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Geüenktage
IS. August
Der Baumeister Balthasar Neumann in WiirzSurg ge st. Der Schriftsteller Heinrich Hansfakob in Haslach geb. (bis 27. Oktober) Belagerung von Metz, jbis 8. September) Beginn der Njemen-Schlacht. Stiftung des Narvik-Sckiildes.
Westlicher Dnjeprbogen in der Südukraine in deutscher Hand.
Lie Urheimat unserer Kulturpflanzen
Wo Aepfel, Birnen, Kirschen noch wild wachsen.
Nach den neuere» Ergebnissen botanischer Forschung lätzt ach die Well In sieben verschiedene Zentren einteilcn, die als oeimat der ältesten Kulturpflanzen bezeichne, werden können. Mei davon entfallen auf Asien, von denen das wichtigste Süd- westasie» darstellt; es umfasst Kleinasicn, Rordiran, Afghanistan, Turkestan, Pamir und einen kleinen Teil von Nordwestindien. Hier ist die Heimat fast aller in Europa heute bekannten Fruchtarien sowie zahlreicher Gemüsearten. Noch heute zibl es in einzelnen Gebieten Transkaukasiens und Nordirans ganze Wälder von wilden Aepfeln, Birnen und Kirschen, ja sogar wilde Weintrauben kommen dort in riesigen Mengen vor.
Ein anderes astatisches Kulturpflanzenzentrum bildet das Tal des Ganges, die Urheimat des Reises, der immer noch das wichtigste Nahrungsmittel sür die Hälfte der Menschheit barstelll und die meistkultivierte Pflanze des Erdballs ist. Hier sind ferner das Zuckerrohr und die Baumwolle beheimatet.
Das dritte Zentrum befindet sich im gebirgigen Ost- und Mittelchina. Von bekannteren Kulturpflanzen sind hier unter anderem Kohl, Rettich und Radieschen zu Hause. Ein viertes, kleineres Zentrum stellt das Küstengebiet des Mittelländischen Meeres dar. Trotz seiner großen weltgeschichtlichen und kulturellen Bedeutung weist es jedoch nur wenige Geburtsstätten von Kulturpflanzen aus. Ein ebensalls kleines, aber sehr aufschlußreiches Zentrum ist Aethtopien. Es gilt heute als sicher, vaß ein so altes Kulturland wie Aegypten seine Kulturpflanzen zum großen Teil aus Aethiopien bezogen hat.
In Amerika will man zwei weitere Hauptzentren, nämlich Südamerika und Peru, entdeckt haben. Südamerika gilt als die Urheimat des Maises, der Hochlandbaumwolle, des Kakaos und verschiedener anderer Kulturpflanzen, Peru (zusammen mit Bolivien) als die Urheimat verschiedener Erdfrüchte.
— Keine „blinden" Knöpfe mehr. Nach einer Anweisung des Leiters der Wirtschastsgruppe Bekleidungsindustrie ist vie Verwendung von Knöpfen an den Aermeln von Herrenmänteln und Herrenanzügen sowie an entsprechenden Kin- lder- und Franenkleidungsstücken und die Verwendung von sogenannten „blinden" Knöpfen an zweireihigen .Herrenanzügen und Herrenmänteln sowie an entsvrechenden Kinder- und Frauenbekleidnngsstücken verboten. Vorhandene Gestände können, soweit sie sich nicht für andere Zwecke verwerten lassen, noch bis 1. Oktober dieses Jahres verarbeitet Werden. Ansträge auf Lieferung von Knöpfen der vorgenannten Art sind unverzüglich zurückzuziehen. Ausnahmen und nur, mit ausdrücklicher Zustimmung des Leiters der Wirtschastsgruppe zulgsl'" Zuwiderhandlungen können mi Ordnungsstrafen zu 10vg Mark geahndet werden.
