wiel fluchten. Die römische Press« bezeichnet di« Absetzung General Auchinlecks und seiner Mitarbeiter als »inen jener Wechsel, die England nach jeder neuen Niederlage in den suhlenden höheren Kommandostellen vorzunebmen pflegt. Was seinen Nachfolger betrifft, erinnern dl» Blätter an di« imunterbrochene Folge von Niederlagen, die Generot Ale- ander von Seiten der Japaner in Burma zugefügt mur- en. „Die besten englischen Generäl« und Admiräle", Hreib „Messaggero", „mußten einer nach dem anderen an «4 Krlsgsfronten im Mittelmeer und in Nordafrika den tntsrgijmg ihres Prestiges und ihrer ehrgeizigen Träume Weben. Wavell» Cunningham, Ritcht«, Auchmleckr vier Por-psdteryngen, vier enAische Niederlagen, vier Etappen M dem Wege der völligen Zerstörung des englischen Prestiges rm Mittelmeer und im Nahen Osten. Die Absetzung Auchinlecks bestätigt wieder einmal die gewaltige Tragweite des Sieges der Achsenmächte in Nordafrika". „Churchill", Mt „Popolo di Roma" fest, „kann wohl die Generäle «- etzen, die Lage ändert sich dadurch nicht. An der ägypti- >n Front stehen die Streitkräfte der Achsenmächte, von n«m unbeugsamen Siegeswillen beseelt". — Auf der eite der Achsenmächte militärische Siege — auf der Gegenseite Absetzung der besiegten Generale. So geht es nun Won seit langem. Keine Frage, auf welcher Seit« der Cnd- Peg sein muß!
„Schiffe, Schiffe_ Auf jede einzelne Tonne kommt
N an!" Das ist der Hilferuf, den der Londoner „Evening Standart" in einem bemerkenswerten Artikel ausstößt. In Washington streite sich der Kriegsproduktionsausschuß ständig mit der Leih- und Pachtverwaltung um die Zur- ysrfügungstellung von Transportern, während man ln London- stets das Problem aufs Neue zu lösen habe, welche Schiffstonnage für die Anfuhr von Lebensmitteln und wie- viel für die von der Rüstungsindustrie so dringend benötigten Rohstoffe zur Verfügung stehe. Außerdem seien noch die Sowjetunion, Australien, China, der Mittlere Osten, Island, Grönland und Madagaskar sowie Malta zu versorgen. Es sei auch nicht einmal annähernd genug Schiffs- raum vorhanden, um all den Ansprüchen, die an die Handelsflotte gestellt würden, gerecht zu werden. Man besitz« letzt bereits viele Millionen BRT Schiffsraum weniger als beim Ausgang des Weltkrieges 1914/18. In Washington beiße es, Transportschiffe seien im laufenden Jahr schon derart knapp, daß man selbst für die Beförderung wichtigster Güter 100 Prozent mehr Schiffe brauche, als tatsächlich vorhanden sind. Noch immer habe man es nicht fertig gebracht, die zwischen den Schiffsversenkungen und Schiffsneubauten bestehende Kluft zu schließen, und trotzdem müsse man mit dem Schiffsraum, den man Habs, auskommen. Lord Leather, der britische Minister für das Kriegstrans- wrtwesen, habe deshalb recht, wenn er jage: „Das Schiffahrtsbudget ist das einzige, das unbedingt ausgeglichen ein muß. Gott helfe uns! Wir können hier weder eine Anleihe machen noch die Bilanz unausgeglichen lassen." Diesen Hilferuf stößt also, um es noch einmal zu sagen, ein Londoner Blatt aus, dem man bestimmt nicht vorwerfen kann, es übertreibe. So groß ist die britisch« Schiffsraumnot, oder — anders ausgedrückt —r so gut arbeiten die deutschen Unterseeboote und die deutsche Luftwaffe!
