Wus Sem Heimatgebi'eW
Geüenktage
22. Avril
1724 Der Philosoph Emmanuel Kant zu Königsberg in Preußen geboren. - ,
1861 Der ungarische Staatsmann Graf Stephan Trsza in Budapest geboren. ^ ,
1866 Der preußische Generaloberst Sans von Seeckt in Schleswig geboren. ^ m
1933 Der bayerische Justizminister Hans Frank wird Reichs-
lM LillÄmme?^und Gjövik besetzt. - In Lillehammer und Trotten erstmals britische, von Anda snes vorge- worfene Truppen an^etroffen und in die Flucht ueschln- gen. Landverbindung zwischen den deutschen Kampftruppen um Stavawger. Cbrntianmnd und Oslo her-
1941 Britische Nachhuten am Thermophplenvak gestellt.
^ tzlne Osterreiseu
NSK. Das Telephon läutete. „Hier Müller! Bitte?" „Fein, Herr Müller, daß ich Sie erwischt habe," kam Schutzes Stimme vom anderen Ende der Leitung. „Wollen Sie uns heute abend mit Ihrer lieben Frau nicht auf ein Stündchen besuchen?" Müller hüstelte verlegen. „Heute? Paßt schlecht, Herr Schulze. Ich muß nämlich noch einen wichtigen Brief schreiben, einen, der keinen Aufschub duldet." „Aber, aber, Herr Müllerl Mit einem Brief springen Sie doch im Handumdrehen um," klopfte Schulze an die Federgewandtheit seines guten Bekannten. „So laug wie ein Liebesroman Wird er doch sicher nicht." „Das nicht," gab Müller zu. „Aber... Es geht nämlich um unsere Osterreise. Schon seit Tagen liegt mir meine Frau in den Ohren, ich solle uns in unserre alten Pension endlich anmelden. Bis jetzt habe ich es verschwitzt. Sie wissen ja, mit meiner holden Kratzbürste ist in solchen Sachen nicht zu spaßen."
„Osterreise?" wiederholte Schulze gedehnt. „Sind Sie aber rückständig, Herr Müllerl" „Wieso? Ich habe im Betrieb die Urlaubszeiten für meine Angestellten gleichfalls über Ostern gelegt. Was denen recht ist, ist mir billig." „Das machen Sie man schleunigst rückgängig. Herr Müller! Wissen Sie nicht, daß zu Ostern nicht gereist werden soll? Wo doch die Reichsbahn für wichtige Kriegs- und lebensnotwendige Transporte freigehalten werden soll? Vom 21. bis zum 28. April gibt es keine Urlaubsreifen oder Familienfabrlen. Also Ihr wichtiger Brief kann ungeschrieben bleiben, oder verfassen Sie eine urze Karte an Ihre Wirtsleute: Diesmal keine Ostxrreise, der Krieg geht vor! Wir erwarten Sie bestimmt. Wissen Sie, was wir gemeinsam besprechen? Einen Osterbummel durch die Umgegend!" Zinn.
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— Wenn Angehörige zu VerkniuLelcn reisen. Bielen Tausenden von Angehörigen Verwundeter hat die Deutsche Frauenorganisation bisher Privatquartiere zur Verfügung gestellt und ihnen dadurch ermöglicht, Sohn. Vater oder Bruder im Lazarett zu besuchen. Die Deutsche Frauenorga- nisation sieht auch weiterhin eine besonders schöne Aufgabe darin, die Unterkuuftsfragen für die Verwandten der Verwundeten kameradschaftlich zu regeln. Sie erwartet allerdings Verständnis dafür, daß die Gastgeber bei der sehr starken Inanspruchnahme nicht mehr in der Lage sind, Bettwäsche und Handtücher zu geben. Es empfiehlt sich daher, in Zulun,t Wäsche mitzubringen. Außerdem ist es wünschenswert die Besuche auf die nächsten Angehörigen zu beschranken. Wenn ganze Familien mit Kindern, die kaum laufen können, angereist kommen, wird die gern gewährte Gastfreundlichkeit zu einer untragbaren Belastung, und es besteht die Gefahr, daß für die Frau oder Mutter des Kameraden kein Quartier mehr vorhanden ist. Die Deutsche Frauenorganisation bittet darum, diese Wünsche und Anregungen zu beachten, da nur so das tadellose Funktionieren des allen zugute kommenden Quartierdienstes gewährleistet werden kann.
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Keine Filzhutverkaufssperre für Fliegergeschädigte.
