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Geüenktage
^ 2 0. August.
1528 Der Landsknechtsführer - Georg von Frundsberg in Mindelhrim gestorben.
1689 Der Dichter Martin Opitz in Danzig gestorben.
1779 Der schwedische Chemiker Johann Jakob Frhr. v. Ber- zeltus in Wäfersunda geb.
1851 Der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph von Schel- ling in Bad Raguz gestorben.
1911 (bis 22) Schlacht in den mittleren Vogesen.
1911 Siegreiche Schlacht in Lothringen.
1915 Einnahme von Nowo-Georgiewsk (Modlin) durch die Deutschen unter General von Beseler.
1917 (bis 27.) Abwehrschlacht bei Verdun.
1931 Der Komponist und Dirigent Waldemar v. Baußnern in Berlin gestorben.
1911 Ende der Schlacht von Gomel (seit 10. August.)
Vorheigettppl
^<erta staunt«. Sw hatte auch allen Grund dazu: denn auf dem Schreibtisch ihrer Freundin Ursel sah es wie hinter dem Packchenannahmeschalter der Post aus. Päckchen in allen Großen und Formaten, so an zehn Stuck. „Aber Ursel!", schlug Herta die Lände zusammen, „du hast ja einen Riesenbekanntenkreis! An wen alles schickst du denn...?" „Du wirst lachen, Herta," erstickte Ursel die abirrenden Gedanken ihrer Freundin im Keime, „alle diese Päckchen sind für Konrad!" „Für Konrad? Tüchtige Braut! Aber..." Ursel unterbrach. »Ich weiß, was du sagen willst. Mein Tip! Alles, was über- haucht nur Beine hat, schicke ich Konrad an die Front, auch Kleinkram. Wenn er es nicht gebrauchen kann... Gott, dann wirft er es eben fortI" »Tja, warum packst du denn das alles NM in ein großes Feldpostpäckchen?" „Das ist ja eben mein Dreh, glanzte Ursels „Zu einem großen Päachen über 1000 Gramm mußte doch eine Zulassungsmarke sein. Wozu, wenn cs auch anders geht? Für Päckchen unter 100 Gramm stnd die Marken nicht nötig! Also?"
Herta dachte nach. Dann meinte st«: „Und was sagt die Post dazu? Die Bearbeitung solcher Liliputsendungen macht doch gerade die Riesenarbeit! Die wollte die Feldpost durch Einführung der großen Päckchen vermindern! Und dann... Gewiß, ein Soldat freut sich über jede Kleinigkeit aus der Heimat. Aber Krimskrams, den er gleich über Bord wirft, nein, Ursel, damit ist ihm und noch weniger der Feldpost gedient. Diesmal hast zu vorbeigetippt, Ursel!" Zinn.
— Schönheitseeparaturc» im Kriege. Der Reichsminister der Justiz gibt im Einvernehmen mit dem RciLsarbrirs- minister bekannt: „In vielen Fällen haben die Mieter durch rusdrückliche oder stillschweigende Vereinbaruna mit dem Hausbesitzer die Schönheitsreparaturen in den Mieträumen 'Tapezieren und Anstreichen oder Kalken der Wände und Decken, das Streichen der Fußböden, Fenster und Türen) übernommen. Zieht ein solcher Mieter aus, so können sich Schwierigkeiten daraus ergeben, daß die Schöuheitsrepara- turen während des Krieges nicht oder nur in beschränktem Maße ausgeführt werden können. Beim Auszug des Mieters sollen möglichst alle gegenseitigen Ansprüche ans dem Mietvertrag abgewickelt werden. Es muß vermieden werden, daß rechtliche Ber'KIiKtung-'N, die leicht Anlaß zu künftigen Streitigkeiten und Prozessen aaben können, nach der Beendigung des'Mio-Verhältnisses bestehen bleiben. Es w>rd daher dringend empfohlen, daß sich der ausziebende Mieter mit dem Hausbesitzer wegen der nicht ausführbaren Sckön- hcitSreparaturcn gütlich verständigt. Das geschieht am besten in der Weise, das; der ausziebende Mieter dem Vermieter zur Abgeltung der Jnstandsctzungspslicht einen angemessenen Betrag bezahlt."