Lustkampf bei Kronstadt H
17 Flugzeuge von den Finnen abgeschoGlM^ i
DNB. Helsinki, 19. Aug. Im finnischen HeeresöSÄcht vom Mittwoch heißt es: „In der Nähe von Kronstadt fand gestern nach 19 Uhr ein großer Luftkampf statt, der «ine Stunde lang dauerte. 16 unserer Jäger griffen eine feindliche Formation von 60 Maschinen an. In dem Kampf wurden 13 feindliche Jagdflugzeuge vom Typ I—IV, eine Hurricane und zwei große Sturzkampsbomber abgeschossen. Eine eigene Maschine kehrte nicht an ihren Stützvunkt zurück. In einem anderen Luftkampf im südlichen Teil der Ostfront vernichteten unsere Jäger ferner noch eine Hurricane Eine unserer Maschinen wurde in Brand geschossen, der Führer konnte sich jedoch mit Hilfe des Allschirms auf die eigene Seite retten. Feindliche Maschinen, die über dem Finnischen Meerbusen Aufklärungsflüge durchführten, riefen an einigen Ortschaften der Küste Alarm hervor. Zwei feindliche Maschinen warfen Bomben in dis näher« Umgebung der Stadt Sortavala, ohne daß Schaden entstand."
Die „Brüder"
DNB. Wie die Taß meldet, ist in Kuhbischew dU erste Nummer einer illustrierten Wochenzeitschrift „Der britische Verbündete" erschienen, die von der dortigen Vertretung des englischen Jnformationsministeriums herausgegeben wird. Die Zeitschrift soll, wie es heißt, den Sowjets die militärischen Änstrengui O n und das Leben der Briten vor Augen führen. Als Balkenüberschrift ziert die erste Seite dieses Blattes, das den aus Angst um das bolschewistische Kanonenfutter erfolgten Canossa-Gang fortsetzt, das folgende Geleitwort Winston Churchills: „Die Sache eines jeden Sowjetrussen ist auch die Sache aller freibeitliebenden Menschen und Völker in einem beliebigen Teil der Erdoberfläche." Auch Anton Eden stiftete einen Beitrag, in dem er die Gelegenheit benutzte, den englischen Verrat an Europa zu unterstreichen. „Seit dem 22. Juni 1941," so schreibt er, „wurden wir Brüder. Angefangen mit dem 26. Mai 1942 haben wir uns verpflichtet, in Europa für die gemeinsamen Ziele zusammenzuarbeiten/
Zur Bereicherung dieser britischen Zeitschrift im Sow- jetparadies, die auch m ihren weiteren Auslassungen den jetzigen Tiefstand des einst so stolzen und prächtigen britischen Empire dokumentiert, wollen wir für die nächste Nummer dieses Blattes gern einige Vorschläge unterbreiten. Wie wäre es z. B. mit dem folgenden Ausspruch Churchills, den er in einer Rede vor der Oxford-Union machte: „Die Politik,'die ich stets vertreten werde, ist der Sturz und die Vernichtung des verbrecherischen Sowjetregimes." Oder, falls das zu lange zurückliegen sollte, ein Zitat aus dem Churchill-Ar. tikel „Hände weg von Sowjetrußlandl" vom Dezember 1930: „Der Bolschewismus ist wie ein fremdartiges Ungeheuer, das in unserer modernen Weltordnung lebt. Es arbeitet unter Ausnutzung niedrigster menschlicher Instinkte und Leidenschaften und steht in ihrer Befriedigung sein höchstes Ziel."
Der italienische Wehrmachtsbericht
Luftangriffe auf Malta fortgesetzt.
DNB. Rom, 19. Aug. Der italienische Wehrmacht»- bericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut:
„An der ägyptischen Front normale Aufklärung»- tätigtest. Unsere Spähtrupps nahmen zwei Offiziere und einige Soldaten eines indischen Verbandes gefangen. Zwei englische Flugzeuge wurden von der Bodenabwehr von Tobruk und Marsa Matruk abgeschossen.
Die Angriffe der Lustverbände der Achsenmächte aus die miliiärischen Ziele von Malta wurden fortgesetzt. Ein feindliches Flugzeug wurde im Luftkampf abgeschossen. Eines unserer Flugzeuge kehrte vom Krisgseinsas, nichl zurück."
