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Ge-enktage !

17. Dezember

1636 Der Naturforscher Alexander Agassitz in Neuchatel geb. 1842 Der norwegische Mathematiker Sophus Lie in Nord­fjordeide geboren.

1920 DerVölkische Beobachter" wird amtliche Zeitung der NSDAP.

1939 Das PanzerschiffGraf Spee" in der La Vlata-Mün- dung auf Befehl des-Führers versenkt.

Sicherer Straßenverkehr nach dem Kriege

-- Vorfahrtsregeln, die unbedingt zu beachten sind. '

Gerade auch im Kriege muß die Sicherheit des Straßen­verkehrs gewährleistet sein, denn die jetzt noch laufenüen Verkehrsmittel dienen durchweg kriegswichtigen Zwecken, und jeder Ausfall durch Schaden an Leib oder Werten zählt dop­pelt. Da die Praxis gezeigt hat, daß vielfach noch bei der Beachtung der Vorfahrt Unklarheit besteht, weist der Sach­bearbeiter ,im Reichsjustizministerium aus die hier zu beach­tenden Vorschriften hin. Danach gelten im wesentlichen fol­gende Grundsätze: Der Benutzer einerHauptstraße" hat an Straßenkreuzungen Vorfahrt gegenüber allen Benutzern eines Seitenweges. , Auf die Art der beteiligten Fahrzeuge kommt es hierbei nicht an. Als Hauptstraßen gelten einmal die durch entsprechende Schilder gekennzeichneten Reichs­straßen und Hauptverkehrsstraßen. Ferner ist für den Bereich einer einzelnen Kreuzung eine Straße dann Hauptstraße. Wenn aus der sie kreuzenden Straße ein auf die Vorfahrt der anderen Straße hinweisendes Zeichen angebracht ist. Für Kreuzungen von Straßen gleichen Ranges gilt der Grundsatz: Rechts vor links, d. h. es hat die Vorfahrt, wer von rechts auf die Straßenkreuzung zufährt. Gleichen Rang haben sich zwei sich kreuzende Straßen immer dann, wenn sie beide Nicht-Hauptstraßen sind. Nur in diesem Falle, also an Kreuzungen ranggleicher Straßen, besteht ein Vorrechi fiir Kraftfahrzeuge und Schienenbahnen gegenüber anderen Fahrzeugen und Radfahrern. Untereinander sind Kraftfahr- neuae und SchiLnenbahnen gleichberechtigt.

Das wichtigste Merkmal der geltenden Vorfayrtsregelung 'U hiernach, daß sich die Vorfahrtslage für jede Straßenkreu­zung ausschließlich aus der Beschilderung der Straßen, und in Ermangelung einer solchen ausschließlich nach dem Grund­satzrechts vor links", unter Bevorrechtigung der Krast- tahrzeuge und Schienenbahnen an Kreuzungen gleichberech­tigter Straßen, ergibt. Diese Grundsätze der Straßen-Vcr- Dehrs-Ordnung müssen natürlich in der Praxis strikt durch- Zeführt werden. Das scheint in Einzelfällen manchmal zu unbilligen Ergebnissen zu führen. Und die Versuchung, dann -wegen der Besonderheit des Falles" entgegen der nach dem -Gesetz gegebenen Vorfahrtslage zu entscheiden, ist groß. Der Referent verweist aber die Gerichte darauf, daß ein derarti­ger Standpunkt über sie, daß es ja viel weniger auf den Einzelnen Fall, als vielmehr entscheidend auf eine klare Vor- sahrtsregeurng im ganzen ankommt. Zugunsten der sich dar­aus ergebenden Vortule muß eben auch einmal ein schein­bar nicht ganz befriedigendes Einzelergebnis hingenommen Werden. Die Frage, welche Straßen zu beschildern und damit zu Hauptstraßen zu macken sind, haben allein die zuständi­gen Verkehrspolizeibehöroen zu entscheiden. Mit deren Ent­scheidung haben sich die Verkehrspraris und die Gerichte ab­zufinden. Wo die Polizeibehörden von besonderer Vorfahrts- regelung durch Beschilderung abgesehen haben, haben die sich kreuzenden Straßen für die Vorfahrtslage gleichen dtang

