^Vermischtes

Die Wette des Stefan von A. Der Richter, der über die Scheidungsklage Ada S. gegen Stefan von A- entscheiden sollte,'hat es für klüger,gehalten, nicht sofort ein Urteil zu fällen, sondern der Frau noch Bedenkzeit zu geben, indem er den Urteilstermin auf unbestimmte Zeit vertagte. Die Gründe, die Frau Ada für ihr Scheidungsbegehren geltend machte, waren nämlich nicht die gewöhnlichen. Van Untreue war nicht die Rede, auch nicht von schlechter Behandlung oder unüberwindlicher Abneigung. Frau Ada. berühmt wegen ihrer Schönheit, war vor einigr Zeit durch den Tod ihres ersten Mannes in tiefe Trauer versetzt worden. Sie hatte daraufhin ihr Leben völlig umgestellt, ihre prunkvolle Villa an der Donau war zur Klause einer Einsiedlerin geworden. Ihre Freundinnen waren darüber nicht böse, denn Ada war immer eine gefürchtete Nebenbuhlerin gewesen. Andrs verhielt es sich Mit den Freunden, besonders mit einer Gruppe von Jung­gesellen denen das Tor der Villa nun verschlossen blieb. Einer don ihnen jedoch. Stefan von A-, lieg sich dadurch nicht ent­mutigen. Er ging eine hohe Wette ein, daß es ihm innerhalb hon zehn Tagen gelingen werde, nicht nur mit aller Auf­merksamkeit in der Villa empfangen zu werden, sondern so­gar Ada als Gattin zu erringen. Er wurde beim Wort ge­nommen. Wenige Tage darauf ereignete sich vor dem Gitter der Villa S. ein Autounfall. Der verunglückte Fahrer, Stefan pon A., wurde bewußtlos m die Pförtnerloge der Villa ge­tragen. Ein.Arzt, derzufällig" zur Stelle war, untersuchte den Verletzten sofort. Er erklärte diesen für nicht transport­fähig und bat die Frau des Hauses, dem Sterbenden Auf­nahme zu gewähren. So bekam Stefan von A. nicht nur ein Elegantes Zimmer, sondern als sorgsame Pflegerin obendrein die schöne Frau S. Zwei oder drei Tage schwebte der Verletzte tnTodesgefahr". Dann aber besserte sich sein Zustand so schnell, daß er selbst den Arzt in Erstaunen setzte, der ihn bereits aufgegeben hatte, aber doch seit dem Unfall die Be­handlung übernommen hatte. Stefan von A. seinerseits schrieb das Verdienst an feiner unerwarteten Genesung der sorgfältigen, ja liebevollen Pflege durch Frau Ada zu. So Wuchs zwischen Leiden eine lebhafte Zuneigung, und ehe noch der zehnte Tag um war, fragte Stefan seine schöne Pflegerin, Vb sie nicht seine Frau werden wolle. Sie sagte nicht nein, «nd bald darauf wurde die Hochzeit gefeiert. Das Glück war unbeschreiblich, bis Frau Ada eines Tages einen anonymen Brief bekam, aus dem sie von der Wette und von dem Betrug erfuhr, den Stefan inszeniert hatte, um sie zu erringen. Das traf Ada ins Herz! Sie wollte nichts mehr von ihrem Mann Wissen und leitete, wie gesagt, die Scheidungsklage ein. Stefan aber liebt sie aufrichtig und hofft, während des Aufschubs, den ihnen der Richter durch die Vertagung des Urteils gewährt bat sich das Herz seiner Frau zum zweiten Male erobern zu

tonnen.

Geglückte Wiederbelebung einer Kuh. Bisher ist vielfach hm Zusammenhang mit Unglücksfällen erfolgreich die künst­liche Atmung bei Menschen angewendet worden, die dem Tode Nahe schienen und mit diesem Hilfsmittel dem Löben zurück- Pgeben werden konnten. In einem französischen Dorf in der von Chatelleranlt ist nun einmal der Versuch nnter- Dommen worden und auch geglückt, sin Tier auf diesem Wege Vor dem Tode zu bewahren. Es handelte sich um eine Kuh, die "Ich beim Stillen ihres Durstes zu weit vom Rande des Dorsteichrs entfernt hatte und zu ertrinken drohte. Als die - Vouerwehr erschien, .war das Tier schon völlig unter Wasser geraten und in tiefer Bewußtlosigkeit. Die Anwendung künst­licher Atmung vermochte die Kuh, die kein Lebenszeichen mehr lon sich gegeben hatte, Wieder zum Bewußtsein zu bringen.