Wetter vor im Kaukasus
s« ««Übersichtlichem Eelande — Zahlreiche «traben- ««d Minensperren Lberwnnden — Angriff ank deutsche«
Eeleitzng im Kanal abgewiesen
MB. Aus dem Führerbauptquartier. 19. Aug. Da« ObEommando der Wehrmacht gibt bekannt:
»Zm Soiukasus haben deutsche und slowakische Truppen ky ünübersichklichem Geblrgsgelände zahlreiche Skraßen- m»d Minensperren überwunden und stoßen nach Süden w«t««r vor. Die Häfen der Schwarzmeerküste wurden erdenk von der Luftwaffe angegriffen und dabei vier Küstenfahrzeuge versenkt sowie ein Sowjelzerstörer, sechs Trans- vortschirke und acht Küstenfahrzeuge schwer beschädigt.
Im großen Donboaen wurden bei der Säuberung des Geländes zersprengte feindliche Kräfte vernichtet.
Im Raum von Woronesch nur geringe örtliche Aamvf- käligkett. Bei den harten und erfolgreichen Abwehrkämpfen l« der Zeit vom 11. bis 17. August verlor der Feind ?S61 Gefangene, 501 Panzerkampfwagen, 31 Geschütze und 250 Maschinengewehre und Granatwerfer. Die blutigen Verluste der wiederholt ln dichten Massen angreifenden Bolschewisten waren außergewöhnlich hoch.
Oestlich von wjasma und bei Rschew, wo sich das wesl- stilische Infanterieregiment 58 während der schweren Kämpfe ganz besonders ausgezeichnet hat. wurden erneute starke Angriffe des Feindes ln unermüdlichem Einsatz der deutschen Infanterie- und Panzerdivisionen unter Mit- Wirkung der Luftwaffe zerschlagen und dabei 25 Panzer vernichtet. Südlich des Zimensees und am Wolchow führte der Feind vergebliche örtliche Angriffe.
2m MMelmeer versenkte «in deutsches Unterjeevsot einen Transporksegler.
Bei Tageseinflügen britischer Flugzeuge nach Nord- Westdeutschland und in die besetzten Westgebiele hatte die Zivilbevölkerung durch einzelne Sprengbomben geringe Verluste. Dabei wurden sieben und in der Nacht bei Stör- angriffen im Raum der Deutschen und der Kieler Bucht ein britisches Flugzeug abgeschossen.
planlose Störslüge einer Anzahl von Sowjekslugzeugen lösten in der vergangenen Nacht ln Ost- und Westpreußen Fliegeralarm aus. Auch hier entstanden durch. vereinzelte Bombenabwürfe geringe Verluste unter der ZivNbevölke- rung sowie leichte Gebäudeschäden. Der Feind verlor zwei Flugzeuge.
Die Luftwaffe bombardierte nach Tagesangrisfen leich- ker deutscher Kampfflugzeuge auf militärische Ziele an der englischen Südküske im Verlaufe der letzten Nacht wehr- wirtschaftliche Anlagen der Stadt Norwich. Es entstanden anhaltende Brände.
Im Kanal griffen in der Nacht vom 17. zum 18. August zahlreiche britische Torpedo- und Kanonenschnellbooke wiederholt einen durch Vorposlenboole gesicherten deutschen Geleikzug erfolglos an. Im Verlaufe des Seegefechtes, das zum Teil auf eine Entfernung von 159 Metern slakffand, wurden zwei feindliche Boote vernichtet. Mit dem Sinken von zwei weiteren schwer beschädigten britischen Booten kann gerechnet werden. Der Geleilzua erreichte ohne Be- schädiguna seinen Bestimmungshafen.
