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Gedenktage
7. September.
1914 Maubeu^e kapituliert nach 14tägigor Belagerung.
1S38 (bis IS.) Zehnter Reichsparteitag (Parteitag Groß- deutschlandH.
1639 Kapitulation der polnischen Besatzung aus der Wester- platte. Schlacht an der Bzura (bis 19. September).
1940 Rumänien tritt die Süddobrudscha an Bulgarien ab.
Wochenspruch der NSDAP. — Parole der Woche
Für die Zeit vom 8. S. bis 12. 9. 1942
10. September: Bromberger Blutsonntag. Wenn das Licht mit der Finsternis zusammenPraLt, gibt es kein Paktieren, da gibt es nur Kamps aus Leben und Tod bis zur Vernichtung des einen oder anderen Teiles.
- Dietrich Eckart.
Der Feuerschutz der Ernte
Alle beteiligten Dienststellen und Volkskreise sind in diesem Jahr zur erhöhten Beachtung des Feuerschutzes der deutschen Ernte aufgerusen worden. Die Anweisungen des Reichsführers Z werden setzt in der „Deutschen Polizei" von Ministerialrat Nepperl vom Hauptamt Ordnungspolizei durch ergänzende Ausführungen noch unterstrichen. Er verweist aus die Vorschriften über die Lagerung von Ernievorräien und über die Gefährdung der Ernte durch Rauchen Verwendung offenen Feuers, ungenügende Beaufsichtigung. Wegwerfen brennender oder glimmender Gegenstände. Er betont dabei, daß kein Brand ausgebrochcn sein müsse, um den Tatbestand der Strafvorschrifl zu erfüllen. Die Grundlage für den erhöhten Feuerschutz sei in zahlreichen Bestimmungen gelegt, die der Neichssührer s- seit dem Jahre 1937 erlassen habe. Ans Grund dieser Erlasse werde in jedem Jahr in den Somnier- und Herbstmonaten eine Ernteschutzaktion durchgeführt, die zur ständigen Einrichtung geworden sei. Sie beziehe sich aus die Dreschvorgänge, auf die Prüfung der Maschinen, die Lagerung der Erntevorräte, die Durchführung des Rauchverbots, auf einwandfreie elektrische Anlagen usw. Ein besonders im Kriege auftauchendcs Problem seien die Kinderbrandstiftun- aen. Die Jahrgänge vom vierten bis achten Lebensjahr seien hierbei am meisten beteiligt. Durch Kindergärten, durch Mithilfe der Schule, der Partei und immer wiederholte Hinweise soll hier Abhilfe geschaffen werden. Der Referent geht auch aus die Tätigkeit der Brandschauer ein. die zu einem beratenden Organ der ländlichen Bevölkerung geworden seien. Die hauptamtliche Vrandschau fei bisher nur in Preußen eingeführt. Sie habe sich als die beste Schadenverhütungsmatz- nahme bewährt, so daß beabsichtigt sei, sie aus das ganze Reich auszudehnen.
Nachrichten-Helferinnen des Heeres
Erika war seit dem Verlassen der Handelsschule als Ma- Wnenschreiberin tätig. Den Reichsarbeitsdienst hatte sie bereits hinter sich. Sie hatte einiges über den Einsatz von Frauen und Mädchen bei Dienststellen des Heeres iiz der Zeitung gelesen, doch Sinn und Zweck der ganzen Sache Waken ihr unklar geblieben. Eines Tages begegnete Erika ihrer besten früheren Schulkamcradin Rost.
