Elftaufen- !
Von der vMv»- —,'nt die Meldung, daß allein In der vergangenen Woche 2000 Sowjeivanzer vernichtet wurden und damit die Zahl der seit dem S. Juli ausgeschaltete» feindlichen Panzerkampswagen aus 11 OVO gestiegen ist, Diese Zahl ist ein Merkzeichen, Sie gibt einen Begriff davon, mit welchen militärischen Machtmitteln sich unsere Feinde aus die nach ihrer Absicht kriegsentscheidende Sommerschlacht dieses Jahres vorbereitet haben unß mit welcher Wucht ihnen die deutsche Abwehr entgegentritt.
Die Bolschewisten haben wie ihre plutokratischen Verbündeten längst die Meinung aufgegeben, daß der berühmte „General Zeit" auf ihrer Seite stehe. Sie sind — man denke nur an die ukrainische Kornkammer — darauf angewiesen, ihr Schwergewicht so- sort zur Geltung zu bringen, weil sie fürchten müssen, daß die Zeit für Deutschland arbeitet und der Versuch, uns zu überwältigen, je länger hinausgeschobe» nur immer noch schwerer wird. Nach.der völligen Besetzung von Tunis glaubten unsere Gegner zum Generalsturm ansetzen zu können. Stellten die Engländer und Amerikaner überwältigend starke maritime und Landstreitkräfte zum Angriff aus Europa von Sizilien her zusammen, so bereitete Moskau eine größere Ofsensivarmee denn je zur kriegsentscheiden- dsn Durchstoßung und Äufrollung der deutschen Ostfront vor. Der gleichzeitige Einsatz so gewaltiger Angrisfskräfte schien den Feinden Deutschlands und Europas den Erfolg zu verbürgen und tatsächlich hat es denn auch an überschwenglichen Voraussagen des bevorstehenden schnellen und kriegsumwälzenden Einbruchs nicht gefehlt. Bisher ist der Sommer aber nicht zur Zu-' sriedenheit der Angreifer verlaufen. Weder vermochten die Anglo-Amerikaner ihre Aktion in Sizilien mit der erträumten Schnelligkeit vorzutreiben, um Hann eilends gegen den Kontinent selbst vorzustoßen, noch haben sich die weitgesteckten, mit wilder -Verbissenheit und ungeheuerlichstem Einsatz verfolgten Ziele Stalins erreichen lassen, wohl aber hat eine beispiellos zähe, tapfere und wendige deutsche Abwehr beiden Teilen schwerste blutiae und Materialoerlulte xuaefüat.
WM man, um iur yeure beim Osten zu bleiben, die richtige Vorstellung von den bolschewistischen Vorbereitungen für den Sommer 1913 gewinnen, so muß man aus die Ausmaße der 20jähr!gen geheimen Sowjetrüstungen, auf die Angrisfsbereitstellungen vor dem 22. Juni 1911 und auf die Ziffern der großen Umsassungs- schlachten im Sommer 1911 zurückgehen. Werden die 3332 vernichteten Sowjetpanzer beispielsweise aus der Doppelschlacht von Byallstok—Minsk und die in fünf Monaten des Jahres 1911 zer- törten und erbeuteten 21391 Sowjetpanzer den 11000 bolschewi- tischen Panzerkampfwagen gegenüberaestellt, die jetzt in nur sechs Wochen ausgeschaltet wurden, so ergibt sich unter Mitberücksichti- aung der gleich großen Massen von Geschützen, Flugzeugen und Kampfmitteln aller Art eine sowjetische Materialbereitstellung, die allein schon aus die Größe des Zieles hinweist. Die tobende Wut, mit der dieses Aufgebot eingesetzt wurde und der offensichtliche Wille, sich von dem vorgefaßten Ziel selbst durch noch so ungeheuerliche Verluste an Menschen und Material nicht abbringen zu lassen, konnten in den abaelausenen Wochen den Eindruck nur noch vertiefen, daß der Bolschewismus durch die „Dampfwalze" seiner Massen die heihersehnte Ukraine wiedergewinnen und darüber hinaus den kriegswendenden Durchbruch Lurch dis deMche Front erzielen will. Und wie die Tausende seiner Panzerungetume die deutsche Front Niederwalzen sollten, so sollten sie anschließend ganz Europa unter den Eisensturm ihrer Raupenbänder nehmen.