—Es lenchken die Gärten. Nun sind unsere Gärten voll farbiger, satter Pracht. In allen Tönen leuchten die Blumen- wrne, Dahlien, Georginen, Zinnien, Phlox. Die Sommerlonne taucht diese Wundcrgeschöpfe der Natur in ihre strahlende Helle und da prunken sie nun in all ihrer Schönheit. Wie gern hält der Wanderer, der an solch leuchtenden Gärten vorbeigeht, seinen Schritt an und läßt das Auge trinken von- all der Schönheit und Farbenpracht. Ein Glanz von diesen prächtigen Gärten spielt sich in sein Herz hinein und es ist ihm, als könne der Tag, der ihn so mit Blumen begrüßt, gewiß nur Freude bringen. — Aber auch einen anderen Gedanken rufen die leuchtenden Gärten mit ihren Blumen in uns wach: wissen wir doch, daß es des Sommers letzte Kinder sind, die da wie zum kommenden Abschied wunderbare Farben in unsere Tage hineinweben.
— Kräutersalz als Spcisenwürze. Jeder Küchengarten, in dem Würzkräuter wachsen, kann die Zutaten zu einem Kräutersalz spenden, das sich als Würze für Suppen wie für Soßen aller Art ganz vorzüglich eignet. Als Grundbestandteile gehören dazu die Blätter von Sellerie, Petersilie. Bohnenkraut, Estragoy und Majoran, aber auch Salbei und Thymian, Liebstock, Dill oder Boretsch geben einen guten Würz-' geschmack dazu. Nur soll kein Einzelgeschmack vorherrschen, weshalb immer gut gemischt werden muß. Die Kräuter müssen zuerst getrocknet — die größeren Blätter auch zerschnitten — und nach völliger Austrocknung zu Pulver zerkleinert werden, entweder, indem man sie zwischen den Fingern zerreibt und dann durchs Haarsieb schüttelt oder in ein Netz- stosfsäckchen füllt und darauf klopft, bis der Inhalt pulverig geworden ist. Dann vermengt man das Kräuterpulver mit nicht zuviel Salz, füllt es in reine, gut verschließbare Gläser ab und bewahrt es an einem trockenen Ort auf.
— Heißer Wasserstrahl gegen Obstflecken. Wenn ein Obstfleck in das Tischtuch oder sonstwie auf ein Kleidungsstück geraten ist. spannt man das betreffende Wäschestück mit dem Fleck möglichst sofort über eine Porzellan- oder andere Schiissel (jedoch keine abgsstoßene Emailleschüssel nehmen wegen Restfleckengefahr!) und läßt aus den Fleck soviel kochendes Wasser mit einem Strahl laufen, bis er vollkommen verschwunden ist. Sogar bei knnstseidenen Kleidern kann man das Verfahren anwenden, ohne daß der Stoff leidet. Bei stark färbenden Stoffen muß man allerdings vorsichtig sein.
— Bienen- und Wespcnsticl-e. Die Naturfreuden die der Hochsommer bringt, werden oft durch eine schlimme Plage vergällt, nämlich die Belästigung durch Wespen — namentlich während der Mahlzeiten im Freien — oder bisweilen auch durch Bienen. Die Giftwirkung dieser beiden schmerzhaften Insektenstiche ist nun recht verschieden voneinander. Weil sie von der Art des Giftes, das beim Stich in die Wunde gelangt abhängt. Die Wirkung des Bienenstiches beruht darauf, daß die Biene aus ihrem Stachel Ameisensäure abscheidet weshalb sich der Schmerz am besten mit Alkalien — Salmiakgeist — bekämpfen läßt. Der Wespenstachel dagegen scheidet keine Säure, sondern ein alkalisch wirkendes Gift ab. daher man den Schmerz nur durch Anwendung von Säuren — wie etwa Essig — lindern und die Stichstelle zur Heilung bringen kann. Im Gegensatz zu den Bienen lassen die Wespen ihre Stachel meistens nicht in der Wunde zurück, kommt es aber einmal doch vor, so ist ebenso wie der Bienenstachel auch der Suche! der Wespe aus der Wunde heraus- -uziehen und zwar vorsichtig und immer nur von der Seite r, daß nicht noch me^r Gist in die Wunde dringt.
— Steuervergünstigung für Schwerkriegsverschrte. Versehrtengeld und Versehrtengeldznlage der Schwerversehrten die erst nach der Entlassung aus dem aktiven Wehrdienst gewährt werden können, gehören nicht zum steuerpflichtigen Arbeitslohn, Viele Schwerversehrte werden nun nicht aus dem aktiven Wehrdienst entlassen, sondern in der Wehrmach' weiter verwendet. Sie erhalten während der Dauer der Wiederverwendung an Stelle des Versehrtengeldes und der Versehrtengeldzulage laufende Zuwendungen von monatlich 25 Mark, in manchen Fällen auch von 85 Mk. monatlich. Der Reichsminister der Finanzen hat sich damit einverstanden er- «ärt, daß diese laufenden Zuwendungen ebenso wie das Versehrtengeld und die Versehrtengeldznlage nickt -um steuerpflichtigen Arbeitslohn gerechnet werden.
