versucht. Jeder Satz de? Weißbuckses ist ein Ausdrück des Kampfes, mit dem der Kriegsverbrecher im Weitzen Haus Mne Schuld auf andere abzuwälzen versucht. Welche Politik derguten Nachbarschaft", von der Hüll zu sprechen wagt. Noosevelt in den letzten zehn Jahren getrieben hat. beweisen die Eroberungszüge nach Südamerika, kreuz und guer durch bas britische Weltreich und der Raubüberfall auf Französisch- Llfrika. Die Zustände, die die USA-Machthaber hier herauf- tzeschworen haben, sind ein Ausdruck für dieOrdnung", die Noosevelt und seine Hintermänner der ganzen Welt besche­ren wollen. Wie wenig sie mit Freiheit und Ordnung zu tun hjaben, von denen auch in dem Weitzbuch Wieder als den an­geblichenPrinzipien" die Rede ist, beweist schon die Tat­sache, datz er sich zur Verwirklichung dieser Prinzipien mit Londoner Machtliaüern. den jahrhundertelangen Unterdrük- kern zahlreicher Völker und mit dem Bolschewismus, der blutigsten Diktatur aller Zeiten verbündete.

So enthüllt sich das Weitzbnch. als der unverschämteste Blu'f, den Noosevelt sich bisher geleistet hat. Ob das USA- Bolk auf diesen Bluff hereiuiüllt. ist seine Sache. Vor der Welt ist Noosevelts historische Schuld an dem Ausbruch und her Ausweitung des heutigen Krieges längst erwiesen. Von dieser kann ihn nichts reinwaschen. Mit den Tatsachenver­brehungen und den Genändnissen, die zwischen den Zeilen ab­gelegt w"'.'deu, ist das Weitzbuch sogar ein neuer Beweis für das ,-chku, dessen Rookevelt sich schuldig gemacht hat.

Es ist n'e seine Urheber eher ein Schwarzbnch, denn ein Weitzbu hl Weil eS Noosevelt als politischen Falschmünzer entlarvt.

Ler »taiieni'che Wehrmachtsbericht

Neue fei, -Stiche Stellungen in Tunis besetzt.

DNB. No-.». 4. Jan. Das Hauptquartier der italienischen Wehrmacht gibt bekannt:

Im Gebiet der Shrte war die Kampftütigkcit durch schlechte Wettervcrhältnisse behindert. Ein vorgeschobener Flugpms wurde im gelungenen Nachtangriff von einem unserer Verbünde mit Bomben belegt.

In Tunesien konsolidierten italienische und deutsche Ab­teilungen die ErsZac der letzten Tage und besetzten neue Stellungen.

Der Feind v.riar fünf ^»ugzeuge im Lustkampf. Weitere fünf Flugzeuge wurden durch die Fliegerabwehr von Boden­einheiten abgeschossen. Eines unserer Jagdflugzeuge ist von feinem Kampfeinsatz nicht zurückgckehrt."

Eingesickeric bolschewistische Kräfte vernichtet.

DNB. Bei den Abwehrkämpfen südöstlich des Jlmen­sees vernichteten unsere Truvpen in den letzten Tagen Mehrfach bolschewistische Kräfte, die an einzelnen Stellen in vie deutschen Linien eingesickert waren. Bei einem dieser Ge­fechte beeinslnhte ein Unteroffizier den Kampf da­durch entscheidend, das; er mit seiner Panzerabwehrkanone einen überschweren feindlichen Panzerkampswagen unentwegt Nus kürzester Entfernung beschoh, obwohl er wutzte, daß er mit seinem leichten Geschütz gegen die starke Panzerung des schweren Wagens kaum etwas ausrichten konnten Er zwang aber durch sein Feuer den Panzer dazu, zunächst die Be. kämpsung des Geschützes aufzunehmen und dadurch seine eigentliche Kampfausgabe außer acht zu lassen. Während dieses ungleichen Duells, das schließlich von dem Sowiet. Panzer abgebrochen wurde, konnte die für die weitere Ge­fechtsführung notwendige Umgruppierung der eigenen Kräfte vorgenommen werden. Diesen gelang es dann in energischem Zugriff den feindlichen Einbruch abzuriegeln, die eingesicker­ten BolschewUten Hw Begleitpanzer

zu vern' ''