Achtung! Rentenempfänger! Die Empfänger von bien­ten aus der Angestellten-, Invaliden- und Unfallversicherung werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Deutsche Reichs- Post im Einvernehmen mit dem Reichsarbeitsminister auf die Beglaubigung der Unterschrift und auf die Beibringung etwa erforderlicher Bescheinigungen bei der Abhebung der Rente für Januar 1943 verzichtet. Die nächste allgemeine Beglaubigung der Unterschrift usw. ist erst bei der Zahlung für Oktober 1943 erforderlich.

Ehestandsdarlehen für Witwen und Verlobte von Ge­fallenen. Die Finanzämter sind ermächtigt, den Witwen und Verlobten von Gefallenen oder bei besonderem Einsatz Ver­storbenen auch nach dem Tode des Ehemanns oder des Ver­lobten noch Ehestandsdarlehen zu gewähren, wenn der An­trag vor dem Tode gestellt war, wenn ferner ein Kind vor­handen ist oder erwartet wird und eine eigene Wohnung ein­gerichtet werden soll. Der Reichsfinanzminister hat die Fi­nanzämter jetzt darüber hinaus ermächtigt, Ehestandsdarlehen unter den genannten Voraussetzungen auch dann zu gewäh­ren, wenn der Antrag erst nach dem Tobe des Ehemanns oder Verlobten gestellt wird.

Hauszinsstcueravgeltung im Familienunterhalt. Durch einen gemeinsamen Erlaß des Reichsinnen, und Reichs­finanzministers werden die Auswirkungen der Hauszins­steuerabgeltung auf den Familienunterhalt geregelt. Der Hauseigentümer, der ein Abgeltungsdarlehen aufnimmt, wird durch die Berücksichtigung der vollen Tilgungsbcträge des Abgeltungsdarlehen im Familienunterhalt jährlich um dev getilgten Teil, des Darlehens entlastet. Um eine Gleichstellung beider Gruppen zu erreichen, wird für die Fälle der Barab- geltung mit eigenen Mitteln mit Wirkung ab li Januar an­gedroht, daß in die Bedarfsberechnung des Familienunter­halts als Beihilfe ein Beitrag von 4 v. H. jährlich des für die Entrichtung des Abgeltungsbetrages aufgewendetev Eigenkapitals einzusetzen ist und zwar einerlei, ob das Hart­em Eigenheim, ein vermietetes oder verpachtetes Gebäude oder ein dem Betrieb oder freien Beruf dienendes Gebäude ist. Ferner wird klargestellt, daß die Gewährung eines Kapi- talbetrages aus Mitteln des Familienunterhalts zum Zweckt der Abgeltung der Hauszinssteuer unzulässig ist. In dev Fällen der Barabgeltung durch Kreditaufnahme außerhalk des Abgeltungsdarlehens gelten die allgemeinen Zinsen irv Familienunterhalt berücksichtigt.

Nicht unnötig Le« Arzt rufe«!

. .NSG. Bei manchen Volksgenossen bestehen durchaus mrige Auffassungen über die Benzinzuteilung an Aerzte. Diese, ist in Wirklichkeit so begrenzt, daß die Aerzte nur die wichtigsten Besuche mit dem Wagen durchführen können. Es empfiehlt sich auch wenn sich schon die Inanspruchnahme des Arztes nicht, umgehen läßt, ihn möglichst vormittags vor 9 Uhr zu verständigen, da er um diese Zeit sein Tagespro­gramm aufzustellen Pflegt, das er unter dem Gesichtspunkt Benzinersparnis abwickeln muß. Eine selbstver- tandliche Rücksichtnahme auf den heute stark überlasteten rlrzt, der die paar Stunden Nachtruhe auch dringen nötig hat, verlangt es, daß man ihn in den Nachtstunden nur in den allernotwendigsten Fällen ruft. ,