Die kannibalische Ziege. Von einem merkwürdigen Vor­fall wird aus einem norwegischen Dorf berichtet. Dort -hatte der Besitzer einer Hühnerfarm sich eine Ziege angsschafft, und seitdem fehlten ihm merkwürdigerweise täglich mehrere Kücken. Mau fahndete vergeblich nach dem Räuber, in dem man einen Fuchs, Marder oder Iltis vermutete. Die Suche konnte schon darum nicht erfolgreich sein, weil solch ein Tier den Hof nicht ausgesucht hatte. Aus den Gedanken, daß die harm­lose Ziege, die Kräuterfresserin, sich an den jungen Hühnchen vergreifen könnte, dachte selbstverständlich niemand. Doch war es so. Als die Hausfrau nämlich eines Tages auf der Wiese tn ihrem Liegestuhl oingeschlummsrt war, wurde sie durch das wütende Geschrei einer Henne geweckt. Da sah sie durch die Zweige der Hecke, -wie sich die Ziege an die Kücken hevau- fchlich, -atzenarttg zuspvang und eines nach dem anderen mit wahrer Gier verschlang. Damit war aber auch ihr letzter Tag gekommen, denn der Farmbesitzer schlachtete bald -darauf diese dem Kannibalismus verfallene Ziege.

Sie konnten sich nicht vergessen. Vor fünf Jahren hatten sie sich getrennt, der ungarische Geiger Ernö M. und sein« Kraut, die damals 19jährige Jlonka F. Beiden hatte es in­zwischen schon längst leid getan, wegen einer geringfügigen Sache den Bruch vollzogen zu haben. In den fünf Jahren hatte sich viel verändert: Ernö war ein bekannter Kapell­meister geworden, der lange und ausgedehnte Konzertreisen kns Ausland unternahm. Jlonka aber war eine überstürzte Ehe eingegaugen und ist inzwischen wieder Witwe geworden. Beide konnten aber einander nicht vergessen, doch dauerte es lange, bis das Schicksal sie wieder zusammensührte, und zwar auf nicht alltägliche Weise. Jlonka, die sich ihr Brot nun allein verdienen mußte, trat des öfteren in Kabaretts aus, wo man ihre bezaubernde Stimme gern hörte: sie war auch aus mehreren Schallplatten zu hören, allerdings unter einem Decknamen Solch eine Grammophonplatte Lauste sich vor kurzem Ernö. Als er nun die Stimme der Sängerin hörte, Wußte er sofort,- daß es die seiner früheren Braut sein mußte. Er setzte sich gleich mit der Herstellerfirma in Ver­bindung, aber dort kannte man nur das Pseudonym der Sängerin, so daß Ernö fast schon die Hoffnung anfgab, Jlonka wieder zu finden. Trotzdem suchte er weiter, und eines Abends höriger im Rundfunk wieder ihre Stimme. Sofort rief er bei der Sendelsitung an, aber leider gab man Ihm dort die Auskunft, daß es sich um eine Uebertragung handelte und nannte einen ganz anderen Namen. Jlonka war ja inzwischen verheiratet gewesen und hieß anders. Ein Zufall sollte die beiden schließlich doch'noch zusammenttihren. An-seinem freien Tag bummelte Ernö durch die Straßen der ungarischen Hauptstadt, als ihm durch die geöffneten Türen eines Kabaretts Fetzen einer bekannten Melodie ent- gsgendvangen. Die Stimme war die Jlonkas. Mit Gewalt bahnte er sich den Protesten des Portiers und des ge- storten Publikums zum Trotz einen Weg bis vor die Buhne und ^ sah gerade noch Jlonka hinter den Kulissen ver­schwinden. Der Rest ist schnell erzählt: Die beiden fanden sich nun wieder, um sich für ihr Loben nicht mehr zu verlassen.