Auf Grund einer Entscheidung des Reichsbeauftragten für Kleidung und verwandte Gebiete können Flieger- geschädigte auch-während der Geltungsdauer der Filzhutverkaufssperre vom 15. März bis 15. August gegen Vorlage eines Fl.-Bezugscheines mit Damenfilzhüten beliefert werden.
Waggongcstellung an Feiertage«.
Das Landeswirtschaftsamt teilt mit: Im Hinblick auf die Transportrückstände, die sich bei einzelnen Firmen ansammeln, empfiehlt es sich, die Feiertagsruhe am Karfreitag und Ostermontag zu verstärkten Waggonanforderungen und Beladung bezw. Entladung auszunutzen.
Höfen a. Enz, 21. April. Der Säugevüund brachte gestern abend Iksinem Ehrenmitglied Karl Meitler anläßlich seines 75. Geburtstages ein ivohlgelungenes Ständchen, das ihn und seine Angehörigen sichtlich erfreute. Dieser alte Sangcsfreund ist körperlich nrrd geistig noch außerordentlich rüstig und leistet in unserer Dorfgemeinschaft wertvolle Arbeit, indem er unermüdlich auf seinem Handwerk als Schuhmachermeister werkt.
Osterüberras chungen
V. Z. Unsere Kinder sind es von jeher gewöhnt, zum Osterfest Eier in allen Arten zu erhalten. Wenn nun in diesem Fahr die Zuteilung auf Süßigkeiten in der herkömmlichen Eiform nicht ansreicht, so zaubert Mutter selbst süße Ostereier herbei.
Da wir in diesen Tagen unsere Osterzuteilung an Eiern erhalten haben, können wir znm österlichen Gebäck manches Eigelb oder Eiweiß Verwendern Doch zerschlagen wir die Eierschalen diesmal nicht, sondern blasen die Eier vorsichtig aus, indem wir an der Ober- wie Unterseite ein Loch in die Schale stoßen. In die leeren Hüllen füllt man, nachdem sie kalt durchspalt worden sind, eine heiße Pudding- oder Speisenmasse. Es muß sich aber um eine Masse handeln, die nach dem Erkalten starr wird. Je nach der Anwendung von Frucht-, Mandel- oder- Kaffeepndding erhalten wir nach dem späteren Abschälen rosa, gelbe oder braune süße Ostereier.
Doch kann man die auf diese Weife gefüllten Eierschalen auch belassen und sie bunt bemalen, so daß die Kleinen am Ostertisch '"stbst die Arbeit des Abschälens vornehmen können und zu il. r Uoberraschnng plötzlich statt des hartgekochten Hühnereies ein buntes süßes Osterei enthüllen. — Füllt man die Eierschalen mit einem Kuchenteig ans Hefe, so muß man die Blaslöcher verkleben und jedes Ei mit einem Stück Serden- paplcr umgeben. Im Kartoffeldämpfer läßt man die kleinen Kucheneier eine reichliche halbe Stunde gären. Schält man die erkalteten Eier später ab, so kann man die geformten kleinen Eikuchen in Kakaomasse wälzen oder mit einer süßen Tunke übergicßen.
Halbe Ostereier entstehen dadurch, daß man die Pndding- masse in die in Hälften zerschlagenen Eierschalen gießt und erkalten läßt. ^ H. v. L.
Unser Herz muß bestimmen!
Es geht alle an. Wollte einer aus Gleichgültigkeit abseits stehen, so würde er damit bezeugen, daß er das Geschehen unserer Zeit immer noch nicht verstanden hat. Nicht nur das Familienoberhaupt hat da mitznmachen, sondern auch die i-m Arbeitseinsatz stehende Tochter, der Untermieter, die Hausgehilfin. Jeder hat seinen Namen in die Liste einzntragen, und nicht, nur den Namen, sondern auch einen entsprechenden Spendenbetrag. Wir wollen dabei nicht nach oben und unten schielen und uns darnach richten, wieviel der Nachbar oder Mieter des ersten Stockes gegeben hat, sondern unser Herz muß die Höhe der Spende bestimmen. Daß dieser Betrag schließlich größer wird als bei vergangenen Sammlungen, mag ein Opfer bedeuten; aber dies ist nicht schwer, sondern selbstverständlich im. Gedanken an Orte, die immer wieder im Wehrmachtsbericht austauchen und von denen seder von namenlosem Heldentum kündet. Schließlich fällt dieses Opfer schon deshalb nicht schwer, weil wir damit die erwünschte Gelegenheit haben, unseren tapferen Verwundeten, die für uns ihr Blut gaben, unseren Dank zeigen zu können. Für sie wollen lvir unsere Spende geben. Es gibt wohl keinen unter uns, der nicht glücklich wäre, daß er mit seinem Eintrag in die Liste Helsen darf, die Wunden unserer Soldaten zu lindern, ihnen Bequemlichkeiten zu schaffen und ihnen Freude zu bereiter:. Jedem einzelnen dieser vielen tapferen Namenlosen gilt unser Dank, der nicht bester und schöner ausgedrückt werden kann als durch eine namhafte Spende bei der nächsten Hauslistensammlung des Kriegshilfswerkes für das Deutsche Rote Kreuz. ml.
