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Der Reichsmarschall im Süden «nd Westen de, Reiche»
In einer dreiwöchigen Inspetttonsreise durch Süd- und Westdeutschland und Teile der besetzten westgebieke bestchtigk« »eich,- marschall Göring die dort stationierten Einheiten der Luftwaffe. Lr überzeugte sich persönlich von dem Stand der Luftverteidigung. der Einsatzbereitschaft der Tag- «nd Nacht- lagdverbände der Schlagkraft der Ilakbatterien uud dem Aus- bildungsstand der Lrfatzformationen.
Gleichzeitig galt die Inspektionsreise, die der Reichsmarschall .umeist im Flugzeug zuriickgelegte, der Besichtigung zahlreicher Rüstungsbetriebe. In Flugzeug-. Motoren- und Werk- zeugmaschinenfabrikeir, ln Eisen- und Stahlwerken und auf Zechen und Hütten vergewisserte sich der Reichsmarschall im Gespräch mit Betriebssührern und Gefolgschastsmltgliedern von der Leistungsfähigkeit der Betriebe und der vorbildlichen Schaffenskraft der deutschen Rüstungsarbeiter und -Arbeiterinnen.
Längeren Aufenthalt nahm der Relchsmarschall tn bomben- geschädigtrn Städten, insbesondere im Ruhrgebiet, wo er nach Besprechungen mit den zuständigen Gauleitern und Reichs- vertsidigungskommissaren über weitere Notstandsarbsiten und Hilfsmaßnahmen persönliche Weisungen erteilte.
Kurz gesagt
Allgemeiner Spartag auch ln Finnland. Finnland beging am Sonntag den traditionellen Spartag. dem auch die gesamte finnische Presse ihre Leitaussätze widmete. Besonders wurde die Bedeutung des sreiwilligen Sparens als wichtiger Faktor für die erfolgreiche Fortsetzung des Kampfes um die Freiheit und Selbständigkeit In der gegenwärtigen Kriegszeit heroorgehoben.
Inönü: Da» Wichtigste ein starkes Herz. Am Freitag, am türkischen Nationalfeiertag, erklärte der türkische Staatspräsident Jnonü vor einer Militärparade, das Wichtigste für die Zukunft eines Volkes sei ein starkes Herz in einem entschlossenen Menschen. Wenn es gelte, zum Wähle des Volkes weitere Opfer zu bringen, werde sich niemand weigern, seine Pflicht zu tun. Die Republik Hab« alle Kräfte des Volkes an dessen eigene Interessen gebunden und den Frieden nach innen und außen gesichert.
Vereinigung zur Durchführung des Beveridgepiaues. In London wurde eine Vereinigung gegründet, die den Zweck hat, für die Durchführung des Beveridgeplanes einzutreten, da in der englischen Presse immer mehr Stimmen laut werden, die die Besorgnis des englischen Volkes vor der Nichteinhaltung der Re- aierungsoersvrechen. vor allem auf sozialpolitischem Gebiet, zum Ausdruck bringen.
Zu neuen wüsten Angriffen auf den nordirischen Premier- minister Brooke kam es, als er dem Parlament einen Gesetzent- wurs über die Erhöhung der Ministergehälter vorlegte. Die Zei- tung de Valeras bezeichnet? diesen Antrag als den skandalösesten, der je von einem.nordirischen Premier vorgelegt worden sei und beschuldigt Brooke des Schmuggels in großem Umfang. Es soll sich um Vieh handeln.
Washington gibt Verlust von 2000 Bombern zu. Nach Girier in Washington veröffentlichten offiziösen Chronik haben die Lust- wafsen Englands und der USA in den Monaten Mai bis Oktober bei ihren Angriffen auf das Reich und die besetzten Gebiete mehr als 2000 Flugzeuge verloren, von denen der größte Teil viermotorige Bomber waren.
Weitere Ausdehnung des Vergarbeiterstreik» l» den USA. Wie Reuter aus Washington meldet, weisen alle Zeichen aus eine weitere Ausdehnung des Streiks in den Kohlengebieten der USA hin, der durch erhöhte Lohnforderungen verursacht wurde. Man rechne mit einem völligen Stillstand der Betriebe. Am Samstag hätten nahezu 100 MO Bergleute gefeiert. Es wird befürchtet, daß auch die Eisenbahnarbeiter in den Streik treten werden.
