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Geüenktage
5. Januar.
1846 Der Philosoph Rudolf Eucken in Aurich geboren.
1858 Per österreichische Feldmarschall Josef Wenzel Gras Radetzky in Mailand gestorben.
1919 Gründung der „Deutschen Arbeiterpartei" (ursprünglicher Name her NSDAP). , Adolf Hitler übernimmt die Leitung der Propaganda in der Deutschen Arbeiterpartei.
1940 Vereinigung der gesamten Kriegswirtschaft in der Hand Hermann Görings.
Der Januar
Atter Erfahrung nach ist der Januar der eigentliche Wintermonat., tme Lues auch mehrfach die deutschen Namen an- deuten, die man ihm im Lause der Zeit gegeben hat. so Frostmonat. Hartmond oder Hartung. Wenn es mit rechten Dingen ZUgeh:. soll um diese Zeit tiefer Schnee die Felder decken und Frost herrschen. Der Bauer weis, im Januar gerne seine Fluren in die schützende Schneedecke eingehüllt und liebt einen milden Januar nicht. „Januar warm - das!- Gott erbarm" ist ein alter bekannter Bauernspruch. Andere volkstümliche Wetterreime besagen: „Ist der Januar hell und weiß, wird der Sommer sicher heiß". — „Wenn im Januar viel Nebel steigen, wird sich ein schönes Frühjahr zeigen." — „Im ^anuar viel Regen, ist dem Land kein Segen.
Ein Geschenk von besonderem Wert bringt uns der erste Mona: des Jahres mit dem wiederanwachlendsn Tag, mit dem Sieg des Lichtes über die Finsternis. „Es geht auswärts!" sagt der Volksmund. Die Tage werden im Januar' schon merklich länger, und am Ende des Monats haben wir bereits über eine Stunde an Tageslicht gewonnen. Allmählich dringt auch die Kraft der Sonne wieder stärker durch, und neue Hoffnung und Lebensfreude ziehen in die Herzen der Menschen.
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— Keine Pcnsionöhaltung von Vieh. Verpächter von landwirtschaftlichen Grundstücken, die Milchkühe bei ihren Pachtern in Pflege geben, können nicht als Tierhalter im Sinne des Paragraphen 6 der Verordnung über die öffentliche Bewirtschaftung von Milch. Milcherzengnisten, Eiern und Fetten vom 7. September 1939 gelten. Sie sind deshalb auch keine Selbstversorger und nicht berechtigt, von den bei den Pächtern eingestellten Kühen Milch zum Eigenverbrauch zu beziehen. Dies gilt auch dann, wenn der Verpächter dem Pachter etwa die Nutzung von Parkgrünflächen zu diesem Zweck überläßt. Eigenhaltung von Küben ist nur dann gegeben, wenn die Tiere im eigenen Stall von zum Haushalt des betreffenden Tierhalters gehörigen Personen mit sclbst- erzeugten oder selbstgewonnenen Futtermitteln gefüttert werden Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, dann liegt Pensionsbaltuna vor, die nicht zur Selbstversorgung berechtigt.
— Umstellung von Ackerschleppern. Die Durchführungsbestimmungen, die sich auf die Anordnung betr. Umstellung von Ackerschleppern und sonstigen Motoren erstrecken, werden veröffentlicht. Die Umstellung bezweckt die Einsparung von flüssigen Kraftstoffen und stärkere Ausnützung der Schlepper und Motoren für die landwirtschaftliche Erzeugung durch Verwendung von Ausweichkraftstofsen und sonstigen Antriebsenergien. Die Ackerschlepper werden in der Regel auf Generatorgas, ausnahmsweise auf Treibgas umgestellt. Die umzustellenden Schlepperthpen werden von den Landesernährungsämtern aufgcrufen. Eventuelle Einsprüche sind auch an dieses Amt zu richten. Für die Landwirtschaft stehen Holz und'Torf aus Eigenversorgung und über die Tankstellen der Generatorkraft AG sowie Braunkohlenbriketts zur Verfügung. Die zur Anwendung kommenden Generatoren sollen in der Regel alle drei Kraftstoffe verarbeiten. Es ist dafür zu sorgen, daß die Umstellung und Instandsetzung so arbeit- und zeitsparend wie möglich durchgeführt wird.