Frontosstziere berichten im Seitlichen Kuudsrrrrk
DNB. WNtten aus oem harten Kampserteven vom Kuban her, find dt« beiden Frontoffiziere nach Berlin gekommen, Oberst Dr. Kuehn, Regimentskommandeur in einer altmärkischen Panzerdivision, und Major GoebeI, Batail- lonskommandeur in einem württembergischen Infanterieregiment, um den Hörern des Großdeutschen Rundfunks, Wie der Oberst sagte, einen Eindruck von dem Schwung und dem Enthusiasmus zu vermitteln, der die Truppe beseelt, mit dem sie kämpft und vorwärts stürmt. Knapp und klar erstatten die beiden Offiziere ihren Bericht, doch wenn sie von den schier unglaublichen Leistungen, von dem Schneid und von dem trotz allen Strapazen unversiegbaren Kampfeswillen ihrer Männer sprechen, geht einem mit ihnm das Herz auf.
Major Goebel greift aus dem Marschieren und Kämpfen seiner Truppe von Rostow zumKuöan eine Nacht und einen Tag heraus. Irgendwo — ein Name gilt für viele — nachdem das Bataillon in ununterbrochenen harten Kämpfen täglich 80 bis 40 km vorgerückt war, kommt abends ein Befehl vom Regiment, eine stark verteidigte Ortschaft zu nehmen. Offizier wie Mann sind ausgelaugt und ausgedörrt von der Tropenhitze bis zu 58 Grad, die Poren geben kaum noch einen Schweißtropfen her. Hart wird hier gekämpft. Dieser Gegner ist nicht totzumarschieren, er muß nieüergerungen werden. Und dann kam für die ermüdete Truppe ein schwerer Kampf. Alle Müdigkeit ist verloren. In Werngen Stunden heftigster Nahkämpfe in über mannshohen Sonnenblumenfeldern wird der Feind mit den Infanteriewaffen, Gewehr, Handgranate und MG bezwungen, die Feuerzone der feindlichen Artillerie durchschritten, die mit drei vollen Batterien die Angreifer beharkr, und die Ortschaft wie befohlen genommen. In unaufhaltsamen Vorwärtsstürmen geht es weiter, bis der letzte Widerstand gebrochen ist. Und dann heißt es: „Diese Stellung wird gehalten — und wenn wir sterben." Und sie wurde nicht nur gehalten, marschierend und kämpfend ging es die nächsten Tage weiter. Kein Wort ist da zuviel gesagt, wenn der Major das stille Heldentum seiner eigenen Truppe, der Infanterie, rühmt. Des Lobes voll sind auch seine Worte über die Verpflegung. „Alles haben wir bekommen. Und im Lande gab es Gänse, Hühner, Eier, nur nichts zum Trinken, dafür aber reichlich Obst". Und daß die Stimmung der Infanterie trotz Kampf und Strapazen gut ist, dafür ist das Wort des Bataillonskommandeurs überzeugend Bürge.
Als es nach der sieben Monats langen Warlezen, vre oi« Panzertruppe, deren Stärke im Tempo liegt, mit der Errichtung von Schutzbauten, mit Betonieren und Exerzieren verbringen mußte, nach der Eroberung Rostows wieder vorwärtsging, da stand so erklärte Oberst Dr. Kuehn, jedem Panzergrenadier und jedem Panzerschützen das Ziel klar vor Augen. Er schilderte die harten Kämpfe seiner Division, rühmt die hervorragende Unterstützung durch die Luftwaffe, und was er über die Infanterie sagt, isi ein hohes Lied auf diese Truppe und ein wunderbarer Beweis der Verbundenheit, die alle Männer der deutschen Wehrmacht erfüllt. Nichts kann dem besser Ausdruck geben, als daß der Oberst selbst bei dieser Kampfbewegung mit der. vorwärtsstürmen, den und marschierenden Infanterie, hingerissen von den Leistungen, seinen Männern zurief: „Nehmt den Hut ab vor diesen Kerlen, sie sind die wahren Kämpfer !" Nach dem Fall von Rostow war der Weg frei auch für die Panzerdivision, sie konnte wieder dahinbrausen, durch drei Meter hohe Sonnenblumen- und Maisfelder, über die Steppe, hinein in den verbissen sich wehrenden Feind, dem Mden zu. Maschine und Mensch mußten das Letzte hergeben) und sie taten es. Ausgetrocknet bis zum Verdorren die Männer, kochende Kühler mit 115 bis 120 Grad. Kein Wunder, daß der mit dem Ritterkreuz ausgezeichnete, sonst so vornehme und gelassene Panzergeneral, als chm Meldung darüber gemacht wurde, einen Augenblick aus der Haut fuhr und erklärte: „Ich koche auch gleich." Packend und verpflichtend sind die schlichten Schlußworte des Regimentskommandeurs. daß er der Leimat. die der Truppe
in unermüdlichem Schaffen die Waffen und Fahrzeuge ttep-rt, sagen wolle, welcher Geist die Truppe beseelt, welch unbändiger Kampfeswille sie erfüllt und wie sie von dem sicheren Gefühl beherrscht ist, daß die Heimat mit den Männern drangen denkt.
