. Spaniens Stöße aus »e» Reeren"

Ansprache des Laudillo sn Marin

Nach der Einwechung der neuen spanischen Marineakademie in Marin hielt der Caud > llo am Sonntag bei einem Empfang eine kurze Ansprache,Die Geschichte unserer Nation ist die Ge­schichte der spanischen Marine", erklärte der Caudillo u. a.. indem er sich aus die Anfänge der Bewegung im Bürgerkrieg bezog, Damals habe er sich voll und ganz auf den Kampfgeist und oen Heldenmut der nationalen Marineoffiziere und Matrosen verlassen müssen, weil er ihnen zur Bekämpfung der großen und modernen Einheiten der auf Seiten der spanischen Bolschewisten stehenden Kriegsschiffe fast nur Frachter, Fischdampser usw. habe zur Ner- sügung stellen können. Damals habe er versprochen, den Wahl­spruch der FalangeSpanien muß seine Größe auf den Meeren suchen" wahr zu machen, und heute könne er der spanischen Marine eine Akademie zm Verfügung stellen, die ihrer Geschichte und Ausgaben würdig sei.

M-er runiönifOvn Name

Am Sonntag, dem Tag der rumänischen Marin», erklärte in einer Feierstunde der Staatssekretär für Ma­rine, General Schova, u. a,:Das Schwarze Meer und die Donaumündungen find die Lagunen, durch die unser Land atmet. Wir müssen mit dem größten Opfsrwillen wei­terkämpfen, um uns dieses Recht zu sichern, ohne daß unsere Exi­stenz bedroht ist. Dies ist dis Mahnung der Gefallenen und des Vaterlandes."

Nach einem im Rahmen der Feier gegebenen Bericht über die Leistungen der rumänischen Marine haben die Rumänen seit Kriegsbeginn rund 900 Operationen in verminten'und vom Feinde überwachten Gewässern des Schwarzen Meeres durchgeführt. Sie haben dabei Ai 000 Fahrtstundsn und 242 000 Seemeilen zurück­gelegt. Sie sicherten gegen alle Widerstände des Feindes rund 1400 Transporter mit einem Ladegewicht von zusammen rund 190 000 Waggons.

Wdentunr - ..Brücke -um Bolschewismus"

Die führende Bukarester ZeitungPsrunca Vremi" stellt fest: Die Mittel zur Herrschaft der Juden, deren Ziel die Weltherrschaft ist, sind und waren immer das Gold und das Verbrechen. Diese beiden Formen finden heute Ausdruck in den Staaten, in denen das Judentum allmächtig ist. Das jüdische Endziel wird aber erst erreicht sein, wenn die zivilisierte Welt und die geistige Führer­schicht aller Völker zerstört sind. Darum sindDemokratie" undkapitalistischer Liberalismus" und ähnliche Uebsraangsformeln nichts als Betäubungsmittel für die Völker, die Brücke zum Bolschewismus.

Tolle Blüten treibt der Schwarz« Markt in den USA, Die berüchtigten Racketeers haben sich nun den Markt des knapp gewordenen Kaugummis gesichert und beherrschen Produktion und Verkauf dieses Artikels fa t restlos. Mit Sitzen in der Eisenbahn wird schwunghaft gehandelt.-Bei besonders begehrten Zügen muß man bis SO, ja sogar bis zu 100 Dollar Schmiergelder für einen Platz bezahlen.

Portugal löst soziale Aufgaben

- Ein Iifcherheim wurde eröffnet

Im Zuge der sozialen Maßnahmen der portugiesischen Regie­rung, die dem Aufbau der Organisationen der einzelnen Beruss- stänoe dienen, wurde in dem Fischerort Psnichs »in Fischer- Heim eröffnet. Der Unterstaatssekretär für die Korporationen, Dr. Trige de Neareiros, verwies auf den Zweck der Fischsrheime, die den Hochseesischern, denen früher keine soziale Unterstützung zuteil geworden sei, ärztliche Hilfe, berufliche Ausbildung und gei­stige Fortbildung neben zahlreichen anderen Anregungen bringen sollten. Durch die vorsichtige Friedenspolitik der portugiesischen Regierung sei es möglich, jetzt, wo nahezu die ganze Welt in Flämmen stehe, an den konstruktiven Aufgaben des Friedens zu arbeiten. Der Redner unterstrich, daß das Wohlergehen der portu­giesischen Arbeiterschaft nur aus, der. Solidarität aller Portugiesen entstehen könne, niemals aber aus der sogenannten Internatio­nalen Solidarität der Arbeiter, dis die furchtbarste Täuschung ge­wesen sei, unter der das portugiesische Volk gelitten hätte.

