Zm Spiegel -er Zeit
„Durch Blockade nicht mehr in die Knie zu zwingen."
Die Achsengegner geben sich immer, noch der Illusion hin, daß Deutschland und Italien durch die Blockade ausgehungert und damit schließlich auch ohne einen militärischen Lieg m die Knie gezwungen werden könnten, stellt Ansaldo in einem Kommentar im italienischen Rundfunk lest. In England und Amerika habe man anscheinend noch nicht begriffen. wie grundverschieden die gegenwärtige Lage der Achsen- machte von der Deutschlands im letzten Weltkriege ist. Das nationalsozialistische Deutschland ist, wie Ansaldo betont, unvergleichlich blockadefester und besser organisiert als das Deutschland der Jahre 1914/18. Auch Italien hat seit dem Weltkriege eine gewaltige Wandlung erfahren und das italienische Volk ist heute opferbereiter und disziplinierter als vor 25 Jahren, so daß von Anfang an eine rationellere Be- wirtschckstung der Lebensmittelbestände und eine bessere Verteilung möglich war. Der grundlegende Unterschied besteht also vor allem darin, daß die Achsenmächte heute Europa nicht nur militärisch, sondern auch wirtschaftlich beherrschen. Für die Sicherung der Ernährnngslage des Kontinentes spielt der Besitz des Ostraumes eine ausschlaggebende Rolle. Das Vorhandensein Vieser erweiterten Grundlage macht sich bereits deutlich bemerkbar, denn sowohl in Deutschland wie in Italien weist die Lebensmittelversorgung in diesem Winter eine Besserung gegenüber dem Voriahr auf. Welche Bedeutung einer solchen Entwicklung znkommt. gehe, so betont Ansaldo abschließend, aus der Tatsache hervor, daß die Versorgungsschwierigkeiten bei den Achsenmächten langsam aber stetig abnähmcn, bei den Achsengegnern dagegen weiterhin junähmen Im Lager der Feinde werde man sich schließlich doch davon überzellgeu müssen, daß die Mangelwirtschaft des Krieges die Englälider und Amerikaner noch härter treffen werde als die Völker Europas,
Noosevslt, der Saboteur des Friedens.
Auch die dreisten Lügen seines famosen Weißbuches nützen Roosevelt nichts — überall .st er als Hauptschuldiger an dem neuen Weltkrieg erkannt. So prangert ihn setzt auch die französische Nachrichtenagentur Osi als Saboteur des Friedens an und zwar in einem Artikel, der im wesentlichen vom Regierungschef Laval und dem Generalsekretär des Infor- mationsministeriums, Bonnefoy. inspiriert ist. Der Artikel stellt zunächst fest, daß die in Roosevelts Weißbuch verössent. lichten Dokumente sich nur auf den Zeitraum von 1931 bis 1941 beziehen, so daß die Periode von 1918 bis 1930 völlig beiseitegclasscn wird. Die Vereinigten Staaten vvn Nordamerika hätten aber 1918.in Versailles mitgewirkt, hätten allerdings die Garantien, die sie damals zugesagt hätten, später nicht eingehalten und trügen daher die Hciuptverautwvr- tung für die späteren Ereignisse, Roosevelt selber habe seine Diplomatie dazu verwandt, die Gegensätze in Europa noch zu verschlimmern. Die Vertreter Washingtons in Europa hätten immer beteuert, daß ihr Land den Völkern zu Hilfe eilen würde, die gegen Deutschland in einen Krieg eintreten. Dann fährt die französische Auslassung fort: «Dies ist das Resultat der persönlichen Politik Roosevelts, Er hat sich wiederholt bemüht, die Versuche einer Annäherung zwischen Deutschland, Frankreich und Italien zu durchkreuzen. Das Genfer Shstem, das angelsächsischen Ursprungs war. hat übrigens iminrr die Regelung der schwebenden Angelegenheiten durch zweiseitige Abkommen verhindert. Washington und London haben sich jeher bemüht, die Versuche zu direkte» und loyalen Verhandlungen, welche in schwierigen Fällen hätten zu einem Ziele führen können, zu verhindern. Präsident Roosevelt hatte sogar vor. Deutschland und Italien «in Quaran- täne" zu setzen. Sowohl zum Zeitpunkt der Verhandlungen in München als auch 1939 haben die amerikanische Regierung und die Diplomaten Washingtons das Menschenmögliche