KrvHchen den Bolschewisten gelandet
Von Kriegsberichter Dr. Karl Reiber. !
DNB... (PK.) Gibt es keine Rettung für Unteroffizier M. und seinen Funker? Wie von einer Riesenfaust gestoßen taumelt bas Flugzeug, verliert immer mehr an Höhe und setzt dann, eine schwarze Rauchfahne hinter sich herziehcnd, auf einer schmalen Wisse zur Landung an — mitten unter den Bolschewisten. Mit stockendem Atem sehen die Besatzungen der drei Me 110 das Drama, das sich unter ihnen abspielt. Kaum ist das wundgeschossene Flugzeug am Boden, da springen Unteroffizier M. und sein Funker heraus, nehmen Deckung in einer Bodensenke und eröffnen mit ihren Maschinenpistolen auf die von allen Seiten herbeistürmendm Bolschewisten das Feuer. Aber ihre Lage ist hoffnungslos. In wenigen Sekunden werden sie der Uebermacht erliegen. Gibt es keine Rettung? Hinter dem Bahndamm über die Triim- mer des Panzerzuges, den die Bomben der deutschen Zerstörer soeben m Stücke gerissen haben, von den beiden Straßen, die sich kaum 200 Meter entfernt kreuzen, laufen die erdbraunen Gestalten auf das notaelandete Flugzeug zu.
Gibt es keine Rettung? In immer engeren Kreisen und Kehren fliegen die drei Zerstörer um die Kameraden, die «inen verzweifelten Kampf um ihr Leben führen. Aus allen Bordwaffen feuern sie in die bolschewistischen Haufen hinein, fünf Meter über dem Boden. Wie Sperber stoßen sie heran und bringen Tod und Verderben unter die Bolschewisten, die einen Augenblick lang in Verwirrung geraten sind und in Gräben und hinter Strohschobern Schutz suchen. Für wenige Sekunden stockt der Angriff. Die beiden da unten haben eine Atempause. Aber wie lange wird sie währen? Bald müssen die drei Me 110 an den Heimflug denken. Der Sprit geht zur Neige. Sie haben alle Munition verschossen. Müssen sie ihre Kameraden dem sicheren Untergang entgegengehcn lassen? „Drei und vier, geben Sie weiterhin Feuerschutz, ich lande!" klingt aus dem Funkspruch die ruhige Stimme des Schwarmführers, Leutnant D. Es ist die eingize Möglichkeit, die Beiden zu retten. Wohl ist das Gelände schwierig, es ist leicht wellig und von Gräben zerfurcht. Aber die Landung muß um jeden Preis versucht werden. Das Fahrwerk ausgefahren, zur Landung angesetzt — da schiebt Leutnant D. noch einmal die Pulle rein. Jäh vor ihm liegt eine tiefe Senke. Er reißt das Flugzeug wieder hoch. Nur reinen Bruch machen! Er ist ganz ruhig, fest umschließt seine Hand den Knüppel. Während er suchend mit seinen Augen das Gelände abtastet, fliegt er eine weite Kehre. Noch immer halten die beiden anderen Zerstörer die Bolschewisten in Schach und schießen aus allen Knopflöchern in ihre Reihen. Leutnant D. versucht es zum zweiten Male. Leicht setzt er auf, läßt ausrollen — und zehn Meter vom Unteroffizier M. und seinem Funker bl-ibs er stehen. In fliegender Hast kommen die Beiden heran und springen auf. Sie hängen noch beide am Kabinenrand, als Leutnant D. Wieder Gas gibt. Jetzt haben die Bolschewisten sich von ihrer Ueberraschung erholt. Auf kürzeste Entfernung erhalten die vier Deutschen schweres MG-Feuer. Mit dem Wind startet Leutnant langsam nur kommen die Motoren auf Touren, wieder gibt rr Vollgas — und kommt ab. Unteroffizier M. und sein Funker sind gerettet.
