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Z0. Oktober 1S4Z

Gedenktage: 1741: Die Malerin Angelika Kauffmann geb. 1858: Der Schillerfvrscher Otto o. Günther in Stuttgart qeb. 1864: Wiener Friede: Dänemark tritt Schleswig-Holstein und Lauenburg an Oesterreich und »Preußen ab 1868: Der Maler Angela Jank geb. 1882: Der Generalfeldmarschall Günther v Kluge geb. 1910: Henri Dunant, der Begrün­der des Roten Kreuzes, gestorben. 1938: Fertigstellung des Mittellandkanals.

November dar ist der Sturm-, der Wind- und der Nsbel- monat, wie ihn der Bolksmund benennt. Von unseren Vorfahren wurde er Nebelung genannt, während er bei den a^sen Römern seinen Namen davon hatte, daß er der neunte Monat war.

Im November trägt die Natur ihr unscheinbarstes Kleid. Der Monat ist der unfreundlichste und sonnenloseste Abschnitt des gan­zen Jahres. Voller Melancholie, grämlich und düster, meist mit Regenschauern und Nebeln und oft auch schon mit Schnee und Kälte zieht er herauf. Stellen sich noch einig« milde, still-sonnige Tage ein, so kann man das zur Ausnahme rechnen. Längst haben die Vögel aufgehört ihr Lied zu singen; nur vereinzelt hört man die heiseren Schreie der Krähen. Mehr und mehr löst der Spätherbst die Farbensymphonie des Oktober ab. Die letzte Pracht der sich verfärbenden Blätter an den Sträuchern und Bäumen wird vom Novemberwind grausam zerzaust und zerstört. Im Walde aller­dings ist's- nicht einsam. Dort nimmt d:e Jagd auf allerhand Ge­tier ihren Fortgang. Bringt der November um seine Mitte herum klar« Nächte, so gibt er uns Gelegenheit, Sternschnuppenschwärme, die sogenannten Leoniden, zu beobachten.

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Der Bauer kennt folgende Novemberregeln:Im November viel Naß / auf den Wiesen viel Gras "November trocken und klar / bringt wenig Segen fürs nächst« Jahr." Nur Regen und Frost dürfen im November nicht zusammen austreten, denn:Wenn der November regnet und frostet dies meist der Saat das Leben kostet."Wenn im November die Blumen blühen neu / dauert der Winter bis zum Mai."An Martin! Sonnenschein / tritt «in kalter Winter ein."Kathrinerstchnee / tut dem Kohl und den Samen weh."

Aller Ankans llt mmr

Dieses Sprichwort kann aus niemanden berechtigter angc- wendet werden als auf den Sparer. Viele Millionen Deut,che Lnd seit vielen Jahren eifrige Sparer und haben den Segen des Sparens am eigenen Erleben kennengelerttt. so daß >re niemals mehr von dieser Tugend lassen werden, sie wißen, daß die Sparsamkeit der Grundpfeiler eines jeden Erfolges ist. Es gibt aber auch viele, die immer wieder den guten Vor,atz haben, zu sparen, aber sehr schnell Nachlassen, weil sie nicht durchhalten können. Das sind diejenigen, die. den Pfennig ver­achten. die da glaube», das Sparen muße nun gleich im Ge­schwindschritt gehen, die meinen, es hätte keinen Zweck, da- Geld groschenweise zurückzulegen. Sie nehmen sich Sparbetrage vor. die sie auf die Dauer nicht ausbringen können, um dann ganz zu erlahmen. Wie bei jeder Sache aber ist es sur den Anfänger wichtig, klein anzufangen. Auch hier heißt es: Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Das Jugendsparen m den Schulen und in der HI. verdient die größte Unterstützung. Wer den Ansang überwunden hat. gewinnt bald Lust und wird sich die größte Mühe geben, nach und nach die Spargroschen so zu steigern, bis die Grenze der eigenen Sparsahigkelt erreicht Ist. Für wankelmütige Sparer ist das Eiserne Sparen das beite Erziehungsmittel. Der Sparbetrag kommt dem Sparer gar nicht erst in die Hände, und bald wird er mit fteudigem Er­staunen feststellen, wie schnell doch ein kleines Vermögen sich ansammelt. Wer so mit steter Ausdauer Mennig >>m Pfennig Groschen um Groschen oder Mark um Mark zurncklegt, wird bald aus kleinen Anfängen heraus sich E kleines Vermögen erspart haben, das ihm das Gefühl der Sicherheit und Freude verschafft und ihm auch die Möglichkeit gibt, spater emmal be­isondere Wünsche zu erfüllen, die ohne Spar,amkeit unerreich ibar bleiben.