— Der Stundenbuchhalter. Der Reichsarbeitsminister hat in einem Erlaß zur arbeitsrechtlichen Stellung der Stunden- bnchhalter eine Erklärung gegeben. Eine Beschäftigung als Stundenbuchhalter kommt nicht nur in der Form der Nebenbeschäftigung in Betracht, sondern auch für ältere arbeitsfähige Angestellte, die nur noch stundenweise tätig sein können, auf deren Arbeitsleistung heute aber nicht verzichtet werden kann. Es kommt hinzu, daß z. B Rubegeldempfänger der Angestelltenversicheruna, die ihr Bc lfs'eben als Buchhalter zugebracht haben für andere als buchhalterische Arbeiten auch im vorgerückten Lebensalter meist nicht in Betracht kommen. Um auch diesen Kräften, soweit sie nicht die Zulassung als Helfer in Steuersachen besitzen, eine stundenweise buchhalterische Beschäftigung zu ermöglichen, wird daher auf den Abschluß ordentlicher Arbeits-Verträge hinzuwirken sein, damit die Verantwortung des Gewerbetreibenden für die Einhaltung finanzwirtschaftlicher Vorschriften erhalten bleibt.
— Deutsche Gewürze ärztlich empfohlen. Die alten, von den Großeltern so hochgeschätzten Küchenkräuter sind während des Krieges neu zu Ehren gelangt. Wer sie richtig zu benützen versteht. Weiß, wie köstlich sie zu Würzen vermögen. In der „Angcwaiwten Kochwissenschaft" veröffentlicht Dr. V. Harth Ergebnisse von Untersuchungen, die in der medizinischen und ernälirunnSwirtschaftlichen Abteilung des Instituts für Kochwiiscnschgft und in Kliniken angestellt wor ben sind. Als Hmmtresultnt der Untersuchungen stellt er fest, daß dis deutschen Gewürze Beifuß, Bohnenkraut, Dill. Estragon, Knoblauch. Koriander. Kümmel, Liebstöckel. Majoran. Rosmarin, Salbei, Sellerie und Thymian keinen nennenswerten Einfluß auf die Absonderung der Salzsäure des Magensaftes ausübcn. Auch bei Magenkranken war nach den Veriuchsergebnissen keine deutliche Wirkung festzustellen. Die über ein Jahrhundert von fast allen Aerzten und in vielen medizinischen Lehrbüchern vertretene Meinung üder die Mm gensanre lockende Wirkung der Gewürze, die aber nie ge- uvUer nachgcprnft wurde, trifft darnach nicht zu. Die deutschen Gewürze dürften vielmehr — ähnlich wie es von den Rostprodukten bekannt ist — eine anregende Wirkung an> M Zentralnervensystem ansühen. Wir sollten daher dcut- Gewürze in der Diätetik der Magen- und Darmerkran- mehr zuwenden, wie das von modernen Diätetikeru «»^"^^^"iliert wird. Auch die kochsalzfreie Diät Nicren- läßt sich erst durch die Verwendung heimi- tett' Gewürze wirklich schmackhaft und vielgestaltig rube-
— Vereinfachte Heranziehung zu Grmeindeabgaben. Durch «ine Verordnung des Beauftragten für den Vicrjahresplau und des Generalbevollmächtigten für die Neichsverwaltung sind die Gemeinden bis zum Schluß des auf das Kriegsende folgenden Rechnungsjahres berechtigt, bei Gemeindcabgaben, deren Veranlagung nach gleichbleibenden Bemessungsgrundlagen erfolgt, l n der Zustellung neuer Heranziehungsbe- scheide abzllsrheu Und dis Abgaben stett dessen durch eine in ortsüblicher Weise zu bewirkende öffentliche Bekanntma- chUng allgemein festzusetzen, sofern der Abgabensatz gegenüber dem letzten Veranlagungszeitraum nicht geändert wird Die öffentliche Bekanntmachung hat-zur Folge, daß die Abgabenschuldner die Abgaben in der Höhe zu entrichten haben, wie sie sich im einzelnen Fall aus dem letzten Heran- richunasbescheid ergibt.