— Berufsschule und VetriebIurlaub. Um eine Beeinträchtigung der Ausbildung von Berufsschülern und -schü- lerinnen aus Anlaß der Gewährung von Betrtebsurlaub zu vermeiden, hat der Reichsminister für Wissenschaft und Volksbildung in einem Erlaß folgende Bestimmung getroffen: Es ist Pflicht jedes Berufsschulleiters und-jeder Be- rufsschullelterin, bei dem Bctriebsunternebmer anzustreben, daß der Betriebsurlaub der bcrufsschulpflichtigen Jugendlichen i n die Zeit der Berussschulfcrien verlegt wird. Läßt sich eine derartige Regelung nicht ermöglichen, so ist der Be- rufAschulpflichtiae auf besonderen, rechtzeitig vor Beginn des Betriebsurlanbs einzureichenden Antrag für die Dauer des Betricbsurlaubs von dem Besuch der Berufsschule zu befreien. Dem Anträge ist eine schriftliche Bestätigung des Betriebsführers über Beginn und Dauer des erteilten Be- tricbsurlaubes Leizufügen. Diese Bestimmungen gelten nicht für die landwirtschaftlichen Berufsschulen.
„Palurra" im Staat!. Kursaal. Palucca und Tanzkunst sind zusammen ein Begriff geworden, Paluccas Ruhm und Größe als Tänzerin sind feststehend. Erfolg auf Erfolg eilt ihr voraus,. begleitet ste auf ihrer Gastspielreise durch ganz Dentschlarrd. Als Hinweis genügt es daher, zu sagen: Palucca tanzt heute abend im Staat!. Kursaal Wildbad. Ihre neue, reiche Tanzfolge enthält neben „Aufforderung zum Tanz" von Weber, „Menuette" von Mozart und Beethoven, auch „Slawische Tänze" und „im spanischen Rhythmus". Ein Kurgast, der Palucca bereits früher tanzen sah, ließ uns ein Gedicht zugshen. Las wir hier anfügen:
Palucca tanzt
Terpsichore, du lieblichste der Musen, entäußerst Lu dich der holden Gabe, um ste der irdischen Schwester auszulein?
Schleier stnd schwer, mit ihrem Schritt gewogen, und Zephir wird zum täppischen Gesellen, wendet die Schwebende die zarte Hand.
Kaum noch berührt ihr schmaler Fuß die Erde.
Sie singt den Mondschein, und ste duftet Klänge, elfischem Wesen zauberhaft Verwandte, und wie das -Märchen lächelt sie dir zu.
Terpsichore, daß Beifall dich erhöhe, ' o Göttin, huldige ihr! Palucca tanzt.
Emo Grätz-Oberlinger.
Streich-Quartett. Mit einer seinen Vortragsfolge von Streichquartetten gastiert das bekannte Freiburger Streichquartett in friderizianischen Kostümen am Freitag, 21. 8., im Staatl. Kursaal. Das taufrische V-Dur-Streichquartett von Haydn, das sogenannte Lerchenquartett, eröffnet den Abend, worauf Hugo Wolff's wunderbar klangschöne „Italienische Serenade" und als Abschluß Anton Svoraks feuriges, melodiöses Streichquartett ss-Dur op. 96 erklingen wird. Der künstlerische Ruf des Freiburger Streichquartetts wurde erst wieder bei Len letzten Freiburger Musikfesten aufs neue bestätigt.
Tennisturnier stark besetzt. Die am 15. August abgeschlossenen Meldungen haben für das traditionelle Herrenalber Tennisturnier eine kaum zu erwartende Meldezahl ergeben. Fast 60 Nennungen wurden abgegeben. Mannheim und Pforzheim haben ihre Mannschaften entsendet. Stuttgart wiederum ein starkes Aufgebot. Des weiteren stnd Nennungen aus Darmstadt, Berlin, Köln, München-Gladbach, Schweinfurt, Bonn und die Nachbarschaft Durlach zu verzeichnen. Von den Herren stehen obenan Fütteren und Engert, Mannheim. Dann des weiteren Früstück aus Köln und Benno Mayer aus Karlsruhe. Die 8-Klasse ist stattlich beschickt mit fast 10 Nennungen. Bei den Damen wird es zu spannenden Kämpfen kommen, zumal die württembergische Meisterin Frl. Zahn und Frl. Gretel Langenbach vom Rot-Weiß Baden-Baden, zur Zeit aus Heimaturlaub und Turniersivgerin im Jahre 1911, Frau Mörbel, Pforzheim, Frau Petsch, Durlach, Frl. Mayer, Karlsruhe und Frau Früstück, Köln ihre Nennungen abgegeben haben. Wird es in der Männer-^-Klasse eine Mannheim- Karlsruher Schlnßangelegenheit werden, so ist die Frage der Siegerin im Fraueneinzel durchaus offen. Die Wettkämpfe beginnen bereits Freitag nachmittag. Die Siegerehrung ist am Sonntag abend auf der schönen Platzanlage im.Kurgarten. Für gute Sicht auf allen Plätzen ist Sorge getragen.
