Gedenktage
2 5. Februar.
»6S4 Der kaiserliche Generalissimus Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein. Herzog von Fnedland. m Eger
MS Der°Schriststeller Karl May in Hohenstein-Ernstthal
1«S6 ^er^Ge'schichtssorscher Karl Lamprecht in Jessen bei
Wittenberg geboren. . . -
MS Der Dichter Otto Ludwig m Dresden ge,torben.
Iex Schriftsteller Erwin W'ttltock in Hermannstadt geb.
Erstes Grün auf den Feldern
lNIntam und öde sehen die Felder aus im winterlichen Sckilaf auch wenn keine Schneedecke mehr vorhanden ist. An manchem Tage ist der Himmel grau und wolkenverhangeu. die Luft dunstig und die Wege sind voller Psutzen, schlammig vom Regen. Nirgends sieht man ein Grün, nur Braun und wiederum Braun der schlafenden Erde. So dünkt einen beim ersten Anblick, aber auf einmal entdeckt man, wenn der Blick eindringlicher über die Felder gleitet, auf diesem und jenem Acker Millionen kleiner smaragdgrüner Stutzen, die erst vor kurzem die Erde durchbrochen haben muffen und nun dem Licht entgegenstreben. Die Wintersaat ist das erste Zeichen jungen, grünen, frischen Lebens im neuen Jahr! Ergreifend wirkt der Anblick eines solchen Ackers mit seinem Heer winziger grüner Lanzen stützen, den Spendern unseres Brotes. Seit vielen Jahrtausenden schon baut der Mensch das Korn und jahraus jahrein trägt es die Frucht. Und eS begleitet uns das Jahr hindurch mit Keimen. Sprossen. Blühen und Reife und grüßt uns nun als zartestes erstes Grün.
So möge es noch mehr als in früheren Jahren uns Symbol sein das junge Korn, das aus der braunen Erde fruchtbringend emporwächst, Brot und Glück verheißend dem Volk!
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— Das Pflichtjahr für Mädchen. Es sind jetzt gerade fünf Jahre verflossen, seit Reichsmarschall Göring das Pslichtjahr für Mädchen anordnete, um den überlasteten Familienhaushalten Arbeitskräfte, zuzuführen und gleichzeitig für die weibliche Jugend eins Erziehungsstätte zur hauswirtschaftlichen Ertüchtigung zu geben. Es hat sich gezeigt, daß sowohl die deutsche Familie als auch die deutschen Mädel sich des in sie gesetzten Vertrauens würdig erwiesen haben. Durch ver. standnisvolle Anleitung wurden die jugendlichen Helferinnen zu einer fühlbaren Entlastung und eigneten sich gleichzeitig gute, Kenntnisse in der Hauswirtschaft an. Die Erziehungsarbeit der Hausfrauen im städtischen und bäuerlichen Haushalt verdient umsomehr Dank und Anerkennung, als ihnen der Krieg, besonders im bäuerlichen Haushalt, stei- gende Lasten auferlegte. Ihre Arbeit hat reiche Früchte getragen. 60 bis 90 vom Hundert aller Pflichtjahrverhältnisse verliefen zur gegenseitigen Zufriedenheit, 8 bis 18 vom Hundert — rund 1,5 Millionen der Pflichtjahrmädchen — wurden für einen Beruf in der Haus- oder Landwirtschaft gewonnen.