getan, um die Versuche sür eine Sicherung des Frievens zu sabotieren. So kommt man zu der Feststellung, daß die Verantwortung des Präsidenten der NSA-Republik sehr schwer ist sowohl in Bezug auf den Konflikt als auch hinsichtlich Frankreichs Niederlage. Indem er eine Aktion einleitete, deren Kosten er nicht tragen konnte, indem er Hilfe versprach, die er nicht leisten konnte, haben Präsident Roosevelt und die Regierung der Vereinigten Staaten die Ereignisse herbeige- sührt, die sür uns nur zu einem tragischen Ende führen konnten. Sodann sind die Vereinigten Staaten in den Krieg eingetreten. Sie haben die englischen Angriffe gegen unsere überseeischen Besitzungen unterstützt und gutgeheißen. Sie haben daran gearbeitet, uns auszuplündern. Für die Franzosen gibt es keine andere Deutung, abgesehen davon, daß ein angelsächsischer Sieg unfehlbar die Herrschaft des Bol. schewismus in Europa mit sich bringen würde." Dies schreibt also die französische Nachrichtenagentur in einem offiziösen Artikel. Man erkennt daraus, daß s»h auch vernünftige Franzosen von Roosevelt nichts vormachen lasten. In Europa hat Roosevelt mit seinem verlogenen Rechtfertigungsversuch kein Glück. Man glaubt ihm nicht, wie man ihn und seine Politik viel zu genau kennt,
Dollars, aber kein Kriegsmaterial.
Eine Militärkommission aus Tschungking-China war unter Führung des Generals Stüh-Hui in Washington, ist aber von dort wieder vorzeitig abgereist, was großes Aussehen erregt hat. Die japanische Zeitung „Nippon Times" schreibt dazu, die plötzliche Abreise sei aus die Entrüstung über den kühlen Empfang durch die NSA-Regierung und die Zurückweisung der chinesischen Wünsche nach militärischer Hilfe und Materiallieferungen zurückzufüh'-en. Die verärgerte Abreise der chinesischen Militärmistion habe in der nordamerikanischen Presse einen Tumult ausgelöst. Der Entschluß
des chinesischen Generals, unverrichteter Dinge heimzureisen. be nordamerikanische Politische Kreise in starke Verlegen- eit versetzt. In der Rundsunkansprache vom 4. Januar sagte Willkie u. a.. daß 1940 9 293 000 Dollars von Amerika a» Tschungking geliefert worden seien. „Chicago Daily Skews" führt dazu aus. daß Tschungking nicht so sehr Dollars be
nötige als Kriegsmaterial und Flugzeuge, Der «Daily Wor. ker" habe erklärt, Tschungking werde, falls es sich erst einmal davon überzeugt habe, daß Material von Amerika nicht mehr zu erwarten sei, seinen Kampf gegen Japan einstellen. Als Folge eines Rückzuges der Tschungking-Chinesen aus dem anglo-amerikanischen Lager würde über die USA und Eng- land eine ernste Krise Hereinbrechen, Die japanische Nachrichtenagentur Domei berichtet, daß General Sih-Hui in Amerikas trotz aller Beniühungen nichts erreicht habe. Tschiangkaischek sei über d>.» Verhalten Roosevelts äußerst erzürnt und habe die Militäruustion angewiesen, unverzüglich zuriickzukehren, Frau Tschiangkaischek, die zurzeit ebenfalls in den USA weilt, habe mit der nordamerikanischen Regierung Meinungsverschiedenheiten gehabt, „Nippon Times" schreibt, alle Bemühungen der USÄ, den Chinesen Hilfe zu bringen, habe nur dem imperialistischen Ziel gegolten, auf dem chinesischen Kontinent festen Fuß zu fassen Außer der Abreise der tschungking-chinesischen Militärkommistion aus den Vereinigten Staaten ergebe sich, daß Tichunqking-China erkannt habe daß es von den USA mit leeren Versprechungen hingehalken werde. — Roosevelt war also nicht in der Lage diese so osi als vordringlich hingestellte Hilfe zu gewähren. Die von den USA als unbegrenzt behguvtelen Matsriallicserungsmög- lichkeiten haben sich als Trug erwiesen. Ebenso wie die betrogenen Tschungking-Chinesen werden die anderen Staaten, die auf Versprechungen der USA bauen sich enttäuscht sehen und begreifen mästen, daß die phantastischen Versprc. chungen mit den gegebenen Möglichkeiten in den USA nicht übereinstimmen.