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Das Fest der Silbernen Hochzeit begingen am gestrigen Tag die Eheleute Hermann Aberle, Inhaber des Geschäftes für Herrenwäsche, und Frau Elsa, geb. Doberneck, in Wttdbad. Wir entbieten dem Jubelpaar herzliche Glückwünsche!
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19. August: Georg Roh rer, Schreinermeister, Höfen a. E-, 82 Jahre alt.
Mir sind meine Sachen gestohlen!
Wie ist die Haftpflicht des Wirtes?
V-K- Einem Arbeiter wird von seiner Firma ein Urlaub gewährt und wegen seiner Tüchtigkeit auch ein Teil der Kosten für eine richtige Reise von der Firma übernommen. Die Freude ist groß und schnell geht es ans Packen. Nicht soviel mitnehmen, aber da unser Urlauber im luftgefährdeten Gebiet wohnt, ist es besser, er nimmt noch einige Wertsachen und wichtige Papiere mit.
Die Reise ist gut überstanden. Am Ankunftsbahnhof empfängt den Urlauber ein dienstbereiter Geist und nimmt ihm den Koffer ab, um ihn ins Hotel zu bringen. Im Hotel selbst wird er freundlich ausgenommen. Nachdem er sich ein wenig frischgemacht hat, geht es ans Essen. Leider vergeht unserem Urlauber der Appetit etwas, als sein Auge auf ein Schild mit folgendem Inhalt fällt: „Die Haftung sür das Abhandenkommen von Sachen meiner werten Gäste lehne ich ab. Der Wirt." Wir können den Urlauber beruhigen, der Anschlag des Wirtes ist ganz ohne Bedeutung. Nirgendwo hat man soviel Aussicht, für abhandengekommene Sachen Ersatz zu erhalten, wie gerade im Hotel. Das ist ein großer Unterschied zum Restaurant. Der Gastwirt, der nur Speisen und Getränke verabfolgt, braucht für abhandengekommene Sachen nicht zu hasten. Er braucht nicht einmal ein entsprechendes Schild im Lokal anzubringen. Anders der Gastwirt, der Gäste zur Beherbergung aufnimmt. Er haftet sür die Sachen des Gastes, auch wenn er einen Anschlag wie den genannten anüringt.
Schadenersatz ist zu leisten, auch wenn die Sachen nicht im Hotel selbst abhandenkommen. Der Wirt ist auch dann haftpflichtig, wenn der Hausdiener den Koffer aus dem Woge vom Bahnhof zum Hotel verliert oder beschädigt. Die Ersatzpflicht kann sogar dann eintreten, wenn kein Zimmer im Hotel mehr frei ist, der Urlauber also wieder unverrichteter Dinge abziehen muß. Sagt der Gast dem Hausdiener gleich am Bahnhof, daß er sich die Zimmer nur erst einmal ansehen will, dann tritt die Haftpflicht des Wirtes noch nicht ein.
Selbstverständlich haftet der Wirt dann nicht, wenn die Beschädigung des Koffers durch den Gast selbst erfolgt. Die Haftpflicht entfällt ferner, wenn der Schaden durch höhere Gewalt verursacht wird. Unter den Begriff „höhere Gewalt" fallen außergewöhnliche, von außen kommende Ereignisse, deren Eintritt nicht voransznsehen und auch nicht zu vermeiden war. So kann beispielsweise während eines Gewitters ein Blitz einschlagen und zünden; oder während eines Sturmes werden die Dachziegel abgedcckt und dadurch Sachen der Gäste beschädigt.