Pforzheiurer Brief
Wir stehen mitten im Hochsommer. In der ländlichen Umgebung der Stadt sehen wir den Bauer bei der Einbringung der Halmfrucht. Der Schweiß perlt ihm von der Stirn, in kurzen Zwischenräumen greift er zum Mostkrug, dessen kostbarer Inhalt ihn neu erfrischt'und stärkt. Ihm zur Seite sehen wir die Erntehilfen aus der Stadt im Kriegseinsatz; die ungewohnte Arbeit geht ihnen im tüchtigen Zupacken flink und
geschickt von den Händen. Froh und munter schauen sie drein, die Stadtmädels und Stadtjungens, ste stnd ordentlich stolz auf ihre Leistungen, Linden Garben, laden auf und wenn es dann auf den hochbeladenen Erntewagen geht, Wersen ste sich in die Brust und sagen: Wir Habens geschafft! Und als Lohn winkt ihnen dann eine kernige Kost, die bestimmt nach ihrem Geschmack ist. In Briefen an Vater und Mutter wird dann Las Landleben in rosigen Farben geschildert und alle kommen sich ordentlich wichtig vor, wenn man auf den Ernteeinsatz zu sprechen kommt. Zu-Hause löst so ein Brief natürlich allgemeine Befriedigung aus und beide Seiten erkennen' den tieferen Sinn der Erntehilfe: den unbedingten Willen mit Mm Endsieg beizutragen!
Was in Pforzheim an Jugendlichen noch zurückgeblieben ist, belebt täglich das Nagoldbad bei Dillweißenstein. Wer an Sonntagen Gelegenheit hat, diesen Hochbetrieb sich anzusehen, ist erstaunt, wie viele Tausende von Menschen, jung und alt, hier zusammengeströmt sind. Der Nagold-Badestrand reicht kaum aus, um sie alle zu fassen. Für den stillen Beobachter gibt es zuweilen ergötzliche Bilder zu schauen. Nicht von ungefähr spricht man im Volksmund vom „Tiergarten Gottes" und wahrhaftig: zu Adams und Evas Zeiten hat mans nicht anders gesehen. Heute allerdings hat das Familieubad seine Bedeutung für die Volksgesundheit und in diesem Sinne stdn ja auch die Volksbäder geschaffen worden.
Unsere Kleingärten und alles, was an brachgelcgenen Flächen innerhalb der Stadt mit Gemüse und Kartoffeln an- gebaut worden ist, bringen einen reichen Ertrag; es ist alles Erdenkliche getan worden, um die Ernte zu steigern. Mit viel Liebe und Fleiß ist überall gearbeitet worden
Die Ausstellung ,Kunst der Front" wird täglich statt besucht. Man erlebt die Werke der Soldatenküustler und freut sich über eine Kunst, die aus dem tiefen Erlebnis entsprungen ist. Der Eintritt zu dieser Ausstellung ist frei.
Der Polizeibericht ist zur Zeit recht spärlich. Er meldet nur sogenannte ,Meine Sachen" wie Diebstähle, bei denen in der Hauptsache das Fahrrad eine Rolle spielt Man ist eben immer noch zu leichtsinnig beim Abstellen des Fahrrades, indem man vergißt, es abzufchließen. So haben die Diebe leichtes Spiel und nur ein Zufall deckt die Täterschaft auf. Auch die Fundunterschlagungen gehören nun einmal zum Polizeibericht. Wertvolle Gegenstände werden verloren und an „ehrlichen" Findern fehlt es nicht, die eine verlorene Uhr oder einen Geldbeutel ganz unbekümmert für sich behalten. Merkwürdig, daß so viele Damenurhren verloren gehen!