„Eil Rost, sieht man Dich auch einmal wieder? Und in so kewsamer Uniform!" rief Erika der alten Kameradin zu. „Ja, lang, lang ist's her. Seit einem Jahr bin ich Nachrichten-Helferin des Heeres und seit gestern auf Urlaub", entgegnete Rost freudestrahlend. Erika lud die schneidige Nachrichten-Helferin des Heeres in ein nahe gelegenes Kaffee ein. Hier begann Rosi über ihren nationalen Ehrendienst als Nachrichten-Helferin des Heeres zu plaudern. Auf Erikas Frage, was eine Nachrichten-Helferin sei, klärte Rosi sie über die Nachrichten-Helferinnen des Heeres auf: »Vor etwa einem Jahr hörte ich von meinem Bruder, der Oberfunker in einer Nachrichtenabteilung ist, daß in den besetzten Gebieten der Fernsprech- und Fernschreibdicnst durch deutsche Frauen und Mädchen wahrgenommen wird. Dies ist etwas für uns. Auf diese Weise können wir viele Soldaten für den Kampf um Deutschlands Leben freimachen. Ich entschied mich bald, Nachrichten-Helferin des Heeres zu werden. Ich kann Dir sagen, daß ich diesen Entschluß nie bereut habe. Es ist ein Ehrendienst, den wir leisten. Die Arbeit ist sehr vielseitig. Einsätze in jeder Himmelsrichtung Großdeutschlands und darüber hinaus vermitteln neue wertvolle Eindrücke. Die dienstfreie Zeit gibt viele Anregungen. Sprachkenntnisse kann man erweitern. Unsere Frauen und Mädchen führen überall ein erhebendes Gemeinschaftsleben. Freizeitgestaltung, Sport, gemeinsame Ausflüge usw. werden zu unvergeßlichen Erlebnissen. Wenn es einmal mit der Gesundheit etwas hapern sollte, kann man in eines der herrlich gelegenen Erholungsheime für Nachrichten-Helferinnen des Heeres kommen. Du kannst Dir denken, daß man diese Grholungsstätte in jeder Beziehung gestärkt zu neuer Arbeit für das Vaterland wieder verläßt."
Diese wenigen aufklärenden Worte hatten Erika begeifert. Sie verabschiedete sich herzlich und setzte beglückt ihren Mimweg fort, nachdem sie sich die Anschrift der Meldestelle Bes Wehrkreises V für Nachrichten-Helferinnen des Heeres, Kommandeur der Nachrichten-Truppe V, Stuttgart, Olgast-raße 13, in ihr Merkbüchlein eingetragen hatte.
Eine Viertelmillion mehr als im Vorjahr
Das Gauergebnis der letzten Sammlung des Kriegshilfswerks
NSG. Bei der 2. Straßensammlung des Kriegshilfswerkes 1942, der abschließenden Sammlung des diesjährigen Kricgshilfswerkes für das Deutsche Note Kreuz, spendeten die Volksgenossen des Gaues Württemberg-Hohenzollern den Sammlern und Sammlerinnen der NS-Kriegsopferversor- gnng, des Deutschen Roten Kreuzes, des NS-Reichskrieger- bundes, der Hitler-Jugend, des Bundes deutscher Mädel und des Schwäbischen Sängerbundes insgesamt 1074 190 RM. Wie gut diese Sammlung, als ein kleiner Dank an unsere Verwundeten gedacht, ausgefallen ist, zeigt ein Vergleich mit dem entsprechenden Gauergebnis des Kriegshilfswerkes 1941. Die damalige 2. Straßensammlung erbrachte 815 091 RM. Diesmal waren es also allein im Gau Württemberg-Hohenzollern 259 099 RM. mehr.
Schulung im ganzen Gaugebiet
Große Aktion der DAF für 100 000 Unterführer
NSG. In Zusammenarbeit mit dem Ganschulungsamt führt die Deutsche Arbeitsfront im Winterhalbjahr 1942/43 im ganzen Gaugebiet eine große Schulungsaktion durch, an der sämtliche Betriebssichrer, betrieblichen Unterführer, Abteilungsleiter, Meister. DAF-Walter und die Werkscharen und Werkfrauengruppen teilnehmen. Nach dem Vorbild des Kreises Stuttgart, der in 15 Schulungsbereiche aufgeteilt ist und 14 000 Teilnehmer umfaßt, werden im ganzen Gau rund 100 000 Unterführer mit der Themenreihe „Weltanschauung und Arbeit", „Der Weg zur Höchstleistung", „Bauer und Arbeiter", „Arbeitseinsatz von Fremdvölkischen", „Die Neuordnung Europas" vertraut gemacht. Bei den seit dem 1. September in Stuttgart und Umgebung durchgeführten Eröffnungsvorträgen, an denen der K-Gauschulungswalter Hack und als Vertreter des Ganschulnngsamtes, Gauhanpistellen- leiter Hornickel, teilnahmen, sprachen vom Sckmlungsamt der DAF Pg. Stahl-Berlin und der Leiter der Reichsschule Wannfee, Pg. Müller-Neuhaus, in weitumspannenden Ausführungen.