Elstausend dieser rollenden Festungen sind osrnichtet. Der tüchtigen deutschen Führung, der beweglichen, zwischen Angriff und Abwehr, Zurückweichen und Vorstoßen wechselnden deutschen Kampsmethode, der Zusammenarbeit der einzelnen Waffengattungen und der soldatischen Ueberlegsnheit des deutschen Soldaten ist es gelungen, dem wie rasend vorbrechenden Feind nicht nur den erstrebten Durchbruch bis zur Stunde zu verwehren, sondern ihm überdies enorme Verluste beizubringen. Wie schwer diese Verluste mannschastsmähig sind, ist schon dadurch offenkundig geworden, daß uns da und dort Kompanien mit nur noch 1 oder 8 Mann, Regimenter mit 90 bis 100 Mann, Strafkompanien, in aller Eile bunt zusammengewürfelte Kontingente aus Resteiz zerschlagener Divisionen gegenübertraten und Gefangene gemacht wurden, die aus weitherkommenden Transporten eben erst mit Lastkraftwagen an die Front gekommen waren, außerdem . m den letzten Tagen durch die Tatsache, daß die Sowjets durch heftiges Trommelseuer, gesteigerten Artillerie- und Fliegereinsatz, überhaupt durch noch vermehrte Verwendung technischer Kampswittel die Schwächung ihres Menschenmaterials auszugleichen verdickten.
Gerade hierauf aber dürste es zurückzusühren sein, datz in oieser einzigen Woche allein nicht weniger als 2000 sowjetische Panzer abgeschossen wurden, ein überzeugender Beweis dafür, daß sich die deutsche Front im Osten selbst durch ein noch so massiertes Auftreten der bolschewistischen Kriegsmaschine in ihrem Abwehrgeist und ihrer Schlagkraft nicht treffen läßt. Auf längere Dauer wird der Verschleiß des feindlichen Materials sich ebenso wenig im jetzigen Tempo sortsetzen lassen, wie der Feind die Folgen seiner blutigen Verluste hat verbergen können. Noch aber geht der feindliche Großangriff mit dem seinem Ziel entsprechenden ungeheuren Einsatz und mit gewaltigen Anforderungen an unsere Ostfront weiter. Die deutsche Kampfkraft, die in der Vernichtung der elstausend sowjetischen Panzer liegt, gibt den Fingerzeig für den Wider- ftand, mindern der Feind auch weiterhin zu rechnen hat.
Volksgemeinschaft ist kein politisches Schlagwort. Von ihrer Bewahrheitung hängt das Wohl und Wehe unseres Lebens abl
Menschen im Dunkel
Roman von Maria Fuchs
Urheberrechtsschutz Verlag A. S ch w i n g e n st e t n, München
8. Fortsetzung Nachdruck verboten
Und Bonder begreift sein Weib daheim, das immer «in Mitleid sprieße» läßt auf dem Wege, durch den Gottfried Tholhuber, das Kind einer sündige» Lieb«, wandert.
Wo nur der Gottfried so lang« bleibt?
Di« Thalhuberin fitzt zwischen hochgeschichteten Kissen. Di« braunen Flechten liegen zu einem breiten Krönlein um den Kopf. Auf den Wange» glühen rot« Rosen.
Endlich öffnet sich di« Tür«. Er tut es ganz vorsichtig; vielleicht schläft die Mutter.
„Bin ich froh, daß du da bist", sagt sie. Und seinem fragenden Blick ausweichend, fügt sie hinzu: „Ich Hab nit gern fremde Leut um mich. Das Reden und Fragen strengt mich nur an. Du aber weißt, wie ichs brauch."