Anekdoten um Gottfried Keller
NSK. Einmal ging Gottfried Keller beschwingt nach Hause, als ihm ein ebenfalls angeheiterter Student entgegenkam, der sich vor Keller aufbaute und sachlich feststellte: „Es ist doch kurios: Ihnen geht der Wein in die Beine und mir in den Kops!" „Bas ist gar nicht kurios, junger Mann!" sagte Keller grollend. „Jedem geht der Wein in den Körperteil, der bet chm am schwächsten entwickelt ist!"
Eines Tages erhielt Gottfried Keller den Besuch eines Verwandten, der ihm gar nicht recht war. Mißmutig schleppte er ihn durch die Stadt, zeigte ihm die Sehenswürdigkeiten und nahm ihn endlich, weil er nichts weiter mi: ihm anzufangen wußte, mit in sein Stammlokal. Es wni am spaten Nachmittag, die Lampen waren noch nicht auaezündet. so daß es in dem Gasthaus ziemlich dunkel war. Das ver- anlaßte den Verwandten zu der Feststellung: „Potzdonncr, hier ist es dunkel wie tu einer Kuh!" „Das kann nur ein Kalb beurteilen!" bemettte Keller ärgerlich.
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Gottfried Keller saß gern und lange beim edlen Rebensaft. Oft geschah es, daß er erst beim Schein der Morgen- sonne seine Schritte heimwärts lenkte. Eines Abends erschien er Plötzlich mit einem großen Koffer in seinem Stammlokal. Darob abseitiges Erstaunen. Man fragte ihn. ob er noch zu so später Stunde verreisen wolle. Keller lächelte vielsagend: „Mitnichten liebe Freunde! Nur eine kleine List vo„ mir: Wißt ihr. es ist mir immer so peinlich, wenn iS morgens in der Frühe heimkomme und die Leute sehen mich so stra. send an. Wenn ich nun aber einen Koffer trage, werden sie glauben, ich käme von einer Reise. Und sollte ich was ia auch einmal Vorkommen kann, einmal etwas schief gehen so werden ste gewiß denken: Ach Gott, was muß der arme Keller doch für eine schwere Last in fernem Koffer haben, daß er so schleimen muß!"
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„Ich wußte nicht, welch gute Mörderin du bist", sagte Pablo, und zum erstenmal sprach er deutsch. Seine Stimme klang gequält und unsicher.
„Ja", antwortete Argine, „ich bin eine gute Mörderin. Alles, was ich tue. tue ich ganz und gut. Eine gute Mörderin, eine gute Tänzerin und, Pablo...", ihre Stimme bekam wieder das Gefährlich-Lockende. „... eine gute Geliebte bin ich auch. Denk doch, daß ich dir dann allein gehöre. Daß du mich mit niemandem mehr zu teilen brauchst. Auch nicht mehr mit ihm."
„Ich werde es tun. Argine. Ich werde alles tun, was du forderst."
Eine Weile blieb es still. Helge glaubte, ihr Herzklopfen zu hören, so still war es plötzlich. Vielleicht umschloß jetzt Argine den Mann, von dem sie gesagt, daß er Wolfs Bruder sei. in einer zärtlichen Umarmung.
Ich muß fort, dachte Helge, jede Sekunde kann die Tür geöffnet werrden. Ich muß zur Polizei... Der Gedanke. Argine der Polizei ausliesern zu müssen, war ihr entsetzlich. aber es gab keinen andern Weg. Sie wußte ja nicht einmal, wo Wolf Murde wohnte, um ihn warnen zu können.
Eben wollte sie sich leise zur Treppe wenden, als sie wieder Argines Stimmehörte.
„Ich habe ihn gebeten, ihn noch einmal sprechen zu dürfen. Cr kommt von der Hohe Ufer-Straße vom Voge- Laus zum Hindenburgufer. dort treffen wir uns. Wir werden langsam die Promenade entlanggehen. Bis zum Ende. Da ist Gebüsch. Du kannst im Gebüsch wartem und w> brauchst nicht unruhig M werden, wenn es länger
dauert, wir kommen auf jeden Fall. Aber sieh, daß du gm zielst, wir werden im Lichte stehen, und daß er sofort tot ist."
„Und wenn sie ihn suchen?"