Ofenheizung sparsam «ab wirksam

Volksgenosse! Ist Dein Ofen, Dein Herd, oder die Rauch­rohre dazu, verrust, brauchst Du unnötig große Kohlen- rnengeii. Ruß hält die Wärme vom Zimmer und vom Koch­topf fern. Nimm Dir die Zeit und entruße jeden Winter Deine Rauchrohre zwei bis dreimal. An, Herden auch im Sommer. Vergiß auch nicht, Deinen Ofen jeden Winter ein- bis zweimal gründlich von Ruß und Flugasche zu reini­gen. Nach dem Reinigen ist es notivendtg, die Reinigungs- öffnungcn mit Lehm, Schamotte oder Schwarzkitt zu dichten. Laß Dir die Arbeit nicht verdrietzcnl Du sparst Kohle und hast besser warm!

NS-Frauenschaft Deutsches Frauenwerk. Ortsgruppe Neuenbürg. Der Einladung der NS-Fvauen-schaft zu einem Vortragsabend am Donnerstag, 10. Dezember, imBären" - Saal war zahlreich Folge geleistet worden; auch Vertreter der NSDAP und des BdM hatten sich eingebunden. Nach der Begrüßung durch die Frauenschaftsleiterin hatten wir die Freude, unsere Gaufchulungsleiterin sprechen zu hören. Sie führte u. a. etwa folgendes aus: Der Pflege des Volkstums kommt gerade heute, da so viele Fremd-Völkische im deutschen Raum leben und avbeiten, besondere Bedeutung zu. Es gilt jetzt, das Haus, dessen Umrisse nun fest gegründet sind, ein- - zurichten und den neu gewonnenen Lebensraum mit dem Leben und Geist des neuen deutschen Menschen zu füllen. Denn nur dieser gibt Gewähr für den Fortbestand des Er­rungenen. Das deutsche Volk, dessen Weltanschauung auf Lei­stung, Pflicht und Ordnung gegründet ist, hat ein Anrecht darauf und die Pflicht, bei der Neuordnung Europas die Führung zu übernehmen. Deshalb ergeht der Aufruf an das Deutsche im deutschen Volk. Wir müssen im eigenen Volkstum verhaftet bleiben, um so einen Schutz-Wall gegen alles Fremde, insbesondere gegen die offenen und versteckten Angriffe des Judentums zu bilden. Die deutsche Art müssen wir an unsere Fugend weitergeben. Diese muß so erzogen werden. Laß sie einst wann sie unser Erbe übernehmen wird aus inner­stem Wesen und Instinkt heraus deutsch handelt. Denn wäh­rend wir als Zeitgenossen Adolf Hitlers das Glück haben, durch einen starken Führer geführr und vertreten zu werden, muß sie ihren Weg selbst finden. Der Dienst an der Gemein­schaft, der dem Nationalsozialismus seine Kraft gegeben hat und gibt, muß weiterhin Las Wahre und Beglückende, das allein Mögliche bleiben. Als Vorbild dienen uns die Volks­deutschen, die auch in fremder Umgebung ihr deutsches Wesen nicht verloren haben und jetzt heimgekehrt sind, um die neu­gewonnenen Ostgebiete für Deutschland- neu aufznbanen. Der neue deutsche Geist und das neue Lebensgefühl müssen uns so erfüllen, daß uns alles Fremde nicht mehr schaden kann. Dann werden auch all die Opfer unserer tapferen Männer nicht umsonst sei:; und wir werden Lauen dasewige Deutsch­land", Den Dank für die ansprechenden Ausführungen brachte die Frauenschaftsleiterin zum Ausdruck, die Len Abend mit dem Gruß an den Führer beschloß.