BeMMUWeiien W werdende Mütter .

Verbraucherinnen, die im Besitze einer gültigen Zusah- kleiderkarte für werdende Mütter sind, können bekanntlich auch auf ihre gewöhnlichen Kleiderkarten weiterhin Spinn­stoffwaren beziehen. Sie können mithin auch jetzk noch auf Bezugsabschnitte der Dritten Reichskleiderkarte einen Win­termantel oder entsprechenden Oberstoff kaufen, nicht aber auf Bezugsabschnitte der'Vierten Reichskleiderkarte, denn bekanntlich durften schon vor dem Inkrafttreten der Anord­nung über die Verkaufssperre Wintermäntel und Winter­mantelstoffe aus die Vierte Reichskleiderkarte nicht abgege­ben und bezogen werden. Sind allerdings aus der Dritten Meichskleiderkarte nicht mehr genügend Bezugsabschnitte vorhanden, so ist ein Wintermantelkauf auf Punkte auch für Inhaberinnen der Zusatzkleiderkarte für werdende Müt­ter nicht möglich. Sonst kann, da bis auf die eben erwähnte Ausnahme laut Anordnung I der Reichsstelle für Kleidung und verwandte Gebiete vom 21. Dezember 1942 die neben­einander geltenden Kleiderkarten einschl. der Zusatzkleider­barten in Verbindung miteinander zuw Warenbezug ver­wendet werden können, auch die Zusatzkleiderkarte für wer­bende Mütter zum Beispiel mit der Vierte» R-ichskleider- barte kombiniert werden. In diesem Zusammenhang weist die Textilzeitung darauf hin, daß eine Kombination derZu- Zusatzkleiderkarte für Trauerkleidung mit den dazugehö­rigen Kleiderkarten nicht möglich ist, und daß nur hinsicht­lich der Trauerstrümpfe von diesem Grundsatz abgewichen werden kann, h. h. gegen Punkte der Zusatzkleiderkarte für Trauerkleidung unter gi ichzeitiger Abtrennung eines fäl­ligen Bezugsausweises der gewöhnlichen Kleiderkarte schwarze Strümvfe abgegeben werden können.

DI« Lagerinannschaftssiihrer für di- KLV.-Lager werden durch die Schüler der Klassen 6 bi» 8, der höheren Schulen und der Klasse 6 der Mittelschulen bestellt, soweit nicht Einsatz als Luftwasfenhelfer besteht. Bor dem Einsatz werden dis Lagermannschaftsführcr in einer KLB - Schul« auf ihre Ausgaben vorbereitet. Um aber auch den erforderlichen Schulunterricht für sie zu gewährleisten, wird während des Einsatzes die notwendige Zeit zur schulischen Fortbildung gegeben. Der Reichs- «rziehungsminister hat darüber hinaus jetzt angeoronet, daß di» Lager­mannschaftsführer künftig nur für drei Monate eingesetzt und dann wieder abgelöst werden. Ferner besteht die Möglichkeit, daß wahrend des Einsatzes die Lagermannschaftssührer von der Hcimatschnle regttmaßia Schulaufgaben übersandt erhalten. Die' Heimatschule hat dann auch ftmter dafür zu sorgen, daß etwaige Unterrichtslückcn ausgeglichen werden.

Die Sorgfaltspslicht de» Fußgängers. Ein Dreher, der morgens früh zur Arbeitsstelle eilte, stolperte über eine Wasserrohrklappe, die etwa Kve« Zentimeter über den Bürgersteig ragte. Der Mann verletzte sich an den Knien, so daß er einige Wochen arbeitsunfähig blieb. Er erhob Klag- gegen die Hansestadt Köln auf Zahlung von 300 RM. Schadenersatz und beantragt«, ihm das Armenrecht zu gewähren. Das Gericht lehnt« diese» Antrag ab. Unebenheiten der Straße könnten zum mindesten heute nicht als haftungsbegründende Gefährdung de» Verkehrs angest-'.n werden. ES geb« nicht an, daß die großer« Gefährdung des Verkehrs infolx. der Verdunkelung dem Beklagien aufgebürdet werde. Der Fußgänger müsse vielmehr jetzt eine entsprechend größere Vorsicht übe» und sonst den Schaden auf Grund eigenen Verschuldens selbst trage».