Zwei neue Ritterkreuzträger

Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberfeldwebel Karl.Riechers, Zugführer in einem Panzer­grenadier-Regiment, Oberwachtmeister Herbert Meißner, Zug­führer in einer Sturmgeschütz-Abteilung.

Slusvlütze in RvröMtrallen bombar-krl

Die japanische Marinelustwaffe richtete am Freitag abend einen heftigen Luftangriff gegen Flugplätze und andere militärische Einrichtungen in N o r d a u str a lte n. 180 Kilometer landein­wärts von Port Darwin, wobei erheblicher Schaden entstand und in 13 verschiedenen Stellen große Brände beobachtet wur­den, Alle japanischen Flugzeuge kehrten zu ihrem Ausgangspunkt eurück.

Der Präsident von Paraguay, General Morinigo, erneuerte am Sonntag vor dem Etaatsrat den Treueid und Kat somit seine zweite Amtsperiode als Präsident von Paraguay begonnen. An­schließend wurde eine neue Zusammensetzung des Kabinetts bekannt­gegeben.

Feindgruppe im Osten zerschlagen

ESdwestlich Bjelgorod und westlich Orel sowjetische Angriffe abgeschlagen

Südwestlich Bjelgorod schlugen unsere Gruppen am 14. August zahlreiche starke Angriffe ab, als der Feind versuchte, seine in den oorausgegangenen Kämpfen mit äußerst schweren Ver­lusten erkauften Einbruchstallen auszuweiten. Obwohl die Sowjets ihre vorgehende Infanterie durch sehr heftiges Artilleriefeuer und zahlreiche Panzer unterstützten, konnten sie nur an einzelnen Stel­len In unseren vordersten Gräben Fuß fassen. Aber noch vor der zweiten Linie wurden die Stoßgruppen abgeriegelt oder im Gegen­angriff zurückgeworfen. In Verkennung der Lage glaubten stärkere feindliche Kräfte weiter Vordringen zu können, doch rieben unsere Verbände die vorgeprellten Angrissskeile auf und zerschossen oder zersprengten dabei zahlreiche Sowjetpanzer. Die Luftwaffe half mit, die vorgestoßenen Teilkräste zu isolieren und zu zerschlagen. Zahlreiche Panzergeschütze und Fahrzeuge sielen den Fliegerbom­ben zum Opfer.

Nördlich dieses Kampfraumes versuchten die Bolschewisten Im AkilMnitt »ns u lim Kursk in dielen Taaen wiederholt, unser« Stellungsdivisionen durch Scheinangriffs zu beunruhi­gen oder sich durch Aufklärungsvorstöße ein Bild von der Stärke und der Besetzung unserer Linien zu machen. Dies war besonders am Sjem - Flutz der Fall. Hier unternahmen die Bolschewisten in den letzten Nächten zahlreicheUebersetzverfuche, blie­ben aber jedesmal im sofort einsetzenden Abwehrfeuer vor den deutschen Hindernissen liegen. Am 13. August wiederholte der Feind seine Borstöße nicht weniger als an els Stellen mit Späh- und Stoßtrupps bis zu Kompaniestärke, ohne jedoch mehr Erfolg als in den oorausgegangenen Nächten zu haben.