Ultimatum Roosevell» an die streikenden Bergleute. Rooseoelt richtete am Samstag abend ein Ultimatum an die streikpnden Bergleute, meldet »Stockholms Tidningen" aus Newyork. Er fordert darin, daß die Bergleute den Lohnvorschlag des Kriegsarbeits- amtes annehmsn, andernfalls kündigt er strenge Maßnahmen an. Man vermutet, daß Roctzev-lt damit die Beschlagnahme der Kohlengruben meint.
Schieber htirgertchlet
Der Reichsführer ff, Reichsminister des Innern. Heinrich Himmler, gibt bekannt: Der Reichsdeutsche Albert Mehlhorn hat sich in übelster Weise als Schieber in den besetzten West- gsbieten betätigt. Er wurde als Volksschädling festgenommen und nach seiner Verurteilung zum Tode durch Erhängen hingerichtet.
Nese« Seiiiödegünjtiglms Ungerichtet
Der Bürgermeister August Barsch au» Gussow, Kreis Teltow, den der Volksgerichtshof wegen Feindbegünstigung zum Tode verurteilt hat, wurde hingerichtet.
Der 19jährige Bürgermeister Barsch hat bereits seit Jahren in seinem Amtszimmer den Londoner Rundsunk abgehört und die Volksgenossen au» seinem Dorf mit der Weitergabe von Falschmeldungen aufzuhetzen versucht. Er hat damit die Geschäfte der feindlichen Agitation besorgt und unter Mißbrauch seiner Stellung als Bürgermeister die moralische Krast der Heimat zu untergraben versucht.
veruMttze Leistung im Kriegseinsatz
A«fr«r de» Führer» zum ersten Krieg»ber«f»u»ettta«vf der deutschen Jugend
Zum Reichsberusswetttampf der deutschen Jugend, der am d-- » n erstmaligim Kriegs zur Durchführung gelangt, erließ der Führer nachfolgenden Aufruf: " v
Schaffende dentsche Jugend!
Unser Vorbild ist das Heldenknm des deutschen Soldaten und unsere Pflicht, diesem Heldentum im kriegseinsah -et Heimat würdig zu sein. Zum Sriegseinsah gehört die Leistung im Beruf. Schon Im Frieden war der berufliche Wettstreit für die schaffende deutsche Jugend der Ausdruck ihres Leistungswillens.
Heute rufe ich Such erneut zum Reichsberufswettkamps auf. Erhärtet durch Eure Tat am Arbätsplah da» Treuebekenn t- nls zu unseren Soldaten. Den Kampf an der Front führen die Tapfersten, der Kamps im Beruf soll uns die Tüchtigsten sichtbar machen und sie dnrch Ausbildung und Begabtenförderung Zur Führung bringen. Euer Einsatz im Reichsberufswettkamps sei ein Beweis für Euren unerschütterlichen Glauben an den Sieg.
gez. Adolf Hitler.
Zum Tag der Wehrertüchiigung richtete der Führer im Namen der Front an di« Hitlerjugend den Appell, im schwersten Schicksalskampfe auch fernerhin ihre höchste Aufgabe darin zu sehen, der kämpfenden Trupps den besten soldatischen Nachwuchs zuzusühren. Heute ruft der Führer die deutsche Jugend zueinem freiwilligen beruflichen Wettkampf am Ar- beitsplatz auf.
Mit der soldatischen Ertüchtigung.in der Heimat und der höch
sten Pflichterfüllung im Beruf verweist der Führer erneut auf »X wichtigsten Aufgaben der Jugenderziehung im Kriege.
Die vormilitärische Ertüchtigung und die Leistungssteigerung am Arbeitsplatz bilden daher das Kernstück des Kriegseinsatzes der Hitlerjugend.