Arbc'tslagung des Gauschulungsamles
NSG Bei einer am 12. September stattfindenden Arbeitstagung des Gauschulungsamtes, an der die Kreisschulungsleiter, Kreisschrifttumsbcanftragten und die Angehörigen der Ganavbeitsgcmeinschaft zur Schulung der gesamten Bewegung teilnehmen, wird Gaufchulnngsleiter Qberbereichs- leiter Dr. Klett über die Schnlungsarbeit im' Winter 1942/43 sprechen. Nachmittags sind die Tagungsteilnehmer Gäste bei den Veranstaltungen des Reichsarbeitsdienstes für die weibliche Jugend im Höhenpark auf dem Killesberg, für abends ist gemeinsamer Theaterbesuch vorgesehen.
HJ-Gef. 12/401. Mittwoch den 9. 9.: Antreten der Schar ! um 20.15 Uhr vor der Wärmstnbe. Jg., die einen Sportans- weis besitzen, kommen heute 20 Uhr aufs Dienstzimmer mit Sportausweis.
Deutsches Jungvolk, Fähnlein 12/401. Montag den 7. 9.: In der Zeit von 19.30 Uhr bis 20 Uhr haben alle Sporbaus- weisbesitzer den Sportausweis aus dem Dienstzimmer abzu- liefern. Mittwoch den 9. 9.: Antreten der Jungzüge 1, 2 und 3 um 16 Uhr auf dem Kirchplatz. FZ. um 16 Uhr auf dem Schloß. Instrumente mitbringen!
BdM-GruPPe 12/401. Schaft I Dienstag, 8. 9.: Heimabend 20.15 Uhr im Heim. Schaft II Dienstag, 8. 9.: Heimabend
20.15 Uhr im Dienstzimmer. Schaft III Montag, 7. 9.: Heim», abend 20.15 Uhr im Heim.
BdM-Werk „Glaube und Schönheit". Freitag, 11. 9.r Heimabend im Heim.
Schaden d. rh Aallobst
vorzeitig abfällt, ist es gewöhnlich wurmstichig, d. h. von Obstmaden befallen, die zu den schlimmsten Schädlingen unserer Früchte gehören. Wird nun das Fallobst nicht tagtäglich — womöglich sogar öfter am Tage — aufgelesen, so kann es dazu kommen, daß die winzigen Räup- chen aus den Früchten herauskriechen und sich dann in der Nähe des Baumes oder wieder auf dem Baum selbst verpuppen, sich im nächsten Jahr fortpflanzen und ihre Eier an den Früchten ablegen, so daß sich der gleiche Schaden wiederholt. Bringt man wurmstichiges Obst in den Laaerkeller, so kriechen die noch in den Früchten befindlichen Maden erst im Lagerraum aus, überwintern und richten, falls die Früchte bis zum Frühjahr im Keller bleiben, auch dort neuen Schaden an. Alles wurmstichige Obst — Fallobst oder reife Früchte — soll deshalb immer gleich verwendet werden, besonders auch dann, wenn das Obst von krankheitserregenden Pilzen befallen ist. die ebenfalls von einer Frucht auf die andere überrtagen werden und die schönsten, gesündesten Früchte zerstören. Die mit Maden bezw. Pilzen besetzten und infolgedessen nicht brauchbaren Fruchtteile dürfen auch nicht auf dem Kvmposthaufen landen, sondern müssen so gründlich vernichtet werden, daß es zu keiner Schädigung des gesunden Obstes mehr kommen kann. Finden sich an einem Baum ma- dige Früchte, so ist es auch gut, wenn man die Baumscheibe durchlockert.