, ^xt»»ite der

Pretzbueg, 4. Jan. Verteidigungsminister General Ent­laß beschäftigte sich in einer Weihnachtsbotschaft, deren Text erst jetzt' vom slowakischen Pressebüro veröffentlicht wird, mit dem Kampf gegen den Bolschewismus, als dessen Ziel »r die Sicherung der moralischen Grundlagen der Ziviusa- tion Europas bezeichnet«. General Catlos gab in seiner Rede auch die Verluste der slowakischen Wehrmacht im Kampf an der Ostfront bekannt, Äon den Ungehörigen der slowakischen Einheiten fanden 811 den Heldentod. Die Zahl der Gefange­nen und Vermißten beträgt 161 die Zahl der Verwundeten 671 und die der Kranken 112, die Zahl der Invaliden gab Minister Catlos mit 93 an. Der Minister schloß seine An­sprache mit det Versicherung, daß der Sieg über den Bol­schewismus mit unbedingter Sicherheit kommen werde.

Zugunglück bei Hannover.

DNB Berlim 1. Jan. In der Nacht zum 1. Januar 1913 fuhr in den frühen Morgenstunden zwischen Hannover und Wunstors ein Schnellzug aus einen anderen vor einem Block- fignal haltenden Schnellzug ans. Durch den Aufprall wurden Wagen beider Schnellzüge zertrümmert bezw. schwer beschädigt. Bis setzt sind 20 Tote und 2g Schwerverletzte zu beklagen. Die Verletztem wurden dem Reservelazarett Han­nover und dem Krankenhaus Nordstadt in Hannover zuge- sührt.

Franzosen in Tonis zoriMgeschlagen

Erfolgreiche Stoktr»pv««ter«ehn»ir«ger» an der Ostfront Ueber 1400 Sowjetbandite« vernichtet 1V mehrmotorige britische Flngzenge abgeschosse» Hnll bombardiert

DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 1.Jan. Das Ober- kommaudo der Wehrmacht gibt bekannt:

Au verschiedene« Abschnitten der Front im Don-Gebiet und im Raum von Stalinarad erlitten die Sowjets bei der Fortsetzung ihrer Angriffe hohe Verluste. In einem Schwarz- rneer-Hafen an der Kaukasusküste wurde ein Handelsschiff mittlerer Grütze durch Bombentreffer beschädigt.

Eigene Stoßtrupps führte» im mittleren Frontabschnitt erfolgreiche Unternehmen durch. Feindliche Vorstütze wurden abgewehrt. Im rüawiirtige« Gebiet einer Armee wurden sowjetische Banden umstellt und über llüv Banditen vernich­tet. 85 Lager und eine große Anzahl Unterstände zerstört, zahlreiche Waffen sowie umfangreiche Bestände an Munition und sonstigen Bcrsorgungsgütern erbeutet. Die zähen ört­lichen Känipfe südöstlich des Jlmensees halten an.

Vor brr Fischerhalbinsel versenkten schnelle brutsche Kampfflugzeuge ei» Handelsschiff von 5«v« BRT, ein zweites wurde schwer beschädigt.

In Süd-Tunesien schlugen deutsch-italienische Truppen französische Kräfte nach Westen zurück. Die Luftwaffe griff mit starker Wirkung den Transportverkehr des Feindes aus Bahnen und Straßen an. In einem feindlichen Flugstütz­punkt entstanden Brände durch Bombenvolltreffer. Beglei­tende Jäger schaffen fünf feindliche Flugzeuge ab. Ein deut­sches Unterseeboot versenkte nordöstlich Oran aus einem stark gesicherten Gelcitzug einen Dampfer von 500v BRT.

Nach einem Tagesvorstoß eines britischen Flugzeugvcr Landes gegen bas westfranzösische Küstengebiet wurden 1« mehrmotorige Flugzeuge ohne eigene Verluste abgeschoffen. In den späten Abendstunden führten britische Flugzeuge eine» Störangriff auf westdeutsches Gebiet durch; die Bevöl­kerung hatte Verluste. Zwei Flugzeuge wurden zum Absturz gebracht.

Nach erfolgreichen Tagesangriffen schneller deutscher Kampfflugzeuge gegen die englische Südküstr bombarörerten deutsche Kampfflugzeuge bei Nacht, in mehreren Wellen an­greifend, die Hafenstadt Hüll, in der Brändi

entstanden."

Große Brände beim Angriff auf Hüll.