Die in der nationalsozialistischen Jugendorganisation geleistete Erziehung festigt in Millionen Jungen und Mädeln die berufliche Strebsamkeit und Arbeitsfreude. Sie sind täglich bemüht, durch Ausbildung. Fleiß und Arbeitsdisziplin das Leistungsvermögen der deutschen Kriegsproduktion zu steigern. Der beste Jugendschutz der Welt, die zusätzliche soziale Betreuung der Deutschen Arbeits- front und des Reichsnährstandes sind Gewähr dafür, daß auch unter den Belastungen des Krieges Gesundheit und Leistungsfähigkeit der schaffenden'Jugend erhalten bleiben.
Nach dem Willen des Führers soll diese Jugend in einem beruflichen Wettkampf den Wasfentaten der deutschen Soldaten nacheifern. Der Aufruf Adolf Hitlers zur freiwilligen Teilnahme am Kriegsberufswettkampf wird bei der Jugend bereite und stolze Herzen finden. Die Jugend liebt den Wettkampf, und als Clement der neuen Erziehung ist er der Ausdruck ihres Leistungswillens.
Schon vor dem Kriege war der Reichsberufswettkamps das Symbol der nationalsozialistischen Jugend. Im fünften Jahr unse- res Freiheilskampses wird der Sriegsberufswettkamps den Beweis erbringen, daß an ihren Arbeitsplätzen die deutsche Jugend Wehr nnd Waffen steigert, stärkt und in ihrer Gemeinschaft eine sichtbare Rangordnung der Tüchtigsten verwirklich».
Die Auftönde in England
Äkrückgekehrte Interniert« berichten — Das einfache englische Volk kriegsmüde und unterernährt -
Ein Vertreter des Deutschen Nachrichten-Büros hatte Gelegenheit, sich mit einem Teil der in diesen Tagen aus England zurückgekehrten, ausgetauschten Internierten zu unterhalten, unter denen sich verwundete Soldaten, Kapitäne und Seeleute deutscher Handelsschiffe und auch einige Frauen befanden. Die Soldaten und Internierten dieser Austauschgruppe haben auf Grund ihrer Beobachtungen zahlreiche Eindrücke sammeln und sich durch Unterhaltungen mit dem Bewachungspersonal und der Bevölkerung der Jnternierungsorte ein aufschlußreiches Bild vom britischen Alltag machen können. Ihre Feststellungen ergänzen und bestätigen die Auffassung, daß das Bild der wahren Lage in England sich wesentlich von dem unterscheidet, das die britische Agitation zu entwerfen sich täglich bemüht.
So berichten z. B. die Heimkehrer über die Stimmung in England, daß do/t große Enttäuschung über die lange Dauer des Krieges herrsche, an dessen Beendigung im Jahre 1943 man dort lange Zeit glaubte. Di« Engländer, ebenso wie die Kanadier, seien ausgesprochen krieg^smüi> e. Auch die oft zutage getretenen Gegensätze zwischen Briten und Amerikanern werden von den Rückkehrern bestätigt Es bestehe In England ein ausgesprochener Haß auf die Amerikaner. Vor einigen Wochen wurden mehrere tausend Neger aus den USA In England gelandet. Ihr Auftreten habe Helle Empörung ausgelöst. Die Haltung der Amerikaner sei, wie sich dis Zurückgekehrten drastisch ausdrückten, überhaupt „schweinemäßig" Unter ihnen gebe es zahlreiche ausgesprochene Gangstertypen, die sich Lustmorde und ähnliche Verbrechen zuschulden kommen ließen und deren Aburteilung durch die amerikanischen Gerichte in England als unzureichend empfunden würde. Allgemein wurde über die schlechte Ernährung geklagt, die nicht nur in den Lagern Unwillen, sondern auch bei der Bevölkerung wachsende ernste Sorge hervorgerufen habe. Die Tuberkulose habe unter dem Einfluß der schwierigen Ernährungsverhältnisse eine gefahrdrohende weite Verbreitung gefunden.
Zu den meist erörterten Themen der Kriegführung gehöre außerdem die im englischen Publikum als mehr problematisch empfundene Frage der Terrorangriffe und die wachsende Furcht vor einer deutschen Vergeltung.
