Wo blied das Arsenal der Vemolrolien?

V. F. Die Auswirkungen der Erkenntnis, daß DontschlanS mit seinem Durchbruch zur Wolga unL> zum Kaukasus tat­sächlich und für immer den Blockade krieg unmöglich gemacht hat, stehen offensichtlich erst in ihrem Anfangssiaidium. Man kommt einfach in den Ländern unserer Gegner von diesem Thema nicht mehr los, und alle amtlichen Ablenkungsversuche, wie etwa die Forderung nach Aburteilung und Bestrafung der .Kriegsverbrecher" vergangen nicht mehr. Die Oeffentlichkeit in London sowohl wie in Washington erkennt, das; das eitle Hirngespinste sind und daß alles daraus ankommt, die Frage zu beantworten, was nun werden soll, nachdem die Blockade und der General Zeit versagt haben.

Für Moskau ist die Antwort darauf ganz einfach: Zweite Front um jeden Preis! Die Rücksichtslosigkeit, mit 'der sich Stalin über alle diplomatischen Gepflogenheiten hintvegsetzt und die Polksmeiuung in England und den USA gegen die eigenen Regierungen aufzustacheln versncht, läßt erkennen, daß ihm das Wasser schon bis zum Halse steht. Er hat keine Zeit mehr zu diplomatischen Spitzfindigkeiten, derm er weiß, nur zu gut, daß die Sowjetunion allein militärisch und tvehrwirt- schaftlich der einseitigen Belastung durch den Druck der deut­schen Wehrmacht nicht mehr gewachsen ist. Der Bolschewismus braucht Entlastung um jeden Preis. Deswegen die Forderung Stalins nach der Zweiten Front.

Dabei wird nun allerhand offenbar. Es zeigt sich nämlich, daß Stalin neben der akuten Gefahr, die für die Sowjetunion besteht, noch ein weiteres Mißtrauen hegt. Er fürchtet, daß England und Amerika nicht nur aus Unvermögen die Zweite Front ablehnen, sondern daß sie die Absicht haben, den Bolsche­wismus bis aufs letzte ausbluten zu lassen, damit sie dann im Falle eines Sieges die sowjetischen Ansprüche auf Beteiligung an der Kriegsbeute beiseite schieben könnten. Das Schicksal des letzten Zaren scheint Herrn Stalin in seinen Träumen also jetzt zu schrecken.

In England hat das Slalm-,Interview den Schock noch verstärkt. Man kann sich jetzt auch nicht mehr der bequemen Illusion Hingaben, daß die Dinge in Moskauschon nicht ganz so schlimm" stehen werden. Stalin selbst gibt zu erkennen, wie schlimm sie stehen, so daß also ein Zweifel nicht mehr möglich ist. In London hat daher nicht nur die Auseinander­setzung um die Zweite Front wieder schärfere Formen ange­nommen, sondern immer deutlicher tritt auch der Zug zutage, nunmehr den NSA den Vortritt bei den kriegerischen An­strengungen und Opfern zu überlasten. Man betont, wie bei­spielsweise Vernon Bartlett, daß England eigentlich schon ge­nug getan habe, und daß es mm Sache Amerikas sei, das er­müdete England stärker als bisher abznlöscn. Das gilt für die Forderung nach der Zweiten Front, aber auch hinsichtlich der Krivgsmateriallieferungen. Man rechnet den Amerika­nern bereits ganz offen vor, daß sie bisher auch an Kriegs­material nicht im entferntesten das geliefert hätten, was die englische Rüstnngswirtschast bisher geleistet habe. Wir waren die ersten, sagen die Engländer; wir führen schon am längsten Krieg; wir haben, abgesehen von der Sowjetunion, auch die schwersten Kriegssthäden zu erleiden. Es ist nur recht und billig, daß jetzt auch die Amerikaner ihren vollen Anteil über­nehmen. Die Engländer fordern also ihrerseits eine Zweite Front von den USA. Bezeichnenderweise taucht auch hier der Verdacht ans, daß Roosevelt einen Sonderkrieg führen wolle und aus die st m Grunde zuviel Material für die eigene Rü­stung zurückbehalte, um am Ende nicht nur den Achsenmächten, sondern auch den eigenen Verbündeten den Frieden diktieren zu können.