Der finnische Heeresbericht.
DNB Helsinki, 8. Jan, Der finnische Heeresbericht vom Freitag lautet: An den Landironten nichts von Bedeutung Unsere Jäger schossen am südliche» Teil der Ostfront ein Transportflugzeug am Boden in Brand. Ein feindliches Jagdflugzeug stürzte brennend auf der finnischen Seite ab."
Der Kampf um Welikije Luki
Ei« Heldenepos der Winterschlacht im Raum von Toropez
Von Kriegsberichter Günther Weber.
DNB. (PK.) Vor sechs Wochen traten die Bolschewisten westlich und südöstlich von Toropez sowie aus der Richtung von Kalinin zu der erwarteten Winteroffensive an. Sie hat dem Feind bisher nur Mißerfolge gebracht. Neun sowjetische Stoßbrigaden wurden südöstlich von Toropez eingeschlossen und vernichtet. Das. was der Feind an der Front von Kalinin verlor, übersteigt jene Verluste noch ^um ein Bedeutendes. Nun hat sich der Brennpunkt der gewaltigen Schlacht tu den Raum um Welikije Luki verlagert, aber auch dort sind alle weitgestcckten Pläne und Ziele der Bolschewisten bisher im Blute ihrer zerschlagenen Verbände erstickt. Die Schlacht ist noch nicht beendet. Die deutschen Divisionen, die den ersten Ansturm des Feindes aufsingen, sind zum Gegenstoß angetreten, und Tag für Tag spricht der Bericht des OKW von dem heldenhaften Widerstand des deutschen Stützpunktes in Welikije Luki, wo eine vorgeschobene Schar deutscher Grenadiere seit Wochen einer zehnfachen Uebermacht des Feindes todcSmntig die Stirn bietet. Nicht jede Einzelheit dieses heldenmütigen Kampfes kann heute schon der Heimat gesagt werden. .Daß er aber nur wenige Beispiele in der Geschichte des Ostfeldzuges kennt, das verdient schon jetzt festgehalten zu werden.
Eine nordwcstdeutsche Grenadier-Division steht im Brennpunkt der Kämpfe um den Stützpunkt Welikije Luki. Nordwesrdeutsche und süddeutsche Grenadiere und Panzergrenadiere sind die Träger der zurzeit lausenden deutschen Gegenoperationen. Mit elf Schützendivisionen, fünf Schiitzenbrigaden und acht Panzerbrigaden traten die Bolschewisten im Zuge ihrer weitgcsteekten Winterofsensivpläne hier vor dem Abschnitt eines deutschen Armeekorps an. Der Geländegewinn, den diese massierten, von starken Panzer- und Luftstreitkrästen unterstützten Verbände erreichtem stand von vornherein in keinem Verhältnis zu den hohen bolschewistischen Verlusten an Menschen und Material. Die Wucht der sowjetischen Massenangriffe aber ließ bald an Kraft nach und zerschellte hi?r wie an den anderen Stellen der Ostfront am unbeugsamen Abwehrwillen des deutschen Soldaten. Die blutigen Verluste des Feindes betragen mehr als SO Prozent, haben sich nach Aussagen von Gefangenen und Ueüerläu- fern, wie durch Beutepapiere bestätigt, in einigen Trupven- verbänden sogar bis auf 80 Prozent erhöbt. Von 400 Panzern, die den Sowjets zu Beginn der Offensive schätzungsweise zur Verfügung standen, liegen 300 vernichtet auf dem Schlachtfeld.
Angesichts dieser militärischen Mißerfolge hat sich nun Agitation fast ausschließlich auf den vorgeschobenen deutschen Stützpunkt Welikije Luki konzentriert, m der Hoffnung, dadurch die Welt vom Scheitern der Winteroffensive abzulenken. Aber auch Welikije Luki wurde nicht Prcstigeerfolg für sie. Nach wie vor kämpft die verhältnismäßig kleine Kampfgruppe und verteidigt ihre Stellung gegen den Feind, Munition. Verpflegung, Geschütze, Pionierstotztrnpps und Aerzte werden auf dem Luftwege dem vorgeschobenen Stützpunkt zugeführt. Seit dem 4. Januar läuft der deutsche Gegenstoß. Wieder ist es der deutsche Grenadier, der aus einer Abwchrfront zum Angriff übergeht. Die Luftwaffe unterstützt bei teilweise klarem Winterwetter die Operationen auf der Erde, Artillerieflieger lenken das Feuer unserer Batterien, Jäger sichern den Luftraum und schossen zusammen mit der Flak allein am 6. Januar 44 bolschewistische Flugzeuge ab. Transport- und Kampfflugzeuge sichern die Versorgung des am weitesten voUcschobenen deutschen Stützpunktes, und in ihm kämpft seit Wochen schon Tag und Nacht die heldenhafte Schar deutscher Grenadiere. Aber nicht Welikije Luki oder — ein Feld von Trümmern, nicht ein Geländestreifen ist das Ziel der deutschen Divisionen, es heißt hier wie überall: Ver- unhtung des Gegners! Siegreicher Angriff nach siegreicher Abwehrschlacht!