Skurm im Schuhs von Sowjekpanzern

Weiter nordöstlich war der Frontabschnitt von Orel »rneut der Schauplatz erbitterter Kämpfe, An verschiedenen Punk­ten trugen die Bolschewisten ihre Angriffe in Bataillonsstärke vor, um unsere vor der Hauptkampflinie liegenden Sicherungen aus­zuschalten. Die Versuche schlugen jedoch fehl, verschiedentlich erst nach heftigen Nahkämpfen. Dabei lieferten Pioniere nördlich Orel dem Feind ein für die elastische Abwehrtaktik charakteristisches Ge­fecht. Der Gegner hatte schon an den Vortagen mehrfaG versucht, dis in einer Mulde liegende Stellung eines Pionierzuges zu durch­brechen. Da schwächere Vorstöße und Ueberraschungsmanöver er­gebnislos geblieben waren, setzte der Feind nach heftiger Artil­lerievorbereitung starke Infanterie- und Panzerkräfte gegen die vom Nachbarabschnitt aus nur schlecht eingesehenen und, daher schwierig zu verteidigenden Gräben an. Der Feldwebel ließ die Panzer vorbeirollen, die Pioniere griffen dann aber die folgende Infanterie so wirkungsvoll an, daß sie unter schweren Verlusten liegen blieb. Als daraus erbeut heftiger Artilleriebeschuß begann, zog der Feldwebel seine Pioniere seitlich aus dem Graben heraus, besetzte die Trichter am Rande der Mulde und ließ die Sowjets zunächst in die Stellung eindringen. Inzwischen war jedoch die eingebrochene Panzerspitze mit weiter rückwärts stehenden schweren Waffen ins Gefecht geraten und hatte mehrere Kampf­wagen verloren. Die Reste der Panzerabteilung rollten daraufhin zurück, um sich in ihrer Ausgangsstellung in Sicherheit zu bringen. Da hing sich der Feldwebel mit seinen Männern an die feind- lichen Panzer an, nützte sie als Deckung aus und stürmte unter diesem Schutz die alte Stellung, Im Nah­kamps überwältigten die Pioniere die sowjetische Besatzung und nahmen die Gräben erneut in Besitz. Die Verluste der Sowjets waren beträchtlich, die eigenen dagegegen gering.

Auch in anderen Stellen nördlich Orel versuchten die Bolschewisten in den letzten Tagen an vorgeschobene Stützpunkte und an unsere Haüptwiderstandslinie hsranzukommen. Eine zur Verteidigung hergerichtete Ortschaft -mirde dabei am 11. August

« 5'^" angegriffen, ohne daß die Schützen auch nur «inen Meter Boden gewinnen konnten. Am nächsten Tage versuchte der Gegner in Kampfziel durch Panzer- und Schlachtfliegsrangriffe zu erreichen. Er mußte aber seine Vorstöße abbrechen, nachdem ^""öer verloren hatte und di» feindlichen Nah- kampfstafseln durch unsere Jagdflieger zurückgetrieben und zu Vom- ^ m worden waren. Am 14. August gingen

die Bolschewisten erneut gegen die Ortschaft vor, prallten aber wiederum an unseren unerschütterlich kämpfenden Grenadieren ab.

Schwere Sowjetverluste bei Wjäsma

Westlich Wjasma traten die Sowjets in den Morgen- stunden des 13. August erneut mit starken Kräften zum Angriff an Der Stoß blieb jedoch unter sehr hohen feindlichen Verlusten an Menschen und Material im Vorfeld liegen. Nach Gefangenenaus- sagen hat das vorübergehende Eindringen in unsere Gräben den -zeind über SO v. H. seiner Angrisfsverbände gekostet. Von den in den Kampf geworfenen Panzern wurden 43 allein im Abschnitt eines Infanterie-Regiments abgeschossen. Im Nachbarabschnitt schoß eine Sturmgeschütz-Batterie sieben bolschewistische Panzer, darunter vier mit einem Gewicht von je 44 Tonnen, sowie ein sowjetisches Sturmgeschütz ab. Weitere zehn Sowjetpanzer liefen auf unsere Minensperren und blieben mit zerrissenen Laufketten bewegungsunfähig liegen. Die Abwehrkämpfe wurden - wirkunas- voll durch Sturzkampfflugzeuge unterstützt. Infolge dieser unge- wohnlich hohen Ausfälle erlkhmten in den Nachmittagsstunden die feindlichen Angriffe und kamen schließlich ganz zum Erliegen.

Soziales England

Die Londoner ZeitungPeople" berichtet, daß heute, vier Jahre nach dem Unfall des englischen U-BootesT hetis" das in der Liverpool-Bai sank, wobei alle Besatzungsmitglieder deck Tod fanden zehn Witwen von Werftarbeitern und Zivilinge­nieuren, die bei dem Untergang mit ums Leben kamen, noch auf di« Erfüllung ihrer Pensionsansprüche durch den Staat warten. DieVerzögerung" dieser Angelegenheit soll sich daraus erklären, daß wichtige Zeugen in hoher Stelle In der Admiralität bisher angeblich nicht vernommen werden konnten, weil diesekeine Zeit" haben.

vor einem NSjfl.-protektorat in Marokko?