— Kohlenklaus Freund. Es sind oft nur Kleinigkeiten, die eine Verschwendung an Brennstoff herbeiführen. Vielfach sind es Ruß und Flugasche. Sie setzen sich im Innern der Feuerstätten an. Ruß und Asche sind schlechte Wärmeleiter. Dies hat zur Folge, daß einmal der Wärmeübergang an das Kochgut oder an die Heizflächen langsamer und schlechter wird, zum anderen die Abgase mit zu Hoher Temperatur in den Schornstein strömen. Bereits eine dünne Rußschicht von nur l mm Dicke erfordert einen ständigen Mehraufwand an Brennstoff von rund 5 Prozent. Unsere häuslichen Feuerstätten verbrauchen im Jahre ungefähr 1)L Millionen Eisenbahnwagen Braunkohlenbriketts. Es ließen sich insgesamt durch gereinigte Feuerstätten im Jahre rund 75 000 Wagenladungen einsparen. Das ist schon eine gewaltige Menge. Es lohnt sich also auch im eigenen Interesse, regelmäßig Ruß und Äsche im Innern von Herd und Oefen zu beseitigen Ein verrußter Ofen ist Kohlenklaus Freund und Helfer! -
— Nachkontrolle der Schweine- und Hühnerzählung, ver Schweine- und Hühnerzählung am 3. März wird eine strenge Nachkontrolle folgen. Mit einem Erlaß des Reichsernährungsministers werden die Kontrollzähler auf genaueste Durchführung der Kontrollzählung verpflichtet. Sie werden in jeder schweine- und hühnerhaltenden Haushäl- tung durch Begehung der Ställe und behelfsmäßigen Stallungen die Bestände pers. sich nachzählen. Gegen Viehhalter, denen wissentlich falsche Angaben bei der Zählung nachgewiesen werden, soll schäm vorgegangen werden
Aar/ O//r/-ar/
„Ernstes und Heiteres aus deutschen Dichtungen". Fm Rahmen einer Veranstaltung der NS-Gomeinschaft .Kraft durch Freude" brachte Marie-Christine Voebel in den WWbader Lazaretten „Ernstes und Heiteres aus deutschen Dichtungen" zum Vortrag. Zu Beginn wurden einige Gedichte und Balladen von Schiller. Mörike, Lessing u. a. dargeboten, denen alsbald heitere Gedichte und Anekdoten folgten, sodaß jedem Geschmack der einzelnen Zuhörer Rechnung getragen wurde. Hervorgehoben seien die humorvollen Vorträge in Frankfurter Mundart, die besonders freudig ausgenommen wurden. Der überaus herzliche Beifall, den die Vortragskünstlerin dankend entgegennahm, war ein Beweis für die wohlgelungene Unterhaltungsstunde.
Gerätemeisterschaften des Bannes Schwarzwald
Am Sonntag nachmittag wurden in der städtischen Turnhalle in Calw die Gerätemeisterschaften der Hitler-Jugend Bann Schwarzwald ausgetragen. Unter der umsichtigen Leitung unseres Sportkreisführers Pg. Pantle wickelten sich die Wettkämpfe rasch und reibungslos ab. Die Leistungen der Jungen und Mädel waren sehr zufriedenstellend. Besonders zeichneten sich die Mannschaften der Calwer HI und des Ealwer Jungvolks sowie die Neuenbürger Mädel und die Nagolder Fungmädel ans. Mit dem Appell des Sportkreis- sührers an die angetretenen Wettkämpfer, sich immer ritterlich zu schlagen und der Siegerverkündigung schloß die Veranstaltung .
Die Sieger im einzelnen sind:
Mannschaftskampf
HI Kl. O: 1. Calw (Gef. 9) 310 Punkte, 2. Neuenbürg (Gef. 29) 326, 3. Wil-dbaü (Gef. 41) 307 Punkte.
DJ Kl. /i: 1. Calw (Fähnlein 9) 418,5 Punkte, 2. Neuenbürg (Fähnlein 29) 390. 3. Wildbad (Fähnlein 41l 379 Punkte.
DJ Kl. 6: 1. Neuenbürg (Fähnlein 29) 338,5 Punkte, 2. Wildbad (Fähnlein 41) 264,5 Punkte.
Einzelsieger
HI: 1. Bieringer Walter, Calw 95 Punkte: 2. Kuhn Werner, Calw 86 P.; 3. Sillbereisen Robert, Neuenbürg 85 P.: 4. Seyfried Gerhard, Neuenbürg 85 Punkte.
DJ Kl. 6: 1. Hauser Hans. Calw 110,5 Punkte; 2. Epple Hansjöreg, Calw 106,5 P.; 3. Schempp Karl, Calw 103,5 P.
Mannschaftswettkämpfe
BdM: 1. Neuenbürg (BdM-Gruppe 29) 212 Punkte, 2. Nagold (BdM-Gruppe 27) 206, 3. Calw (BdM-Gruppe 9) 199 Punkte.
FM: 1. Nagold (JM-Gruppe 27) 823 Punkte, 2. Neuenbürg (JM-Gruppe 29) 319,5, 3. Calmbach (JM-Gruppe 8)
314.5 Punkte.
Einzelfieger
BdM: 1. Gehring Irma, Neidenbürg 57 Punkte; 2. Gehrung Gvetel, Neuenbürg 53,5 P.; 2. Wolf Edith (BdM- Grnppe 27) 53,5 P.; 3. Eckert Annemarie (BdM-Gruppe 27)
52.5 P.; 3. Pantle Ruth (BdM-Gru-PPe 9) 52,5 Punkte.
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Bei Geschäftsschließungen wird behutsam vorgegangcn.