Besonders interessante und bemerkenswerte Wahrnehmungen konnten die Zurückgekehrten über die Einstellung der englischen Bevölkerung zu den sozialen Fragen in Gegenwart und Zukunft machen. Sie berichteten übereinstimmend über das außerordentliche Interesse, das der einfache Mann in England den sozialistischen Leistungen und Einrichtungen Deutschlands entgegenbringt,>die in so krassem Gegensatz zu den Elendsverhältnissen unter den breiten Arbeitermassen Englands stehen. Di« Internierten sind zum Beispiel regelmäßig nach den Einrichtungen der Deutschen Arbeitsfront, nach der KDF-Organi- lation, nach der Bezahlung des Urlaubs und anderen, den Engländern unbekannten sozialen Regelungen gefragt worden. Einer der Rückwanderer erzählte packend, wie er während, seiner Fahrten zum Hospital immer wieder Straßen armseliger Arbeiterquartiere durchqueren mußte, in denen die Menschen In Lumpen gekleidet und halb verhungert dahinlsben, während die englischen Zeitungen von der „Befreiung der Menschheit" durch den Krieg der Plükokraten faseln.
Auch die Judenfrage beschäftigt das einfache englische Volk außerordentlich stark. Tiefe Erbitterung herrscht über die
rücksichtslose Art, mit der die Juden am Krieg verdienen. Der ganze britische Mittelstand stellt empört fest, daß dis großen jüdischen Unternehmungen systematisch kleine Geschäftsleute vernichten. Ein Zivilinternierter, der sehr viel mit englischen Soldaten bei seinem längeren Aufenthalt, in Hospitälern in Berührung kam, erklärte u. ä-, daß er im Laufe der Zeit mindestens 800 englische Soldaten gerade über ihre Meinung über die Juden befragt habe. Sie hätten alle auf die Juden geschimpft, sie waren erbost über die Bevorzugung. die den Juden überall In England zuteil wird, über dis Rechte die sie sich anmaßen und die enormen Gewinne, die sie aus der Kriegswirtschaft ziehen. Die gleiche Einstellung herrsche bei den USA-Soldaten. soweit diese aus den Farmgebieten des mittleren Westens kommen. Sie äußern ebenso wie die englischen Soldaten die Befürchtung, daß sich der Jude den nach dem Krieg sicher kommenden wirtschaftlichen Zusammenbruch in England und den USA zunutze machen werde. Die Mehrzahl der englischen Sol- daten stellte In' diesem Zufammenhanq immer wieder die Frage: „Farmen kämpft England eigentlich? Doch für nie- Mand anders als für Juden und Kapitalisten!"
r««a« Partisanen bewaffne»
Ambrosios Verriikerkätigkeik auf dem Balkan
Di« Republikanische Korrespondenz erbringt jetzt den Nachweis, daß General Ambrosio bereits während seiner Zeit als Oberbefehlshaber der 2. italienischen Armee für den Balkan seine verräterische Tätigkeit begonnen hat. Ambrosio, der zum Chef des Generalstabes Badoglios ernannt worden war, verhinderte damals entgegen dem ausdrücklichen Befehl des Duce jede aktive Kampsführung gegen die kommunistischen Partisanenbanden auf dem Balkan und ermöglichte dadurch die Bewaffnung und Aufstellung von 20 000 Partisanen. General Ambrosio scheute sich nicht, in seinem Hauptquartier in Susak mit Vertretern der jugoslawischen Londoner Emigranten-Regierung zu verhandeln und empfing u. a. den Hauptagenten, den ehemaligen serbischen Abgeordneten - I e v i d o o i c, ferner den Anführer der serbischen Partisanenbanden in Bosnien und der Herzogowina, Trtfunootc, sowie weiter einen milder kommunistischen Agitation beauftragten griechisch-katholischen Popen. Andere Agenten erhielten von Ambrosio Waffen, Verpflegung undAus- weiste, mit denen sie in den von den Italienern besetzten Balkan- gebleten ungehindert Hetzen, wühlen und morden konnten.