.Er macht sich vei seinen Büchern zu schaffen, dreht ihr nicht einmal das Gesicht zu und sagt stoßweise: „Also, Mutter, jetzt kriegst es besser nacher. Ich geh statt deiner in di« Arbeit. Grad komm ich vom Direktor Bender und der hat mir versprochen, daß ich in der Fabrik anfangen kann. Morgen hol ich mir oi« weitere Antwort. Und du kannst von jetzt-ab immer daheim bleiben «ad brauchst nimmer verdienen gehen. Jetzt schaff ichsl"
Redet es hin und ordnet dabei Hefte und Bücher mit zuckenden Fingern. Zwischenhin schaut er hinaus in den sonnigen Mittag, der sich an andere reich verschenkt.
Die Tyälhuberin richtet sich steil in den Kissen auf. Mit weitem Blick sucht sie ihren Buben, den Gottfried!.
„Du, das darfst nicht. Ich werd es schon erzwingen, di« wenige» Jahr. Es wird schon gehen, wirst sehen. Lieb kommt über viel Steile». Wart nur ein Weilele noch. Es ist nur eine Schwäche, mehr sicher nicht. Ich Hab es streng gehabt di« letzten Wochen. Aber du verdienen gehen? Du mußt erst was Ordentliches gelernt haben. Verstehst denn nicht?"
„Ich Hab schon abgeschlossen mit dem, was gewesen Ist. Und es ist alles recht so. Ich arbeit mich auch so empor. Brauchst dich
Hund 2V0V Panzer in einer Woche
Harte für den Feind verlttstreiche Kampfe lüdwefttich «fetgarad und im Abschnitt Wjasma
Seit dem Abwehrfieg unserer Truppen «m Raum «seigoroo— 0»el, der lm wehrmachibertcht vom S. August seine Würdigung fand, wurden, ln den folgenden sieben Tagen bereits wieder rund 1800 Sowjet-Panzer von Heeresverbänden und einige hundert weitere durch die Luftwaffe zur Strecke gebracht. Zusammen mit den bis zum ö. 8. durch schwere Waffen. Nahkampsmittel und Fliegerbomben vernichteten fast 9000 Panzern haben die Bolschewisten somit im bisherigen Verlauf Ihrer Sommer-Offensive etwa 11 000 Panzerkampfwagen eingebüßt.
Diese starken Verluste hatten eine Aenderung der bisherigen bolschewistischen Angriffstaktik zur Folge. Ebenso wie der Feind seine schwer mitgenommene Infanterie jetzt meist spar- samer einzufetzen sucht, ging er im Raum südwestlich Bjelgorod, dem Schwerpunst der Kämpfe des 13. 8., dazu über, die Angriffe mit kleineren Panzergruppen vorzutragen, um dadurch feine Panzer dem zusammengesaßten Feuer unserer schweren Waffen und den Stukabomben zu entziehen. Dafür stieg aber die Zahl der Angriffe beträchtlich an. Doch auch der neuen Taktik zeigten sich unsere Truppen gewachsen, denn allein im Bereich eines Korps schossen sie in den letzten 18 Stunden erneut über 150 Sowjetpanzer ab. Das Ziel der starken feindlichen Vorstöße war die Ausweitung der erzielten kleineren Einbruchstellen. In wechfelvollen Kämpfen wurde der Feind jedoch überall zum Stehen gebracht oder im Gegenstoß zurückge- warfen, wobei unsere Verbände mehrere vorübergehend verlorengegangene Höhenzüge zurückaewannen. Starke Kräfte der Luftwaffe griffen fortgesetzt in die noch andauernden Gefechte ein, vernichteten zahlreiche Panzer, Fahrzeuge und Geschütze, zersprengten Truppenansammlungen und Bereitstellungen und zerstörten mehrere Pionierlager des Feindes.
