Mus dem HeimatgebietP

27. Juli 1S4Z

Gedenktage: 1808: Freisetzung der Domänenbauern in Ost- und Westpreuhen, 1830: Beginn der Pariser Iull-Revolution, 1924: Der Musiker Ferruccio Busoni gest, 1939: Tue Ber­einigten Staaten von Amerika kündigen den Handelsvertrag mit Japan.

Grmemschasks- und Nachbarschaftshilfe

Die deutsche Landwirtschaft steht vor der Ernte der vierten Krisgserzeugungsschlacht. Wiederum ist damit das deutsche Land­volk vor die Bewältigung einer Arbeitsspitze gestellt, die von ihm das Aeußerste an Leistungswillen verlangt. Wohl hat der Reichs­nährstand zur Erleichterung der Kriegsschwierigkeiten getan, was er tun konnte. Durch Einrichtung derH o f p a t e n s ch a f t" hat er dafür gesorgt, daß auch die Bauernhöfe, deren Betriebssichrer einberufen sind, durch uk-gestellte Betriebssichrer mitbewirtschaftet werden und so ihre gewohnte Erzeugungsleistung halten könncn.- Diese Hilfeleistung für die Landfrauen war um so notwendiger, als diese nun schön feit Jahren eine Arbeitsleistung vollbringen, die in jeder Richtung vorbildlich und auch vom Führer schon des öfteren ausdrücklich anerkannt worden ist

Neben den Hofpatenschaften ist es die Gemeinschaft?- und Nachbarschaftshilfe, die in Gestalt des gegenseitigen Austausches von Arbeitskräften, von Maschinen und Gespannen, Arbeitshilfe bringt, wo es nottut. Auch hier hat der Reichsnähr­stand organisatorisch das örtlich jeweils Mögliche und Notwendige > in die Wege geleitet. Gerade die Nachbarschafts- und Gemein­schaftshilfe ist aber etwas, das nicht lediglich schematisch organisiert «erden kann, sondern das aus dem lebendigen Gemeinschaftsgeist einer Landgemeinde selbst hsrauswachssn muß. Die Beispiele zahl­reicher Landgemeinden beweisen, daß unsere Landwirtschaft in ihren breitesten Schichten von dieser inneren Haltung erfüllt ist.

Das deutsche Landvolk weiß nur zu gut, daß in der Gegen­wart die Ernte nicht mehr eine rein bäuerliche Angelegenheit ist, sondern den Bestand der ganzen Nation berührt. Das deutsche Landvolk weiß, daß von seiner Erntebergung die Durchführung des uns aufgezwungenen Existenzkampfes abhängt. Es weiß aber auch, daß vom siegreichen Bestehen dieses Kampfes auch seine eigene Existenz als freier Bauer auf freier Scholle nkkänN-, ist.

So i st die Crntebergungin d'er'G'egenwarr ein Vorgang, an dem die ganze Nation teil hat. See­lisch sowohl wie in der Tat! Großstadtmenschen, denen vordem Leben und Gewerke in der Landwirtschaft ziemlich gleichgültig ge­wesen sind, richten heute ihre Gedanken hinaus auf die ländlichen Aecker und Fluren und überlegen, ob dort wohl das Wachstum günstig vorangehe. Gar manche, die dazu in der Lage sind und denen es ihre Herkunft nahelegt, lassen es nicht allein beim Ge­danken bewenden, sondern entschließen sich zur mit helfenden Tat, Wir haben es schon in den Vorjahren erlebt und werden es Heuer wieder erleben, daß Menschen ans den Städten sich bereit­willig als brauchbare Erntehelfer einreihen.

Und das ist gut so, nicht nur im Sinne der Arbeitsbewälti­gung, sondern auch zum Verständnis der beider, eitigen Lebenslage, Der Bauer soll wissen, wie der Städter diese Kampfzeit durchsteht, und der Städter hinwiederum soll sich durch eigenen Augenschein überzeugen, was beute der Bauer im Rah­men der Ablieferungsschlacht unter Beschränkung eigener Bedürf­nisse für die Allge/reinversorgung leistet. Was sonst in Friedens- zeiten nur schwer sichtbar, tritt jetzt mit voller Klarheit in Erschei­nung: ein Volk vermag sich auf die Dauer als volitischer Macht- faktor nur durchzusstzen, wenn ihm eine gesunde Landwirtschaft die Nahrungsfreiheit sichert.