Als der Schwarm wieder in seinem Feldflughafen landet, werden Leutnant D. und seine Männer vom Kommodore persönlich begrüßt. Das frische Gesicht des jungen Flieger- osfiziers leuchtet stolz, als ihm der Kommodore das EK I an die Brust heftet, für das er schon vor einiger Zeit eingereicht und das zufällig an diesem Nachmittag eingetroffen ist. „Das Schönste aver," sagt Leutnant D. nachher, „das Schönste war doch, daß ich bi« Beiden den Bolschewisten im letzten Augenblick vor der Nase weggeschnappt Habel"
Ser australische Kreuzer..Canberra" versenkt
Erstes Teilgeständnis zur Schlacht bei den Salomon-Jnseln — Die Angloamerikaner verloren 3V v. H.
ihrer schweren Kreuzer — Radio Tokio zur Schlacht
Lissabon, 20 . August. (Erg. Funkmeldung.) Reuter meldet: „Amtlich wird bckanntgegeben, daß der australische Kreuzer „Canberra" in der Schlacht bei den Salomon-Jnseln verloren ging. Die „Canberra" nahm mit der australischen Marine und amerikanischen Streitkräften an den Operationen gegen die Japaner teil. Sie ist der dritte und größte Kreuzer, den die australische Marine einbützt".
Der schwere Kreuzer „Canberra", der 9850 Tonnen Wasserverdrängung hatte, war 1927 von Stapel gelaufen. Er hatte 680 Mann Besatzung. Die Bewaffnung bestand aus acht 20,3 Zentimeter- und acht 10,2 Zentimeter-Kanonen sowie vier 4,7 Zentimeter- und acht 4 Zentimeter-Flakgeschützen. Das Schiff hatte eine Flngzeugschleuder an Bord.
Unter den zahlreichen Kriegs- und Transportschiffen, die die Angloamerikaner bei den Salomon-Jnseln verloren, fallen, wie der Sprecher einer Rundfunksendung in Tokio am Mittwoch betonte, besonders die neun amerikanischen bzw.
englischen schweren Kreuzer ins Gewicht. Da den Amerika» nern Lei Beginn der Schlacht nur noch 20 und den Engländern ebenfalls nur noch 20 schwere Kreuzer zur Verfügung gestanden hätten, seien also in den Kämpfen zwischen dem 7. und 9. August sicher 30 v. H. dieser Schifssklasse versenkt worden. Diese Tatsache zeige eindeutig, was das amerikanische Schlagwort vom „allgemeinen Angriff der Alliierten" in Wirklichkeit bedeute.
Ueber das Ergebnis der Seeschlacht habe im übrigen di« USA-Admiralität eine gezwungene Erklärung veröffentlicht, nach der die Verluste der Japaner wegen der Dunkelheit nicht genau festzustellen gewesen seien und daß man über die englisch-amerikanischen Verluste noch nichts veröffentlichen könne, um dem Feind keine Informationen zugehen zu lassen. Dieser für später in Aussicht gestellte Bericht der USA-Admiralität, so schloß der Sprecher seine Ausführungen, interessiert in Japan nicht, da das Ergebnis der Seeschlacht vom Kaiserlichen Hauptguartier genau veröffentlicht worden ist.