Das Ritterkreuz
DNB. Berlin, 8. Jan. Der Führer verlieh das Ritter, kreuz des Eisernen Kreuzes an Oberst Paul Klatt, Kommandeur eines Gebirgsjäger-Regiments: Hauptmann i. G, Peter Sauerbruch, Führer einer Kampfgruppe; Oberleutnant Hans-Jürgen Schreiber. Schwadronchef in einer Aukklärunasabteiluna.
Oberst Paul Klatt, am 6. Dezember 1896 als Sohn deS Pastors Reinhold K. ni Kröppen (Kreis Hoyerswerda) geboren, verhinderte an der Spitze einer Kampfgruppe während der schweren Kämpfe im Raum von Toropez Ende November durch seine persönliche Tapferkeit und seine wendige Führung heftige feindliche Durchbrnchsv:rsuche. — Haupt- mann i. G, Peter Sauerbruch, am 6. Juni 1913 als Sohn des Universttätsprofessors für Chirurgie Ernst Ferdinand S. in Zürich geboren, bildete bei den schweren Abwehrkämp. fen am Don aus eigenem Entschluß eine Kampfgruppe, mit der er in wendiger Kampfsührung und unter rücksichtslosem persönlichen Einsatz entsckieidend zum Aufbau einer neuen Abwehrfront beitrug, — Oberleutnant Hans-Jürgen Schreiber, am 10, Mai 1916 als Sohn des Stadtinspektors Paul S. in Rostock geboren, zeichnete sich als Führer einer Kampfgruppe bei den schweren Kämpfen zur Wiedergewinnung der Halbinsel Kertsch im Mai 1942 durch entschlossenes Handeln und Tapferkeit hervorraaend aus.
Ferner verlieh der Führer das Ritterkreuz an Leutnant Kirschner, Staffelsührer in einem Jagdgeschwader, und Hauptmann Hauser. Staffelkapitän in einem Kampfgeschwader,
Leutnant Joachim Kirschner, am 6. Juni 1920 in Radebeul geboren. hat sich im Kampf gegen England und di« Sowjetunion als Iaadflieaer hervorragend bewährt und in harten Lnftkämpfen 81 Flugzeuge abgeschossen. Außerdem zeichnete er sich durch kühn durchgesührte Jagdbomber- und Tiesaneiriffe auf Erdrielc aller Art ans, — Hanvtmann Hellmuth Hauser, am 24 Januar 1016 als Sohn eines Kaufmannes in Berlin geboren, hat auf vier Krieasfchauvlätzen hervorragende Leistungen als Kampfflieger vollbracht Neben erfolgreichen Angriffen auf feindliche Schinsziele zerstörte er 16 Lokomotiven 85 Eisenbahnwagen über tOO LKW »nd 20 Flnazeuge am Boden, vernichtete 10 Panzer, setzte 20 Bat- tericstellnngen außer Gefecht und schoß mit seiner Besatzung im Lnftkampf sechs Flugzeuge ab. Im September 1942 erhielt er das Deutsche Kreuz in Gold.
Der italienische Wehrmachtsbericht
DNB. Nom, 8. Jan. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut:
„Müßige Operationstätigkeit an der Syrte- und Tunis- Front, wo wir Vorstöße feindlicher Abteilungen zurüüwie- sen und einige Gefangene machten.
Abteilungen der italienischen Luftwaffe erneuerte« die Bombardierung dös Hafens von Bone und griffen >mt deutschen Abteilungen zusammen Fahrzeugkolonnen an. Uever fünfzig dieser Fahrzeuge wurden in wiederholten Tiefflugangriffen bewegungsunfähig geschossen und zahlreiche andere beschädigt Funk feindliche Jäger wurden in den Luftkämpfen des Tagcs abgeschossen.