In diesem Sinne ist die kommende Ernte auch aufs neue eine Lehre, die uns stets gegenwärtig bleiben muß, Sie ist das Sinn­bild einer unter Aufgebot aller Kräfte erkämpften Nahrungs­freiheit. Wer nicht selbst mit Hand anlegen kann, dessen Ge­danken sind wenigstens bei ihr in dem Bewußtsein, daß der deut­schen Scholle aufs neue die Ernährung abgerungen werden wird!

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Wenn die Vögel Ende Juli mit ihrer Liebesunrast und mit ihrem Liebesgesana zu Ende kommen und sich schon langsam auf ihre Herbstwanderschaft vorbereiten, dann ergreift die Lebens­und LIebesunruhs noch so manches Kleingetier, Bienen und Ameisen werden jetzt unruhig: der Hochzeitflug macht ihnen zu schaffen. Darum lesen wir an einem Tag zwei so erstaunliche Nachrichten wie die, daß ein Bienenschwarm 23 von 30 Gänsen eines Bauern in Schleswig zu Tode gestochen hat. Ein unan­genehmes Erlebnis hatten auch die Fabrgäste eines Zuges in Südbayern hart an der salzburgischen Grenze. Ein Kasten mit lebenden Vielten ging in Trümmer, Die Bienen juchten ihre Königin. Sie begleiteten und kontrollierten gewissermaßen die ein- und ausfahrenden Züge und gaben erst . . . Ruhe, bis sie ermattet zur Erde fielen. Ende Juli beginnt auch das Liebes- ' iel der Schmetterlinge, deren Eier in den ersten warmen Tagen !s Frühlings gelegt wurden und die seither ihre wunderbare Wandlung aus dem winzigen Ei über die Raupe und Puppe bis zum entzückenden und . . . kurzlebigen Farbenträger des Hoch- wmmers durchgemacht haben.

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Zur Vereinheitlichung der Unterbringungs- und Verpflegungs­sätze hat der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz eine Anordnung erlassen, nach der, soweit nicht Anspruch auf kostenlose Unterkunft, wie z. B, nach der Reichstarisordnung für das Bau­gewerbe, besteht, für die Unterbringung in Gemein- schaftsunterkiinften durch den Betrieb der Betrag von RM 0,50 täglich den untergebrachten Arbeitskräften in Rechnung zu stellen ist. Für Vollverpflegung (Frühstück mit Mor­genkaffee, Mittagessen und Abendbrot) durch den Betrieb ist RM 1. täglich zu berechnen; hierzu kommt bei Arbeitskräften mit Schwer- oder Langarbeiterzulage ein Zuschlag von RM 0.10, bei Arbeitskräften mit Vchwerstarbeiterzulage ein Zuschlag von RM 0,25 täglich. Diese Sätze für Unterkunft und Verpflegung gelten auch dann, wenn die dem Betrieb hierfür entstehenden Kosten höher sind In Ausnahmefällen können die Reichstreuhänder der Arbeit höhere Sätze festsstzen.

Soweit niedrigere Sätze in Arbeitsverträgen bisher vereinbart waren, hat es bis zum Ablauf dieser Verträge dabei sein Bewen­den. Die für die Vstarbeiker geltendeo besonderen Bestimmungen bleiben in Kraft.

jetzt ch^ollsm^Gch-nd Die Beeren'ernte in den Wäldern ist

jsm »Gang. Heidelbeeren, Erdbeeren dimbeeren _lnst-

a^er Hausfrau hochwillkommen sind! Es darf

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n gesündigt und viel wertvollstes Nährgut beein- trachtigt oder gar zertreten! Vieles, was noch nicht reif ist oer-^

8l/bLndett Ld1^° Ernte, wenn es ?ur gkschon/und ver-

Kriegssthäde». und Kriegsrisiksversicherung. Im Hinblick auf noch immer, bestehende Zweifel darüber, welche Kriegsschäden Versicherung^ fähig lind, teilt die ReichSgruppe Versicherungen mit, daß -ine Möglich­keit zur Versicherung gegen Kriegsschäden nur im Anschluß an eine Transporwerstcherung für Sendungen, die die N-ichSgrenze überschreiten und im Seeverkehr besteht. Dagegen gibt eS für andere Sachen gegen Schaden, die mit den Kriegsereignissen in Zusammenhang stehen, keinen Versicherungsschutz. Für diese Schäden haftet das Reich nach der Kriegs- lachschadenverordnung. In der Lebensversicherung wird nach wie vor das Kriegsrisiko im Rahmen der Verträge aedeckt.