Vichy, 16. August. Of> veröffentlicht unter Bezugnahme auf gewisse Eröffnung«!, -die die Nordamerika! rer dom Sul­tan von Marokko hinsichtlich einer Ablösung des franzö­sischen Protektorats durch ein nordamerikanffches Protekto­rat gemacht haben sollen, Folgendes:

Nachdem Roossvelt den Sultan zu einem amtlichen Besuch nach Washington eingeladen hatte, haben die nord- amerikanischen Bösatzungsbehörden in Marokko eine Anzahl' algerischer Stammesführer aus den Gefängnissen freigelas-. sen und diese Stammesführer bestimmt, den- Sultan von Marokko in der Stadt Oudja aufzusuchen. Die Absicht der Nordamerikaner gehe offenbar dahin, mit Hilfe der von ihnen beeinflußten Stammesführer das nordamerikauische Eiuflntzgebiet in Nordafrika z-n erweitern. Man würde da­nach Französtsch-Marokko und den westlichen Teil Algeriens als nordamerikanische Zone anMprcchen haben, währe») der Rest zuzüglich Tanger britische Einfl'Ußzone würde.

Uaverdöchtige VeMiamig

Die verickiiedentlich gemachten Mitteilungen über die Massen­verschleppung von Angehörigen der Oststaaten durch die Bolsche­wisten hat jetzt aus englischer Quelle eine sehr bemerkenswerte Bestätigung erfahren. Es ist zwar englische Politik, diese Sowjetgreuel grundsätzlich mit dem Mantel des Schweigens zu bedecken; die nüchternen und sachlichen Mitteilungen eines lan- oeseigenen Organs dürste die Londoner Regierung aber kaum als Verleumdung der ach so heißgeliebten Bolschewisten verdächtigen können.

E. Dangersield macht nämlich in der Londoner ZeitungThe Ninetheenth Century and Aster" die folgenden Zahlenangaben, die allerdings nur als Mindestzahlen bewertet werden können:

Polen: Deportiert wenigstens eine Million, verschwunden und wahrscheinlich tot 300 000.

Esten: Deportiert 60 000. Die Zahl der Ueberlebrnden un­bekannt.

Letten: Deportiert 60 000 Männer, 20000 Fronen und 7300 Sinder, davon leben noch insgesamt 35 000.

Litauer: Deportiert 50000. Ueberlebende etwa 30000. Unter den verschleppten Litauern befinden sich Staatspräsident Alexandres Stulginski, Znstlzminisker Silingas und der Chef des litauischen Generalstab».

Es ist klar, daß die noch am Leben Gelassenen volkstums- mäßia entseelt werden, vor allem die Kinder. Das diesbe­

zügliche Schicksal der in Bolschewistengewält befindlichen Polen- kinder beleuchtet E. Dangersield mit der Anführung eines für sie bestimmten bolschewistischen Lehrbuchs, in dem es heißt:

Euer Polen ist zu Ende, es wird niemals wieder auferstehen. Wir werden Euch erziehen. Hier werdet Ihr sterben. Hier sind Cure Gräber, hier ist Euer Polen. Kinder, es gibt keinen Gott, wir sehen ihn nicht, wir fühlen ihn nicht und wir hören ihn nicht. Gott ist eine Erfindung Eurer Großgrundbesitzer, dl» Euch die Furcht vor ihnen erhalten sollte."

Und nun brauchen wir statt eines langen Kommentars zur Kennzeichnung der englischen Stellungnahme zu diesen Dingen nur wiederzugeben, was eine andere Londoner Zeitschrift, die Ninetheenth Century" gerade jetzt schreibt: In. England sei es heute Grundsatz, an die Sowjetunion zu glauben, ja sie als Dank für ihren Widerstand, der Großbritannien sehr geholfen habe, in den Himmel zu heben. Die Folgerungen, die Lon­don hieraus gezogen habe, seien weitgehend und hätten England veranlaßt, seine'Verbündeten Polen und Jugoslawien zurückzu- setzen, obwohl ursprünglich die Wiedergewinnung der Unabhängig­keit dieser Völker fundamentaler britischer Grundsatz gewesen wäre,

Entleerung der Völker fundamentaler Grundsatz des Bolschewismus, Verratan den Völkern fundamentaler Grund­satz Großbritanniens treffen sie nicht wunderbar zusammen, die ln Juda vereinten plutokratijchen Briten und bolschewistischen Menschenschlächter?