Im Raum von Ov«l griffen die Bolschewisten vor allem östlich Karatschewo an. Seit elf Uhr morgens berannte der
Feind nach vorausgegangenem Artilleriefeuer mir Fiisamerie uns Panzern unsere Stellungen. Die mehrfach wiederholten Vorstöße wurden jedoch durch zusammengefaßtes Feuer und im Gegen-' angrsts von Siurmgefchützen und Panzern unter hohen Verlusten sür den Feind zerschlagen. 30 Panzer und Panzerspähwagen wurden dabei abgeschossen. Weiter nördlich griffen die Sowjets mit etwa zwei von Panzer unterstützten Schützen-Divisionen an Doch auch hier scheiterten die Bolschewisten am Widerstand unse-' rer Grenadiere, die in. erbitterten Kämpfen die Oberhand gewan- nen und zusammen mit den schweren Waffen die Zahl der am !3 August westlich Orel außer Gefecht gesetzten Sowjetpanzer auf 81 erhöhtem . Eine main-fränkische Panzer-Division erzielte dabei feit dem 8. Juli ihren 318. Panzerabschuß.
Weitere 61 Lenzer verloren die Bolschewisten im Raum südwestlich und südlich Wjasma. wo ebenfalls starke Infanterie" und Panzerangriffe blutig zusammenbrachen. Vereinzelt aelana es dem Feind, durch Zusammenfassung seiner Kräfte auf schmalem Raum in unsere Stellungen einzudringen: er wurde aber überall abgeriegelt oder im Gegenstoß zurückgeworfen. Starke Kampf- und Sturzkampffliegerverbände griffen fortgesetzt in die Erdkampfe ein, vernichteten oder beschädigten zahlreiche Panzer, Geschütze und Fahrzeuge und brachten dem Feind besonders beim Zerschlagen bereitgestellter Angriffskräfte schwere Verluste bei.
In der Nacht zum 11. August bombardierten unsere Rampf- sliegerstaffeln Eisenbahnen und Bahnhöfe in den Räumen von Ljelgorod, Kursk und Lkow, ferner Truppenbewegungen im Raum westlich Jsjum und westlich Krymskaja, sowie stark belegte Ortschaften südöstlich Staraja Rußja und südlich des Ladogasees. Besonders wirksam war ein Angriff gegen den Nachschubbahnhof Kastornojs, wo zahlreiche durch Bombentreffer hervorgerufene uftige Explosionen große Materialvorräte vernichteten.
Sluka als fliegende Artillerie
Harte Kainpkftrruden im Raum von Bielgorod
Pon Kriegsberichter Felix Gerva!»
<P.K.) Wir fielen am späten Nachmittag mit unserer Grupps auf dem frontnahen Flughafen «in; noch am Abend stürzten wi, im Rot der sinkenden Sonne auf einen vorgeschobenen Panzer- keil der Bolschewisten im Raum von Bjelgorod. Dies war de, Auftakt zu einer neuen Schlacht auf dem heiß umstrittenen Kamps- gelande von Bjelgorod, von der die sowjetisch- Führung — wie wir aus G^fangenenaussagen hörten — nach dem Scheuern ihrer Durchbruchsversuche bei Orel, am Mius und am Kuban weitgehende operative Erfolge schon in den ersten Tagen erträumt hat. Gleich riesigen Bohrern fräsen sich die Panzerkeils in das vsr- narbte Land, dort, wo im Augenblick nicht genügend panzerbre- chfllde Waffen zur Verfügung-stehen. Die Rechnung dieser feindlichen Kampfabsicht ist schon lange beglichen, indem wir dem Feind fast seine sämtlichen Panzer der ersten Linie zerschlugen. Allein man würde die Starrheit und Verbissenheit unseres sowjetischen Gegners verkennen, wenn man angenommen hätte, daß er nach diesen harten Schlägen eine "Pause in feinen Durchbruchsbemühungen eingelegt hätte. Wieder kam es an der ^ ganzen Front zu ungemein harten Kämpfen. Nachdem die Sowjets eingesehen hatten, daß mit Panzern allein in Form einer Ueberrumpelung die deutsche Front nicht ins Wanken zu bringen war, begann er nun, seine Panzer mit einem großen Ausgebot an Infanterie, die fast ausschließlich durch Kraftwagen und andere Gefechtsfahrzeuge befördert wurde, nach vorn zu stoßen.
