sen langfristig festgelegt'und somit dem Geldmarkt auf lange Sicht entzogen. Des weiteren ist damit eine erhebliche Verwaltungsoereinfachung erzielt worden. Die Erhebung in monatlichen Teilbeträgen verursachte jährlich etwa 30 Millionen Buchungen. Auch war die Zahl der Crlahan- träge, deren Bearbeitung viel Zeit kostete, besonders groß. Schließlich wird durch die endgültige Beseitigung der Hauszinssteuer die bisherige Ungewißheit über das Schick- M dieser Steuer aus der Welt geschasst, und der Althaus« oesitz wird nach Tilgung des Abgeltungschetrages dauernd entlastet sein. Die Steuer wird auch in anderer Form nicht wieder erhoben werden.
Oer Wall -ei Calais
Mas ein spanischer Berichterstatter sah.
DNB. Madrid. 17. Aug. Der „AVC".Korrespond'ent in Berlin, Ernesto del Campo, berichtet über seinen Besuch des deutschen Küstenbefestigungsgürtels an der engsten Stelle des Kanals bei Calais und schreibt: „Unsere Reise von Abbeville über La Touquet nach Boulogne und Calais hat uns eindeutig bewiesen, daß die deutschen Befestigungen dieser Zone denen der Bretagne in keiner Weise nachstehen. Die K ü st e n b a t t e r ien. die hier nicht so groß sind wie in der Bretagne, erreichen mit Leichtigkeit die Themse- Mündung. Durch ihre geniale, den Kanal vollkommen beherrschende Anlage ist nicht nur jede Landungs- Möglichkeit. sondern auch jeder Versuch, einen englischen Geleitzug durch die Meerenge zu schleusten, von vornherein ausgeschlossen. Im Gegensatz zu der Bre. tagne sind die Ferngeschütze in dieser Zone direkt in die gewaltigen Bunker, an denen auch die schwersten Fliegerbomben wirkungslos abprallen, eingebaut. Wie ein Wunder bestaunten wir diese Vertedigungsanlagen, bei denen aber auch nichts vergessen worden ist: von der leichten Flak bis zu den schweren Ferngeschützen, von den Einrichtungen zur Verhinderung der Landung von Fallschirmtruppen bis zu den komplizierten technischen Apparaten, die eine auto- matische Lenkung der Geschosse nach den von Beobachtungsflugzeugen übermittelten Nachrichten ermöglichen, sowie auch den Unterkunftsrüumen der Besatzungen, die über ausgezeichnete Heizungen und modernste Luft, und Gasfilterapparate verfügen, ist alles so vollkommen, daß der der Mog'inot-Linitz weit überlegene Westwall noch in den Schatten gestellt wird. Ein Probealarm zeigte uns die Präzision und überraschende Schnelligkeit, mit der das ganze Berteidigungssystem arbeitet. Anderthalb Minuten nach dem Ertönen der Sirenen traten bereits die Geschütze in Tätigkeit und waren die Jagdmaschinen in der Lus»
Als wir von Calais nach Berlin zurückfuhren, wußten wir. warum die Engländer nach ihren ersten sehlgeschlagenen Tastversuchen den Plan einer Landungsaktion vollständig ansgegebsn haben. Denn an diesem deutschen Ae- stunaswall würde auch der stärkste Gegner kläglich scheitern.
Eichenlaub mit Schwertern
DNB Berlin, 18. Aug. Der Führer hat Hauptmann Baumbach. Gruppenkommandeur in einem Kampfgeschwader, das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen und ihm folgendes Schreiben übermittelt: „Im Ansehen Ihres immer bewährten Heldentums verleihe ich Ihnen als 16. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes."
Das Eichenlaub
DNB Berlin, 18. Aug. Der Führer verlieh Major Col- lewe, Gruppeukommandeur in einem Kampfgeschwader, das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und übermittelte ihm folgendes Schreiben: „In dankbarer Würdigung Ihres heldenhaften Einsatzes im Kampf für die Zu- kunft unseres Volkes verleihe ich- Ihnen als 112. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes."
Die A-Bootserfolge der Japaner
Bisher 885 000 BRT versenkt.