^Lin Gettenkblatt zum 2S. Oktober 1268

Von Fritz Alfred Zimmer

Gewaltig war die Macht der Hohenstaufen-Kaiser ge­wesen. Friedrich l!., Barbarossa -genannt, hatte über Deutsch­land und Italien geboten; der Ruhm seiner Macht war bis ins Morgenland gedrungen, das ihm bewundernde Gesandte schickte. Friedrich II. hatte sieben Kronen getragen: die deut­sche, römische, lombardische, sizilische, sardinische, die von Bur­gund upd Jerusalem. Was aber war nach kurzen Jahren ge­blieben von all der Herrlichkeit? Ein paar große Namen. Das .deutsche Mutterland, allzusehr vernachlässigt durch den italie­nischen Katsertraum, drohte zu zerfallen und selbst das schwäbische Hausgut. Italien ging verlörest und das König­reich Neapel und Sizilien, hohenstauftsches Erbland, von ihrer normannischen Mutter Konstanze her, schien dem vom Papste begünstigten Thronräuber Karl von Anjou anheimzufallen, einem finstern, eisenharten, zum äußersten entschlossenen Manne. Die mannhaften Hüter hohenstaufischen Herkommens waren ihm in die grausamen Hände gefallen: der Hohenstaufe LKanfred lag erschlagen unter einem Steinhaufen bei Benevent und seine Kinder waren geblendet und eingekerkert; in ewiger Gefangenschaft schmachtete der schöne Hohenstaufe Enzio. und alle deutschen Lehen waren unter Karls Franzosen verteilt. Nur ein Knabe war übrig geblieben, ein herrlicher^Jüngling. von dem großen Kaisergeschlecht: Konradin der junge; der aber war vaterlos, verarmt und beraubt um alles, was seinem Geschlecht einst gehört hatte.

Nnd doch wollte er, kaum 16 Jahre alt, den Kampf um sein Reich und Erbe wagen. Aus seinem edlen Antlitz leuch­teten Stolz und Tatkraft seiner Ahnen. Um seine Lande wollte er ringen auf Leben und Tod. Er verpfändete seine letzten Hausgüter und schuf mit dem Erlös davon ein Heer. Ein großes Heer von Noß und Reisigen, schimmernden Gra­fen, gepanzerten Rittern und wimmelndem Fußvolk. Der mächtige Bahernherzog Ludwig der Strenge und der selbst­bewußte Graf Meinhard von- Görz und Tirol, der Gemahl einer Königin, ritten in ihm. auch der fangesfrohe Reichs­schenk Konrad von Limburg, die Harfe am Sattelzeug, und die zuknnftsgroßen'Grafen Rudolf von Habsburg und Fried­rich von Zollern. Inmitten aber ragte der königliche Jüng­ling Konradin, Seite an Seite mit seinem geliebten Jugend­freund, dem jungen Herzog Friedrich von Baden. Im Sep­

tember 1267 überschritten sie" den Brenner. Es war im Anfang durchaus kein abenteuerlicher Zug. Sieben italienische Städte hatten ihm, ihre Gesandten geschickt und ihre Hilfe angeboten, und auch aus Sizilien war ein Sehnsuchtsrnf nach dergol­denen Stauferzeit" zu ihm gekommen. Aber als der glänzende Heereszug im sonnigen Süden vor Verona angekommen war und Konradin eine glückliche Brieftaube an seine Mutter gesandt hatte, da brach das erste große Ungemach aus. Der Zug hatte alle Mittel verschlungen; dem freigebigen Staufer ver­schlossen die welschen Städte ihre Kassen; schon wurden Waf­fen und Pferde verkauft; der Sold für das Heer blieb aus und mit Her Bannbulle des Papstes kam allerhand alar­mierende Botschaft aus dem Süden. Enttäuscht und verzagt kehrte mehr als die Hälfte seines Heeres in die Heimat zurück.^ Auch sein Oheim, der Herzog von Bayern, und sein Stief­vater, Meirchard von Görz. Sie hatten ihn vergeblich be­schworen, mitzukommen und von einem nunmehrigen Aben­teuer abzustehe«. Er aber, der letzte Hohenstaufe, wollte seinen Namen nicht, mit dem Fluche der Lächerlichkeit be­laden. Nur dreitausend Getreue blieben bei ihm. Und das Glück war ihm noch einmal hold. Es gelang das Wagestück nach Pisa über das stürmische Meer. Die treue Pisanische Flotte vernichtete in der Seeschlacht zwanzig französische Ga­leeren; Friedrich von Oesterreich errang einen glänzenden Sieg am Arno und Sizilien erhob sich für Konradin in offe­nem Aufruhr gegen Karl von Anjou. Der Weg nach Rom war frei. In das Blumen- und Lichtermeer der ewigen Stadt, von deren Wällen und Türmen hohenstaufische Fah­nen wehten, zog'ihrCorradino" ein, und auf dem Kapitol huldigte man ihm als Imperator!

Und dann der jähe Absturz! Wenige Wochen darnach, als er aufgebrochen war zur Entscheidungsschlacht mit dem Anjou, bei Tagliacozza, als er mit seinem tapferen Heere schon gesiegt hatte, fiel er und das sorglose Heer in den feigen heim­tückischen Hinterhalt. Er mußte fliehen, wurde aber erkannt und ausgeliefert. Im Gefängnis beim Schachspiel traf ihn und den Freund das Todesurteil. Am 29. Oktober 1268 wurden Konradin von Schwaben und Friedrich von Baden mit neun­zehn edlen Deutschen in Neapel öffentlich enthauptet. Sein Leichnam wurde am Meeresstrande unter einem Steinhaufen verscharrt.

lvas stritt Nebelwerfer?