„Sie werden ihn nicht suchen. Sie werden glauben, daß er mit dem Ab-endzug nach Berlin gefahren wäre, wie es seine Absicht war. Niemand wird ihn zur Bahn begleiten und niemand weiß, daß wir uns zuvor noch
treffen wollten. Als ich ihn anries und um dieses
letzt« Zusammensein bat. war er allein im Zimmer, und
er versprach mir, gegen seden darüber zu schweigen."
Helge Vach hörte die letzten Worte kaum noch, sie hatte sich ans den Fußspitzen der Treppe zugewandt. Einmal knarrte eine Planke, und Helge erschrak. Aber nichts rührte sich. Noch auf Deck schritt sie auf den Zehenspitzen, erst als sie das Bollwerk betrat, begann sie zu laufen.
»
Langsam ging Argine die wenigen Schritte vom User bis zur Mündung der Straße, durch die Wolf Murde kommen mußt«, auf und ab. Sie trug den Ledermantel
und die Autokappe, die fest den Kopf umschloß. Ein starker Westwind wehte vom Sund. Argine fror. Aber vielleicht war es nicht der Wind und nicht der Herbstabend, der sie frieren ließ. Sie versuchte, eine Zigarette anzuzünden. aber das Streichholz erlosch jedesmal. Nach dem zehnten oder elften Versuch gab sie es auf. Sicher hätte Wolf Murde gewußt, wie man auch bei Sturm eine Zigarette zum Brennen bracht«, aber daran zu denken war jetzt nicht die Stunde. Man mußte an etwas anderes denken. Daran, daß er weder sie noch Lisa Gerwin geliebt hatte. Daß er wahrscheinlich überhaupt nicht zu lieben vermocht« und daß dies das Schlimmste war. was man von einem Manne sagen konnte.
Wenn Pablo ihn erschoß, so war nicht nur sie gesühnt, nein, all« Frauen, die ihm je hegeg.net waren und die er ebenso betrogen hatte wie sie. Betrogen? Mit wem? Sie wußte es nicht, und sie wollte es auch nicht wissen.
Sie wollte nur. daß er endlich käme. Sicher wartet« sie schon eine halbe Stunde auf ihn. Fünf Minuten vor der vereinbarten Zeit war sie gekommen, wie spät mochte es 'etzi ein?
Im Schein einer Straßenlaterne blickt« sie auf das rffernblatt ihrer Armbanduhr. Genau fünf Minuten waren ergangen, seit sie hier auf und abging. und da klangen schritte durch die still«, kleine Straße.
Aber es waren nicht Männerschritte, es waren die ästenden Schritte eines Mädchens. Vielleicht fürchtete sich ie Fremde, daß sie so schnell lief, oielleicht auch hatte sie! ch verspätet...
„Argine?" ^ ..
Das junge Mädchen hemmte plötzlich den Schritt, sie lieb vor Argine stehen, und Argine erschrak. Wer wav as? Woher kannte sie diese Stimme?
„Verzeihen Sie. wenn ich Argine sage, aber ich Habs hren anderen Namen vergessen."
„Helge? Ich weiß auch nur noch, daß Sie Helge heißen."
„Sie müssen ein paar Minuten Zeit für mich haben, s ist sehr wichtig, daß ich Sie spreche, Argine."
,Zch habe keine Zeit. Helge. Wo überhaupt kommen SeS -r? Sie sind doch in Berlin?"
„Ich bin nicht in Berlin. Argine. Und ich komme von, Solf. Ich muß Ihnen sagen, daß er nicht zu Ihrer Der- bredung kommen wird."
„Das ist nicht wahr. O Gott, sagen Sie. daß das mcht ahr ist!"
„Es ist wahr, Argine."
„Sie lügen! Warum lügen Sie?" Argine fühlte, wie sie mznfallen drohte. Sie blickte zu dem LaternenvfM. um ort -ine.- Salt zu sinden absr der nendlich weit fort. Sie mußte sich an Helga Bach lehnen, nd das junge Ding schien das ^. lelbitverstandllch M nden. Sie stützt« sie. und sie sagte em paar Worte, die
^Mamm"w^rd er nicht kommen?" flüsterte Argine klkeklick aber sie hoffte auf kerne Antwort.
Ich werde es Ihnen sagen, wen» S-e mit nur em emg aus und ab gehen. Argine. Vielleicht d,e Promenade
inunttr^ Die Promenade hinunter. Aber wenn er in» oischen doch kommt? Und ich bin fort..."
„Er wird nicht kommen. Argin«.'