Und Washington? Es macht den Eindruck, als sei Herrn Roostvelt diese Vision gar nicht so ganz unangenehm. Läßt sie dock> wenigstens den Nimbus vor; der unerschöpflichen Produk­tion?-- und Licserkrast bestehen. Man bemäntelt ans diese Art wenigstens noch eine Zeitlang den wirklichen Sachverhalt, daß nämlich auch die USA einfach nicht in der Lage sind, ernsthaft eine Zweite Front aufzustellen. Immerhin hält es auch Roose- -velt kür angebracht, die Erwartungen herabzuschrmrben. Durch eines seiner Sprachrohre ließ er nämlich dieser Tage verkün­den, daß der Tonnagebestand, wie er vo^ Psarl-Harbour zu vemeichnen war, bis setzt trotz aller Neubauten n'cht erreicht werden konnte. Vor Kriegsbeginn hatten die USA aber kaum mehr als 4 Millionen BRT. hochseegehenden Schiffsraumes. Jetzt also noch weniger. Damit kann man freilich keine großen Sprünge machen. Neben der Versorgung Amerikas mit Roh­stoffen auch noch ein Millionenhser über See zu transportie­ren und zu versorgen, ist mit einer solchen Schiffszahl schlech­terdings unmöglich. Damit aber nicht genug, mutz auch- zuge­geben werden, daß die Rnstnngspläne so gut wie nirgends erfüllt worden sind. Und die Rohstosfschwierigkeiten wachsen. Jeder Tag bringt neue böse Ueberraschungen. Die Gummi- referven langen noch nicht einmal für den Rüstungsbedarf. Fetzt aber zeigt sich bereits, daß die Ausschaltung des Autos aus dem zivilen Verkehrswesen auch schwere Rückwirkungen für die Rüstung haben wird. Immer mehr Farmer verkaufen nach amerikanischen Meldungen ihren Besitz, und zwar haupt­sächlich aus zwei Gründen, weil sie einmal kÄne Arbeitskräfte erhalten können und weil sie zweitens nicht wissen, wie sie ihre Produkte zum Markt bringen sollen. Der landwirtschaft­liche Transport war ja in Amerika weitgehend auf den Kraft- Wagen abgestellt. Ohne Oel und ohne Gummi kann man aber auch in Amerika nicht fahren. Das ist schon schlimm genug für die Versorgung mit Nahrungsmitteln. Die Landwirt­schaft ist jedoch auch in großem Umfange Rohstofflieferant. Von allen wirtschaftlichen Grundstoffen (Nahrungsmittel und Rohstoffe) liefert die Landwirtschaft 70^, uckd nur 30 der Rohstaffe sind anderen Ursprungs. Der Rückgang der Land­wirtschaft muß sich also auch auf die Rohstoffversorgung Ame­rikas auswirken, so daß von dieser Seite neue Schwierigkeiten neben den jetzt schon bestehenden anstanchen. Das Gummi­problem fängt an, zu einem Verkshrsproblem zu werden. Ein Versagen des Verkehrswesens würde neuen Wirrwarr be­deuten. Dieses Problem ist in seiner Art vielleicht nicht minder schwierig wie das Jnflationsproblem, das Herr Roose­velt ja auch noch längst nicht g.'Iost hat, wenn er auch sein Ermächtigungsgesetz in freilich etwas verwässerter Form durchgebracht hat Die schweren Korruptionsvorwürse, die gegen die Regierung erhoben werden, und die immer unver­hüllter zutage tretende Tendenz, den Präsidenten selbst für alle diese Mißstände verantwortlich zu machen, siird wachsende An­zeichen dafür, daß es auch in den Vereinigten Staaten bisher nicht gelungen ist, die totale Kriegswirtschaft zu verwirklichen. Das Arsenal der Demokratien, das so manchem kleinen und großen europäischen Kriegshetzer den Nacken steifte, hat seine Probe schlecht bsstand-n.