Tokio, 18. Aug. Wie die Zeitung „Tokio Asahi Schim- bun" meldet, versenkten japanstche U-Boote seit Ausbruch des Krieges insgesamt 117 feindliche Handelsschisse mit zusammen 885 000 BRT. Die Operationen der japanischen U-Boote, so schreibt das Blatt, trügen dazu bei. Englands wichtigste Seewege empfindlich zu stören. Die wachsende Versenkung feindlichen Schiffsraumes durch die Achsenmächte sei ein vernichtender Schlag für die lebenswichtige Schiffahrt Englands «nd der USA. Weitere Nachrichten über die m australischen Gewässern versenkten zehn feindlichen Handelsschiffe, über die berichtet wurde, zeigen, daß sich die Operationen japanischer U-Boote über einen großen Raum erstrecken, "
Ueber 1000 Panzer vernichtet
Angriff im Kaukasusgebiet trotz zähem Widerstand, schwierigem Gelände «nd tropischer Hitze weiter erfolg,
reich — Wieder 84000 BAT. versenkt
DNB. «u» dem Aührerhaupkquarlier. IS. Aug. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt; ,
,2m üaukasüsgebiet wird der Angriff deutscher und verbündeter Trugen gegen zähen feindlichen Widerstand m schwierigen Geländeverhältnissen und bei tropischer Sjhe erfolgreich fortgesetzt. In den Häfen der Schwarz- meerküske wurden durch Bombentreffer zwölf Küstenfahrzeuge versenkt sowie ein größeres Tankschiff und acht Alu- nitionstransportkähne schwer beschädigt.
2n der Nordostschleife des großen Donbogens wurden bei den Angriffskämpfen in der Zeit vom 15. bis 17. August nach bisherigen Feststellungen über 12 800 Gefangene ein- gebracht sowie 47 Panzerkamvfwagen und 252 Geschütze erbeutet oder vernichtet. Di« Säuberung des Kampfgebietes dauert an.
Oefilich von Wjasma wurden mehrere Angriffe des Feindes zum Teil im Gegenstoß abgewiesen. 2m Raum von Rschew griff der Feind weiterhin an verschiedenen Stellen mit starren Infanterie- und Panzerverbänden an. Alle Angriffe wurden abgewiesen. Seit dem 30. 2uli wur- den bei den harten Abwehrkämpfen im vorbildlichen Zusammenwirken mit Verbänden der Luftwaffe insgesamt 1068 Panzerkampfwagen vernichtet. Auch lm Rordabschnitt der Front scheiterten mehrere örtliche Angriffe des Feindes. Di« finnische Luftwaffe schoß in Luflkämpfen elf feindliche Flugzeuge ab.
In der Rächt vom 16. zum 17. August kam es im Kanal ischen deutschen Minenräumbooten und englischen chnellbooten zu einem Gefecht, in dessen Verlauf ein feindliches Schnellboot so schwer beschädigt wurde, daß mit feinem Verlust gerechnet werden kann. Lin eigenes Boot ist nicht zurückgekehrt. Fernkampfgeschühe der Kriegs- marine versenkten ein von Räumbooten in Brand geschossenes feindliches Schiff.
Bei Tagesstörflügen über West- und Rorddeulschland vnd den besetzten Weskgebieken verlor der Feind ln Luvkämpfen fünf Flugzeuge. 2n der vergangenen Rächt griff die britische Luftwaffe westdeutsches Gebiet an. 2n Wohnvierteln der Stadt Osnabrück wurden Sach- und Gebäude- schäden verursacht. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste. Drei der angreifenden Bomber wurden abgeschossen.
Bel Tag und Rächt belegte die deutsche Luftwaffe kriegswichtige Anlagen an der englischen Südküste sowie lm Südwesten der Insel mit Spreng, und Brandbomben. Ls entstanden Zerstörungen und Brände.
Wie durch Sondermelduna bekannkgegeben, versenkten deutsche Unterseeboote erneut innerhalb der letzten 24 Skun- den aus Gelelkzügen «nd in Einzeljagd im Atlantik. Rord- meer und Milkelmeer elf Schiffe mit zusammen 72 000 BRT, ferner einen Hilfskreuzer von 12 000 BRT und zwei mit Truppen beladene Schleppzüge.-
Neue Ritterkreuzträger
DNB Berlin, 18. Aug. Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberleut, nant p. Ballasko. Staffelkapitän in einem Kampfgeschwader, Oberfeldwebel Stumpf, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader.