Heiteres Bolkskonzert in WUdbad

Die Nene Trinkhalle war am Sonntag nachmittag der Sammelpunkt nicht nur der Kurfremden, sondern auch vieler Musikfreunde aus Wildbad und seiner umliegenden Orte. Selbst aus Mörzheim fanden sich Freunde und Gönner des Stadt. Singchors ein, der als Ausführender des Konzertes tm Rahmen der Veranstaltungen der Staat!. Badverwaltung das Rennen nmchte. Etwa 136 Sänger und Sängerinnen füllten das Podium und,vermittelten unter dem energischen Dirigenten Musikdirektor Hans Leger eine ganze Reihe prächtiger Chöre, die auf dem Volkston zugsschnitten ivaren. DerMälzer Marsch" mit seinem ivuchtigen Ausklang als Auftakt der Chordarbietungen ließ die Zuhörer schon wogen des gut disziplinierten Materials mit seinem Hellen Klcmg- leuchten aufhorchen. Den Klavierpart zu diesem Mannerchor hatte der feinsinnige Musiker Hermann Happel, Pforz­heims Meisterorganist, der seine Aufgabe mit Bravour löste. Zwei weitere Männerchöre: ,Mandern im Mai" undMein ist die Welt" mußten gleichfalls Anerkennung und Achtung almötigen. Auch hier faszinierte in den Tenören Höhe und Glanz, in den Bässen markige Kraft, Fülle und Wohllaut. Eine feine Leistung war die für Damenchor mit Klavier­begleitung bearbeitete BalladeDie Heinzelmännchen" von Loewe. Dem heiteren Text gibt die Musik eine, klangschöne Untermalung. Haus Leger saß am Klavier und schlug mit musikalischem Geschick die Brücke für die einwandfreie Wieder­gabe der Tonschüpfnug. Der dem Männerchor ungegliederte Franenchor ist in allen Stimmen gut ausgeglichen und darf als ein recht frisches Blatt im Kranze deutscher Frauenchöre angesprochen werden. Jedenfalls imponierten beim Frauen­chor vortreffliche Ausarbeitung und. absolute Reinheit 'der Tongebung. Ncberraschenü gut gelang derKaiserwalzer" von Strauß für Gemischten CMr mit Orchesterbcgleitung. Ich habe den Chor iu der Wiedergabe noch nie rhythmisch so einivaudfrei gehört, wie das hier der Fall ivnr. Meister Leger versteht es aber auch, in der Art des Dirigierens mit klaren und ruhigen Zeichen die Genauigkeit der Einsätze, sowie die rhythmischen und dynamischen WstufungSfeinheiten heraus­zuholen. Hermann Happel dirigierte den Frauenchor und er­wies sich ans diesem Gebiet als Könner. Als Solisten waren Pforzheims Lieblinge im Stadttheater, Anneliese Leine- manu und Wolfgang Windgassen, herangezogen, die cs verstanden, die Hörer mit Melodien aus bekannten Operetten zu wohlverdientem lebhaftem Beifall hinznreißeu. Das Kur­orchester WWbad unter Willi Wende spielte mit bester Wirkling die Ouvertüre aus der OperetteDer Zigeuner- Laron" von Strauß und jene zur OperetteWiener Frauen" von Lehar. Auch im ,Kaiserwalzer" ging das Orchester schwungvoll mit und hielt so das Ganze in lebendigem Fluß. Durch die vollbesetzte Neue Trinkhalle brauste ein Beifalls­sturm ohnegleichen, der den Mitwivkenden in gleicher Weise galt. Nach dem Konzert trafen sich die Sänger und Sänge­rinnen mit verschiedenen Gästen in den unteren Räumen der Neuen Trinkhalle zu einem kleinen Umtrunk. In der knappen Zeit, die für ein. geselliges, Bei'saWMeusein-verblieb, wechselten Männerchöre mit Einzelgesang. Konzertsänger Karl Günth- u e r'- Pforzheim sang mit jugendlicher Kraft und Frische ver­schiedene Nheinlicder, die beim letzten Widerhall in einein Strom von Begeisterung versanken. Regiernngsamtmann Friz lobte in einem kurzen Rückblick aus Las Konzert den beispiellosen Erfolg und versprach dem Stadt. Singchor eine weitere ähnliche Veranstaltung in Wildbad. Daun wurde zum Bahnhof aufgckbrochen. Noch einmal tönte über den weiten Bahnhofsplatz das deutsche Lied, das als letzte Krönung und gewissermaßen als Abschied von Wildbad in dem ewig schönen LiedWie könnt ich dein vergessen" misslang. Eine fast un­übersehbare Menschenmenge füllte den Platz und brachte den Sängern lebhafte Ovationen. Mtt einem herzlichen Dank für die gute Aufnahme in Wtldbad verließ 'der Städt. Singchor die 'gastliche Stätte.