Der Rundfunk am Dienstag
Reichsprogramm: Adolf Steiner spielt mit Margot Johnen Griegs Cello-Sonate von 11 bis 11.30 Uhr. Martha Rohs, Helge Roswaenge und weitere Solisten hören wir m der Opernsendung von 16 bis 17 Uhr, die neben Verdi, Puc- cini u. a. das erste Finale aus der Oper „Mona Lisa" von Max von Schillings bringt. Der Mozartchor der Berliner Hitlerjugend bietet unter dem Motto „Das Tagewerk ist abgetan" volkstümliche Sing- und Spielmusik von 20.20 brs
21 Uhr. Clemens Krauß dirigiert ein Johann-Strauß-Kon- zert, das als Aufnahme aus den Salzburger Festspielen in Ausschnitten von 21 bis 22 Uhr gesendet wird.
Deutschlandsender: Gerhard Wiesenhütter mit dem
städtischen Orchester Saarbrücken, Maria Corbe und Ilse von Tschutschenthaler bringen von 17.15 bis 18.30 Uhr Werke von Trunk, Richard Strauß, Franz Liszt, Hugo Wolf u. a. Paul Linke, Franz Doelle, Franz Grothe bestimmen den unterhaltsamen Charakter des Orchesterkonzeris von 20.15 bis 21 Uhr. Das Willi-Stech-Orchester erfreut von 21 bis
22 Uhr mit tänzerischer Musik unserer Zeit.
Kursaal-Lichtspiele Herrenalb Dienstag den 8. September: „Heimaterde"
Hart an der ostpreußischen Grenze liegt der Hof der Wittuhns, die hier seit langer Zeit ansässig sind. Heute wird das Anwesen von Frau Barbara bewirtschaftet. Sie ist Witwe, seitdem ihr Mann auf der Jagd verunglückte. Niemand weiß, wer den tödlichen Schuß abgegeben hat, der Förster König wurde angeklagt, aber wegen Mangels an Beweisen freige- sprochen. Er hat dieses Urteil stets als ein Unrecht empfunden: und seine völlige Unschuld beteuert. Frau Barbara Hai ihren einzigen Sohn Hans studieren lassen. Nach bestandenem Examen kehrt er in das Vaterhaus zurück, um hier seine Ferien zu verleben. Er muß erkennen, daß die Kräfte der Mutter nicht mehr ausreichen, um den Höf zu halten. Er spürt in sich die Verpflichtung, das Erbe seiner Väter zu bewahren, er will aus seine Karriere dort draußen in der großen Welt verzichten und Bauer werden wie seine Vorfahren. Barbara ist gern mit dem Wunsche ihres Jungen einverstanden. Als 'sie aber erfahren muß, daß sich Hans in die Tochter des Försters König verliebt und sie ihr als Schwiegertochter ins Hans bringen will, da ändert sie ihren Sinn. Für sie ist König der Mörder ihres Mannes, ferne Tochter duldet sie nicht unter ihrem Dach. Jetzt will sie verkaufen, und der Händler Bogdan scheint ihr gerade der richtige Interessent. Doch spielt der Zufall dem Sohne die Spur des wahren Mörders in die Hände und nach aufregenden Erlebnissen führt alles zum guten Ende.
Roman von Hugo M. Kritz
Verlag Knorr L Hirth, Kommanditgesellschaft, München 1641
12. Fortsetzung
Nachdem sie einander begrüßt hatten, warf Warduhne einen fragenden Blick auf Schitznaal, in dessen burleskem Gesicht die Sommersprossen zu Hüpfen schienen. „Ich habe leider wirklich wenig Zeit", sagte Warduhne, „eine Dame —"
„Oh", erwiderte Schitznagl, „eine Dame! Aber wenn es weiter nichts ist, Warduhne, so brauchst du dich keineswegs zu überhasten. Die Dame ist fort. Am besten, wir gehen ins Rauchzimmer und trinken was. Nicht wahr, Herr Oueoedo?"