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Menschen im Dunkel

Roman von Maria Fuchs

Urheberrechtsschutz Verlag A, Schwingenstein, München ». Fortsetzung Nachdruck verboten

Ein rockener Husten krallt sich an ihre Worte. Di« blaffen Finger der Kranken zucken nach der Brust. Auf dem weißen Mchlein, das sie zum Munde führt, sprekelt Blut.

Das Kind ist aufgestanden, nimmt sachte den Kopf der Thal­huberin, legt ihn an das schmale, zart« Kind-erbriistchen. Sie tut es ohne Angst und ohne Ekel. Di« blonden Ringellocken liegen auf den braunen Flechten.

Gottfriedll" stöhnt di« Kranke.

Ich bin bei Ihnen, di« Erikal" kommt es wie ein Helles Glöckchen aus dem Kindermund.

Am gleichmäßig schlagenden Herz! des Benderkin-des ruht das totenblass« Gesicht der Thalhuberin.

So findet sie der Gottfried.

Ich dank dir, Erikal"

Bst", slüstert das Mädchen leise,ich glaube, deine Mutter will jetzt schlafen. Und ich muß nun heimgehen. Warum kommst du nie mehr den Rüdiger abholen?"

Weil ist nicht kann", wehrt er kurz ab.

Ach so , slüstert sie zurück,weißt du, ich weiß ganz genau, du bist ihm der liebste Freund. Auf Wiedersehen, Gottfried!"

Und sie schleicht auf den Zehenspitzen zur Türe hin und winkt zurück.

Er hört ihren kinderleichten Schritt auf der Stiege und lauscht ihm nach.

Drinnen liegt di« Mutter wie «ine ausgelöscht« Fackel, die zu hell gebrannt hat und die der Sturm hat ansgeblasen.

Eine arme Welt ftir einen Zungen, der Flügel hätte und ff« nicht spreizen darf.

V.

Was, Bender, du gehst schon wieder? Das ist der reinste Kontraltbruch in unserer Runde. Mir scheint, du kommst aus deinem späten Liebestraum nicht heraus."

Der Peintner gibt noch lachend seinen Trumpf draus:Ein seltener Ehemann, der seinen Käfig nicht spürt. Na, wart nur «in

paar Jahr, dann rennst noch hundertmal statt an das gefüllte Trögl ans Gitterle. Wir sind erfahrene Ehemänner."

Alle lachen. Auch der Bender tut mit. Dann zieht er aber seine Uhr und steht auf.Ihr müßt mich für heut wirklich «nt- fchuldigen. Ich habe noch einige geschäftliche Sachen durchzuar­beiten. Also, gut« Nacht, allseits!"

Deine geschäftlichen Sachen heißen Frauenregiment", spöt­telt einer hinter ihm her.

Frauenregiment? Die kennen seine Traudl schlecht. Eie drückt ihm keine», auch nicht den leisesten Zwang auf und ist ganz das, das sie zu sein versprochen hat: den Kindern eine verstehende, herzensgute Mutter und ihm Kameradin.

Er hat seine Ehe mit >hr noch nie wie ein engmaschiges Netz empfunden. Im Gegenteil.

Die Abend«, in denen sie beisammensttzen, sind heimelig schön zu nennen. In dem. was sie tut, liegt immer eine zart«, rück­sichtsvolle Feinheit. Er kann mit ihr jede Frage berühren, sie weicht keiner einzigen aus. Und was das Schönste ist, er kann ihr immer wieder von der Helga erzählen, sie horcht ihm dabei geduldig zu. Es ist auch ganz natürlich, nachdem sie ihre Schwe­ster gewesen. Alte Zeiten stehen dann auf. Aber sie reißen keine vernarbten Wunden, sie streichen eher darüber hin wie über ein Buch, dessen zweiten Teil man zu lesen beginnt.