General Roatta, der Nachfolger Ambrosios, der gleichfalls mit Badoglio geflüchtet ist, setzte aus dem Balkan die verräterische Tätigkeit Ambrosios weiter fort und erteilte dem Agenten der jugoslawischen Cmigrantenregierung, Jevidovic, weitgehende Vollmachten. In der gleichen Zeit entsandte, wie die Republikanische Korrespondenz meldet, General Ambrosio den General Castel- sano ins Hauptquartier der Partisanenbanden zu direkten Verhandlungen mit dem General M i h a i l o w i ts ch. Es handelt sich um den gleichen General Castellano, der dann später im Auftrag« Badoglios die Kapitulation im Hauptquartier des Generals Eisen» hower Unterzeichnete,
Der Schauspieler Robert Stampa genannt Dorsay wurde wegen fortgesetzter reichsfeindlicher Tätigkeit im Zusammenhang mit schwerster Zersetzung der deutschen Wehrkraft zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde bereits vollstreckt.
Wege -es Lebens
Roman vor» RKIRVRId LIRk ff» . Novvriakt dx vr, -Vrtdur vom Dorp,
18. Fortsetzung.
„Ha, ha, ha!" lachte Walter. „Dann ist es Ihnen ja genau so wie mir ergangen. Sie halben sich den Bock wohl ebenfalls zu lange angeschaut."
„Ach was!" schüttelte Quandt ärgerlich den Kops. „Das ging alles so überraschend schnell."
„Sie haben aber schlecht getroffen, Herr Quandt."
,Hch-weiß", gab -er Schütze mit trostloser Miene zu. „In meiner Wut habe ich dreimal hinter der Hundetöle hergeknallt. Ob ihn eines der Geschosse ereilt hat, konnte ich nicht einmal seststellen."
„Getroffen halben Sie ihn schon. Sie schossen ihn meid wund, denn das Eingeweide hing heraus. Da drüben liegt er. Ich habe ihn durch einen raschen Schrotschuß erledigt Es ist der Schäferhund, der auch mir den Bock vergrämte."
„Gott sei Dank, daß das Biest hin ist!"
,„Ja", nickte Walter, „so lange sich ein derartiger Wild- rnörder hier um den Eulenkogel herumtreibt, ist es um Pirsch und Ansitz schlecht bestellt. Aber Sie sagten, der Kogelbock hätte Ihnen fchußgerecht gestanden. Von welcher Seite kam er denn?"
..Aus der Nachbarjagd natürlich! Er überlies den Kogelweg und kam im Stechschritt vor mir her. Keine dreißig Gänge entfernt, „erhoffte er. Eben wollte ich abdrllcken, da kam der wildernde Hund herangehechelt, und der Bock sprang mit großen Fluchten ab. Würde der Bock durch nichts gestört worden sein, er wäre Ihnen wieder gekommen."
Er schsug sich, immer noch innerlich erregt, mit der Faust vor die Stirn.
„So nahe, beinahe griffbereit, stand er vor mir. Nie und nimmer hätte ich vorbeigeschossen. Aber ich hatte ja noch nicht einmal richtig gezielt. Man will doch so ein gutes Stück-
'b v-vs-c schießen. Hinter Sem Köter ziellos her
zuknallen, das war mir egal. Mochte der schlecht oder gut getroffen werden."
Walter schüttelte den Kops.
„Eigentlich soll man auch aus einen wildernden Hund nur schießen, wenn man ssenes Schusses sicher ist. Der Hund kann doch nichts dafür, wie er geartet ist. Er folgt seinem Triebe Namentlich in so einem Schäferhunde steckt noch das alte, ererbte WolsSblut. Wenn dieses ererbte Blut nicht durch eine gute Erziehung eingedämmt wird, kommt es immer wieder einmal zum Durchbruch. Auch dieser Hund ist durch die Ver schuldung eines Menschen, seines Herrn, dazu gekommen ein blutgieriger Wildreißer zu werden. Er hat keine Erziehung gehabt. Wer nicht in der Lage dazu ist. einen Hund richtig zu erziehen, der soll sich auch nicht einen vterbeinigei- Gefährten halten. Das arme Tier muß hernach dafür büßen Und weil auch ein Hund Gefühl hat, wie wir und jede Krea tnr, so sollen wir Jäger danach trachten, daß wir. falls wir den Drückefinger auf ihn krumm machen müssen, auch so zr treffen, datz das Tier gleich erledigt ist. Ich begreife Ihren Aerger recht gut, und es ist zu verzeihen, daß Sie in Ihrer Verzweiflung und Wut hinter dem Störenfried wahllos her knallten. Es würde mir — und bestimmt auch Ihnen — hernach aber leid getan haben, wenn wir mit -er Ueberzeugung hier hätten fortgehen müssen, daß das Tier mit zerschossenem Bauche irgendwo läge und unter grimmigen Schmerzen aut sein Verenden wartete. Nicht wahr. Sie geben mrr doch recht?"