Eldino kommt. Das Jongleur-Wunder auf dem Draht­seil! Die Sensation für Neuenbürg. Der im November verschobeneGroße Bunte Abend" findet nunmehr am Sonn­tag den 27. Dezember (3. Feiertag) statt. Durch einen Zufall konnte Eldino, einer der größten Artisten unserer Zeit, zur Mitwirkung verpflichtet werden. Es bietet sich eine ein­malige Gelegenheit, den Nachfolger Raftellis, das jugendli-^e Jongleurwunder auf dem schwingenden Seil, hier zu sehen. Das ,Hamburger Fremdenblatt" schreibt über fein dortiges Auftreten u. a.:Ganz groß: Eldino! Was dieser junge schlanke, bescheidene Jongleur bietet, grenzt wirklich schon ans Unwahrscheinliche... Schon nach den ersten Leistungen ist das Hans restlos in feinem Bann, im Banne eines großen Artisten". Neben diesem wird Hans Ulbrich-Rölke in einem großen humoristischen Zauberakt seine Kunst zeigen. Die er­folgreichsten Mitglieder -des Stadttheaters Pforzheim werden die Leiden artistischen Glanznummern mit einem va. 2ZH Stunden dauernden abwechslungsreichen -bunten Programm umrahmen. Die 1. Operettensängevin Anneliese Leine­mann wird mir ihrem Partner, dem 1. Opevettentenor Rudolf We-stphal, Operettenlieder und -Duette zum Vortrag bringen. Solistifch und in einem Tanzduett betätigt sich die 1. Obe­

re ttensoüb rette Jutta Riecke. Die junge anmutige Solotän­zerin Charlotte Poppe zeigt Tänze verschiedenster Art und die beiden Komiker Franz Giblhaufer und Müller werden in einer Anzahl von Couplets, Chansons und Kurzszenem dafür zu sorgen wissen, -daß der Humor nicht zu kurz kommt. Die musikalische Leitung liegt in Len bewährten Händen des 1. Operettenkapellmeisters Hans Oldenbürg-er. dl-

Unsere Altersjubilare. Am 16. Dezember erreichte Karl Waidner, Polizeiwachtmeister r. R., Las Alter von 76 Fah­ren. Jakob Faas, der älteste Einwohner Herrenalbs, begeht am 27. Dezember seinen 91. und Fräulein Wickert am gleichen Tage ihren 75. Geburtstag. Frau Katharine Reeg wird am 31. Dezember 71 Jahre alt. Den Geburtstagskindern unsere besten Wünsche!

Baihingen n. E., 15. Dez. (Abschied von Kreisleiter Bauer.) Bei der letzten Arbeitstagung, welche die Kreisleitung mit den engsten Mitarbeitern in diesem Jahr veranstaltete, nahm im Nathaussaal Kreisleiter Bauer als bisheriger politischer Führer des Kreises Vaihingen Abschied, um sein neues Tä­tigkeitsfeld im Kreis Biberach anzutreten. An seiner Stelle wurde Pg. Härlin mit -der künftigen Führung des Kreises Vaihingen beauftragt. Worte des Dankes' und des Gelöbnisses sowie ein kameradschaftliches Zusammensein beschlossen diese Kreisarbeitstagung.

Jahresversammlung Les SchkrarzivalSNerekns.

Der Schwarzwaldverein hielt in Freiburg eine außer, ordentliche Jahresversammlung ab, auf der zahlreiche Zweig­vereine vertreten waren. Präsident Universttätsprofessor Dr. Schneiderhöhn konnte in einem zusammenfassenden Lci- stungsbericht darlegen, welche Fülle von Unternehmungen im Interesse des Wanderns im Gebiet des Schwarzwaldes. Hegaus und Bodensees auch im dritten Kriegsjahr bewäl­tigt wurde. Jahresbericht und Voranschlag fanden ohne Aussprache den Beifall der Teilnehmer. Präsident Dr Schneiderhöhn, der seit 11 Jahren den Verein leitet, wurde durch Zuruf auf drei weitere Jahre gewählt und konnte di« seit Jahren bewährten Mitarbeiter des Verwaltungsans- schusses aufs neue bestellen. Mehrere verdiente Mitglieder wurden mit dem Ehrenzeichen bedacht.