„Ganz wie es Ihnen beliebt", sagte der Brasilianer höflich.
Warduhne indes begann etwas Dunkles und Fernes zu ahnen. „Schitznagl", sagte er auf deutsch, „was soll das? Ich —"
„Aber bester Freund", unterbrach ihn Schitznagl aus französisch, „die erste Runde hast du sozusagen verloren, was ich persönlich durchaus bedauere, angesichts meiner wirklich freundschaftlichen Gefühle — allein, du mußt verstehen, Warduhne —"
„Ich verstehe." Warduhne warf ihm einen wütenden Blick zu, drehte sich um und stürzte hinaus. Gerade ver- - schwand das Gefährt in die Tegetthoffstraße...
.. Langsam und nachdenklich ging Warduhne zu den beiden Männern zurück. Zwischen jedem Schritt und dem nächsten lag eine endlose Zeit. Beide lächelten ihm entgegen.
„Dein Gang erinnert mich an eine Prozession", sagte Schitznagl, „die aus einer einzigen Person besteht."
/,Du hast recht", antwortete Warduhne sarkastisch, „die erste Runde habt ihr gewonnen. Das heißt, dein Freund, der Erzherzog. Es war unverzeihlich von mir. Ich sah deinen Wagen vor der Tür stehen, ich erkannte die Livree auf den ersten Blick, und ich hätte es wissen müssen. Nichts hindert uns jetzt", setzte er lächelnd hinzu, „etwas trinken SU gehen. Aber — der Endsieg ist mir gewiß."
»Dir? Ich versteh' dich ganz und gar nicht, Warduhne. Was überhaupt hast du mit ihr zu tun? Mich interessiert das brennend. Komm", saate Schitznaal. ..du mußt uns
das erzählen. Herr Oueoedo, wie gesagt, ist ein intimer Freund des Erzherzogs, du kannst offen in seiner Gegenwart reden, er isk über alles informiert."
Der Brasilianer lächelte und blickte auf seine blankpolierten Fingernägel. „Sehr amüsant", sagte er, „diese Affäre. Hoffentlich kommt nichts dazwischen."
„Bestimmt kommt etwas dazwischen", versetzte Warduhne, indem er den Arm um den jungen Schitznagl legte, „gehen wir hinauf, etwas trinken. Was dazwischenkommt, Herr Oueoedo, bin nämlich ich."
Schitznagl, während sie zu dritt die Treppe hinaufgingen, wandte den Kopf und betrachtete Warduhne mit forschender Neugier. „Ja, weißt du überhaupt, wer diese Frau ist, Warduhne?"
Warduhne lachte-auf. „Ob ich es weiß? Seit Jahren habe ich sie mir aufs Korn genommen. Und so leid es mir auch täte, ich würde dem Erzherzog alle erdenklichen Schwierigkeiten machen, wenn —"
„Sei still", sagte Schitznagl. „Ich hör' so was nicht gern."
„Kann ich mir denken", entgegnete Warduhne kalt.
Schitznagl schien betroffen von Warduhnes Verhalten. Herr Oueoedo lächelte. Die drei Männer setzten sich in ein kleines Nebenzimmer und Warduhne bestellte Champagner.
„Ich weiß nicht, Herr Oueoedo", sagte Warduhne, „wie Sie über diese merkwürdige Angelegenheit denken. Sie amüsieren sich darüber, als säßen Sie in der Operette. Ich möchte daher über meine Haltung keine Zweifel aufkommen lassen. Du, Schitznagl, als Freund des Erzherzogs, wirst so gut sein, ihn über meine Absichten zu informieren."
Der Freiherr von Schitznagl begann unruhig zu werden. „Geh. Warduhne", rief er klagend aus, „du sprichst so feierlich und so ernst, daß es schon nahezu unpassend wirkt. Du schiebst alles auf ein falsches Gleis. So war es nicht gemeint."