Widerstandsnester bei Tuapse genommen

Entlastungsangriff« z wisch«« Wolga u«o Do« abgewiesen llteue Luftangriffe an der ägyptische« Front

DNB. Ans dem Führerhauptquartier, 28. Ott. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

,Zm Raum nordöstlich von Tuapse warfen Gebirgs- und Jäaerbivistoncn den Feind aus tiefgestaffelten Widerstands­nestern. Sie wurde« hierbei trotz ungünstiger Wetterlage laufend von Luftwaffenverbänben unterstützt. Bor der Kau- kasnSküste wurde ein sowjetisches Handelsschiff durch Bom- b«, schwer getroffen und von der Besatzung auf Strand gefetzt.

I« Stalingrad wurde ein feindlicher Gegenangriff ab- gewiesen. Zwischen Wolga und Don führten die Sowjets gestern zusammenhanglose Entlastungsangriffe, die blutig abgeschlagen wurden. An Ser Dsnfront vernichtete« unsere Truppen bei einem örtlichen Unternehmen eine feindliche Kräftegruppe.

Im mittleren und nördlichen Frontabschnitt beider­seitige Stoßtrupptätigkekt. Die Luftwaffe setzte die Bekämp­fung Ser Bahabeweguagen des Feindes fort.

An der ägyptischen Front belegten leichte deutsche Kampf- flngzenge britische Stellungen sowie Panzer- und Kraftfahr- zengansaunnluugen mit Bomben schweren Kalibers. Beglei­tende deutsche Jäger brachten in heftigen Luftkämpfen zehn feindliche Flugzeuge bei drei eigenen Verlusten zum Absturz. Weitere drei wurden bei einem Angriffsversuch auf einen eigenen Feldflugplatz durch Flakartillerie abgcschoffen.

Im Roten Meer versenkten deutsche Kampfflugzeuge in der Nacht zum 22. Oktober ein -Handelsschiff von 5000 BRT

Flugplätze und Hafenanlagen der Insel Malta wurden erneut bombardiert.

Nordwestdeutschland wurde am Nachmittag des 22. Okto­ber von einigen feindlichen Flugzeugen im Schutze tieflie­gender Wolken überflogen. Vereinzelte Bombenwürfe rich­tete« unwesentliche Gebäude- nnd Flurschäden an. Die Verluste der Bevölkerung waren gering.

Leichte deutsche Kampfflugzeuge bekämpften am Tag« Ziele an der Snöost- und SSdwestküste Englands."

Ruhe vom Don bis zum Rorden

DNB. Die herbstlichen Regenstürme und in ihrem Ge­folge die Verschlammung des größten Teiles der Ostfront haben vom Don bis znm hohen Norden die Angriffs- und Abwehrschlachten znm vorläufigen Stillstand gebracht. Auch von der Tonfront, die vor kurzem noch Schauplatz wechsel­voller Kämpfe war, meldet das Oberkommando der Wehr­macht nur örtliche Angrifsskämpfe, bei denen rumänische, italienische und ungarische Verbände vereinzelte Vorstöße und Uebersetzversuche des Feindes abwehrten. Hier am Don kamen auch zahlreiche deutsche Divisionen vorübergehend zur Ruhe. Sie finden während dieser Atempause nach den unaufhörlichen Kämpfen dieses Sommers endlich die Zeit zur Rückschau ans die bisherigen Leistungen.

Was unsere Soldaten im Ostfeldzug hinter sich gebracht

Haben, zeigt als eine für viele die Meldung einer mecrien- hurgisch-pommerschen Division, die üjs jetzt 87 000 Gefangene eingebracht, sowie 337 Panzer, 426 Ge­schütze, 1320 Maschinengewehre und Granatwerfer, rund 7600 Handfeuerwaffen, 32 Flugzeuge und zahlreiches wei­teres Kriegsgerät, darunter große Mermen von Fahrzeugen, im Kampf genommen oder vernichtet hat. 30 vollbeladene Eisenbahnzüge wären nötig gewesen, wenn man drese zer­schlagenen feindlichen Waffen hätte abtransportieren wollen. Durch welche Unsumme an Tapferkeit, Mut und Standhaftigkeit unsere Soldaten die Erfolgszahlen " erreichten, das entzieht sich jedoch jedem Vergleich. Der sie- samte Verband, jeder einzelne Kämpfer für sich, hayen rhr Letztes hergegeben, jetzt aber stehen auch sie an der stiller gewordenen Front und halten Wacht.