Verbrüht hat sich im Nachbarort Singen das dreijährige Söhnchen Dieter der Witwe Bührer dadurch, daß es einen elektrischen Topf in einem unbewachten Augenblick vom
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Zudengenerale
.. Das englische Judenblatt „Iewish Chronicle" gibt verzückt kund und zu wissen, daß wiederum sieben Juden zu Generälen der Sowjetunion ernannt worden sind, nachdem Kreits bor einiger Zeit die Ernennung von zehn anderen indischen Generälen vekanntgcgeben worden war.
Der Jude ist der Erfinder des Bolschewismus und die treibende Kraft der bolschewistischen Weltrevolution. Der Jude ist der Völkerverhetzer und Kriegsschuldige, von dessen verbrecherischen Umtrieben der zweite Weltkrieg noch wen:- ger wegdenkbar ist als der erste. Der Jude steckt hinter den Plutokratien genau so wie hinter Moskau. Er reklamiert den Krieg gegen die jungen Völker ausdrücklich als „seinen" Krieg und hofft ihn als der wahre Welteroberer zu bestehen. Ist es da nicht ganz in der Ordnung, wenn Stalin einen der krummnastgen Hebräer nach dem anderen zum „General" ernennt? Das Londoner Judcnblatt ist über diese Ernennung jüdischer „Feldherren" offenbar deshalb so aus dem Häuschen, weil es darin den Nachweis sieht, daß Juden noch was anderes können als Hetzen und Gift streuen, schieben und Völker zersetzen. Wir freilich erblicken in dem zunehmenden Herausstellen .der Juden durch Moskau nichts anderes als den Beweis der Zusammengehörigkeit und Untrennbarkeit von Judentum und Bolschewismus.
Ohne den chaotischen Geist des Judentums ist der Bolschewismus gar nicht vorstellbar. Kampf gegen Anda und Bolschewismus ist darum dasselbe. Nur wenn die bolschewistische Drohung als die scheußlichste Erscheinungsform des Judentums überwunden wird, ist die Befreiung der Völker auch von der jüdischen Pest möglich. Stalins Judenaenexaie werden sie am wenigsten verhindern. R. M.
Küchenherd zog. Das auslaufende kochende Wasser lief dem Kinde Wer Gesicht und Körper, so daß es an den schweren Brandwunden verschied. Dieser Fall ist um so tragischer, als der Vater, des Kindes im Osten den Heldentod fand.
Der PoNzetbertcht meldet den Diebstahl von 150 Mark Bargeld aus einer Wohnung in der Nordstadt, eines Geldbeutels mit 36 Mark in einem hiesigen Kaufhaus und end- Reuchlinghmnasiums.
Im Gewerbckanal augeschwcmmt sind verschiedene Wäsche- lich noch eines Herrenkieppermantsls ans dem Flur des stücke, die entweder aus einem Diebstahl herrühren od?r leichtsinnigevweise ins Wasser fielen.
Staat!. Kursaal Wildbab
Sonntag, 25. und Montag, 26. April: „Du gehörst zu mir"
Ziim letztenmal steht der hochverdiente Leiter der Universitätsklinik, Professor Dr. Burklhardt, vor seinem Auditorium. Der berühmte Chirurg hält seine Abschiedsrede. Noch einmal spricht er von seiner Erkenntnis, die zwanzig Jahre früher aufsehenerregende Theorie war und heute großartig sich er- . füllende Lehre geworden ist: Nicht nur zu heilen ist der Arzt ! da, sondern zu beraten auch, zu betreuen und vorznbeugen. l Als Professor Burkhardt seinen früheren Ersten Assistenten, ! den jetzigen Professor Dr. Groone, zu seinem Nachfolger be- 1 stimmt, gibt es viele, die betroffen aushor-'"n. Professor Groone selbst ist gerührt und verwui t „Gerade Groone...!?" fragt man sich. Hat es früher nicht einmal ein böses Gerede gegeben, als Dr. Groone die Klinik und seinen Lehrer so überraschend verließ? Sprach man nicht heimlich von einer sehr privaten Affäre?