DNB. Der bereits gemeldete Angriff schwerer deutscher Kampfflugzeuge gegen den britischen Hasen Hüll an der Humber-Mündung in der Nacht zum 1. Januar dauerte eine halbe Stunde. Die deutschen Flugzeuge drangen bis über die Docks dieses zweitgrößten Fischereihafens Englands vor Sprengbomben schwerer Kaliber wurden zu­sammen mit Hunderten von Brandbomben auf die Dockanla­gen, das Hafengebiet und die Stadt geworfen. Es brachen große Brände aus, die sich in der Stadtmitte und im Hafen- gMet schnell ausdehnten. Beim Abflua beobachteten die deut-

Noosevelt als

Wi« Noosevelt dos Ei

scyen Flieger mehrere Brandherde. Zur gleichen Zeit wurden ein Flugplatz nördlich von Hüll und zwei an der Küste ge­legene Ortschaften bombardiert.

Erfolgreiche Vorstöße

Die Kämpfe an der mittleren und nördlichen Ostfront

DNB. Ueber die Kämpfe des 2. Januar im mittleren und nördlichen Abschnitt der Ostfront liegen folgende Mel­dungen vor: Im Kampfgebiet westlich Kaluga stürmien deutsche Stotzgruppen ausgedehnte Stellungen, mit denen der Feind eine Ortschaft zum Stützpunkt ausgebaut hat:«. In harten Kämpfen zerbrachen sie den Widerstand der Bol­schewisten und zerstörten öS Kampfstände und 10 Wohnbun­ker. Allein am Brennpunkt des Kampfes verloren die Bol­schewisten mehr als 200 Tote, zahlreiche Gefangene, darunier drei Offiziere, und lg Maschinengewehre. In vier Gegen­stößen versuchten die Sowjets unsere Truppen wieder zu­rückzuwerfen, alle diese mit besonderer Erbitterung geführten Angriffe wurden jedoch in schweren Nahkämpfen abgeschia-' gen. Auch im Raum um Toropez nahmen unsere Trup­pen in harten Kämpfen mehrere feindliche Stellunaen. Ob­wohl die Bolschewisten in diesem Angrisfsstreifen Häuser­gruppen, Waldstücke und Höhenzüge zu starken Stellungen ausgebaut Hallen, konnten unsere Grenadiere die Kampf­anlagen nehmen und die feindlichen Besatzungen vernichten. Versuche des Feindes die verlorenen Gräben zurückznge- winnen, schlugen fehl. An anderer Stelle dieses Frontab­schnittes scheiterten vordringende bolschewistische Panzer an der Unerschrockenheit eines Obergefreiten, der mit seiner Panzerkanone aus nächster Nähe innerhalb 12 Minuten fünf feindliche Panzerkampfwagen abschotz und dadurch ent­scheidend znm Erfolg des Abwehrkampfes beitrua. Weitere fünf Panzer verloren die Bolschewisten, als sie am 31. Ja­nuar erneut mit starken Infanterie- und Pamerkräftrn unseren Stützpunkt Welikije Luki von drei Seiten angriffen. Die wiederholten Vorstöße scheiterten unter schweren Ver­lusten für die Angreifer am heldenhaften Widerstand der deutschen Besatzung.

Auch südöstlich des Jlmensees setzten die Sowjets ihre Angriffe fort. Trotz sehr starken Panzereinsatzes gelang es ihnen nur an einzelnen Stellen, kleinere örtliche Ein­brüche in die deutschen Stellungen zu erzielen. Durch so­fortige Gegenstöße wurden die eingsbrochencn Bolschewisten eingeschloffen und aufgerieben. Bei der Vernichtung dieser Stotzgruppen wurden an einer Stelle allein 21 Panzer außer Gefecht gesetzt und 3S0 Bolschewisten getötet. Insgesamt verlor der Feind bei den Abwehrkämpfen des 2. Januar am Jlmensee 26 Panzer, viele Gefangene und große Mengen an Infanteriewaffen.

Erbschleicher

pire liquidieren will

DNB. Ganz allmählich glaubt Noosevelt das britische Empire in dem Staatsverbanü der USA aufgehen lasten zu können. Erwerb von militärischen Stützpunkten und Einsil­ierung in britischen Dominien und Interessengebieten bil­deten den Anfang. Deutlich wurde der nordamerikanische Appetit nach den saftigsten Brocken des englischen Erbes er­kennbar. Nun aber wird ein Plan bekannt, der geradezu als Grundriß für die endgültige Liquidation des Em­pires und die Hinübcrleitung seiner Bestandteile in den Herrschaftsbereich des Dollars darstellt. Nach Informationen des diplomatischen Mitarbeiters derSunday Times" fin­den gegenwärtig zwischen der Londoner und der Washing­toner Regierung Verhandlungen über die britische Kolonial­politik statt. Wie . bekannt, hat Noosevelt die Mißstände im britischen Kolonialreich mehrfach zum Vorwand genommen, um durch Entsendung von Beauftragten, wie erst kürzlich in Indien, zunächst einmal Einfluß zu gewinnen. Die fort­laufende Diskussion des Themas in der nordamerikanischen Presse hatte für England sehr viel Peinliches und bedeutete eine schwere Kränkung für ol« englische Arroganz. Durch diese Einmischung in rein englische Angelegenheiten ist Noosevelt aber seinem Ziel näher gekommen. Es soll bereits eine .Uebereinstimmung" erzielt sein, und der englische Kolonial- minister soll schon eine Erklärung über die den USA-Wün- schen entsprechende Kolonialpolitik ausarbeiten.