Ebenso wie am Don hat sich auch im mittleren Ab­schnitt der Ostfront die Lage nicht verändert. Wohl wur­den am 21. Oktober an einigen Stellen mehrfach wiederholte feindliche Vorstöße wechselnder Stärke zerschlagen, doch han­delte es sich nur um Gefechte von örtlicher Bedeutung, wenn diese Kämpfe im Schlamm auch den vollen Einsatz unserer Infanteristen verlangten. Auch die eigenen Unter­nehmungen. so der Angriff am sogen. Stadtgut von Rschew, wo die Bolschewisten an die hundert Gefangene, über 128 Tote und zahlreiche Waffen verloren, oder die Vorstöße zur Frontbereinignng mit folgender Verminung des Vorfeldes gingen nicht über den Rahmen örtlicher Kampfhandlungen hinaus.

auocrs ,sl oas Bits im norotlchen Monrao- schnitt, wenngleich am Wolchow durch Stoßtrupps 12 be­festigte Feldstellungen des Feindes zerstört wurden. Sogar die Artillerie hatte wenig zu tun. Lediglich einmal kam sie vor Leningrad zUm größeren Einsatz, als sich bereit- gestellte feindliche Kräfte unter starkem Artillerieschutz zum Vorstoß zu entwickeln versuchten. Hierbei bewährte sich der in diesem Abschnitt eingesetzte Nachrichtenoffizier durch seine Ruhe und Umsicht, mit der er schon vor zwei Wochen eine bedrohliche Lage meisterte. Damals kam plötzlich von vorn die Meldung zur Batterie, die dicht bei seinem Gefechtsstand in Stellung gegangen war, daß feindliche Panzer durchgestößen seien. Sie kam in dem Augenblick, als sämtliche Offiziere der Batterie durch schweres Vernichtungs­feuer der Bolschewisten verwundet waren. Da übernahm der Nachrichtenoffizier das Kommando, besetzte mit den Bedie­nungen ausgefallener Geschütze und seinen Funkern den vor der Batteriestellung verlausenden Eisenbahndamm und nahm die auf die Panzer ausgesessenen feindlichen Schützen unter Feuer, während gleichzeitig die no,ch intakten Geschütze der Batterie die feindlichen Panzer rn direkten Beschuß nahmen. Miffierissen durch das Beispiel des Offiziers, der überall zur Stelle war, wo es nottat, gelang es der Hand­voll deutscher Soldaten, die Bolschewisten zum Stehen zu bringen und schließlich den Angriff unter Abschuß mehrere». BanLer vötlia abrukckllamu

38 Kriegs- nnd 134 Handelsschiffe versenkt

DNB. Neben den U-Booten sind es vor allem die klei­nen, wendigen Schnellboote, die mit ihrer schneidigen Besat­zung den Engländern Ueberraschung auf Ueberraschnng be­reiten. Plötzlich aus der Nacht heraus stürzen sie sich in ra­sender Fahrt aus die feindlichen Geleitzüge. Es liegt in der Natur der Schnellboote, daß sie ihre Getsitzugschlachten nicht wie die U-Boote auf allen Weltmeeren führen rönnen. Aber auch das Schnellboot konnte gleich dem U-Boot seinen Ak­tionsradius erstaunlich erweitern nnd hält sich heute nicht mehr ausschließlich unter der Küste, sondern befährt die ganze Nord- und Ostsee samt dem Schwarzen Meer.