Oberleutnant Otto v. Ballasko, am 29. April 1919 zu Reichenberg geboren, hat bereits, in 44 Einsätzen gegen die britische Insel und seitdem in fast 300 Feindslügen an der Ostfront immer wieder besonders sich ausgezeichnet. Wie er seinen Besatzungen bestes Vorbild ist, so trat er auch durch bedeutende Leistungen als Einzelkämpfer hervor. Er meldete als erster die Bereitstellung starker Feindverbände südlich des Ladogasees und vollbrachte damit eine für das Heer entscheidende Aufklärungsleistung. Bei drei Abschüssen glückte es ihm jedesmal, sich auf eigenes Gebiet zu retten. — Oberfeldwebel Werner Stumpf am IS. 3. 1917 in Berlin geboren, hat sich in 400 Feindflügen gegen England, Rußland und im Mittelmeerraum als kühner Jagdflieger bewährt. In harten, gegen einen zahlenmäßig überlegenen Feind ourchgeführten Luftkämpfen hat er 40 Abschüsse erzielt, unter denen sich 17 Briten befinden. Ein besonders hohes Maß an Angrisfs- freude und Draufgängertum bewies der tapfere Oberfeldwebel, als er mit seiner Rotte einen von 15 bis 20 Jägern geschützten Verband feindlicher Bombenflugzeuge auseinan- oersprengte und damit zum Bombennotwurf zwang.
Ritterkreuzträger Major Köster gefalle«.
DNB. Der Kommandeur eines Infanterie-Bataillons .Ritterkreuzträger Major Walter Köster hat in den Angrifss-
kümvttn am unteren Don am Sl. 3ull 1942 den Selöentos gesunden. Mit ihm vertiert sein Regiment einen yervorra»
öchon Ende Oktober 1941 wurde Major Söster damals noch als Hauptmann, vom Führer mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. An der Spitze seiner In. fanteristen stieß er im September 1941 aus selbständigem Entschluß tu den Rücken des sich erbittert verteidigenden Gegners und erzwang dadurch den Uebergang über den Psiol. Seinem rücksichtslosen persönlichen Einsatz und seinem mischet, denden Handeln war es zu verdanken, daß noch am gleichen Tage der Brückenbau begonnen werden und die Division oün« Zeitverlust dem Feind Nachstößen konnte.
120. Luftfieg des Oberleutnant Gras.
Oberleutnant Graf, Staffelkapitän in einem Jagt ge. schwader, errang am 14. August im Verlaufe der heftigen Luftkämpfe an der Ostfront seinen 120. Luftsieg. Oberleutnant Graf wurde bereits am 18. Mai 1942 für seinen heldenhaften Einsatz als Jagdflieger das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes vom Führer verlieben.
Oer italienische Wehrmachts-ericht
Erfolge eines A-Bootes im Atlantik.
DRV. Rom, 18. Aug. Der italienische Wchrmachts- berichk vom Dienstag hat folgenden Wortlaut:
„An der ägyptischen Front wurde levhastes feindliches Artilleriefeuer von unserer Artillerie Wirkung--- voll beantwortet. Einige Vorstöße feindlicher Panzer wurden sofort zurückgewiesen. 2m Verlauf eines näaMcheu Einfluges bei Marsa Matruk wurden zwei der drei an der Aktion teilnehmende« feindlichen Bomber von der Bodenabwehr abgeschossen, zwei Lurliß im Kamps mit deutschen Jägern zerstört, ein weiteres von der Flakabrocl-r einer großen Lodeneinhelt abgeschossen.
Flugzeuge der Achse griffen die Luft- und Flottenstützpunkte von Malta an. Auf einem großen Handelsschiff, das schwer beschädigt im Schlepp fuhr, wurden welkere Treffer erzielt.
Rom hatte gestern kurz nach 17 Uhr Alarm, da ein Flugzeug unbekannter Rationalität in den Sperrkreis der Stadt gekommen war. Die Jäger, die sofort ausstiegen, stellten fest, daß es sich um ein französisches Flugzeug Han- delte.
Eines unserer U-Boote im Atlantik unter dem Kommando von Fregattenkapitän Giovanni Bruno torpedierte und versenkte das bewaffnete englische Motorschiff „Medon", den amerikanischen Dampfer „California", ei» drittes Handelsschiff, das ebenfalls bewaffnet war, mit insgesamt 18 885 BRT und traf ein weiteres Motorschiff von 10 000 BRT."
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2n sechs Tagen 60 Flugzeuge abgeschossen.
DNB. Verbände der italienischen Luftwaffe schossen in der Zeit vom S. bis 15. August 60 feindliche Flugzeuge im Mittelmeerraum ab.