Haar wirb gesammelt

NSK. KlinxM es da kürzlich an der Wehnunastüe eines älteren Ehepaares. Weil die Hausfrau gerade beschäftigt ist. öffnet der .Herr des Ha.nses. Vor ihm steht ein kleiner Knirps und kragt ernsthaft: ...Haben Sie noch Haare?" Ganz verdutzt ob dieser seltsamen Vertrauensfrage streicht sich der alte Herr den kahlen Schädel. Seine Frau kommt ihm zn Hilfe. Sie weiß, was die Frage bedeutet. Es gebt um die Sammluna von ausgekämmtem Frauenhaar, die in regelmä- ßiaen Abständen von Mitgliedern der Kinderarnppe der NS-Frauenschaft durcha-efnbrt wird. Sie holt aus dem Schlafzimmer eine eigens für diesen Zweck bereitaebaltene und gefüllte Tüte und gibt sie dem eifrigen kleinen Samm­ler. Er läuft von .Haus zu .Haus, treppauf, treppob. und ist unermüdlich in der Wiederholung keiner Frage. Gleich ihm sind alle die Jungen und M-^del die der Nmderaruvpe an- ifehören, zu demselben Zweck unterwegs. Draußen wartet jeweils die Kind-rarunpenleiterin oder eine .Helferin und nimmt die Tüten tu Emviana. Die reue Sammeltätigkeit bat schon ein großes und schönes Eroebn-s erzielt Ein Kreis zum Beispiel hat bereits 560 Pfund ausaekämmte Haare an die Haarsvin-nerei abaefchickt. wo sie zweckmäßig ^erarbeitet lind kriegswichtigen Betrieben zugesü-hrt werden. Weitere AD Pfund warten aus den Versand, und täglich gehen neue Haarpakete bei der KreisktndergruvVerU' 'n ein.

UNÄ / Die Aufgaben Ser Reichsanstalt für Wasser- und Luftgüte

V. /u In letzter Zeit sind mehrfach Nachrichten über die Reichsrnstalt für Wasser- und Luftgüte Lurch die Tages­zeitungen gegangen. Nur wenige Leser aber werden -wissen, welche Ausgaben diese Reichsanstalt, die im Frühjahr 1942 aus der ehemals Preußischen Landesanstalt für Wasser-, Boden- und Lufthhgiene hevvorgegangen ist, zu betreuen hat. Die Alteren unter Len Lesern werden sich an die furchtbare Cho­lera-Epidemie erinnern, die 1892 Hamburg hsimsuchte. Es -war eine der schwersten Wasserepidemten, die ihre Ursache in der Verwendung unbehandelten Elbwassers zu Trinkwasserzwecken hatte. Diese Epidemie, die damals die gesamte Weltöffent­lichkeit in Atem hielt, gab zwar nicht' die Anregung, war aber Loch der letzte große, energische Anstoß, um sich für die wach­senden Großstädte von Staats wegen um die Trinkwasserver­sorgung zn bekümmern. Es dauerte aber noch rund 10 Jahre, bis LieKöniglich Preußische Versuchs- und Prüfungsanstalt für Trinkwasserversorgung und Abwasserreinigung" gegründet wurde, die dann 1917 die BezeichnungLandesanstalt für Wasser-, Boden- und Lufthhgiene" erhielt und die entsprechen­den Aufgaben hinzunahm. Aus dieser Anstalt ist, wie oben erwähnt, die jetzige Reichsanstalt hervorgegangen.

Um sich ein Bild von dem Umfang der Arbeit zu machen, seien hier ein paar Zahlen angeführt, Lie der Leiter -der Reichsanstalt, Professor Dr. Konrich, kürzlich im Deutschen Aerzteblatt mitteilte. Danach zählt die heutige Reichsanstalt 120 Kräfte und 50 wissenschaftliche Mitarbeiter (Mediziner der Leiter der Anstalt ist immer ein Mediziner, Chemiker, Ingenieure, Physiker, Botaniker, Zoologen und Biologen). Der Mitarbeite-rstab -wächst ständig, denn die außerordentliche Fülle der Avbeiten, vor die die Reichsanstalt gestellt ist, ver­langt die Einrichtung von Wasseruntersuchungsämtern im ganzen Reiche, die mit entsprechenden Fachkräften besetzt wer­den müssen. Die ersten fünf Wasseruntersuchungsämter nah­men oder nehmen in diesem Jahre die Arbeit auf.