Nur eines berührt ihn oft seltsam, daß Traudl nie ein Spält- chen weit in ihr Herz schauen läßt, das doch auch irgend ein« Liebe aus vergangenen Tagen in sich schließt.

Traudl", sagte er einmal,ich kenne dich als Kind, weiß, wie du als meine Frau denkst, aber von dem. was dazwischen liegt, weiß ich eigentlich so gar nichts."

Ihre Augen bargen ein« rätselhafte Glut, als sie zur Ant­wort gab:Schau, Franzi, was soll ich dir von meiner Mädchen­zeit erzählen? Ein Alltagsschicksal, wie tausend andere."

«Ja, bist du denn nie an der Lieb vorbeigegangen? Du warst doch ein forsches, nettes Mädel und klug dazu."

Sin Ritzlein breit schenkte sie ihm Vertrauen.Einmal", sagte sie und ihr Blick glitt an ihm vorbei,bin ich an der Lieb vor­beigegangen und sie an mir. Das ist alles."

Also kein Roman? Gar nichts Stürmisches? lind das Ende?"

Das ist ganz einfach gewesen, Franz. Wie es im Leben halt so geht: er hat eine ander« genommen."

Es tat ihm leid, daß er darüber sprach. Aber einer Frage konnte er sich doch nicht erwehren:Denkst noch an ihn?"

Sie hatte dazu geschwiegen. Taktvoll ging er über ihre Verlegen­heit hinweg. Aber ein Gifttrövilcin sog sich in ihm fest. Hartnäckig

und ohne es zu wollen, vielleicht auch ohne Recht, stemmte er sich gegen di« Liebe seiner Frau zu einem ihm unbekannten Manne.

War ihre Ehe mit ihm eine Flucht vor Ihrer enttäuschten Sehnsucht? Ein Aufstehen und Auflehnen gegen sich selbst?

Aber was kümmert ihn dies schließlich? Kameradschaftsehen bauen auf anderem Grund schon von Anbeginn.

Seine Zukunft wächst doch aus dem fruchtenden Acker seiner ersten glücklichen Ehe in seinen und Helgas Kindern. "

Er hat di« Traudl nicht als Weib, er hat sie als Mutter ge­sucht. Und darin ist sie wirklich geradezu opfernde Hüterin. Selbst dem Rüdiger nimmt sie schon, ohne daß er es merkt, die kühle Fremdheit weg.

Sie versteht es wie kaum ein« zweite, sich in jedes Einzelnen Herz hineinzudenken, jeden Weg zu verfolgen, mag der eine dort- und der andere dahin verlause».

Erst gestern hatte sie ihn gemahnt:Du packst alles zu scharf an, Franz. Hilf dem Rüdiger di« scharfen Klippen aus andere Weise zu umgehen. Diktieren kann man zu einer Zeit, m der die Jugend Autorität braucht. Aber in den Jahren, in denen der Idealismus geradezu in einem jungen Menschen wuchert, in dem er wachsend reist, wo der Geist in jedem harten Nein Schranken

Du bleibst die Traudl, die immer das Gute sucht", hatte er gelächelt.Ob deine Pädagogik immer die richtige ist, stell« ich in Frage." .

Meine Pädagogik ist das, was mein Herz vorschreibt. Glaub mir, sie trifft richtiger, als wenn di« Vernunft allein alles wa­gend betrachtet." ,

Im Innern war er der Traudl dankbar für solche Wort«. Rte empfand er sein Glück, diese Frau zu besitzen, größer, als wenn sie für seine Kinder eintrat. .

An der anderen Straßenseite sieht er emen eilenden Schatten um die Ecke fliehen. War das nicht der Gottfried? Lr kann sich nicht helfen, der Junge zwingt ihm eine gewisse Achtung auf. Wenn di« Sirene ertönt, ob am Fruhmorgen oder nach Mittag, immer ist er der erste an seinem Arbeitsplatz. Und denn Dehen der Letzten einer. Manches Spottwort und mancher Witz, fliegt hinter ihm her, wenn er aus dem Tor schreitet. Gr ist immer allein: sauber und einfach ist sein Gewand. Kein Flecken klebt daran. Inwendig scheint er freilich manche zu haben; das wäre

auch nicht zu verwundern. Fortsetzung folgt