Wilhelm Neuert-Pforzheim.

M>ndclheirn (Schwaben.) (Diamantene Hochzeit.) Die Müllerseheleute Johann und Kreszenz Stecher aus Schürre- bevg konnten 'dieser Tage auf 60 Fahre gemeinsamen Lebens­weg zurückblicken.

Heute »druck von 22.13 Ustr dis morgen krük 5.22 Utir dlonck-^utgsnx: 2.17 vtir dlonck-vnkerganx: 17.25 Ustr

Kleiner Rat für MmerAeimöe

Es gibt wohl niemand, der nicht wüßte, daß man Schnitt­blumen dadurch länger frisch erhalten kann, indem man die Stsngelenden beschneidet. Leioer wird der Erfolg dieses Verfah­rens dadurch wieder In Frage gestellt, daß man die Hauptsache dabei außer acht läßt. Wichtig ist nämlich, daß das Beschneiden der Stengelenden unter Wasser erfolgt. Diese Notwendigkeit läßt sich sehr einfach erklären: Das Innere eines Pflanzenstengels Ist von zahlreichen feinen Kanälen und Röhrchen durchzogen, in denen mit dem Wasser die zur Zellenernährung notwendigen Stoffe emporsteigen. Werden nun die Blumenstiele abgeschnitten, so wer­den die feinen Hohlräume der Kanäle geöffnet, und sofort dringt Luft ein, die wie ein Pfropfen die Kanäle verstopft und somit das Aufsteigen des Wassers in die Blumenstiele verhindert. In­folge der schnellen Wasserverduustung an der Oberfläche der Pflan­zen werden die Zellen ihres nährenden Wassergehaltes beraubt und kommen zum Absterben. Das bedeutet aber zugleich, daß die Blume schnell dahinwelkt. Wenn man nun den unteren Teil des Blumenstieles unter Wasser abschneidet, dann kann die äußere Luft nicht in die feinen Kanäle eindringen dafür aber füllt sich die durch den Schnitt geöffnete Zelle mit Wasser, das nun un­gehindert in alle Pslanzenteile emporsteigen kann. Um den Stengel nicht zusammenzudrücken, führt man den Schnitt mit einem schar­fen Messer schräg zur Faser aus. Versuchen wir es daher ein­mal, die Schnittblumen in der hier angegebenen Weise zu behan­deln, und wir werden mit Erstaunen erfahren, wie lange unsere Schnittblumen ihre Frische und ihre leuchtende Farbe behalten. Selbst Blumen, die schon etwas im Welken sind, können durch diese Behandlungen wieder aufgesrischt werden.

Wenn Kinder mit Streichhölzern spielen...