Steckt etwas im Briefkasten? An den meisten Wohnungs- türen befindet sich ein Briefkasten oder Briefeinwurf. Er'ist zn allgemeiner Benutzung da, wenn der Wohnungsinhaber abwesend ist. Nur schade, wenn dieser nach seiner Rückkehr nicht nach dem Briefkasten sieht, so daß ein Schreiben oft mehrere Tage darin schlummert. Das kann unangenehme Folgen haben. Erst- jüngst war ich Zeuge einer Auseinander­setzung auf dem Gericht, weil das behördliche Schreiben zu spät entdeckt und eine wichtige Zeit verpaßt worden war. Aber auch Großmutter wird von nun an gewiß täglich nach dem Briefkasten sehen, nachdem sie gestern ausgerechnet ab­wesend war, als ihre Leiden Kinder für zwei Stunden kamen, sie zu besuchen.Ja, aber, wir haben doch eine Karte ge­schrieben... ja sieh doch! sie steckt noch im Briefkasten... seit gestern!" Darum: Achtet auf den Inhalt des Briefkastens,' auch wenn er zumeist leer istl

Herbstfest im NSV-Kindergarten Herrenalb am 27. Okt. Freude-den Kindern und Müttern zu machen und den Müt­tern gleichzeitig einen Einblick in die Kindergartenarbeit zn geben, lag der Einladung vonTante Eugenie" zum Herbstfest im NSV-Kindergarten zugrunde! Fein wars! So festlich war der Raum geschmückt. Buntes Laub um Säulen gewunden, ein riesengroßer Kranz aus buntem Herbstlaub mit fein ab­gestimmten Bändern und im verdunkelten RaumHerbst­geister" aus Rüben! Auftakt gab ein kleiner Festzug der Kin­der mit herzigen Laternchen und dem Lied:Kommt der liebe Herbst ins Land". Im Ganzen galt von dem Festnach­mittag: in der Kürze liegt die Würze! Den Abschluß nach den Ringelreihen und sonstigen Freispielen bildete das Kasperl­theater, welches von den Kindern stürmisch begrüßt wurde und lebhaften Widerhall fand. Zum Schluß konnten in die kleinen Hände poch Aepfel und Nüsse und eine gebastelte Kleinigkeit gelegt werden! Strahlende Kinder und dankbare Mütter gingen nach Hause.

Göppingen. (Todesfall.) Im Alter von erst 59 Jahren starb Plötzlich der weithin bekannte Gutspächter des Waldeckhofes bei Göpppmgen, Wilhelm Hahn, der sich um die Tierzucht im Kreise Göppingen sehr verdient gemacht hat. Als Ge­schäftsführer des Tierzuchtvereins Göppingen war er veson- ders fördernd tätig in den Viehzuchtvereinen Göppirg.-n, Kirchheim und Geislingen sowie im Schwäb. Fleckviehzuchtver­band Ulm.

Ulm. (Drückeberger haben keinen Platz mehr.) Wenn en arbeitsfähiger junger Mensch glaubt, sich in der beatmen Kriegszeit entgegen den Bestimmungen über den Arbeitsein­satz ungestraft von der Arbeit drücken zu können, so wird er eines Besseren belehrt werden. Das mußte auch eine 28 Jah:e alte ledige Arbeiterin verspüren, die eine ihr vom Arbeitsamt zugewiesene Arbeitsstelle in einer Maschinenfabrik nicht un- trat, sondern sich dem Müßiggang hingab. Das Amtsgericht verurteilte sie zu zwei Monaten Gefängnis, wobei nur ihre bisherige Straflosigkeit sie vor höherer Strafe schützte.

St. Blasien (Schw.) (Tod durch Kohlenoxhdgase.) Beim Entfernen von Ruß aus einem Kamin atmete der 16 Jahre alt. Kaminfegerlehrling Fritz Hotzel aus Hausbach giftige Ofengase ein, weil vermutlich der Rauchabzug ungenügend war. Der junge Mann wurde tot aufgefunden.

Stockach. (Zwischen Lastwagen und Anhänger erdrückt.) Beim Ankuppeln eines Anhängers an ein Lastauto geriet ein 39 Jahre alter Beifahrer aus Gaggenau durch eigene Schuld zwischen die beiden Fahrzeuge und wurde so schwer verletzt, daß er bald darauf starb.