Nun zeichnete sich für uns klar erkennbar die Hguptstoßrich- tung des Feindes ab und erleichterte dadurch besonders den Einsatz unserer in diesen Tagen überaus starken Luffftreitkräfte. Sie hatten zuerst als fliegende Artillerie überall bedrohliche Punkte angegriffen, waren von Nordwelt nach Nordosten, von Norden nach Osten gerast, und überall in diesen Kampftagen standen an den Brennpunkten der Front
die schwarzen Rauchsäulen unserer massierlen Angriff« als sichtbare Zeichen des erfolgreichen Luftwassen-Einsatzes am Himmel. Uns konnte also die Zusammenballung des Feindes nur recht sein, denn erstens konnten wir daraus die feindlichen Absich, ten erkennen, und zum andern bot der Feind uns durch seine Ansammlungen von Panzern, Artillerie, Truppen und Nachschubmaterial lohnende Ziele.
Man hat in diesem Kriege die Stuka des öfteren schon als die „fliegende Artillerie" bezeichnet, eine Formulierung, die sich gerade hier in dieser Abwehrschlacht bei Bjelgorod als richtig erweist. Jeder mag verstehen, daß bei der Geschwindigkeit, mit der sich Panzeraufmärsche und -Umgruppierungen vollziehen lassen, die entsprechenden schweren Waffen des Heeres nicht immer zufällig an den vom Feinde beabsichtigten Einbrüchsstellen sein werden, weil ja der Feind auch meistens dort angreist, wo er unsere Front am schwächsten glaubt. Derartigen Situationen sahen wir uns in den letzten Tagen oft gegenüber. Die Parole hieß: Zeit gewinnen, der Gegner muß gestoppt werden bis das Heer dem Feind genügend Abwehrkräfte entgegenstellen kann. Das ist der Augenblick, wo wir durch Masseneinsatz unserer Nahkampsverbände, Stuka und Schlachtslieger, die Angkisssabsicht des Feindes zerschlagen. Ein Beispiel hierfür war der gestrige Tag.
Mittagsstunde. — Die Sonn« schien glühend heiß, yochste Einsatzbereitschaft. Ein Telefonrus der Vorgesetzten Dienststelle meldet eine starke erkannte Feindansammlung vor einer deutschen Division. Der Angriff des Feindes kann in kürzester Zeit erfolgen! Im Knick eines Bachläuses, ln einem kleinen schütteren Wald soll der Feind liegen, und in einer parallel verlaufenden Schlucht wurden sowjetische Panzer gesehen. Telefone rasseln, Wagen mit Besatzungen rasen über das Rollfeld zü den Liegeplätzen. Die für den Flieger typische Hatz um Minuten hat begonnen. Eine knapp« halbe Stunde später hängen wir mit mehreren Siuka-Gruppen über dem angegebenen Ziel; um uns kurbeln die feindlichen Jäger, ans umzüngelt die feindliche Flak. Und dann ^
stürzt Stuka um Skuka auf den feuerspeienden Wald.