..Der Feind war viel wachsamer"
Rom, 18. Aug. Ein im Verlauf der See- und Luftschlacht im westlichen Mittelmeer verwundeter englischer Flugzeugführer gab in Gibraltar nach seiner Einlieferung ins Lazarett einige interessante Erklärungen ab, meldet Stefan: aus Tanger. Er wies darauf hin, daß, da dis Durchfahrt den Engländern diesmal nicht gelungen sei, sie ihnen noch viel schwerer in Zukunft gelingen werde. In der Tat sei die Fahrt des Geleitzuges ausgezeichnet vorbereitet worden, und der Gelcitzug sei so stark.gesichert gewesen wie Wohl noch kein anderer Geleitzug je zuvor. Der Zeitpunkt schien dem englischen Kommando besonders günsttg gewählt, weil die Ausfassung bestand, daß die Luftstreitkräfte der Achsenmächte vo» allem auf dem östlichen und dem ägyptischen Kriegsschauplatz beschäftigt seien. Leider habe man die Erfahrung, gemachß daß der Feind viel wachsamer War, als man angenommen hatte. Der Verlust eines Flugzeugträgers binnen weniges Stunden, noch ehe der Geleitzug die eigentliche Gefahrenzone erreicht hatte, wirkte sich ungünstig auf die Moral der Bn satzung aus und machte die Durchführung der ursprünglich vorgesehenen Pläne unmöglich. Der Flugzeugführer hob abschließend den Todesmut der italienischen Flieger hervou die, nachdem sie ihre Bomben und Torpedos abgeworfen Han ten, unbeachtet der englischen Flak und der englischen JäM die Schiffe im Tiefflug mit den Bordwaffen angrisfen. Dü englische Luftwaffe hat nach den Aussagen des englischeI Offiziers bei der See- und Luftschlacht über 50 Flugzeug; verloren.
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„Ich kann nie verzeihen. Wolf!" Argine übersah die Sand, die er ihr hinstreckte, sie sprang in den Wagen, und auch Pc. erwidert« den Abschiedsgrutz nicht. Er ließ den Wagen anspringen, wendete und fuhr in einem rgsew- den Tempo die Straße entlang. Er steuerte hinaus aus der Stadt, er wußte kein Ziel. Es war nur gut schnell zu fahren, immer schneller.
„Weißt du", sagte Argine einmal, als er das Tempo mäßigen niußte, „daß du der Erbe bist, wenn Wolf Murde to-t ist. Pablo?"
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Helge Dach hatte in sämtlichen Hotels sowohl nach Dr. Murde wie nach Fräulein Gerwin gefragt, aber überall. ..r ihr geantwortet worden, daß ^ Gäste dieses Namens sich nicht unter den Anwesenden befänden. Lediglich in dem großen Hotel am Markt war ihr der Bescheid geworden, daiß dort allerdings vor wenigen Tagen ein Herr Dr. Murde gewohnt habe, doch sei er nach Berlin abgereist. ^
Ziemlich hoffnungslos schleuderte Helge durch di« Straßen. Ein feiner Regen sprühte und das Bedürfnis, irgendwo im Warmen zu sitzen, ein Glas Tee zu trinken und alleTräume und Angst für kindliche Torheit zu erklären, waren ziemlich stark in ihr.
Aber hatte Lisa Gerwin denn nicht beim Ausbruch gesagt. daß sie mit Wolf nach Stralsund fahren müsse? Natürlich, doch das besagte ja noch nicht, daß sie wirklich dorthin gefahren waren.
Für einen Augenblick dachte sie daran, hinüber zur Insel zu fabren. Vielleicht traf sie dort ihren Großvater, wenni-
schon ihr der alte Mann in diesem Falle auch nicht helfen konnte. Zudem war es möglich, daß Großvater gar nicht auf Hiddensee war, daß er irgendwo auf Rügen weilte. Er war ja nicht auf Hiddensee daheim, und zudem war er trotz seines Holzbeins ein unruhiger Geist, den es nirgends lange an einem Orte hielt. Er hatte immer behauptet, daß die Hennings von einem alten Seeräuber ab stammten, einem der Gefährten Äörte-beckers und etwas von der Unruhe, der Romantik und Abenteurerlust seines Vorfahren steckt« auch in ihm. Er glaubte an Vorzeichen und Gespensterspuk, an vergrabene Schätze und unsichtbar- Kronen" und vielleicht hätte er auch an Träume geglaubt. Der Gedanke, daß ihr Großvater ihren Traum wohl ebensowenig verlacht haben würde, wie es Unke getan, ließ Helge ihr« Reise mit einem Male nicht mehr so sinnlos wie bisher erscheinen.