Nebelstreifen jagen drohend zum Himmel, zuerst wie schlanke, Weiße Säulen aufragend, um dann in schweren, brei­ten Bahnen in die feindlichen Linien einzuschlagen, alles unter ihrem milchigen Dunst begrabend. Dieses Bild entsteht, wenn Nebelwerfer, eine der modernen Waffen unseres Heeres, in den Kampf eingreifen. Der Nebelwerfer ist die Waffe der Nebeltruppe, die sich wie die Artillerie in Regimenter, Abtei­lungen und Batterien gliedert. Die Einheiten der Nebeltruppe sind vollmotorisiert, geländegängig und sehr beweglich. Infolge ihrer Wendigkeit eignen sie sich besonders zum Einsatz bei Panzer- und Mot.-Divisionen. Die Werfer der Nebeltrnppe werden von Zugmaschinen bewegt, auf denen die Bedienungs- .mannschäst aufsitzt, und die auch einen Teil der Munition mitführen. Der Nebelwerfer ist ein Sechsling, das heißt aus einer leichten Unterlafette sind sechs Rohre um einen Mit­telpunkt oder in zwei Schichten geordnet aufgesetzt. Das aus leichtem Stahlblech gefertigte Rohr dient nur dazu,-dem Geschoß Richtung und Führung zu geben. Nach dem Ab­protzen von der Zugmaschine fährt die vier Mann starke Be­dienung den Werfer nach Angabe des Werferführers in Stel­lung. Die paarweise von unten nach oben zu ladende Muni­tion wird griffbereit zu beiden Seiten der Waffe niedergelegt. Jeder Werfer nimmt gleichzeitig sechs Geschosse auf, die durch elektrische Zündung zum Abschuß gelangen. Ist der Feuer­befehl erteilt, begibt sich die Werferbedienung in Deckung. Zu diesem Zweck graben sich die Kanoniere seitlich hinter dem Werfer mannstiefe Gruben. Beim Abschuß zeigen rotglühende Rauchfahnen, die pst mehrere hundert Meter lang sind, den Weg der raketenartig aus den Werfern kommenden Geschosse. Innerhalb weniger Sekunden verläßt eine Batteriesalve unter lautem Heulen die Rohre. Die Wirkung einer solchen Salve ist so ungeheuer, daß dort, wo sie einschlägt, nichts Lebendes mehr existiert.

Mit den Nebelwerfern werden drei verschiedene Arten Granaten verschossen:

Sprenggranaten: Sie dienen vor allem dazu, Deckungen sowie Bunker zu zerschlagen und ihre Besatzungen zu ver­nichten;

Flammgranaten: Sie rufen Lurch ihre großen Stichflam­men und ihre Rauchentwicklung beim Feind starken mora­lischen Eindruck hervor und auch Verbrennungen. Häuser gehen in Flammen auf, unter günstigen Bedingungen werden Wälder und Felder in Brand gesetzt;

Nebelgranaten: Ms Nebelwand oder Nebelzone auf den Feind geschossen, berauben sie den Gegner der Beobachtung und damit des gezielten Feuers, wodurch im Angriff der In­fanterie viel Blut erspart wird. Und das Ausschalten der feindlichen Panzerwaffe mit Nebel erleichtert es den eigenen Panzern, schwieriges und unter starkem Feindbeschuß liegendes Gelände zu überwinden. Im Abwehrkampf ermöglicht das Nebelschießen; sich leichter und ohne Verluste vom Gegner ab­zusetzen.

Die Aufgabe der Nebeltruppe besteht darin, im zusammen­gefaßten Feuer ihrer Werfer,den Feind zu zerschlagen. An den Brennpunkten der Front eingesetzt, sind die Werfer­regimenter infolge ihrer außergewöhnlichen Feuerkraft ein ausschlaggebender Faktor in der Hand der Führung. Um weit in den Feind wirken zu können, erfolgt der Einsatz der Werfer ganz vorn, fast stets vor der eigenen Artillerie, dicht hinter der vorderen Infanterie. Dort bilden sie einen starken Rückhalt für die kämpfende Infanterie, denn, wenn die Werfer unter Blitz und Donnergetöse die Salven ihrer mit leuchtenden Spuren heranheulenden Geschosse in den Feind schleudern, dann weiß der Grenadier, Füsilier, Jäger oder Schütze vorn, daß da, wo die Salve einschlug, kein Leben mehr ist. H. B.-D.

