte die ersten fertiggestellten Behelfsheime bezogen wurden. Schon bis Ende dieses Jahres werde eine b e - trächtliche Anzahl Behelfsheime erstellt fein.
Im einzelnen führt Dr. Ley u. a. aus: „Nach der Statistik ist das Ausmaß der vernichteten Wohnräume, auf das gesamte Reich bezogen, auch heute noch verhältnismäßig unerheblich, so schmerzlich für den einzelnen luftkriegbetroffenen Volksgenossen der Verlust feiner Wohnung auch ist. Wir hatten in Großdeutsch, land vor dem Luftkrieg auf 89 Millionen Einwohner 92 Millionen Wohnräume, von denen etwa zwei Millionen Wohnräume (nicht Wohnungen) zerstört sind.
Mit dem vom Führer befohlenen deutschen Wohnungshilfswerk — ich möchte hier bekennen, daß die grundsätzliche Idee allein vom Führer stammt — wird es möglich sein, die aus den bombengeschädigten Gebieten evakuierten Volksgenossen allmählich wieder in ihre.Heimatgaue zurückzuführen. Die Rückführung des tzu Bürozwecken entfremdeten Wohnraumes habe ich bereits als Reichswohnungskommissar verordnet. Wir werden dadurch etwa 100 000 Wohnungen gewinnen. Alle im Bau befindlichen Neubauten werden, soweit die besonderen Umstände dies zulasten, fertiggestellt, was weitere 100 000 Wohnungen geben wird. Von dem von mir angeordneten Ausbau der Dachgeschosse verspreche ich mir einen großen Erfolg. Auf dem Wege über die behelfsmäßigen Wohnungen nach der Art der sogenannten Ncu- fertfchen Normnung wurden bisher über die Bauhöfe der DAF. 25 000 Wohnungen geschaffen. Die Aktion ist noch im Gange. Das Kernstück des deutschen Wohnungshilfswerkes bildet jedoch die Erstellung von
Behelfsheimen in Form der Wohnlauben,
-vie sie uns von den Schrebergärten her bekannt sind.
Die Wohnfläche der Behelfsheime umfaßt einen Raum von -twa 20 bis 22 Quadratmeter, der in Wohn- und Schlafraum unterteilt ist. In dem Wohnraum schlafen gleichzeitig die Eltern, wren Betten entweder übereinander in einer Bettnische angebracht sind oder als Klappbetten tagsüber hochgeklappt werden, -der in einer dritten Anordnung am Tage als Sitzsofa dienen Zn einem gesonderten Schlafraum sind die Kinderbetten, natürlich wereinandergestellt. Das ganze Häuschen wird durch einen Herd zcheizt. Um die räumliche Beschränktheit zu mildern, in der bei len gegebenen Verhältnissen nun einmal gebaut werden muß, -rhalt jedes Behelfsheim mindestens 200 Quadratmeter Garten
Es mangelt uns überall an Arbeitskräften. Deshalb muß »as deutsche Volk für die notwendige und entscheidende Aktion zur Kemeinlchakls. und Selbsthilfe
ausgerufen werde,» Die Bauelemente werden in Fabriken lr Form von Platten serienmäßig hergestellt. Diese Platte» werden im Montagebau an Hand von Vausibeln zusammengesetzt Jeder, auch der Ungelernte, kann das machen. Jeder erhält ein, Baukarte und damit die Erlaubnis zum Bauen, d« glaubhaft nachweist, daß er die Baustoffe hat oder sich irgendwi, beschossen kann.
Die Partei hilft im Rahmen ihrer Ausgaben, wo sie null kann, damit das Werk gelinge. Der Staat und die anderen Behörden übernehmen die Verwaltungsausgaben, vereinfachen all« gesetzlichen Vorschriften, erleichtern jede Baumahnahme, die zu einem Behelfsheim führen kann, geben die Baukarten
aus, die sowohl die baupolizeiliche Genehmigung darstellen, als zum Bezug von Baustoffen berechtigen, soweit solche beim Händler vorhanden sind. Die Behörde zahlt die Prämie von 1700 RM für jedes sertiggestellte Behelfsheim, Die Summe stellt etwa den Wert der Baustoffe dar. Die Prämie erhält selbstverständlich auch der, der eigene Baustoffe besitzt, oder sie aus den Trümmern der zerstörten Häuser herausholt.