Ohne daß sie es wollt«, hatte sie den Weg zum Hasen eingeschlagen. Sie wußte zwar, daß jetzt kein Dampfer mehr ging, aber den Dampfer zu erreichen, das war wohl auch nicht ihre Absicht gewesen. Als sie zum Fährzingel kam. sah sie di« „Helge 2" am Ufer liegen. Sie erkannte den alten Kutter, der sich kaum von allen andern untev- schied, dennoch sogleich. Sie war die Enkelin von Fischern und hatte einen guten Blick für die feinen Unterschiede des Baues, der Takelage und der Deckbarsten. Zudem trug der Kutter ja ihren Namen. „Helge 1", das war ihre Mutter gewesen. So hatte Großvaters altes Boot geheißen, „Helge 2" aber, das war sie.
Mit schnellen Schritten ging sie zum Bollwerk. Niemand war au Deck. Vielleicht, daß Großvater unten in der Koje saß.
Sie stieg die paar schmalen Stufen abwärts und stand in der Kombüse, von wo eine Tür zur Koje führte. Die Kombüse war leer, ob nebenan..? Da hörte sie Stimmen, Ts waren Stimmen, bie ihr fremd und bekanitt zugleich erschienen, -oo hatte sie diese metallene Mädchenstimme schon eiin..„l...?
Argin«.
Kein Zweifel, es war Argines Stimme.
„Du hast keine Zeit mehr. Es mutz heute abend sein", hört« sie Argines Stimme, „wenn du dich weigerst, verlasse 'K dich und diesmal für immer, Pablo."
Helge hörte ein paar Worte in einer fremden Sprache« die sie nicht verstand, doch da war wieder Argines Stimme« „Spanisch soll ich sprechen? Weshalb denn, mein Lieber?! Ich spreche sehr gerne deutsch. Es ist doch dein« MutterH spräche, verzeih, deines Vaters Sprache! Du bist ja detz Aelteste der Murder, du hast ja hier ein altes Erbe zii erwarten!" i
„Schweig! Du brauchst mich nicht daran zu erinnern, daß ich ein bankerotter Mann bin und, Herr. Doktor Murde! der Sieger!" , '
> „Herr Dotter Murde ist dein Binder. Zwar nur dei'ck Halbbruder, aber immerhin dein Bruder, und es liegt ganz bei dir, ob er der Sieger bleibt. Wenn du ihn niedech schießt, so wie er es verdient, dann bist du der Aelteste uM das Geld gehört dir. Alles gehört dir allein, sogar ich. Pablo." /
. Die letzten Wort« hatten lockend und zärtlich geklungeiHl aber es war etwas in ihrem Ton. eine tiefe und böse Neue zweiflung. die Helge erzittern ließ.
Der Traum! Der Traum begann sich zu erfüllen, wenS nicht in letzter Stunde. Oh, wo war Wolf Murde. daß sie ihn warnen konnte? Vielleicht hätte er gslächelt, höflich und nachsichtig, wenn sie ihn vorhin erreicht hätte, unk ihm nichts weiter erzählen zu können als einen Traunr, Jetzt, wenn sie ihn jetzt fand, wußte sie mehr als... ^ preßte ihr Ohr dicht an die dünne Brettertür, obschon nch Argin« keineswegs bemühte, sonderlich leise zu sprechen^ und Pablo sie offenbar zuweilen beschwor, nicht so ui« gehemmt und vor allem nicht deutsch zu reden. Pablos Einwürfe konnte Helge nicht verstehen.
„Du trägst die Schuld nicht allein. Wir tragen sie ^ meinsam. Pablo. Ich habe alles vorbereites. Ich würdn auch selber schießen, glaube nicht, daß ich zu feige wärÄ um es selber zu tun, aber ich schieße schlecht. Meine Hans zittert zu leicht. Du weißt es ja selbst, daß ich Mb schieße. Und dann, wir können ihn nicht auf dem Wege liegenlassen. Ich gehe mit ihm das User entlang. Bi» zum Ende der Promenade. Dort liegt sin Boot, glaube, es ist ein Rettungsboot. Du mußt dir ein paar schwere Steine besorgen und dann ein Stück hinaussahrv« in den Sund, wenn du ihn versenken willst. Das UM ist zu flach." wlgt.)