Unsere Heimat im Varr-el -er Zeiten

VseLrirtSIer"-83n<!e errSlilen

Fortsetzung Xs vklodsr 1SS2 (vor so Iskrsn)

In Feldrenn ach fand am 28. Oktober eine Bezirks- Feuerwehrübung statt, zu der die Feldrennacher Wehr voll­zählig mit sämtlichen Geräten, die Wehren von Schwann, Conweiler und Ottenhausen mit den zur auswärtigen Hilfe­leistung bestimmten Mannschaften und Geräten antreten mußten. ^

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Hochzeitsfeiern

15. Oktober: Jakob Münchinger und Katharina Krauth im Gasthause zumRößle" in Feldrennach.

16. Oktober: Gottlieb Müller und Katharina Jack im Gast­hause znmRößle" in Conweiler.

31. Oktober: Hotelier Hermann Mönch, Herrenalb, und Emma Majer aus Calw tm Hotel zur Post (Ochsen) in Herrenalb. Auswanderung

Der Goldarbeiter Johann Gann in Salmbach wanderte mit seiner Familie nach Amerika aus.

Gemeinnütziges

Oeffnet die Fenster! Bei Eintritt der Pärchen Jah­reszeit werden in vielen Wohnungen die Fenster geschlossen und womöglich während des Winters nicht mehr geöffnet. Wer ein solch ungelüftetes Zimmer betritt, dem düstet eine Luft entgegen, die ihn geradezu anwidert und ihm den Atem benimmt. Wie unwissend und unpraktisch sind solche Leute, die glauben, bei geschlossenen Fenstern eine warme Stube zu haben und an Heizung zu sparen! Nicht unreine, sondern eine reine Luft wärmt am meisten und ist am leichtesten zu er­wärmen. Jede Wohnung werde täglich zu wiederholten Malen gelüftet. Niemand braucht sich zu fürchten, bei offenem Fenster zu schlafen. Um frische Luft in das Zimmer zu brin­gen, genügt im Winter oft,eine kleine Spalte des geöffneten Fensters. Am besten ist es, die Fenster des anstoßende» Zim­mers und i« letzteren selbst die Tür zu öffnen.

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Als bestes Mittels e-genSchnupfen wird Zitronen­saft empfohlen. Man gießt in die hohle Hand eine ordentliche Portion Saft einer gut reifen Zitrpne und zieht ihn durch die Nase in den Mund. Zwei bis drei solcher Aufsaugungen genügen zur Heilung. Auch bei chronischer Halsentzündung und solchen, die sich im Schlund lokalisieren, soll das Ver­fahren ausgezeichnete Wirkung tun.

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Zur ^Kartoffelernte gab derEnztäler" folgenden guten Rat: Auf dem Felde zurückg'elassene kranke Kartoffeln bilden für Engerlinge und Larven einen geeigneten Schlupf­winkel, wo diese sicher der Verpuppung entgegengehen. Solch« Kartoffeln bieten hinreichende Futterstoffe für Feldmäuse, wo­durch deren Erhaltung und Vermehrung Vorschub geleistet wird. Daneben mutz besonders des Umstandes gedacht werden, daß durch angefaulte Kartoffeln eine Uebertragung des Kar» toffelpilzes für die nächste Ernte vorbereitet wird. Wer der Ausbreitung der Kartoffelkrankheit entgegenarbeiten will, der lasse keine verfaulten oder angesaulten Knollen auf dem' Feld« liegen, sondern sammle diese zu Haufen, die dann in ein tief gegrabenes Loch geschüttet nnd mit Kalk übergossen werden. Desgleichen ist erforderlich, daß die nach dem Auflesen der Kartoffelhäufen sich zeigenden Engerlinge vertilgt werden.

^Dke Gans als Tabakliebhaberin

Ein Bahnbediensteter bei Franzensbad hegte, der jetzigen allgemeinen Gepflogenheit folgend, einige Tabakpflanzen in seinem Gärtchen. In dieses Gärtlein geriet eine muntere Gans. Sie vertilgte den größten Teil des Tabaks mit gutem Appetit. Es ist unbekannt, ob der Gänsemagen besonders Eignung zur Aufnahme frischen Tabaks besitzt, nur soviel wurde sestgestellt, daß die Sorge des Geflügelhalters, die Gans könnte Schaden leiden, überflüssig war. Ihr ist nichts ge­schehen, im Gegenteil, sie scheint Geschmack an der Kost ge­funden zu haben, weil sie immer wieder nach dem Gärtlein hinstrebt und ganz energisch vom neuerlichen Einbruch in die Tabakkultnr abqewehrt werden muß.