Zu beachten bleibt noch, daß der Gast selbst das Abhandenkommen nicht mitverschulden darf. Beispiele: Unser Urlauber läßt auf dem Nachttisch seine schöne goldene Uhr liegen, Verläßt das Zimmer und läßt die Tür offen. In der Hose, die zum Ausbürsten rausgetzingt wurde, befindet sich auch die vollgesüllte Brieftasche. Für Geld, Wertpapiere und Schmucksachen hastet der Wirt nur beschränkt, nämlich bis zum Betrage von RM. 1000.—. Sicherer ist es, derartige Dinge dem Wirt zu übergeben, damit er sie sicher werwahrt. Bietet der Gast dem Wirt wertvolle Sachen zur Aufbewahrung an, dann haftet er für den vollen Schaden und nicht nur bis zu RM. 1000.—. Der Wirt haftet auch dann unbeschränkt, wenn er die angobotene Aufbewahrung ablehnt. Das wird er aber kaum machen.
Auf eines ist noch zu achten: Erleidet ein Gast im Hotel durch Verlust oder Beschädigung Schaden an seinen Sachen, dann muß er dem Wirt das sofort mitteilen, sonst verliert er alle seine Ansprüche. Diese Vorschrift dient zur Sicherheit des Verkehrs. Denn dem Wirt muß auch die Möglichkeit gegeben werden, nach einer verschwundenen Sache sofort suchen zu können. Denn erfahrungsgemäß ist ein Ansfinden nach längerer Zeit schwieriger als gleich nach dem Vorfall. Der Gast mutz sich vor Augen halten, daß der Wirt ja nicht nur bei seinem Verschulden oder bei Verschulden eines Angestellten haftet, sondern überhaupt. — Noch ein Beispiel soll uns die strenge Haftung klarmachen. Unser Urlauber will einen Spaziergang machen. Er schließt das Zimmer ab und hängt den Schlüssel an das dafür vorgesehene Brett. Hier hängen nun je nach der Größe des Hotels 50—100 Schlüssel und können gut beobachtet werden. Und dennoch gelingt es einem anderen Hotelgast, einen nicht zu seinem Zimmer gehörigen Schlüssel abzunehmen und das fremde Zimmer zu. öffnen. Hier stiehlt er, was er nur finden kann. Dem Wirt kann man keinen Vorwurf machen. Er hat alles Erdenkliche getan, um die Schlüssel beobachten zu können. Und trotzdem haftet er für den Schaden, den der bestohlene Gast erlitten hat.
Auch wenn jeder Gast sicher sein kann, daß ihm ein entseine Sachen zu achten und nicht leichtsinnig zu werden. Zuseine Sachen zuachten und nicht.leichtsinnig zu werden. Zumindest erspart sich der Gäst jeden A.rger und verdirbt sich nicht die schöne Urlaubsstimmung. Or. Brv.
Der Rundfunk am MillmoA
Reichsprogramm: Von Beethoven zu SibeliuZ führt dos „Kleine Konzert" von l5.00-l5.30 Uhr. Orchesterwerke der ostpreußtschen Komponisten Eugen Wilken, Fritz Jhlau, Otto Besch, Erich Boerschel von 16.00—17.00 Uhr. Beliebte Tonfilm- Melodien von 20.20—21.00 Uhr.
Deutschlandsender: Chöre und sinfonische Musik von Dittersdorf, Haydn u. a. erklingen von 17.15 bis l8.30 Uhr. „Klingender Reigen" von 20.15 bis Sl.OO Uhr. Der erste Akt der Wagner-Oper „Der fliegende Hc Minder", der von 21.00 bis 22.00 Uhr als Aufnahme aus den Baybreuther Bühnenfest, spielen gesendet wird.
Me für bke Verladung Verantwortlichen müssen flcy vor Augen halten, wie wichtig die betriebssichere. , sachgemäße Verladung ist. Meist bedeutet sachgemäße Beladung auch bessere Raumausnutzung. Es lohnt sich also, die Verlade- arbeiten sorgfältig auszusühren. denn
Räder müssen rollen für de« Siea!
Hat unser Dorf Fühlung mit der Front
Heimatbriefe. — Kricgschronik. — Urlauberfeicrn.
NSG. Front und Heimat sind eine untrennbare Einheit. Dieses Bewußtsein muß jeder Soldat im Felde haben. Ueber- all sorgt die Heimat für ihre tapferen Kämpfer. Jedes Dorf muß mit seinen Soldaten Fühlung haben. Die meisten Dörfer verschicken in regeelmäßigen Abständen Heimatbriefe an ihre Soldaten, in denen über die wichtigsten Kriegs- ereignisse im Dorfe getreulich berichtet wird. Dieser schöne Brauch sollte in jedem Dorfe eingeführt werden. Solche Heimatbriefe lassen sich mit Maschinenschrift leicht vervielfältigen. Jeder Heimatbrief kommt in die Kriegschronik.