Welch gefährlicher Gegner die Schnellboote ge­worden sind, zeigt die Liste der bisherigen Erfolge. Seit Kriegsbeginn wurden von Sch nellbooten versenkt: 39 Kriegsschiffe, darunter IS Zerstörer, zwei T- Boote, ein Hilfskreuzer, drei U-Boote; an Handelsschif­fen wurden vernichtet: 184 Schisse mit S71 650 BRT, dar­unter 12 Tanker: zwei Kreuzer, mehrere Schnellboote und zehn Handelsschiffe wurden beschädigt. Der Gesamtlei. stung der Schnellboote wird man aber nur gerecht, wenn man außerdem berücksichtigt, was sie durch ihre stete Kampf­und Ueberfallbereitschaft an feindlichen Kräften, Zerstörern, Bewachungssahrzeugen, Spezialbooten (Motorboote mit star­ker Artillerie) binden. Denn ohne Unterlaß muß der Eng­länder um sein? Frachter besorgt sein und zu ihrem Schutze eine Fülle von Sicherungsstreitlrästen einsstzen. Immer wie­der kann der OKW-Bericht über Gsleitzugsch lachten unserer Schnellboote berichten, bei denen Erfolge errungen werden, die sich den bisherigen würdig anreihen.

lieber eine dieser letzten Gsleitzugschlachten sprach vor Vertretern der Presse Kapitänlentnant Causemann, der als Kommandant in einer Schnellbootslottille selbst am Kampfe beteiligt war. Kapitänleutnant Causemann ist erst seit 1935 bei der Kriegsmarine, 28 Jahre alt und fuhr nach einer Seefliegeransbildung erst auf schweren Einheiten, bis er vor zwei Jahren zur UK Schnellbootwasfe kommandiert wurde. Ueber seinen letzten Einsatz gegen englische Kräfte im Kanal erzählt er: Am 6. Oktober lief die Flottille von der bemisch-HMändischen Küste aus. Das Wetter war günstig: Schwarze Nacht und doch abgesetzter Horizont. In Kiel­linie rauschte die Flottille in voller Fahrt seewärts. Wir Asiaten, was uns bevorstand. Ohne Ablösung wieder einmal 2030 Stunden an Deck mit dem Glas an den Augen, den Mick auf den Horizont. Wir suchten einen Geleitzug..

oer gemewsr woroen war. Me Nacht war schon fast vorom, als wir unter die englische Küste kamen. Wir verminderten die Fahrt wegen des Motorgeräusches. Auf Befehl des Flottil- lenchefs wurden die Boote auseinandergezogen. Sie waren immer noch ans der Jagd nach dem Geleitzug. Alles war ru- hig. Wir standeir bereits in dem Quadrat, in dem der Feind sein mußte, und suchten. Lange konnten wir nichts finden. Endlich meldete ein Boot vier Schatten in 180 Grad. Leider waren sie spitz, also in ungünstiger Position. So fuhren wir in SÄleichfahrt auf einen Kurs, der uns die Möglichkeit gab, die Silhouetten breitseitig zu bekommen. Das gelang uns, und nun waren es auch schon acht Schatten, die wir erken­nen konnten, darunter beladene Frachter. Wir trafen unsere Angrfffsvorbereitnngen. Da kam auch schon der Befehl de? Flottillenchefs:Alle Boote angreifen!"

Der Engländer merkt noch nichts. Es ist schon 3.30 Uhr, als südlich ein roter Lichtschein aufblitzt, ein Rauchpilz cm Himmel steht und das erste feindliche Schiff nach einer star­ken Explosion auseinanderbricht. Da ein zweiter Englän­der fliegt in die Luft! Seine Signalmunition wurde getrof­fen und es gibt ein farbiges Feuerwerk am Himmel. Nu« wird es auch beim Engländer lebendig. Das ganzeenglisch« Varietö", wie wir das nennen, nimmt seinen Anfang Leuchtgranaten fliegen hoch und erhellen das nächtlich« Schlachtfeld. Nun bin ich selbst mit meinem Angriff an der Reihe. Ich befehle Doppelschuß auf den ausgemachten Frach­ter, also auf Bug und Keck je ein Torpedo. Da rauscht ei« Zerstörer in wilder Fahrt heran, und ich muß in Zickzack kurs zu entkommen suchen. Auf Gegenkurs gelingt das. Vo» unseren Torpedos haben wir immer noch nichts aemerkt. Da' nun hat der eure getroffen, -r-er zerpcasi. ^cy r«g

nach Osten ab und versuchte nach Erlöschen der Leuchtraketen neu anzugreisen. Leider war das unmöglich, denn der Eng­länder war hellwach. So mußten wir's für heute genug sem lasten. In einer Minute sind von den beteiligten Booten zehn Torpedotreffer beobachtet worden. 11S00 BRT sind sicher versenkt, wahrscheinlich aber ist der Erfolg noch größer; denn die anderen Torpeüoschüsse konnten infolge der feindlichen Abwehr nicht beobachtet werden. Beim Morgengrauen nah­men wir den Rückmarsch auf. Unbeschädigt liefen alle Boot« ihren Heimathafen an.