Je stärker die Erzeugung für den zivilen Bereich gedrosselt wird, um so kleiner kann der Apparat sein, der 'die zivilen Güter an den Verbraucher bringt. Die Einrichtungen des Handels müssen den: Stand der Produktion angepaßt werden, nicht nur im Einzelhandel, sondern auch in Großhandel, im ambulanten und Bermittlergewerbe. Da der Grad der Kriegsnotwendigkeit bei den vielen Waren unterschiedlich ist, muß die Einrechnung der Handelsbetriebe auch, ie nach ihrem Sortiment, verschieden sein. So
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Oer Geist vo« 11943
Wieviel vom Geist einer Nation abhängt, wissen wir aus dem Jahre 1918, als unser Volk an seiner inneren Haltung zerbrach. Wir wissen, daß „der Geist, der heute unse« rem Volke aus der Härte der Zeit erwächst, ihm eine ungeheure Stärke verleiht und es unüberwindlich machen wird", wie der Führer vor einigen Tagen gegenüber den Reichs» und Gauleitern feststellte. Denn heute ist unser Geist erfüllt von unbeirrbarem, unerschütterlichem, fanatischem Sieges» willen. Dieser Siegeswille erfüllt uns, denn wir wissen, unser Kampf geht um die Heimat aller Deutschen und alles Deutschen im edelsten Sinne: um die Heimat der nationalen und sozialen Gerechtigkeit, um die Heimat der Tapferen, der Tüchtigen, der deutschen Freiheit, um die Heimat der ehrlichen Arbeit und ihrer ehrlichen Entlohnung, um die Heimat des deutschen Bauern und Arbeiters, um die Heimat der deutschen Wissenschaft, Kultur und Kunst, um die Heimat der deutichen Ehre — dieser Kampf geht um die Heimat der deutschen Kraft und des daraus entspringenden endlichen Friedens!
Wer wäre nicht bereit, sür dieses Reich der tausendjährigen Sehnmcht sein. Höchstes hinzugeben? Die Soldaten tun es langst. Auch viele Frauen und Männer in der Heimat schassen mit aller Kraft sür den Sieg. Jetzt geht der Ruf an alle: Deutschland schmiedet sein Schicksal. Jeder nimmt die Arbeit auf sich, die seiner harrt — die dem Siege dient. Willig, im Blick auf die Front nimmt er Opfer aus sich, die nicht leicht sind. Denn „die Tat wäre nicht gut, wenn sie nicht Opfer kostete".
Das ist der Geist des deutschen Volkes von 1943. Nach Jahrhunderten soll man ihn noch rühmen! G. D.
wird zugleich Rücksicht auf die Interessen der lausenden Verbraucherschaft genommen. Es werden in den einzelnen Zweigen des Handels, insbesondere in den Branchen des Einzelhandels, jeweils so viel Geschäfte aufrechterhalten, als zur Aufnahme des Warenstrvmes und damit zur Versorgung der Bevölkerung mit den kriegsnotwendigen Erzeugnissen notwendig sind.
Es wird kein Verbraucher benachteiligt, wenn die Aus- stellungsräume für Automobile und die Repäsentations- geschäste für Luxusporzellan geschlossen werden. Der Absatz der für die Wirtschaft zur Verfügung stehenden Kraft- wagen vollzieht sich heute ohne Inanspruchnahme von Ausstellungsräumen. Für den Verkauf von Gebrauchsporzella» reicht eine beschränkte Zahl von Spezialgeschäften oder Haushaltwarengeschäften aus.
Wenn eine Reihe von Spezialgeschäften ganz geschlossen wird, z. B. Süßwarengeschäfte, Parfümerien, Rundsunk- verkaufsgeschäfte, so ist damit nicht gesagt, daß die von diesen Handelsbetrieben geführten Waren überhaupt nicht mehr zu haben sind. Der allgemeine Lebensmittelhande! übernimmt die Verteilung von Süßwar.n; soweit Hautpfle, gemittet hergestellt werden, sind sie in Seifengeschäfte« zu kaufen; Ersatzteile für Rundfunkgeräte werden in soll chen Geschäften erworben, die wegen ihrer Reparaturwerk statt erhalten bleiben.
Ueberhaupt tvird bei allen Geschäftsschließungen Weri darauf gelegt, daß die mit Einzelhandelsgeschäften verbundenen Reparaturmöglichkeiten soweit bestehen bleibep als sie zu einer verbrauchernahen Versorgung notwendig sind. Das gilt für Uhren, Näh- und Büromaschinen, Fahrräder, Schuhe, Schirme, Pelze und darüber hinaus ganf allgemein.
" Reifebrotmarken.