Es ist Ehrenpflicht ,edes Dorfes, eine regelmäßige Kriegschronik zu führen. Irgendeine begeisterte Feder ergreift hier die Führung, in vielen Dörfern setzen sich hierfür die Frauen ein. Was in der Kriegschronik stehen soll, ist vor allem ein Bericht über den soldatischen Einsatz des Dor- fes; also zuerst einmal darüber, was das Dorf selbst im Kriege geleistet oder erlitten hat, die Namen der Eingezogenen, der Verwundeten und Gefallenen und deren Teilnahme auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen, mit möglichst viel Erlebnisberichten aus Feldpostbriefen. Auch Auszeichnungen werden mit in die Kriegschronik eingetragen. Sehr inter- essant ist natürlich auch jeder Vorgang der Aufnahme von Rückwanderern im Dorf, Einguartierung, Zuteilung von ausländischen Arbeitskräften und Gefangenen, dann die Würdigung der Leistungen der Dorfgemeinschaft bei Sammlungen.
Eilte ganze Anzahl schöner Kriegschroniken liegt schon vor. Die besten und lebensvollsten Kriegschroniken von Dörfern sollen nach Friedensschluß mit einem Preis bedacht werden. Kommen mehrere Soldaten des Dorfes aus Urlaub, die Interessantes zu berichten haben, so wird ein Dorfabend veranstaltet. Hitlerjugend und Frauenschaft sorgen besonders mr die schöne Ausgestaltung des Abends mit Festschmuck, Liedern und Gedichten. Alte und neue Soldaten erzählen an diesem Abend von ihren Erlebnissen, auch werden Teile von Feldpostbriefen oder Eintragungen der Kriegschronik vorgelesen. Die ganze Dorfgemeinschaft kann vom Dorfabend aus einen schönen Heimatbrief an ihre kämpfenden Dorfgenoffen verschicken mit vielen Unterschriften versehen.
, Im Dorf selb können auch von Zeit zu Zeit Volksbildung s a b e n d e durchgesührt werden, an denen ein Redner über die Kriegslage spricht. Solche Redner, sowie inch Lichtbilder und alle weiteren Anweisungen können je- oerzeir vom WUticyen Boicsinlsungswert emgeforderi werden (Abteilung Dorsarbeit, Karlsruhe, Albtalstraße 4; Mt den Kreis Karlsruhe: Volksbildungswerk, Karlsruhe, Lammstraße 15). Die Kriegschronik ist ein Teil des DorfbucheS, wer sie führt, der führt gleichzeitig das Dorfbuch weiter, dies ist besonders wichtig in unserer großen Zeit. Die Zulun« wird es allen danken. Wilhelm Albrecht.
Ein Vllck in den Schulgarten
Seine erzieherische und volkswirtschaftliche Bedeutung.
Die Schulgartrnarbeit ist in den letzten Jahren überall tatkräftig gefördert worden. Wenn auch das erstrebte Ziel, daß jede Schule ihren eigenen Schulgarten hat. noch nicht restlos erreicht ist, so sind die gartenlosen Schulen doch heute schon stark in der Minderheit. Natürlich geht auch jetzt in den Ferien die Arbeit im Schulgarten weiter, und stellen sich auch immer genügend freiwillige Helfer zur Verfügung. Wenn man bedenkt, daß viele Gärten erst mühsam aus ungenutzten Grundstücken oder gar Schuttabladeplätzen gewonnen werden, und wenn man jetzt die gepflegten Beete und Wege sieht, kann man ermessen, daß erst ein ganz erheblicher Arbeitsaufwand zu diesem Ziele geführt hat. Es sind alles schmucke, fleißig und sauber bearbeitete Kleingärten. Heimische Obstbanius und Beerensträucher stehen darin, alle Gemüse- und sonst.ge Erdfruchtarten. Auch Mais, Sonnenblumen und Manlbcer- sträucher findet man. Also auch mit der wichtigen Seidenraupenzucht werden die Kinder vertraut gemacht. Und das alles ist nicht nur Anschauungsobjekt, ist nicht eine Art „Botanischer Garten", sondern es wächst unter der gärtnerischen Betreuung der Schuljugend vom Samenkorn bis zur Ernte.