Hitler-Jugend, Gef. 29 401. Schar Neuenbürg. Mittwoch den 6. Januar, 20.15 Uhr, Wärmstube. Uniform. Am Sonntag den 10. Januar treten die Scharen Neuenbürg, Arllbach und Waldrcnnach um 8.30 Uhr auf der Wilhelmshöhe an. Uniform.
Calw, 4. Fan. (Fabrikant Emil Wagner Leiter der Fachgruppe Wirkerei und Strickerei.) Für Len aus Gesundheitsgründen znrückgetreten-en Kommerzienrat Philipp Helferrich (Wein-Heim an der Bergstraße) ist Fabrikant Emil Wagner, Ealw znm neuen Leiter der Fachgruppe Wirkerei u. Strickerei nach Berlin berufen worden. Seine Berufung zum Leiter der Fachgruppe Wirkerei und Strickerei erfolgte für die Geschäftsjahre 1943 und 1944.
Calw, 5. Januar. (Altmeister'E. G. Widmaier 85 Fahre.) Ein Senior des Dekorateur-, Sattler- und Tapeziergewerbes Württembergs, unser Ealwer Altmeister E. G. Widmaier, darf heute im'Kreise feiner Kinder und Enkel den 85. Ge- burtsiag begehen. Dem Jubilar, welcher sich einer selten so beständigen Gesundheit erfreut, haben Arbeit und Schaffensfreude bis auf Len heutigen Tag jung erhalten.
Wieviel Rauchwaren erhält man?
Wie -wir vom Landeswirtschaftsamt Va erfahren, wurden im Einvernehmen mit der Wirtschastsgrnppe Einzelhandel, Bezirksfachgruppe Tabak, unter Berücksichtigung der derzeitigen Versorgnngslage für die Abgabe- von Tabakwaren an Letztverbraucher folgende Richtsätze festgelegt:
1. Kontrollkarten: g) Zigaretten: 6 bis 12 Stück ^ auf einen Kartenabschnitt oder b) Zigarren: 1 Stück auf einen Kartenabschnitt oder c) Zigarillos: 1 Stück bei einein. Verkaufspreis ab 10 Pfennig auf einen Kartenabschnitt oder 2 Stück bei einem Verkaufspreis unter 10 Pf. auf 1. Kartenabschnitt oder ck) Rauchtabak: 1 Paket (50 Gramm) Feinschnitt ans 4 Kartsnabschnitte oder 1 Paket (50 Gramm) Mittel- oüer Grobschnitt auf 3 Kartenabschnitte oder e) Kautabak: 1 bis 2 Rollen oder Dosen auf 1 Kartenabschnitt oder k) Schnupftabak: 20 bis 40 Gramm auf einen Kartenabschnitt.