Bei den Verbrauchern besteht vielfach die Ansicht, daß auf die R.ise- und Gaststättenmarken für Br t auch Weiz n- erzeugnijje bezogen werden können. Sie glauben das daraus schließen zu können, daß diese Marken nicht mit dem Aufdruck „N" versehen sind. Das ist aber nicht der Fall. Die ab 10. Januar 1943 gültigen Reisemarken für Brot berechtigen ebenso wie die vorher gültigen nur zum Bezug von Roggenerzeugnissen.
Wochenkarten der ausländischen Arbe.^-.
Die Wochenkarte für ausländische Zivilarbeiter sah bisher nur einen Abschnitt über 500 Gramm Brot oder Mehl vor. Diese Regelung erschwerte insbesondere den Einkauf von Kleingebäck. Aus diesem Grunde sind jetzt 10 Abschnitte zu je 50 Gramm Brot (ohne R) vorgesehen. Die Karteninhaber können daher jetzt auch Kleingebäck (Brötchen) in kleineren Mengen einkaufen. Auf je zwei Abschnitte über 50 Gramm Brot (ohne R) können 75 Gramm Weizenmehl bezogen werden.
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„Dös is net wahr, Sixt," belehrte ihn der Hartegger. „Sc die meine an. wie die überall fest zugreift und stammt aus g seinen Kreisen. Man darf net immer alles gleich von vornhe, ablehnen, wenn es aus der Stadt kommt. Schon der Wille, sie zu uns kommen, hat etwas Schönes an sich. Dadurch kann sich Stadt und Land ein wenig näher. Oder glaubst du, daß schadet, wenn die in der Stadt drinnen aus eigner Ersaht wissen, woher das Brot kommt."
„Von dem ist ja keine Red gewesen. Du hast halt ausnah, weis Glück gehabt mit der deinen. Die meinige hat schon zweiten Tag aufgehört, weil ihr 's Kreuz so weh tan hat."
„Na ja, freilich, man muß halt die erste Zeit ein ws Geduld haben. Du kannst auch net verlangen, daß eine gleich den Kuhstall neingeht und 's Melken anfangt."
Der Sixt bekam einen roten Kopf.
»Au wirst auch net sagen können, daß ich dös gemacht ha
„Ich Hab ja net von dir geredet. Nur so im Allgemeinen i «ch es gemeint.
is die schönste Streiterei im Gange gewesen >
Eines °in°n Schafkapf vorschlug
(-.nies Tag. s mähte der Klemens im Obstgarten Kras für paar daheimgebliebenen Kühe. Maria sollte ^°s mlammenrecki A- schwierige Arb" 'und Lik Kd7 br°n2
-7»'L N L S-"""' >
-^vnke schön," sagte Maria, mi s,Netzen und legte die Hand hinters Ohr.
... -Eb. daß g sagt?"
„Danke schön."
kam wieder auf sie zu.
7,)sch v-riieh^dich net, Dirndl. Ah so, dank schön. Ja. mx zum danken. Er lächelte ein wenig, wobei sich die Viels ieiner »rurchen noch vermehrte. „Weißt, sonst bin ich ja noch x
beinander, aber 's G'hör halt, weißt, das Gehör laßt sakrisch aus in letzter Zeit."
„Sag einmal, Ahndl, wie alt bist du denn eigentlich schon?"
„Ich? Was Meinst denn?"
„Dich kann man schwer schätzen, Ahndl."
„Schwer? Bist doch sonst ein kluges Dirndl, was ich so merk, die ganze Zeit her. Also, laß dir sagen. Neunundneunzig Jahr bin ich a!t."
„Fast hundert Jahre. Ist denn das möglich."
„Warum denn net, du junges Weiberl. Dös liegt bei uns schon so in der Nass'. Mein Vater ist auch neununüneunzig geworden. Ja, ja, dös is ein g'sunder Schlag, der Harteggerschlag." Damit ging er leise vor sich hinlachend davon.
Maria mußte angestrengt über den Ahndl nochdenken. Fast hundert Jahre! Mein Gott, wie mußte ein solcher Mensch reich sein an Erfahrungen, an Erlebnissen, an Freuden und Leiden. Hinter diesem Patriarchenalter mußte ihre Jugend verschwinden wie ein winziges Nichts.
Der Klemens hatte zu mähen aufgehört und holte nun das Fuhrwerk. Während er die erste Gabel voll Gras auf den Wagen warf, sagte er:
„Hast ja noch gar nix g'sagt, wie es dir bei uns g'fallt."
„Gut natürlich." „ '
„Dös freut mich. Die ganze Arbeit geht einem flotter aus der Hand. Mit der Kaihl. mit dem Dotschn. kannst ja kein g'scheites Worts reden."