In erster Lime gilt die Arbeit der Reichsanstalt dem Wasser, und zwar dem Wasser in jeder Art, fei es Grund­wasser, Quellwasser, See- oder Talspcrrenwasser und Fluß­wasser. Bet dem angestrengten Wasserhaushalt -des Deutschen Reiches, der nicht nur das Trinkwasser für die vielen Mil­lionen in Groß- und Mittelstädten lebenden deutschen Volks­genossen zu liefern hat, sondern der heute auch die große Sorge hat, den Fndnstriewasserbedarf Deutschlands zu decken, müssen alle Wasservorräte systematisch herangezogen, werden. In erster Linie gilt es hierbei, die Trinkwasserversorgung nicht nur mengenmäßig, sondern auch gütemäßig zn sichern und dabei alle Forderungen, die in 'hygienischer und ge­schmacklicher Hinsicht mit Recht an ein gutes Trinkwasser ge­stellt werden, zn erfüllen. Bisher ist es immer noch gelungen,

den größten Teil der Wasserwerke aus dem Grundwasser zu speisen. Nicht überall sind aber die Verhältnisse so günstig und ist genügend Grundwasser vorhanden. Hier ist man in erster Linie dann zum Anstauen guten Qnellwassers, oder wo das nicht in genügender Menge vorhanden ist, zum Anstauen von Regenwasser in großen Talsperren übergegangen. Erst in letz­ter Linie greift man zum Flußtbasser, -weil dessen Vorbehand­lung zn Trin-kivasserzwecken immerhin noch die größte Arbeit verursacht. Das neue im Entwurf vorliegende Reichswasscr- gesetz wird dazu beitragen, -daß das Wettrennen zwischen der Fluß-Verunreinigung durch Jndustrieabwässer und sonstige Schmutzwasser und der Abwasserreinigung in Zukunft zugun­sten der Abwasserreinigung entschieden wird. Das ist nicht nur notwendig für die Trinkwasserversorgung, sondern auch für die Anlage von Freibädern, deren Zahl in Deutschland noch lange nicht genügt.

Die zweite große Aufgabe, die der Reichsanstalt gestellt ist, ist die Uebevivachung und Sicherung der Güte der Lust. Hier stehen wir tatsächlich mit der Arbeit erst in den An­fängen. Diese Probleme werden der Oesfentlichkeit nur hin und. wieder sichtbar, wenn große Schadenersatzprozcsse gegen Jndustriewerke durchgepaukt werden, die angeblich die Luft, sei es durch Rauch, Abgase oder Abdampf derart verunrei­nigen, daß entweder der in der Umgebung wohnenden Be­völkerung die Verunreinigung nicht mehr zugemntet werden kann, oder in landwirtschaftlichen Gegenden die Produktivität der Felder erheblich nachläßt. Nicht immer haben derartige Prozesse eine reelle Grundlage, sondern es wird auch vielfach versucht, die »Konjunktur" anszunntzcn. Wie dem auch sei: Es läßt sich nicht abstreiten, daß durch die zunehmende Indu­strialisierung Lie Luftverhältnisse nicht besser, sondern schlechter werden, und daß es an der Zeit ist, sich von Staats wegen um diese Fragen energisch zu bekümmern. Die Reichsanstalt wird hierbei sehr viel wissenschaftliches Neuland beackern müssen, wobei zu erwarten ist, daß nicht nur die Fragen der Lufthygiene tragbaren Lösungen entgegenreifen, sondern auch manches andere wissenschaftliche Problem unserer atmosphä­rischen Umwelt seine Lösung finden wird.

Wasssr ivcrriri in KIsinsr Lcmas, nur Iicrlb voll ssi äis Laäsivarms!

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