An den Küsten Algiers griffen deutsche Flugzeuge einen Geleitzug mit Erfolg an: Zwei Handelsschiffe von je 8000 Tonne« erhielten Volltreffer und sanken, fünf weitere wurden mit Sicherheit getroffen.
Viermotorige norbamerikaniscke Bomber warfen gestern zahlreiche Sprengbomben anf das Hascngebiet und den Stadtkern von Palermo ab. Zahlreiche Privatgebäude wurden zum Einsturz gebracht. Die bis ietzt unter der Bevölkerung festgestcütcn Verluste betragen 4« Tote und 2K2 Verwundete. Auch au? Licata wurden Brandbomben abgeworfen. Einige GebäudeschöSen und ein Verwundeter." —Kurzmeldungen
Erfolgreiche japanische Luftangriffe.
Tokio. 8. Jan. Die japanischen Bombenflugzeuge belegten wieder feindliche Flugplätze und militärische Anlagen M Tschittaqong mit Bomben und vernichteten mehrere feindliche Flugzeuge, Sieben iapanische Flugzeuge werden vermißt. Durch die ständigen Angriffe werden die Pläne des Feindes bezüglich einer Rückeroberung der Bnrmastraße zunichte gemacht. Wie ferner aus Nanking gemeldet wird, griffen japanische Flieger starke Schiffskonzentrationen auf dem Innatkekiang mit Erfolg an 13 Schiffe mit Munition und Waffen beladen, wurden versenkt. Die feindliche Schiff« fahrt auf dem Iangtsekiana liegt unter ständigem Bombardement und erleidet starke Verluste.
Noosevett an den Konareb
Phrasen. Zahlenbluff «nd Redensarten — Washington ein Irrenhaus
DNB Berlin, 8. Jan. Die Rede Roosevelts am Donnerstag vor dem Washingtoner Kongreß, die von der USA-Presse mit lautem Theaterdonner angekündigt worden war, hat infolge ihrer auffallenden Inhaltslosigkeit — wie auch die ersten Auslandstimmen erkennen lassen — in der gesamten politisch interessierten Welt enttäuscht. Entgegen den Erwartungen der amerikanischen Oessentlichkeit hat der Ober- kriegshetzer des Weißen Hauses weder ein den breiten Massen der USA in Aussicht gestelltes Sozialprogramm verkündet, noch auch zum völligen Durchsall seines berüchtigten Weißbuches Stellung genommen. Die Tatsache daß sich der Präsident der USA über das Kernproblem des gegenwärtigen Krieges, die U-Boot-Frage, sorgsam ausgeschwiegen hat. und daß im Rahmen seiner üblichen Blufszahlen über den angeblichen Stand der USA-Kriegsproduktion jede Angabe über das Schisfsbauprogramm der Vereinigte» Staaten fehlte, macht nur allzu deutlich sichtbar, wie peinlich ihm die vernichtenden Schläge der deutschen und verbündeten U- Boote in Wirklichkeit sind.