2. Kontrollausweife: a) Zigaretten: 4—6 Stück auf einen Tagesabschnitt oder b) Zigarren: 1 Stück ans einen Tagesabschnitt oder c) Zigarillos: 1 Stück bei einem Verkaufspreis ab 10 Pf. auf 1 Tagesabschnitt oder 2 Stück bei einem Verkaufspreis unter 10 Pf. auf 1 Tagesabschnitt oder ck) Rauchtabak: 1 Paket (50 Gramm) Feinschnitt auf 7 Tagesabschnitte oder 1 Paket (50 Gramm) Mittel- oder Grobschnitt auf 5 Tagesabschnitte oder e) Kautabak: 1 Rolle oder Dose auf einen Tagesabschnitt vder f) Schnupftabak: 20 Gramm auf 1 Tagesabschnitt
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Die Wirtfchaftsämter können im Rahmen dieser Nicht» zahlen der Dersorgmegslage ihres Bezirkes entsprechende Mengen festsetzen. Sämtliche Verkaufsstellen sind grundsätzlich an diese Festsetzungen gebunden.
Brautwerbung in der VogelwSlt
Schnepfen „singen" in getrennten Chören
Die Vögel haben ein sie von der ganzen übrigen Tierioelt unterscheidendes Merkmal, und dieses wieder mit den Menschen gemeinsam, sie allein haben die oft sehr sorgfältige Aufzucht der Nachkommen und das paarweise Leben. Bei den übrigen Tieren kümmert sich, mit geringen Ausnahmen, »der Vater überhaupt nicht um Len Nachwuchs, und die Mutter nur so lange-, als die Jungen ihrer Hilfe bedürfen. Anders die Vögel, freilich auch sie mit Ausnahmen, wohin alle Hühner und der Kuckuck gehören. Die übrigen bleiben und halten zueinander. Man hat sogar häufig beobachtet, daß „der Ehe" eine Art -der Werbung und eine Art Prüfung vorangeht, und dann erst das Zusammenwohnen zwischen den männlichen und weiblichen Tieren in demselben Nest erfolgt.
Vo« da ab unterstützen sie sich gegenseitig im Aufziehen der Jungen mit allen Kräften. Bei einzelnen Arten, z. B. beim Regenpfeifer, übernimmt Papa sogar das Geschäft des Ausbrütens und nachher des Fütterns der Jungen, unk Manta holt die Nahrung herbei. Die Taube ist fa allgemcir als das Symbol der ehelichen Liebe und Eintracht bekannt Der Schwan und ähnliche Schwimmvögel bringen ihre Werbung mit weit über die Wasserfläche ausgebogenem Hals vor, schnellen im Halbkreis vor der Angebeteten hin und her und gurren und „seufzen" und zeigen auch wohl auf einen besonders guten Bissen hin oder bieten ihn sogar der Umworbenen im Schnabel an. Und wenn nun die Werbung Erfolg hat, verläßt der Schwan niemals die Schwänin und die Jungen; einen erbitterten Kampf gibt es mit jedem etwaigen Nebenbuhler. Bei Sperlingen ist beobachtet worden, daß sie Tänze, ja richtige Turniere vor 'der verehrten Spätzin ausführcn. Die männlichen Sumpsschnepfen treiben allerlei Flngkünste, und dann teilen sie sich beide in dem Geschäft des Brütens; sie organisieren auch Chöre untereinander, getrennt die männ- lichest von den weiblichen, und „singen" einander an.
— Kopfhauben praktischer als Ohrenjchützrr. Ganze Kopfhauben sind, wie die Erfahrungen des harten Winters an der Ostfront gelehrt haben, praktischer als Ohrenschützer, die den Kepf gegen Kälte zu wenig schützen und außerdem das Gehör behindern, und zwar um so mehr, ie liebevoller sie wattiert sind. In den Nähstnbcn sowie in den bnnsw-rt- schaftlichen Beratungsstellen des Deutschen Franeniverks sind Schnittmuster und Arbeitsanleitungen für alle Dinge zu haben, die die Heimat für die Soldaten naben und strikten kann.
Vereinfachte Steuerzahlung!