Der knappe Sachverhalt ist: In einem Pommerschen Dorf vernichtet ein Grotzseuer am 20. März mehrere Gebäude. Der zahlenmäßige Brandschaden betrug 150 000 RM., der volks­wirtschaftliche Brandschaden war durch die Vernichtung von Lebens- und Futtermitteln sowie von Geräten bedeutend größer. Spielende Kinder hatten das Unglück veranlaßt. Der Weg vom Streichholz zum Schadenfeuer ist kurz. Die Mutter der Kinder hatte sich nun zu verantworten. Sie stammte aus einer Großstadt und war vorübergehend mit den Kindern auf dem Dorf untergebracht worden. Sie wurde zu einem Jahr Gefängnis und 1000 RM. Geldstrafe verurteilt. Im all­gemeinen gilt die Rechtsregel, daß jeder nur für den durch sein schuldhaftes Handeln verursachten Schaden haftbar ist. Es gibt aber auch eine Haftung, den nicht aus eigenen Handlun­gen oder Unterlassungen entstandenen Schaden zu ersetzen. So hastet der Staat in manchen Fällen für seine Beamten oder es haftet der Eigentümer sür Schäden, die durch Tiere verursacht werden, und schließlich haften der Vater oder die Mutter für den Schaden, den ihre minderjährigen, bei ihnen wohnenden Kinder verursacht haben. Das gilt zivilrechtlich und gilt in weitem Umfang auch strafrechtlich. Die Frau aus Stettin, die Streichhölzer schlecht verwahrte und ihren Kindern Gelegen­heit zu einem unnützen und verderblichen Spiel gab, ist schwer getroffen. Ein bedauerndes Mitleid wird jeder empfinden, der die Nachricht liest. Aber jeder wird sich auch sagen, daß er an der Stelle des Richters auch nicht anders hätte handeln können um größeren Schaden dur-l. Leickusinn --

Sind die SumMijOM vMumMMW gelagert?

Unsere Gummischuhe, die uns im Regen, im Schnee und im Matsch der Winkermonate gute Dienste geleistet haben, dürfen natürlich während der Sommerzeit nicht irgendwo in die Ecke ge­stellt werden. Denn sonst brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn später, wenn wir die Schuhe wieder benutzen wollen, der Gummi brüchig geworden ist. Die Lebensdauer von Erzeug­nissen aus Naturgummi oder synthetischem Gummi hängt nämlich in großem Maß« von der richtigen Lagerung und Wartung ab. Sachgemäß behandelte Gummiwaren bleiben viele Jahre hindurch unverändert in ihren Eigenschaften. Zunächst müssen die Schuhe, wenn wir sie beiseite stellen, mit einem sauberen Putzlappen und Wasser oder einer schwachen Sodalösung sorgfältig gereinigt wer­den, Dabei ist darauf zu achten, daß auch der letzte Rest schmutzigen Masters fortaespült wird. Auf keinen Fall darf man Schmutzflecke mit einem scharfkantigen Gegenstand entfernen. Im Gegensatz zu Lederschuhsn dürfen Gummischuhe auch mit Oel oder Fett nicht in Berührung kommen, da sonst der Gummi hart und der Lack blind wird. Wenn es möglich ist, soll man Gummischuhe nicht in lustabschliehsnden Kartons oder Schubloden lagern. Dem Aui bswahrungsort wähle man vielmehr so, daß er kühl, trocken, tusch iichtgedämpft und staubfrei ist. Da Knickstellen im Gummi sorg sam zu vermeiden sind, füll« man die Schuhe leicht mit Papier an Alles das sind klein« Mühen, die sich jedoch lehr bezahlt machen: sie ersparen uns langwierige Reparaturen, Laufereien und Aerger, und vor allem bewähren sie uns im kommenden Herbst und im Winter vor nassen Füßen und Erkältunask'an'heitsn mancher Art.

Günstige Entwicklung der Bolksbank Neuenbürg

Die hiesige Volksbank e. G. m. b. H. hielt cm 24. ds. Mts- mn Gasthaus zumHirsch" ihre vom 1. Bovstands- mitglicd Herrn Fabrikant Gollmer geleitete alljährliche ordentliche Generalversammlung ab. Herr Gollmer bedauerte den etwas schwachen Besikch, der bei >den kvwgsbMugten Ver­hältnissen und der gleichzeitigen Abhaltung einer ankeren Veranstaltung etwas verständlich set und gedachte ehrend 'der verstorbenen Mitglieder. Kurz wies er aus die sür die Bank z. Zt. wichtigsten Momente, den großen Geldumlauf natür­lich vor allem, hin. Trotz der Einberufung des Geschäftsfüh­rers zur Wehrmacht fei die gute Wetterführung der ja sehr einfach gewordenen Geschäfte der Bank gesichert, sie stehe wei­terhin aus gesunden Füßen, könne wiederum den bisherigen Dividendensatz von 4^-z in Vorschlag bringen und außerdem infolge weiterer Uukosteusenkung, rückwirkend ab 1. Januar 1943, den Zinsfuß für ihre Ausleihungen um ^ A ermäßigen.