Paketbeförderung vorübergehend gesperrt

Eine der wichtigsten Aufgaben der Deutschen Reichsbahn ist gegenwärtig die Sicherung der KartoffelveTsorgung für den kommenden Winter. Diese Aufgabe beansprucht unsere Güter­wagen in stärkstem Maße. Weniger wichtige Transportauf- laben müssen daher vorübergehend zurückstehen. Aus diesem Grunde werden für wenige Tage und zwar bis zum 6. November einschließlich von der Reichspost keine Pakete zur Beförderung angenommen. Dagegen werden Päckchen auch während dieser Sperre befördert.

Der tödliche Steimvurf

Auf dem Heimweg von der Schule gerieten zwei Jungen aus Biebern (Odenwald) in Streit, in dessen Verlauf der eine einen Stein aufhob und dem anderen an den Kopf warf. Der Getroffene schleppte sich nach Hause und legte sich ins Bett. Vermutlich führte eine innere Verblutung alsbald seinen Tod herbei.

Der Igel im Katzennest

In einem Gehöft in Großkühnen hat die Familie Zu­wachs bekommen, denn nicht weniger als fünf junge Stachel­tiere lagen im Nest. Aber auf einmal warn es nur noch vier. Ein Igel ivar plötzlich verschwunden. Die Frage tauchte auf, ob Wohl das Ehepaar Igel mit Nahrungssorgen zu kämpfen gehabt habe, da entdeckte man den Igel im Nest der Kätzin. die ebenfalls Junge bekommen hatte. Da liegt nun das kleine Stacheltier neben den jungen Katzen, und wie diese verlangt er auch die Mutterbrust, die ihm nicht verweigert wird. Bis­weilen aber scheint die Kätzin doch mit dem Pflegekind nicht recht zufrieden zu sein, da sie es des öfteren aus dem Nest herauswirft. Immer aber krabbelt der stachlige Bursche wie­der hinein, um ebenso oft wieder ausgenommen zn werden.

Tödliche Unfälle

Aus Baden, 28. Okt. Ein 39 Jahre alter Mann aus Riß­torf bei Stockach kam beim Ankoppeln eines Anhängers zwi­schen diesen und den Lastwagen. Die Verletzungen waren so schwer, daß nach kurzer Zeit der Tod eintrat. Der 16 Jahr- alte Jagdlehrling Frank aus Hünfeld verunglückte ans dem Anstand im LaMenschwarzer Revier tödlich. Das Gewehr ent­lud sich und die Schrotladung drang dem Lehrling in die linke Brustseite. An der schweren Verletzung ist der Junge bald darauf gestorben.

Das leidige Nebeneinanderfahren

In Bad Reichenhall fuhren zwei Radfahrerinnen in an­geregter Unterhaltung nebeneinander stadtauswärts und ach­teten nicht auf den Verkehr. Als sie von einer Zugmaschine mit Anhänger überholt wurden, geriet die links fahrende Rad­fahrerin an den Anhänger, kam zu Fall und blieb schwer­verletzt auf der Straße liegen. Der Unfall zeigt wieder, daß das Nebeneinanderfahren von Radfahrern große Gefahren in sich birgt.

Angefrorenes Gemüse

Wie man größerem Schaben borbeugt

NSG. Bei aller Vorsicht ist es oft nicht zu vermeiden, daß dieses oder jenes Gemüse bei Frühfrost Schaden leidet. Solches Gemüse muß möglichst schnell verbraucht werden, da es sehr leicht verdirbt. Muß es aber doch gelagert werden, so darf die Temperatur des Lagerraums Null Grad nur wenig über­steigen, damit das Auftauen des Gemüses möglichst hinaus­geschoben Wird. Beim Lagern darf angefrorenes Gemüse auch nicht etwa auf einen Haufen geschüttet werden. In diesem Fall würde sich Wärme entwickeln und das Gemüse auftauen. Durch die feuchte Wärme begünstigt, würden Fäulnisbakterien und Gärungserreger ihre Tätigkeit beginnen, das Gemüse würde faulen. Es muß also 'so flach wie möglich gelaffert werden, damit die entstehende Feuchtigkeit leicht verdunsten kann. Ueberdies ist eine ständige Kontrolle des angefrorenen Gemüses erforderlich. Weich und faulig werdende Teile müssen sofort entfernt werden.