Aus di» Frage: Wer darf bauen und wer soll bauen, ant». «ortet Dr, Ley: „Natürlich gehen di« bereits vom Luft
krieg Betroffenen allen anderen Jnlereyemen vor. qiel-- zu nötigt uns schon die Rücksicht auf di« Baustosflage. Soweit das Material darüber hinaus ausreicht, können auch Nichtluftkriegs- gefchädigte entsprechende Behelfsheims errichten Sie müssen diese allerdings für die Dauer des Krieges ode" des Notzustandes an Lustkriegsbetroffene abgeben solange sie nicht selbst vom Luftkrieg betroffen sind. Der Antrag auf Zuweisung eines Grundstückes wird bei der Gemeinde gestellt, wo das Behelfsheim erstehen soll. Die Behelfsheime gehen in das Eigentum des Bauherrn über, auch dann, wenn der Bauplatz nur pachtweise oder für eine bestimmte Zeit überlassen ist. Sind die Behelfsheime im Besitz von Betrieben, Gemeinden oder einer Vereinigung der öffentlichen Hand, so soll nach dem Wunsch des Führers das Behelfsheim tüchtigen und langjährigen Mitarbeitern oder verdienten Volksgenossen als Belohnung für ihre Treue und ihren Einsatz geschenkt werden
Das Reich bezahlt die Gesamtaktion.
Es bezahlt auf Grund der Baukarte und aus Grund der Bescheinigung des Bürgermeisters, daß das Behelfsheim der gewünschten und genehmigten Ausführung fertiggestellt ist, an den Bauherrn, ganz gleich, woher er die Baustoffe nahm, RM 1700, Damit dürften die Baustoffe reichlich abgegolten sein, sodaß der Bauherr nur seine Arbeitsleistung als Cigenbetrag aufzubringen hat.
Wer ein Behelfsheim bauen will, wendet sich an den Orts- ruppenleiter oder Bürgermeister, in dessen Bereiter dies vor at. Dort erhält er weitere Aufklärung.
Dr. Ley schließt seinen Artikel mit dem Mottkewort: „Man nutz das Unmögliche verlangen, um das Mögliche zu vollbringen!", und fährt dann fort: „Fanget anl Wir brechen den Terror »er Luftgangsterl In einiger Zeit sollen mindestens eine Million Hehelfsheime in Deutschland gebaut sein!"
Der Gauleiter als Gauwohnungskommiffar hat in Württemberg zunächst nur eine beschränkte Anzahl von Baukarten zur Verfügung. Es können daher vorerst nur wirklich Luftkriegsbetroffene mit der Zuteilung von Ballkarten rechnen.
Eine Versuchssiedlung ist in der Nähe von Stuttgart im Bau, an der verschiedene Bauweisen erprobt werden. Die Bauberechtigten, die Baukarten erhalten, können dort Ausbau und Bauweise keunenlernen. Den klimatischen und landschaftlichen Verhältnissen des Gaues Württemberg entsprechend, wird das Hans mit Steildach und Ziegeldeckung errichtet. In der Nähe der besonders luftkriegsbctroffcnen Orte werden die Behelfsheime in Bauweisen aus unbrennbarem Baustoff erstellt. Abweichungen von den normalen Plänen sind nicht möglich. Direkte Anträge an den Gan- wohnnngskommiffar find zwecklos. Zuständig sind in jedem Falle die Bürgermeister bzw. Ortsgruppenleiter am Banort. Mit Zuteilung von Baukarten können vorläufig mir die nach der Wohnraumlenkungsverordnung bevorrechtigten und begünstigten Familien oder solche mit mehreren Kindern rechnen. Die Wahl der Bauplätze muß zusammen mit den Bürgermeistern so erfolgen, daß im Anschluß an eine bestehende Bebauung so gebaut wird, daß geringstmögliche Aufwendungen für Wasser-Zu- und Ableitungen, Elektrizitätsversorgung und Wege entstehen.
Das vom Führer ins Leben gerufene und befohlene Deutsche Wohnungshilfswerk wird in Württemberg bald auch Linderung der Wohnungsnot für die Luftkriegsbetroffenen bringen. Sollte jemand, der diese Ausführungen liest nene Anregungen oder Verbesserungen Vorschlägen wollen, so möge er sich an den GauwohnungLkomw!'^'- gart-ds, Kriegsbergstratze 13, wenden