Wie war das eigentlich damals, vor zwanzig Fahren? — Der spannende Film gibt erschöpfend Ausschluß.
Im Vorprogramm: Kulturfilm u. Deutsche Wochenschau.
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Vrbeder-kkeLkissekuIr: Drei tzue!1«n Verlrx, KÜMLsbiüek (8er. Dresden)
„Na, das Hai dieser Mensch ja sein eingesäselt, daß er hier in deine Nähe gekommen ist! Aber ich warne dich, Anni. und vergüte dir. daß du dich mit ihm einläßt Du weißt, daß deine Eltern andere Pläne mit dir haben "
„Ja", sagte Anni trotzig, „ich toll Sen alten dicken Möller- Heiraten. weil er eine kleine Kötterei besitzt "
.Möllers ist noch gar nickt alt erst vierzig Jahre Und daß er etwas Eigenes hat. ist bestimmt nicht zu verachten Du lalltest dir das überlegen"
„Ich will ihn aber nicht urd ich nehme ihn auch nicht!" „Und was willst du mit dem anderen, mit dieiem hergelaufenen? Das kann doch auch nie etwas werden "
„Das werden wir iehen!" sagte Anni und ging davon Ihr «.mzes Gesicht war eitel Trotz und Auilehnu» —
Es folgten dann wirklich ein paar Negemage die zum Pjlügev der leeren Stoppelfelder und zum Säen von Futterwicken benutz: wurden. Aber dann schien die Sonne wieder -varm und »rsundlick auf die sommerliche Erde. Die Erntcarbeiten konnten weitergehcn Da stellten sich Senn auch eines Morgen- aus Hot Törbeke die Achtermelier- ein. um zu Hellen Der junge Achtermeyer der noch unverheiratet war kam ülbsi ebenic leine stinaen Schwester Lisbeth und - zu Helga- Leckwcün — der Knecht au: der Fremde. Annis Augen strahlten. Einen ganzen Tag mit ihm zu arbeiten — welche- Glück'
Am Mittag sagte Dieter:
„Ich glaube tatsächlich, daß wir es heute schallen,"
Er meinte, daß das letzte. Korn gemüht wurde. Die anderen bestätigten: Natürlich würden sie e- schassen: e- würde nicht ein mal sehr spät werden'
Nach Vesverzeit ließ Dieter Flaschenbier unk einen Laer aller Korn holen, denn die letzte Garbe mußte doch gebühre,,c aeieier werden. Als es dann so weit war daß die letzten Halme llele, banden die Mädchen eine „Aarnmoor" d, h Erntemutter vo> ganz beträchtlichem Umsang. Sie mußten ein Strohjeil drehe, um die Garbe zusammenbinoen zu können. Breil und dick stand s> nun auf den Stoppeln, und die jungen Leute tanzten und ianae? um sie herum.
Es ging sehr lustig zu Dieter schenkte immer wieder ein
Als alle Flaschen leer waren und man sich am uen Heimweg machte wurde es schon dämmrig. Dieter dachte daran, daß Helga schon lange mit dem Abendbrot wartete und sicher ärgerlich sein würde Aber einerlei — heute war die letzte Garbe gefallen: das bedeutete, daß sür dieses Jahr wieder ein schwerer aber segensreicher Arbeite» abschnitt beendet war.
Arm in Arm gingen sie heim. Voran Dieter und Rudolf, die die >unge Lisbeth in ihre Mitte genommen hatten, dann Achter meyer und Gerd Wo .nn mit Luise und zuletzt — ein betracht liches Stück hinter de, ruderen — Anni und Felix Gosta. Niemand beachtete es in der allgemeinen Lustigkeit, und als sie auf dem hoi angelangt waren, hatten sie sich längst getrennt.