„Die Kathl ist aber ein seelengutes und fleißiges Mädl.
„Dos schon, aber als Weib ist sie eine Null. Die is so fett, daß man ein Stllckl Brot braucht, wenn mans anlchant. Gegen dich zum Beisviel, dich könnt man allweil ansckiaun. Wie wärs denn? Möchtest net am Sonntag mit mir zum Maitanz gehn?"
Maria wurde ein wenig unsicher.
„Ich weiß nicht, ob sich das schickt."
„Ah geh, warum denn net. Da töts ibnen die Augen raustreiben die andern, wenn ich mit dir daherköm."
„Das muß ich mir noch überlegen," sagte Maria und schaute Uber ihn hinweg. Sie konnte nichts dafür, aber Klemens war ihr unsympathisch. Er hatte so etwas Stechendes in seinem Blick und außerdem hatte sie schon von der Kathl manches erfahren von seinen verzweigten Liebesabenteuern. Offen gestanden hatte sie darum gefragt, in der Hoffnung, daß ihr die Kathl vielleicht auch vom Andreas etwas erzählen würde. Aber kein Wort sagte die Kathl vom Andreas. Vielleicht wußte sie auch gar nichts von ihm.
Hinter dem Hof war ein kleiner Weiher. Ein Gebirgsbach, die Grill genannt, durchstoß ihn und speiste ihn mit frischem Waller. Ein kleiner Stea. aum Wäscheschwenken, inerte weit ins
taffer hinaus. Dort saß die Kathl manchmal des Abends uno :ß ihre Füße ins Wasser hängen. » , .
An diesem Abend ging auch Maria zum Weiher. Drei em- me Fichten standen am südlichen Ufer.' Darunter war eine Bank .gebracht. Der Ahndl saß gerne in den Abendstunden dort, nd Maria hatte auch heute die stille Hofsnung gehegt daß er >rt sein könnte. Aber die Bank war leer. Auch die Kathl schien aste kein Bedürfnis zu haben, ihre Füße zu waschen.
Ein tiefer Friede war ringsumher. Die Sonne war schon ngst untergegangen. Nur aus den höchsten Gipfeln war noch n brennendes Leuchten, das erst erlosch, als vom Tal die Damerung heraufkroch. ^ , «
Fledermäuse flirrten umher und die Grillen zirpten. Im orf drunten läutete man den Absndsegen. Die Glockentone arfen sich jubelnd in die Echogründe des Waldes.
Da kamen Schritte vom Hos her. Es war Klemens. Maria ar nahe daran, auszustehen und ins Haus zu gehen. Aber sie jtte auch dann eine Begegnung nicht vermeiden können. Es war n besten, wenn sie ruhig sitzen blieb, vielleicht ging er vorbei Nein, er kam direkt auf sie zu nahm neben ihr Platz uns indete sich eine kurze Pfeife an.
„Hast es dir jetzt schon überlegt, Maria? _
„Mein Gott, das geht doch nicht so schnell. Du hast es mir )ch erst heute Nachmittag gesagt."
„Na ja, überlegst cs dir halt noch „ ^ , , ,
Wenn ich gleich nein sagen wurde? Ehrlich gesagt/ lem'ens. ich Hab nicht' viel Freude, hinzugehen."
Er nahm die Pfeife aus dem Mund und sah sie scharf an „Oder willst nur mit mir nicht hingehen?"
Nein das ist es nicht, Klemens. Wenn du das meinst, dann mn"ich sa schließlich mitgehe». Ich meine nur — ob du dadurch ,ne Unannehmlichkeiten bekommst."
„Ah woher denn. Wie meinst denn das Überhaupt?
„Ich meine, daß sicher auch ein anderes Mädchen darauf artet, von dir zum Tanz geführt zu werden." -
„Ah woher denn. Da kennst mich schlecht. Aus den Weibern ib ich mir noch nie viel gemacht. Was is denn gar G'scheites , bei uns? Ja. wenn bloß eine dabei wär, so wie du, dann itt ich sie mir schon lang angescbaut."
Maria rückte ein wenig zur Seite, denn er war ihr beträchtlich iher gekommen.
„Das bildest du dir nur ein, Klemens."
„Einbildung? Net wahr ist's. 'Keine ist da Im ganzen Tal. eine wie du." Sein Atem ging bürbar und die Nacht hatte ,n vollends ihren Mantel über das Land gebreitet. „Du, Maria, z dir sagen. Geträumt hat mir von dir heut nacht. So was Hönes schon. Ich sag dir, so schön hat mir in meinem ganzen
llen nnlli net oetränmt." lFrrrienm.^ o a>a