Andererseits haben Erfahrungen gelehrt, daß es ganz Und gar unzweckmäßig ist, das für die Wintereinlagerung be­stimmte Gemüse vorzeitig zu ernten. Warum soll man sich durch eine solche Uebereile um die Gewichtszunahme, bessere Qualität und auch größere Haltbarkeit der Gartenerzeugnisse bringen? Schaden werden die ersten leichten Nachtfröste den meisten Kohlarten und Wurzelgemüsen nicht. Mancher Gar­tenbesitzer wird nun vielleicht einwenden, es würde dann mit der Neubestellung der geräpmten Fläche zu spät. Aber auch das ist nicht stichhaltig, denn im November kann man noch gul'die Bearbeitung der abgeernteten Beete vornehmen. Und dann gibt es auch in jedem vorgeschrittenen Herbst immer noch einmal trockene und windige Tage, in denen man die ge­ernteten Erzeugnisse genügend abtrocknen lassen kann, bevor sie in Mieten und Lagerräume auf Vorrat gelegt werden.'

Meisterprüfung. Wie aus d«n Anzeigenteil unserer Zei­tung zu ersehen ist, schreibt die Gauwirtschaftskammer, Abt. Handwerk, Reutlingen, Burgplatz 1, die Meisterprü­fungen aus. Wir möchten auf dieses Ausschreiben die Ange­hörigen des Handwerks besonders aufmerksam machen.

Anmeldung von Pflichtjahrftellen

Die Besetzung der Pflichtjahrstellen erfolgt im Frühjahr nach der Schulentlassung. Es ist notwendig, daß die Stellen beim Arbeitsamt rechtzeitig angemeldet werden. Familien, die im Frühjahr 1944 ein Pflichtjahrmädchens einstellen wollen, haben dies bis spätestens 15.12. 1943 beim Arbeitsamt Nagold, Abteilung Berufsberatung, anznmelden. Verspätete Anmel­dungen können nicht berücksichtigt werden.

Wir verweisen auf die Bekanntmachung in der heutiges Ausgabe unserer Zeitung.

Lin Herbstgang

Der Wind schüttelt die Bäume und Sträucher in un­sanftester Weise, so daß die Blätter derselben einen rasenden Wirbeltanz aufführen. Die Neste und Zweige, vor kurzem noch beladen mit prangenden Blüten und Früchten, sahen ganz unansehnlich aus, ja manche davon waren sogar zerknickt vom heftigen Sturm» Immer düsterer wurde der Himmel; denn die liebe Sonne hatte ihr strahlendes Angesicht mit dunklen Nebelschleiern verhüllt und versteckte sich tagelang trotzig hin­ter dieselben, obgleich die armen Menschenkinder mii Ver­langen ihre Arme nach ihr ausstreckten. Die in Todes­kämpfen liegende Natur bereitete mir einen der traurigsten Anblicke. Trübselig schlich ich umher, trat voll Mitleid zu den einst so herrlichen Blumen, hob das matte Köpfchen einer der letzten Rosen sanft empor, um ihr mit Worten des Mitleids tröstlich zu begegnen. Doch zu meinem Erstaunen sah ich, wie statt Kummer ein frühlingsnächtiges Lenkten über das Angesicht der Rose glitt, und selig jubelte ste:Ich habe geblüht, was will ich mehr?"

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Darauf ging ich zu einem Beete weißer Astern. Da sie noch alle in vollster Pracht standen, mußte ich sie im Stillen ob ihres baldigen Todes tief beklagen. Die schönen Blumen aber, welche diese Empfindungen aus meinen Augen zu lesen

schienen, senkten ihre Weißen Häupter und sprachen voll Er­gebung:Sterben ist unser Los!" Und kaum hatten sie diese Worte gesprochen, hatte sie auch schon ein heftiger Windstoß entblättert.

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In tiefem Grübeln über die Vergänglichkeit aller Wesen hielt ich mich nun auf einem Platze, der mit verwelkten Grä­sern, Veilchen, Primelstöcken und allerhand andern Gewächsen dicht angefüllt war. auf. Da war mirs, As öffnete sich Plötz­lich die Erde und von tausend kleinen Blumenseelen, dir darin schliefen, drang ein überwältigendes Jauchzen an mein Ohr:Wir werden wieder blühen, schön und rein im Glanz der ewigen Sonne!"

Hatte mich die verschiedene Auffassung von Tod und Leben, welche mir die sterbende Rose, und die Astern gelehrtz um vieles Weiser gemacht, ganz befriedigen konnte sie mich nicht. Die Geisterstimmen der toten Wesen aber hatten mich auf lange Zeit tief und freudig erfüllt. Sie mußten es j-l wissen, die Toten, die schon unter der Erde Schlummernden, fühlten sie doch bereits den Keim neuen Lebens in sich und warteten nur noch des Tages, der ste hervorlockte an den Glanz der ewigen Sonnet Irene Wahlström