Ein Vierteljahr später , Der Sommer ist dahingsgangen und ebenso der herbst mit seiner Fülle an Arbeit und Segen Aus Sem ichwarzen Erdreich sproß nun 'chon wieder die junge Sa« Die Tage lind kurz und trübe geworden: welkes Laub ra- 'chelt an den Wegen Es hatte schon Nachtfröste gegeben und vereinzelt Schnee'älle, Man schreibt ja auch Mitte November
Es war heute ein grauer, nebliger Tag, einer von jenen Tagen, die trübe stimmen m>t ihrer Mahnung an die Vergänglichkeit des Irdischen,
Aut Hai Torbcke ging der Allrag ieinen gewoynren Gang Düker weilte mit den jungen Leuten au, dem Felde beim RUben- ziehen. Gleich nach dem Mittagessen waren sie weggegangen, denn die Dunkelheit kam schon »ruh Es war keine 'chöne Arbeit, das Nübeniaub war sehr naß, und die Nässe ließ den kalten Wind doppelt unangenehm 'puren Aber der Winter stand vor der Tür man mußte die Zeit nützen. Senn es konnte bald »rieren Luise und Anm hatten die linke Hand in , dis schürze gewickelt mit der rechten rupften sie eitrig drauklos Ab und zu machten sie — auch die decken Männer — den gebeugten Rücken gerade und schwatzten miteinander denn die gute Laune lieh man sich auch durch die Näiü und Kälte nicht verderben Gegen vier Uhr holte D-e»er Ptt-rd und Wagen dann konnte man die Rüben aulladen unk nach Hause gehen,
he-ga iiand währenddeijen am Bügeleisen Sie hatte in der vergangenen Woche eine rüüngroße Wäsche gehabt. Damit war es um düü Jahreszeit auch schon ein Kreuz, denn sie trocknete chlech; ind machte 'owe! Äro-it Wenn ü'e Mädchen am Waichtao iuch wohl halfen, das Trocknen. Bügeln und Wegräumen war gan> allein ckre, Arbeit Nun bügelte iie 'chon den ganzen Nach- nittag. uiid um stc herum türmten llch Bsrac bunter und bluten weißer Wäsche
Gott sei Dank nun Hane sie es aber geschasst! Ausainiend stellte Helga da» Bügeleisen zur Seite und rollte die Plättdscke zusammen. So. nun noch die Wäsche wc-gräumen Düs mm.' Mutter- die legte sie meo ' . D'.llerr un
eigene. die trug sie hinüber in ihr gemeinsames Schlafzimmer und räumte sie in Fächer und Schablonen.
Dann nahm sie den WSschestapel. der Anni ^gehörte, und gmg damit in deren Kammer. Behutsam legte sie ihn auf dbe Kommode.
Gewohnheitsgemäß sah Helga sich in der schmale» Kammerum Sie hielt immer darauf, daß die Mädchen ihr« Hinuner feeurEch und sauber machten. Nun. sie konnte in dieser Bezübuna Wer Anni und Luise nicht klagen. Nur da» Bett mach« Anni nicht akkurat genug. Was war denn das für eine Erhöhung zn Außen unter der Decke? hatte sie etwa ihr Nachthemd so zusammenge- geknüllt?
Helga hob die Decke, um nachzusehen. Es war aber kein Nachthemd was zum Vorschein kam. sondern ein Ding, war eigentlich durchaus nicht ins Bett gehörte Eine keineswegs neue blaue SchirmniMe! , ,
Helga starrte darauf nieder. Sie hob sie mit spitzen Fingern aus, betrachtete sie von innen. F. G. — Felix Gosta! Wie kam diese Mütze hierher? Es war keine neue, die Anni etwa verichenken wollte.
Wie ein Blitzstrahl kam Helga eine Erkenntnis, die ihr Zornesröte ins Gesicht trieb Sie ging zum Fenster, schaute hinaus. Deutlich zeichneten sich hier die Abdrücke von Männerschuhen ob Also kein Zweifel: dieser Mensch hatte Anni nachts besucht, und dabei seine Mütze verloren!
heißer Zorn stieg in Helga aus. Ganz abgesehen davon, daß sie bei ihren Mädchen nie etwas Derartiges dulden würde, in diesem Fall war es doppelt Wimm. Sie hatte Anni ausdrücklich jeden Verkehr mir diesem Gosta verboten und Ne mehrfach ermahnt und verwarnt lind dieses Mädchen schlug das alles ein» 'ach in den Wind' Kümmerte sich gar nicht darum. Warf sich weg an diesen Burschen Denn wenn sie ihn nachts in ihrer Kammer
empfing — . . „ ...
Wie oft mochte das schon geschehen sein! Ts war emtach
unerhört —
„Helga!" ertönte in diesem Augenblick Dieters rufende Stim- me Tr wollte den Wagen iür die Rüben holen und suchte Helga.
Gut. daß er da war! Nun konnte sie ihm gleich von ihrer Entdeckung berichten lind Anni würde dann auch- bald nach Hause kommen. Die soilke sich wundern! Natürlich würde sie ihr sofort kündigen denn mit einem so verworfenen Geschöpf wollte sie keinen Tag mehr unter einem Dach wohnen,
Helga nahm die Mütze als Beweisstück mit und ging zu Dieter Er stand in der Küche bei der Mutter und fragt« gerade nach ihr. . .
„Ach, da bist du ja —" sagte er und unterbrach stch^ erstaunt, als er 'hre Erregung sah. „Aber — was hast du denn?"
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