Unentgeltliche Abgabe von Stcuerzahlkarten bei den Postdienststellen und bei den Bürgermeistern der Landgemeinden
Wer seine Steuer« zu den einzelnen Zahlungsterminen in Bargeld zur Kasse des Finanzamts bringt, wo meist viele Steuerzahler auf die Abfertigung warten, der vertrödelt unnötig seine Zeit und erschwert außerdem die Arbeit des Finanzamts. Besonders jetzt im Kriege sollte jedermann von dem bargeldlosen Zahlungsverkehr Gebrauch machen. Wer ein Postscheck- oder Bankkonto besitzt, sollte die Steuerzahlungen aus das Konto des Finanzamts überweisen lassen. Sind fortlaufende Zahlungen in gleicher Höhe M den einzelnen Fälligkeitsterminen zu leisten, so wird zweckmäßig der Bank oder Sparkasse ein Dauer übe rweisungs- auftrag gegeben. Aus einmalige Anweisung hin nimmt die Bank dann zu Len einzelnen Fälligkeitsterminen die Steuer- Überweisungen pünktlich und selbständig vor, ohne >daß der Steuerzahler sich hierum zu kümmern braucht. Die Stouer- beträge werden dann von dem Konto abgebucht. Der Steuerzahler sieht aus den Tagesanszügen der Bank oder Sparkasse, daß die Ueberweisnngen erfolgt sind.
Wer nicht glücklicher Besitzer eines Postscheck- oder Bankkontos ist, der sollte zunächst prüfen,, ob für ihn nicht die Anlage eines solchen Kontos praktisch wäre, -dessen Kosten besonders -bei einem Postscheckkonto im Vergleich zu den Vorteilen verschwindend gering sind. Wer jedoch kein Konto bei einem Postscheckamt oder einem Kreditinstitut besitzt und auch ein solches nicht anlegen will, weil es sich bei der geringen Zahl der ein- und ausgehenden Zahlungen nicht lohnt, der leiste seine Steuerzahlungen -wenigstens Lurch Einzahlung bei der Post. Dies geschieht m». besten und billigsten mittels der bekannten grünen Zahlkarten. Die eingezahlten Beträge gelangen auf diese Weife aus das Postscheckamt des Finanzamts. Der Reichsfinanzminister hat dafür Sorge getragen, daß bei
den Postdienststellen (Postschalbern) und auch bei den Bürgermeistern der Landgemeinden besondere S teue r zah l k a r « ten zur unentgeltlichen Abgabe bereitgehalten werden. In diesen Stonerzahlkarten sind das Postscheckamt des Finanzamts, die Kontonummer sowie die Anschrift des Finanzamts bereits vorgsdruckt. Der Steuerschuldner braucht also nur seinen Namen, den Steuerbetrug und seine Steuernummer anzug-eben und zu bemerken, für welche Steucrart und welchen Zeitabschnitt die Zahlung bestimmt ist, z. B. „Einkommensteuer-Vorauszahlung 1942 Quartal !V". Einfacher geht es wirklich nicht! Deshalb sollte jeder Steuerschuldner, der seine Steuerschulden nicht durch Ilberweisung von einem Konto aus vornehmen kann, sich dieser Stener- zahlkarten bedienen und hierdurch sich selbst und dein Finanzamt Arbeit und Zeit ersparen! Die PosteinliefernngSfel^ine, die man bei Einzahlung aus Zählkarten von der Posi als eine Quittung erhält, sind ein ebenso vollgültiger Beweis für die Erfüllung der steuerlichen Verpflichtungen wi« eine Empfangsbescheinigung des Finanzamts. Eine besonders Vergünstigung besteht noch darin, daß es für die Rechtzeitigkeit der geleisteten Zahlung ans den Tag des Stempel- abdrucks der Ausgabepostanstalt ankommt, nicht aber darauf, wann die Zahlung 'beim Finanzamt durch die Posi eingeht. Die Zahlungsfrist ist also gewahrt, wenn die Einzahlung bei -der Post am letzten Tage der Steucrfrist erfolgt, z. B. bei den Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer am 10. März, 10. Juni, 10. September und 10. Dezember. Man muß lediglich darauf achten, daß der Stempelabüruck auf dem Posteinlrefevungsschein das Datum des Einzahlungstagc? trägt. iVi-