Wieder war eines jener Unternehmen beendet, das zwar allein nicht von besonderer Tragweite im Kriegsgeschehen ist, das aber :n seiner Vielzahl und steten Erneuerung die größte Gefahr für Entstand darstellt: die tödliche deutsche Blockade

^meoer -Lv irrten avZsWsssen

Bei N-- n Luftkämpfen. Luftangriff auf Genua.

DNB Rom, M. Okt. Das Hauptquartier Ser italienischen Wehrmacht gibt bekannt:

Estrigen Tag« fanden zwischen Ser beiderseitigen Luftwaffe über Aegypten weitere heftig« Kümpfe statt, die den Jagern der Achsenmächte neue Erfolge brachte«. Es .^vanzig britische Flugzeuge abgeschoffen, öabon fünf 'tasten,scheu, «Mn von deutschen Jägern und fünf von Alle unsere Flugzeuge kehrten zu ihren Stutzpunkten zuruck.

öerLandfront lebhafte Aufklärungstätigkeit im nörd­lichen Abschnitt.

L"LV""

In der vergangenen Nacht unternahm Ser Feind An- griffe auf Turin und Genua. In Turin entstanden kleine -si? rasch gelöscht wurden. In Genua nahm der feindliche Angriff, Ser in mehreren Wellen mit dem Abwurf fp" Spreng- «nd Brandbomben öurchgeführt wurde, be- trächtliche Ausmaße an. Es wurden erhebliche Schäden an verursacht. Zurzeit wird die Zahl der Opfer ermittelt. Die Haltung der Bevölkerung war vorbildlich."

Die Luftsiege in Aegypten.

großartig« Ergebnis der Luftkämpfe des 20. Oktober an der ägyptischen Front bildet die Großaufma-

.t-cr Mypnicysn Mont vitdet üie Großaufma­chung der römischen Presse.67 Feindflugzeuge abgeschoffen. 400 Fluazeuae im

40 Flugzeuge verlor, haben deutsche und italienische Jägei emen neuen großen Sieg.an der ägyptischen Front davon- getragen, so schreiben die Blätter. Der Sieg ist vor allen auf die Tapferkeit der italienischen und deutschen Flugzeug Besatzungen und die Güte ihres Materials zurückzufuhren da der Gegner zahlenmäßig überlegen war Mehrere italienische Jagdverbände griffen zu wiederholter Malen in die heißen Kämpfe ein und erhöhten so die Schlag- kraft der Achsenlustwaffe. Der feindliche Angriff, der sich m erster Linie gegen Stützpunkte sowie Angriffs- und Vertei­digungsstellungen der Achsenmächte auf ägyptischen Boder richtete, begann mit dem Morgengrauen. Der Feind sedoH stieß auf das Bollwerk italienischer und deutscher Gegenan-

Bomben unter einem Perfonenzug in Aegypten.

Erst durch eine Istanbuler Meldung desCorriere Lella Mra aus Aegypten werden Einzelheiten über einen An« chlag gegen einen Personenzug bekannt, der Anfang Sep­tember zwischen Asslut und Makabad verübt worden ist.

der Achse eines Wagens zweiter Klasse an« gebrachte Brandbombe mit Zeitzündung geriet der Wagen voller Fahrt m Brand. Der Lokomotivführer konnte von oem Unglück nicht verständigt werden. Aus dem brennenden Wagen stürzten sich mehrere Insassen bei voller Geschwindig- ^ schließlich nach einigen Kilometern der Wagen mit den-folgenoen vom Zuge löste und eytgteffte Zehn Personen kamen ums Leben, zahlreiche wei- wurden verletzt oder trugen Brandwunden davon. Die Nachforschungen nach den Tätern blieben ohne Erfolg.