Beim Abfangen erkenne ich, daß nicht eine Bombe außerhalb des Waldes gelegen hat, und über der Schlucht wölbt sich ein Stru - )«l aus Rauch und Qualm. Am nächsten Tage dankt der Kommandeur der Infanteriedivision für den Angriff und teilt noch mit. daß an dieser Stelle noch sechs Stunden später kein Schuß von >sr Feindleite oekallen sei. ^
So liegt in diesen schweren Tagen unsere Hauptarbeit in dem Niederknüppeln der feindlichen Panzerspitzen. Wenn wir uns abends hundemiide auf unsere Strohfäcke werfen, weizn wir noch einmal den Verlauf des hinter uns liegenden Tages überdenken, so wirft der Stukaflieger, der den Stukakrieg sowohl in der Offensive als auch in der Abwehr geführt hat, die Frage nach der schlachtenischeidenden Bedeutung unserer Nahkampffliegerkräste auf, und es erscheint ihm, datz er gerade in solchen Abwehrkämpfen, wie wir sie jetzt wieder erleben, den Wert feiner Angriffe, d. h. die Verluste des Feindes, hoch einschätzen muh. Betrachten wir dis große Zahl von vernichteten Nach schubs ahrzeugen (allein an einem Tage konnte der Wshrmachtbericht 100 als zerstört melden), die der Feind durch Stuka- und Schlachtfliegereinsätze verloren hatl Allein dadurch verpuffte die Wirksamkeit eines feindlichen Panzervorstohes, well ein Panzer ohne Nach- sühren von Munilion und Brennstoff einem Schiff ohne Steuer gleicht. Darum haben wir täglich acht, neun, zehn und mehr Einsätze geflogen. Um drei Uhr saßen wir fröstelnd in unserem Flugzeug und freuten uns auf eine Tasse heißen Kaffee nach der Landung, aber schon beim dritten Einsatz war die Hitze in der engen Kabine unerträglich; wir mußten Handschuhe anziehen, um uns an den heißen Metallteilen der Maschine nicht die Hände zu verbrennen. Die Besatzungen haben harte Gesichter bekommen. Es ist ein schweres Brot für uns.
Wenn uns aber am Abend des Einsatztages der Kommandeur sagt, daß wir durch unsere pausenlosen Einsätze dem Feind, bei seinem Versuch, eine deutsche Infanterie-Division einzuschließen, mehr Verluste zugefügt haben, als diese Infanterie-Division an Menschen und Material ausmachte, so sehen wir darin neben dem Bewußtsein, unseren Kameraden vom Heer geholfen zu haben, den schönsten Erfolg unserer Einsätze im Raum von Bjelgorod.
Großseuer in einer Möbelfabrik bei Versailles. In einer Möbelsabrik in der Nähe von Versailles brach in der Nacht zum 11. August ein Brand aus. Der entstandene Schaden wird auf acht Millionen Franken aeickädt.
gar nicht sorgen, Mutter, es ist ja mein eigener Wunsch. Niemand hat mich beeinflußt oder mich dazu getrieben.
„Ach, Gottfriedll" — Ei« ist in die Polster zurückgesunkm. Ein unausgesprochenes Leid liegt zwischen Mutter und Sohn.
Und wieder, wie so oft, streift über den IUngen eine jähe, haßverschlagene Wog«. Ein« zerstört« Zukunft hebt gegen den unbekannten Vater di« Faust.
Di« Zenzi liegt zusammcngekauert in ihrem Bett. Biel denkt sie, viel sühnt sie Ihres Kindes Opfermut steht vor ihr wie «in« lohende.Flamme.
So war es all die Jahre, wenn sie sehen mußt«, daß seine Sehnsucht über ferne Ding« hinlucht«, di« chm versagt blieben. So ist cs heut«, wo ihr zerbrochener Körper die Zukunft ihres Jungen verlangt.
Und was sie bisher geopfert hatte, das war nun vergebens. Nutzlos ist ihre Liebe zerflossen. Don nun ab soll st« nimmer di« Gebende, nur mehr di« Nehmend« sein.
Nein, Bub, verlang was du willstl Aber so lang Lied in einem Mutterherze» ist, grundtiefe Lieb, muß man geben können!
Ihr ersticktes Schluchzen versinkt in den Kiffen wie ein schlas- suchendes Vögtein.
Draußen drückt jemand di« Klingel.
„Gottfried, laß keine fremden Lent herein. Jetzt nit."
Das Benderische Dienstmädel steht an der TÜr und neben ihr ein zartes Kind mit goldbraunen Augen und Hellen Ringcl- locken.
„Guten Tagt — Ah du, Erika?"
Er lächelt zu dem dreizehnjährigen Kinde nieder, als wäre ein Märchen an ihn herangetreien.