„Ich weiß, wie es gemeint war", sagte Warduhne. „Ihr habt mir diese Frau ausgespannt, weil der Erzherzog mit ihr sprechen wollte, ihr wart der Meinung, daß sie mir weiter nichts bedeutet und daß ich sie kaum kenne. Ich sollte wohl über den gelungenen Spaß lachen. Aber da habt ihr euch leider geirrt. Es ist kein Spaß."
Warduhnes Züge zeigten eine finstere Entschlossenheit und der kleine Schitznagl begann vor Mißmut zu gähnen. Er lehnte sich west in den Sessel zurück und blickte Warduhne mit trüben Äugen an. „Du kannst einem auch jede Freude
vsrderbö'^ Wenn mir so etwas geschehen würde, ich-
in drei ,:?eis Namen", sagte er SrssrNch, „was willst du
nt dieser Frau? Geht sie dich etwas an? Der Erzherzog at ältere Rechte. Er liebt sie. Er wird sie heiraten."
Herr Quevedo lächelte. ^ ^
Warduhne indes hob verwundert den Kopf. „Heiraten?
„Natürlich, heiraten", sagte Schitznagl ungeduldig, „das st doch der Spaß! Er will seinen Namen und alle Wurden biegen, sich scheiden lassen und als schlichter Mann nach Zrasilien auswandern." ^ .
„Nach Brasilien?" fragte Warduhne und sah Herrn luevedo an. „ . ^ ^ .
„Ja", bestätigte dieser „mein Freund, der Erzherzog, rill Viehzüchter werden, ein freies und unabhängiges leben führen." ^ .... .. ...
Warduhne zuckte die Achseln. „Das ist sehr vernünftig on Ihrem Freund, dem Erzherzog, Herr Oueoedo. Zwar rird Seine Majestät wenig erfreut sein, daß Johann Orth nd Karl Burg so schnell einen Nachfolger bekommen, ,edoch nd die Angelegenheiten des Hauses Habsburg-Lothringen lott sei Dank nicht die meinen. Nur wenn der Erzherzog s sich einfallen ließe, die Gräfin Dorival in seine aben- merlichen Pläne miteinzubeziehen, so wird er auf meinen öiderstand stoßen, und zwar in erheblichem Maße.
„Wie sagst du — Gräfin Dorival? Wer ist das schon üeder?" fragte Schitznagl. . ^ .
„Die Gräfin Martina Dorival ist identisch mit der laronin Sonja Lubomirski. Es handelt sich , sagte War- uhne spöttisch, „in beiden Fällen um das ehemalige Dienst- iädchen Maria Pogatsch, wenn du zufällig wissen solltest, ,er das ist." ... ... . .
„O schweig", erwiderte Schitznagl schmerzlich, „das sind Vahrheiten, von denen mün nicht spricht." ....
„Die Schwierigkeiten", fuhr Warduhne nicht ohne ern ewisses Behagen fort, „werden jedoch nicht nur,von meiner -eite dem Erzherzog bei der Durchführung, feines kühnen Vorhabens in den Weg gelegt werden. Seine Maiestat, hätze ich, hat es nachgerade satt, sich Mit unbotmäßigen irzyerzögen herumzuschlagen. Versteh mich recht, Schitznagl. ich habe Johann Orth stets bewundert, ich wurde auch iohann Sylvester bewundern, denn ieder Mann, der sein leben formt nach eigenem Wunsch, verdient es, bewundert z werden, und das um so mehr, je großer die Schwlerlg- -iten sind, die er überwinden muß. Nur verhalt es sich äder bei Iohann SylvEse ss, daß die Schwierigkeiten cheblich sind, und daß Ich tzlücklicherweise in der Lage bin, e noch um einiges zu LLNrnhren."
„Zum Kuckuck", iVüTs «Lnh'.tznagl verständnislos, „was at dir Iohann SstÄiTii Er ist doch wirklich ein —
iiNiTma folgt)