Deutsche Kirchen- und Schloßbauten im 18. Jahrhundert
Zum 2««. Todestag von Ferdinands Bibiena — 3. Jan. 1748
Mit dem Beginn des 18. Jahrhunderts fängt Deutschland an, sich -vom Dreißigjährigen Krieg zu erholen. Die vielen kleinen Fürstentümer, in die er sie zerrissen, haben ein Gutes gebracht: Sie sind auseinander eifersüchtig und wollen ein jedes das andere übertresfen; jeder Hof will sein Schloß und seine Paläste haben und die geistlichen Herren ihre Kirckien und palastartigen Klöster. Die Baukunst blüht auf. Zunächst ist man da noch ans das Ausland angewiesen, vornehmlich aus Italien. Bald aber entfaltet sich auch eine 'deutsche Baukunst. Von Italien vor allem kommen brauchbare, gute Künstler. Man sehe sich nur die katholische Höskirchc in Dresden an! Viele lasten sich von ihnen in Deutschland ans lange Fahre, auf immer nieder. Zu diesen besten zählt die ganze Künftlerfamilie -der Bibienas.
Sie heißen nur mit ihrem Künstlernamen Bibiena; ihr wirklicher Name ist Galli; sie stammen aus Bibbieim, östlich von Florenz. Der Ahnherr dieser ganzen Baumeisterfamilie ist Ferdinando. Er war 1657 in Bologna geboren, der Sohn eines Theaterdekorateurs, der schon nach seiner Heimatstadt Bibbtena diesen Namen angenommen hatte. Dieser FcrÄt- nando hat lange in Deutschland gewellt. Er wurde dorthin durch den neuen Kaiser Karl VI. (Vater von Maria Theresia) berufen: zu besten Krönung errichtete er in Prag 1711 ein
neues Theater, und Lairte dort auch mehrere Paläste. Tann verlegte er auf Wunsch des Kaisers seine Tätigkeit nach Wien, wo er eine ganze Reihe von Barockbauten im Sinne der damaligen Zeit aufführte. Seine Kompositionen zeichnen sich durch schöne Phantasie und durch Sinn für malerische Wirkung aus. Auch in anderen Städten, u. a. Augsburg, führte er hübsche Bauten ans. Er hat auch manche wertvollen Schriften über Architektur Hinterlasten. Zu gleicher Zeit war er auch in Italien tätig; dort ist er in seiner Vaterstadt Bologna am 3. Januar 1743 gestorben.
Wie Ferdinando, so haben auch seine drei Löhne und ebenfalls sein Bruder Francesco eine weite Tätigknt in Enden Ländern entfaltet. Dieser Bracker Francesco war Theaterarchitekt unter den Kaisern Leopold I. und Jwesth I. Tein Hauptwerk ist das Theater in Verona.
Francescos ältester Sohn Antonio arbeitete wie der Klater unter Karl VI- Sein zweiter Sohn Giuseppe baute in Wien, in Dresden und in Berlin; er ist in Berlin gestorben. -Und der dritte, Alestandro, war kurpfälzischer Bandirektor und hak, nunmehr im Rokokostil, die Jesnitenkirchc in Mannheim ansgeführt. Und der Sohn von Giuseppe, Carlo, hat mit seinem Vater zusammen in Bayreuth das alte Opernhaus mit ''einer üppigen Einrichtung und Ausstattung geschaffen. (1748''.
So gab es ans deutschem Boden viele ite.lienft-1-e Baumeister, bis dann selbständig in Dresden PöPP-Du den Zwinger und Währ -ie Frauenkirche und in Berlin Scklitter das Zeughaus und das KönjgSschloß schufen Pros. Dr. E. Fr.