Als 1. Punkt der Tagesordnung brachte Herr Gollmer die Bilanz tn ihren Einzelheiten nebst Gewinn- und Verlust- rechnung zum Vortrag. Der Vorsitzende des Ansstcktsrates, Herr Fabrikant Wann er, konnte bestätigen, daß der Auf- sichtsrat gewisseichast wie seither seine Obliegenheiten erfüllt habe.

Eine weitere Besprechung der Bilanz seitens der Mit­glieder ergab sich nicht, so daß der Bericht über die am 8. und 9. ds. Mts. voxgenommene gesetzliche ordentliche Prüfung des Württ. Genossenschaftsverbandes, Stuttgart verlesen wer- >den konnte. Dieser Bericht bestätigte auch für die hiesige Bank die ja bei allen Banken schon lange herrschende Er­scheinung der großen Geldflüsstgkeit, hervorgevufen durch die von den meisten Kreditnehmern vollzogene Mtragung ihrer Verbindlichkeiten und durch die außerordentlich stark an- 'wachsenden Einlagen der Mitglieder oder Bezirksbewohner, sei es auf Sparkonto oder als Depositen-Einlage oder in laufender Rechnung (Zunahme um 36,1 A gegenüber dem Vorjahre). Natürlich muß die Bank Vorsorge für die Zeit treffen, wo der Zustrom fremden Geldes in das Gegenteil um- schlägt und der Prüfungsbericht anerkannte, daß die Zah-

lungsbereitschcift nach wie vor eine besriedigeicde sei, da für die pro 30. Juni 1943 sich auf RM. 787 000. belaufenden -Einlagen 85,8^ an flüssigen Mitteln, sür die täglich fälligen Einlagen sogar 180 A vorhanden seien.

Für die wesentlich zurückgegangenen Ausleihungen der Bank an ihre Mitglieder in Höhe von RM. 216 000. ver­sichert der Prüfungsbericht, daß für die etwa in ihnen lie­genden Risiken genügeich Rückstellungen vorhanden seien und weiter stellt er fest, daß 'die im Bankgebäude investierten Mittel eine angemessene Rendite erbringen und auch zu einer ausreichenden Rentabilität, wie sie für das laufende Jahr 1943 gegeben erscheine, beitragen werden. Die fast unveränder­ten Geschäftsguthaben der Genossen in Höhe von Reichs­mark 76 MO. würden 9FA der Bilanzsumme ausmachen; sie bilden mit den Reserven das Eigenkäpital mit RM. 98 200..

Die von Herrn Gollmer, erbetene Genehmigung der Bi­lanz und der Gewinn- und Verlustrechnung und daraus fol­gend die Entlastung von Vorstand und Aaefsichtsrat wurde einstimmig erteilt und der Reingewinn nach seinem Vorschlag wie folgt zu verteilen beschlossen: . .

RM. 3363.21 für eine Dividende von 4^H bzw, Stuckzmseu RM. 1000. Zuweisung an die gss. Rücklagen)

RM. 401.10 Vortrag auf neue Rechnung. ^ ^ ,

Ferner nahm die Versammlung den Vorschlag der Bank­leitung an, daß der Gesamtbetrag der hereiuzunehmenden fremden Gelder gemäß 8 49 Ws. 1 'des Gsn.-Ges. bis auf wer­teres bis Mir (Höhe von Iss Millionen RM. gehen dürfe.

Die tnrnnsgsmäß ansscheidenden Aufsichtsratsmitglie- der Gegenheimer K*ebs imd Müller wurden ein­stimmig wiedergswählt.

Besondere Punkte und Wünsche seitens der Mitglieder wurden nicht vorgobracht, und so beschloß der Vorsitzende die Versammlung mit dem Appell an die Mitglieder zur Wer'* buug für die Bank, die ihre Dienste gerne jedermann'zur Verfügung stelle und mit 'dem Dank an unseren Führer, die Wehrmacht und an alle, welche in der Heimat fest entschlossen ihre Pflicht erfüllen.