NachSunday Times" wird sie einige höchst aufschluß­reiche Punkte enthalten. So sollenregionale Kvlo- nialräte" gebildet werden, sie für die Verteidigung ver­antwortlich sein würden und beratend bei der Entwicklung der Wirtschaft und Verwaltung wirken sollen. Hinsichtlich der Verteidigung stelle die Verpachtung der westindi­schen Stützpunkte an die NSA einen Präzedenzfall dar. Eng-

mno, >o yeißl es weiter, wuroe zwar dieletzte Verantwor­tung" für die Verwaltung der britischen Kolonien behalten, aber ein großer Teil der Autorität würde den Negionalväten übertragen. In diesen nämlich werden auch dieInteressier­ten" vertreten sein. Der karibische Regionalrat z. B. Würde außer Vertreter Englands und der, Kolonialgebiete selbst auch Vertreter der Vereinigten Staaten umfassen., Zum Schluß wird angedeutet, daß selbstverständlich auch in den anderen Regionalräten die USA vertreten sein würden.

Madrid, 5. Fan. (Eig. FurÄm-Ä8nn>g^"'^äA novsamerrra- Nische Weißbuch hat in Spanien keineswegs überzeugt. Die Beteuerungen Roosovelts, angeblich für den Frieden einge­treten zu sein, finden in der spanischen Oefferrtlichkeit schon deshalb keinen Glauben, weil sich eine Reihe von nord- amerikanischen Provokationen empfindlich auf das politisch« und wirtschaftliche Leben Spaniens ausgewirkt haben. In politischen Kreisen bezeichnet man es geradezu als Hohn, die militärische Invasion Nordamerikas mit dem Wunsch nach Frieden in Verbindung zu bringen. General Franco habe, so sagt man in Madrid, bereits im Sommer 1941 in einer großen Rede die USA der Kriegshetze beschuldigt uird Roose- velt eindringlich vor dem Krivgseintritt gewarnt. Das Urteil Spaniens, 'dessen Staatsführung seit jener Rede ihren Standpunkt nicht geändert hat, sei vollkommen klar. Das Weißbuch soll lediglich die Persönlichen Machtgelüste Roose- velts tarnen. Noosevelt sei in den Krieg eingetreten, um Dik­tator seines Volkes zu werden, und das billige Erbe des britischen Imperiums anzutreten. °

komsn von losok ükb

Uckisbofs«ct>1rrct>u1r Konian-Vsclsg 8ctivängsnttsin, ^lüoclisn 44. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Fred hatte sich ziemlich beruhigt. Sr ließ Franz das Auto bereit machen, und noch am Vormittag fuhr man mit ihm «ach D., um einen Arzt aufzusuchen. Ruch begleitete ihn. Sie war fassungsloser als er.

Da es in der kleinen Stadt D. keinen Spezialisten für Augenkrankheiten gab, so entschloß sich Fred, den Sanitätsrat Dr. Mertens aufzusuchen.

Dieser war höchst unangenehm berührt von dem Miß­geschick, das Fred widerfahren war. Er untersuchte Freds Augen und fand den Zustand bedenklich, ernst. Er empfahl dringend, man möge sobald als möglich den bekannten Augen­arzt Professor Lahnsen in M. aufsuchen.

. Ruth brach da plötzlich in ein hysterisches Weinen aus, und es dauerte fast eine Stunde, bis sie sich beruhigte.

Sie fuhr dann mit Fred wieder heim, um die Vorberei­tungen zur Reise zu treffen, da man beschlossen hatte, noch heute nach M. zu fahren, um Professor Lahnsen zu konsul­tieren.

Au Hause angelangt, wiederholten sich Ruths Weinkrämpfe. Franz mußte wieder zurück in die Stadt fahren, um den Sanitätsrat zu holen.

Dieser kam und fand Ruth leicht erkrankt. Sie bedurfte der Ruhe und Schonung. Der Sanitätsrat äußerte sich weiter dahin, daß es Ruth mit ihren jetzt so überreizten Nerven kaum zuzumuten sei, daß sie die Reise nach M. ohne weiteres bestehen könnte.