„Linen schönen Gruß von der Mutter und sie läßt fragen, wie es geht." Dabei stellt sie das gefüllt« Körbchen, das di« Fanny in der Hand trägt, unauffällig vornehm zur Seite. „Nur eine Kleinigkeit sür deine Mutter", fügt sie verschämt hinzu.
„Ich danke dir, Erika. Magst nicht ein bißchen hereinkommen?"
„Oh, gerne, wenn ich darf."
Das Dienstmädel steht unschlüssig abseits. Di« gnädige Fra» hat ihr doch noch vor dem Weggehen z» verstehen gegeben, daß sie bald heimkommen sollen.
„Fanny, du kannst schon gehen. Sag Mutti, ich komm« nach,"
Und als sie des Mädels Zögern si«ht, fügt sie »och bei: „Mutti schilt nicht, geh mir!"
Aus den Zehenspitzen schleicht st« zur Kranken hin.
Hat sich ein Sternlein vom Himmel gelöst? Das h«ll« Gestcht- chen des Kindes zerteilt di« Wolke», di« bleiern über ihr logen.
„Ich Hab mich so gefreut, daß ich zu Ihnen gehen durfte. Ich habe Sie und den Gottfried sehr lieb", plaudert st« kindlich aufrichtig.
„Wir dich auch, du gutes Ki»dl">
„Warum weinen Sie, Frau Thalhuber?"
„Weil ich oft so müde bin, weißt d», sehr, sehr müde."
„Ach so", antwortet die Kleine und fragt dann: „Tut Ihr Miidesein so weh?"
„Manchmal schon, Kind."
Eine schwache Panse. Gottfried steht im Halbdunkel den Beiden abgewandt. „Derweil die Erika oa ist, mach ich rasch noch ein paar Besorgungen, Mutter!"
Eilig hastet er di« Stiege hinab. Flieht er di« Wärrn«, di« ihn umgab? Oder den Sturm, der ihm alles zerpflücken möchte? Er kennt sich selbst nicht mehr. Er weiß nur eines, daß er srchs nicht hätt so schwer gedacht, dies Abschiednehmen von all dem, was ihm schon vertraut war. Bor allem der selbst gezogen^ Trennungsstrich unter dem Namen des einen, der Ihm Kamerad war. In Rüdiger verklangen seinen eigenen erwachten Träume, seine jugendlichen stürmenden Problem«; in ihm zersplitterten die enge» Anschauungen über eine arme Herkunft. Das war Kameradschaft, in der jeder fühlte: du bist du und ich bin ichl Und nun sitzt seine Schwester, die braunäugig« goldlockige Erika am Krankenbett der Mutter, und zaubert ihr «in Helles Stündchen hin.
Alles vorbeil
In der stillen Kammer fragt das Kind: „Frau ^halhuber, nen Sie und der Gottfried nie recht lustig sein?"
„Warum fragst du das, Erika?"
„Weil ich Sie noch nie Hab lachen gesehen." ...... - „
„Ich glaube, daß wirs einmal lernen. Spater vielleicht. Dann n inan noch viel schöner froh sein." ... -
In den Augen der Thalhuber Zenzi funkelt e»ie^.rane.
Da steht die Erika auf, rückt einen Stuhl an den Bettrand hm > holt aus ihrem Herz! heraus gur« Worte. „Bitte, sind L>r« ;t traurig", tröstet sie lieb, „Mutti sagt, einmal kommt zu rm Menschen ein Engel und macht ihn reich. Vielleicht kommt z» Ihne» erst. Mutti sagt oft. Sie seien selber einer!
„Ach, kleine Erika, ich bin ein armseliger Schutzgeist. Sitz ner nur ans der untersten Sprosse und wenn ich weiter hinaus cht, koinm ich nicht mit. Der ein« hat leichte Fluge, und der >ere oft so schwere wie Blei. Auf meinen Flügeln hangt jo l. was du mit deinem unschuldigen Hcrzl nicht verstehst."