Quandt warf sich die Repetierbüchse, die er noch immer in den Händen hielt, über die Schulter.
„Ja, Sie haben recht. Ich war nur zu ärgerlich und erregt. Ich bin überhaupt unglücklich, daß ich diese wunderbare Gelegenheit verpatzt habe. Das war einmal und kommt nicht wieder."
„Wer wird denn so mutlos sein? Vielleich: bietet sich schon bald wieder die Gelegenheit. Ein Jäger darf nie die Hoffnung 'aufgeben, und wenn es einmal nicht glückt, denkt man: „Na, dann ein anderesmal!" — Aber wir dürfen jetzt in aller Seelenruhe den Heimweg antreten, denn hier gibt es kür heute nichts mehr zu suchen. Wenn cs Ihnen recht ist, machen wir den kleinen Umweg an Stvllmanvs Klee vorbei. Da
war dieser Tage ein Wilddieb an der Arbeit. Wenn wir dort sind, haben wir noch Büchsenlicht. .Wer weiß, ob der Mann das nicht heute ausnützt? Der weiß doch gewiß, daß die Jäger auf der Hühnersuche sind und sich daher nicht an ienen Kleebreiten aufhalten."
„Wenn wir einen Wilderer überraschen könnten" erwiderte Ouayöt, der sich seine Stummelpfeife in Brand setzte, .wäre ich mit meinem Schicksal versöhnt. Denn das würde mir ebenso lieb sein, als wenn ich den Kogelbock aus die Decke gelegt hätte" »
Als sie eine halbe Stunde gegangen ivaren, kam ihnen f einem Nebenwege eine Reiterin entgeg-engetrabt. Walter 'am rote Backen, denn er erkannte Jrtne Wcdenkämper. Neben den Jägern zügelte sie ihren Braunen und streckte alter vom Pferde herab die Rechte entgegen. H
„Sie wollten mir doch wieder Nachricht zukommen lassen ^ ste Walter nach der ersten Begrüßung. Er sprach in leisem »,e so daß der weiter zurückstehende Quandt ihn nicht ver»' hen konnte. „Es tut Ihnen doch nicht leid, daß Sie mir s versprachen?"
Eine Purpurwclle flog über ihr Gesicht. , . ^
Etwas Schönes bereue ich nie, Herr Wolsbach. Es ivar aüdervoll da oben am Kogelwege. Ich habe nur gedacht^
> unser Zusammensein nicht falsch ausgelegt werden könnte, och das ist ja Unsinn. Gewiß, ich schreibe Ihnen/ '
Ste besann sich einen Augenblick.
„Ach, wozu erst schreiben", fuhr sie fort. „Haben Siemor >n Zeit? Ich würde zur gleichen Stunde, wie neulich, am ogelwege sein. Oder soll ich zu Fuß kommen? Dann könn- n wir uns ja hier in der Nähe treffen, und wir brauchte»
^.J^kommen S'ie zu Fuß", bat er. „Ich werde diesmal
"Ein^Händedruck"'. . ein grüßendes Nicken zu Quandt nüber, und Vagabund setzte zum Galopp an.
Der quecksilbrige Quandt war Feuer und Flamme.
„Wo haben Sie denn die anfgegabelt?" fragte er begei -rt "Das ist ja ein entzückendes Mädel. Gibt es so was rch in unseren Bergen? Scheint übrigens was ganz Vor-