Was von den Zitier» mit denen Roosevelt auch diesmal wieder jonglierte, bei ernster Ueberprüiung gehalten werden darf, geht am klarsten daraus hervor, daß er von 1,8 Millionen USA-Soldaten sprach, die sich zurzeit in Uebcrsee be- tinden sollen während erst am 28, Dezember der USA-Ge. nerat Marschall die Ueberseetruppen der USA mit genau einer Million angegeben hat Roosevelt hat also damit nicht nur sein infam betrogen, dem er vor seiner Wiederwahl versprach, auch nicht einen einzigen Mann auf fremde Kriegs, schauplätze zu entsenden, er hat — verglichen mit der Erklärung des Generals Marschall — sogar das Kunststück sertig- gebracht, innerhalb von nur zehn Tagen sage und schreibe 500 000 Soldaten über die weiten Ozeane der Welt zu transportieren,
. Nicht minder grog ist der Muss Roosevelts mit den angeblichen USA-Lieferungen an Tschungking-China. „Noch heute senden wir auf dem Lnitwege noch China ioviel Kriegsmaterial wie jemals aus der Bnrmastraße befördert worden ist", heißt es in seiner Rede Man wird sich irngen müssen inwieweit diese Feststellung mit den dauernden verzweiselten Hilferufen Tschiangkaischeks in Uebereinstimmuna gebracht werden kann, sowie gleichfalls mit den zahlreichen Berichten von USA-Pilvten in der USA Presse die gleichlautend besagen, daß Lufttransporte nach Tschungking wegen der zu Überfliegenden riesigen Gebirasrüge »»möglich sind,
Bemerkenswerterweise gibt Roosevelt auch in seiner Kon- areßbvtschair nochmals zu, daß die Vereinigten Staaten ihre Produktionsziele iür das vergangene Jahr nicht haben erreichen können, während er über den gegenwärtigen Stand der amerikanischen Rüstung zu der alles andere als optimi- stischen Feststellung gelangt: „Ich will nicht behaupten, daß wir mit unseren augenblicklichen Fortschritten der heutige» Produktion zufrieden sein dürsen "
Ten Krieg mit Japan streifend versteigt sieb Rooseveu zu der Behauptung: „Im vergangenen Jahre hielten wir seinen Vormarsch aus," Er hat die Stirn, in dem Zusammenhang der „anfeuernden Leistlinge» der USA-Soldaten" zu
geoenken. Sticht minder grotesk wirkt Roosevelts Bemerkung, es bestehe „eine wirkliche Einigkeit unter den Führern der Vereinigten Staaten", vor allem wenn man bedenkt, daß gerade eben erst die durch den englischen Geheimdienst veran- laßte Ermordung Darlans ein grelles Licht auf die Spannungen zwischen England und den USA geworfen hat. Ebenso hat eben erst die britische Wochenzeitschrift „Specta- tor" das innere Verhältnis zwischen London. Moskau und Washington mit den aufschlußreichen Worten umschrieben: „Wir und die Amerikaner verstehen uns nicht und mit den Sowjets verstehen wir uns noch viel weniger,"
Interessanterweise bezeichnet Roosevelt am Ende seiner Rede die Bundeshauptstadt seines Landes als „ein Irrenhaus". Er befindet sich dabei wie erinnerlich, in der Gesellschaft der politisierenden Gemahlin des Herausgebers der angesehenen Zeitschrift „L i f e" die erst vor kurzem in einer Rede die Vereinigten Staaten kür ein Irrenhaus erklärte, das von seinen Insassen geleitet werde. Allerdings liegen die Gründe für diese Feststellung Roosevelts erheblich tiefer, und zwar insofern, als er damit sowohl die großen inneren Verwaltungsschwierigkeiten als auch die starken Widerstände im Innern der USÄ eingesteht. Entgegen allen Großsprechereien von ehedem hat Roosevelt auch für 1943 der NSA-Äe- völkerung nichts als „schwere Kämpfe" anzukündigen.
Japanische Beobachter zur Roosevelt-Nede
„Washington ist ein Irrenhaus"
Tokio, 8. Jan. (Eig. Funkmeldung,) (Ostasiendienst des DNB.) Hiesige Politische Beobachter, die Roosevelts Nede> vor dem Kongreß kommentierten, erklärten, die Rede werde starke Rückwirkungen auf die innere Lage haben, da Roose- vclt keine konkreten Tatsachen gebracht und keine grundlegenden Mittel uud Wege für die zukünftige Kriegführung genannt, sondern ein rein optimistisches Bild entworfen habe. Die Tatsache, daß Roosevelt ganz offen erklärt habe: „Unsere Flugzeugproduktion und unsere Tankerproduktion, des Jahres 1942 haben das vor einem Jahr gesteckte Ziel nicht erreicht", weise darauf hin, daß die Washingtoner Administratoren wieder ihren alten Trick anwendeten, mit großen Zahlen zu jonglieren, um die Achsenmächte einzuschüchtern, aber die Achse ließe sich nicht einfchüchtern, und die Achsenmächte hätten volles Vertrauen, daß sie den Krig gewinnen würden.
Die Beobachter, die dann auf die Tatsache Bezug nahmen, daß Roosevelt fest behauptet habe, die Sowjetunion, werde gleichzeitig mit den Verinigten Staaten ein« Umklammerungsbewegung gegen Japan durchführen, dies zeige, daß Roosevelt recht gehabt habe, als er gesagt habe: , „Washington ist ein Irrenhaus, da der Kongreß und die Regierung vor lauter Verwirrung, Unentschlossenheit und allgemeiner Unfähigkeit ans den Fngen geraten sind".