Der besondere Sinn der Schulgartenarbeit ist. in der Jugend Liebe zum Boden, zur Feld- und Gartenarbeit zu Wecken und zu fördern, sie mit der notwendigen Kenntnis des Obst- und Gartenbaues auszurüsten, -sie zu befähigen, den Et. tern bei der Bestellung des Kleingartens zur Hand zu gehen und den Wunsch nach einem eigenen Garten für früher oder später zu vertiefen. Damit werden gleichzeitig die volkswirtschaftlichen Ziele gefördert, die die Erzeugungsscklacht unserem Volks zur Aufgabe stellt. Nicht zuletzt fällt aber auch die allgemein-erzieherische Bedeutung der Schulgartenarbeit ins Gewicht. Vör allem wird der jugendliche Gestaltungstrieb und Schaffensdrang auf einem der Jugend ganz besonders liegendem Gebiet angeregt.
Das alles erkennt man, wenn man einmal die Freude hat, im Schulgarten zusehen zu dürfen. Kaum haben die Lehrer oder die Lehrerinnen die Geräte verteilt, da sind auch alle Kinder in ihre besondere Aufgabe vertieft. Viele fleißige Hände jäten Unkraut, die Jungen schleppen mit Ausdauer Gießkannen voll Wasser herbei: einer anderen Gruppe gibt der Lehrer praktische Unterweisungen in der Schädlingsbe. kämpfung. Die Jugend ist mit Eifer und Liebe bei der Sache Es ist auch ein Symbol der neuen Zeit. Großstadtjugend führt mit Sachverstand und Fleiß das Handwerkszeug des Gärtners, arbeitet mit Liebe und Begeisterung am deutschen Boden, der uns alle ernährt.
Fr^ett wird zur Erntehilfe §
Der Aufruf der Reichsfrauenführerin zum Ernteeinsaß i^rt überall einen lebhaften Widerhall gefunden. Zahlreiche Frauen aus nicht landwirtschaftlichen Berufskreiscn haben ihre Arbeitskraft für kürzere oder längere Zeit dem Landvolk zur Verfügung gestellt. Dankbar wurde diese Hilfsbereitschaft angenommen. Je nach ihrer Leistungsfähiakeit oder den besonderen Verhältnissen des bäuerlichen Betriebes halfen die Frauen im Haushalt oder im Betrieb und.trugen dazu bei, die Fülle der Arbeitsanfgaben zu bewältigen. Bei hen ganz anders gelagerten Arbeitsverbältnissen im ländlichen Vetri^ oder Haushalt ist es mancher bettenden Frau zweifellos nicht leicht gefallen, sich nützlich ru machen oder sich der neuen Umgebung anzupassen. Die Mithilfe der berufsfremden Frauen in der Landwirtschaft namentttch zur Entlastung der Bäuerin, ist wichtig und notwendig. Sie darf aber nicht in dem Glauben sein, auf dem Lande Tage der Ausspannung oder der besseren Lsbenswene verbringen zu können. Wer sich zur Mithilfe in der Landwirtschaft meldet, muß dies aus dem alleinigen Gedanken bereits tun. hier durch seinen Einsatz dazu bcizutragen. den Mangel an landwirtschaftlichen Arbeitskräften -u mildern. Wehdem Landvolk und damit dem gesamten deutschen Volk seine ?rrei. zeit in diesen arbeitsreichen Wochen zur Verfügung stellt, muß ein wirklicher Erntehelfer sein. Der Bauer lebt eui- fach und stellt während der arbeitsreichen Zeit der Ernte selbst alle persönlichen Wünsche zuruck. Diesen Erfordernis, fen müssen sich auch die freiwilligen Erntehelfer fuaen. Dann entwickelt sich zwischen ihnen und der landttcken Familie auch ein Arbeitsverhättnis, das seinen Zweck voll erfüllt Denn entscheidend ist. daß die Arbeit aesckant di« Ernte geborgen wird; in diesem Zielstrcben ist d:e Mitarbeit der städtischen Frauen in der Landwirticka:! D'.cnst an der Volksgemeinschaft, der vor allem vom LandvoU Mbst begrüßt «nt> dankbar emvk"nden wird