Ruth mußte nicht das Bett hütm, sie konnte frei umher- zehen, aber im Laufe des Vormittags wiederholten sich die ,'infällc. Der Arzt legte ihr nahe, sie dürfe sich nicht aufregen,

sie solle nicht an das trübe Ereignis denken, sondern vielmehr Zerstreuung und Ablenkung suchen, und in ein paar Tagen wird es mit ihren Nerven wieder gut sein.

Aber wie sollte sie nicht an das Schreckliche denken?!

Der Zustand Freds war ernst. Und wenn, demnach viel­leicht der Fall eintrat, daß er nie wieder sah was war ihnen, was war ihr dann noch für ein Leben beschert?

Sie standen, wie Fred unlängst sagte, beinahe vor dem Ruin. Wenn seine Krankheit länger andauern sollte, dann konnte er nicht selber den Geschäften nachgehen und sich her­ausarbeiten, es würde der Ruin unvermeidlich eintreten, sie würden verarmen. Und wenn er gar nie mehr wiedersah, dann stand ihr in der Armut ein ja! ein Bettelleben bevor!

Ruth stöhnte bei diesen, vielleicht ein wenig übertrieben schwarzsehenden Gedanken.

Aber nein, noch war es ja nicht so weit. Fred mußte heute noch nach M. zu dem Professor, vielleicht, ließ sich da gleich etwas tun.

Aber sie konnte doch in ihrer jetzigen Aufmachung unmög­lich die fast einen Tag lange Reise nach M. mittun. Es muß also jemand anderer Fred begleiten.

Wer nun schnell?

Ruth grübelte nach, und da fiel ihr jemand ein: jenes ein­fältige blonde Mädel! Die hatte doch Jett und war gewiß zu diesem kleinen Dienst geeignet.

Und so begab sich Ruth gleich hinunter in die Wohnung der Wirtschafterin.

Am Wege dorthin überlegte sie, ob sich das Mädel wohl dieser Sache annehmen würde, denn es fiel ihr plötzlich ein, daß sie beide doch nicht am besten zu einander standen. Wenn das blonde Ding einfach ablehnte

Ruth blieb stehen. Sie wollte wieder umkehren.

Doch nein, das Mädel wird es nicht tun, die hatte sicher so­zusagen ein großes Dankbarkeitsgefühl für ihren Mann übrig und wird ihm deshalb diesen kleinen Dienst schon erweisen. Ihrem Manne also, nicht ihr!

Und Ruth irrte sich nicht.

Else hatte der blassen, fassungslosen jungen Frau ein wenig erstaunt und unbeholfen zugehört, aber sie willigte schließlich ganz gerne ein, den Führerdienst bei Fred Zu übernehmen...

Und noch spät am Nachmittag brachte Franz im Auto Fred und Else zum Bahnhof nach D.

Else mußte Fred an der Hand führen. Man kam ihr über­all entgegen und die Schaffner halfen ihr in bereitwilliger Weise beim Einsteigen.

In einer halben Stunde fuhr der Zug ab. Er hatte direkte Verbindung mit M., und so mußten sie- nirgends umsteigen.

Die Fahrt verlief begreiflicherweise in gedrückter Stim­mung. Fred sprach wenig und gab auch auf Elses Bemerkun­gen nur kurze Antworten. Teilnahmslos, den Blick ins Leere, Unbestimmte versenkt, saß er da, und ein jedes Wort war ihm zuviel.

Else schauerte leicht zusqpimen vor dem elenden Anblick, den Fred mit einem Male bot der junge, hübsche und voll Le- Lebenskraft gewesene Mann!

*

Die Klinik von Professor Lahnsen lag am Westende der Stadt, Md es war sehr weit bis dorthin. Else hatte gleich am Bahnhof ein Taxi gemietet.

Fast eine halbe Stunde lang schob sich der Wagen durch den Riesenverkehr der Großstadt, bis er die Klinik erreicht hatte.

Da Dr. Werner Dahn zweiter Arzt in dieser Anstalt war, so bat Else die sie empfangende Schwester, mit ihm sprechen zu dürfen, und bald erschien auch der Doktor, der soeben Dienst hatte.

Daß er von dem Anblick, der sich ihm bot, aufs äußerste überrascht und gerührt war, ist wohl begreiflich. Er faßte sich jedoch und versuchte, durch flottes, unbefangenes Reden Fred seine Besorgnis nicht merken zu lassen.

(Fortsetzung folgt.)