Aus Württemberg

Stuttgart, 18. August.

Amtsunterschlagung. Der 41 Jahre alte verheirate-: Mols Kienle aus Metzingen Kr. Reutlingen wurde von d«> Strafkammer wegen Amtsunterschlagung und Fälschung. Beseitigung und Vernichtung von Urkunden, ferner wegen Diebstahls, Untreue und Betrugs zu der Gesamtstrafe von drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Angeklagte hatte alS Revierförster des Forstamts Reichenberg Kr. Backnang schon seit dem Jahre 1935 beim Verkauf von Christbäumen, Deck- und Zierreisig und seit 1938 auch durch den Verkauf von Stammholz auf eigene Rechnung fortgesetzt dem Forstamt zu- stehende Gelder unterschlagen und durch diesen schweren Ber- trauensbruch den Staat um insgesamt über 10 MO Mark ge­schädigt. Ein wohlüberlegtes System von Urkundendelikten schützten ihn all die Jahre hindurch vor Entdeckung seiner Unterschleife. Die unterschlagenen Gelder verwendete er teils zu Anschaffungen für seine Landwirtschaft, teils zur Verbes­serung seiner eigenen Lebenshaltung, teils als Bankeinlage für seine beiden Kinder. Durch Beschlagnahme der noch bei ihm Vorgefundenen Vermögenswerte konnte ein großer Teil des Schadens gedeckt werden.

Tödlicher Sturz aus dem Fenster. Nachmittags stürzte eine ledige Hausgehilfin in Stuttgart-Zuffenhausen aus einem Fenster der Wohnung ihres Arbeitgebers, wobei sie sich töd- iche Verletzungen zuzog. Nach den Feststellung»» handelt es .. ' ll.

sich um einen Unsal

Eine 32 Jahre alte

Bei Zusammenstoß schwer verletzt.

Hausfrau aus Stuttgart-Untertürkheim wurde beim Über­schreiten der Straße in Zuffenhausen von einem Kraftradfah­rer angefahren und zu Boden geworfen, wodurch sie im Ge­sicht und an beiden Händen Schürfwunden erlitt. Beim Sturz vom Rad zog sich der Lenker des Kraftfahrzeuges eine Ge- birn^-a,'»fwfna und Verletzungen im Gesicht zu.

^,.uzerouu>en Kr. Ludwigsburg. (Kind lief ins rra Ü.) Dieser Tage lief ein sechs Jahre alter Junge, eimReifeln" --. ^

Fahr , . . . . .__

der beimReifeln" nicht auf die Straße achtete, einem Rad­fahrer ins Rad. Beide stürzten. Der Radfahrer blieb unver­letzt, während der Kleine mit Kopf- und Fußverletzungen ins Krankenhaus übergeführt werden mußte.

Stolzeneck Kr. Oehringen. (Tödlicher Unfall.) Beim Ausschirren ging das Pferd eines Bauern durch, rannte dabei den 79 Jahre alten Witwer Friedrich Schnell um und verletzte ihn durch Hufschlag so schwer, daß der betagte Mann bald darauf verschied.

Ritztiffen Kr. Ehingen. (DieHandinderKreis- säge.) Der verheiratete Konrad Hörmann brachte eine Hand M die Kreissäge und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß er ins Krankenhaus nach Ehingen eingeliefert werden mußte.

Böhringen Kr. Ulm. (Kind geriet in die Ge­treidemaschine.) Beim Getreidemähen geriet das drei Fahre alte Söhnchen des Bauern Ambros Käst in die Ge­treidemaschine und erlitt so schwere Verletzungen, daß es in den Armen des Vaters verschied.

Saulgau. (An Blutvergiftung gestorben.) -ine 64 Jahre alte Frau verspürte vor einigen Tagen hmerzen im Arm, die rasch auf den ganzen Körper über- riffen. Trotz sofortiger ärztlicher Hilfe starb die Frau an Blutvergiftung, deren Entstehungsursache nicht bekannt ist. da bei der Verstorbenen keinerlei Berletzung feftzustellen war.

Saulgau. (Gebt den Kindern keine großen Scheine mit.) Ein schändliches Verhalten legte ein unbe- kannter Radfahrer an den Tag, der einen auf der Straße lie­genden Geldbentel an sich nahm und nach einem raschen Blick auf den Inhalt schleunigst davonfuhr. In dem Geld­bentel befand sich ein 20-Mark-Schein, den eine Mutter von sechs Kindern, deren Mann im Felde steht, einem kleinen

..... in Heilbronn.

Las Stadttheater Heilbronn plant für die kommende Spielzeit eineSchwäbische Dichterwoche", die am 28. Fe­bruar 1942 mit der Uraufführung des LustspielsBärenrit­ter" von Just. Kerner und L. UHIanü eröffnet werden soll. Der Zyklus sieht ferner die Aufführung von Schmück­lesNero und Agrippina". W. E. SchäfersDie Reise nach Paris", Gerhard SchumannsEntscheidung", Rombachs .Taraskonischer Liebestraum" (Uraufführung), Schillers ..Tnrnndot" und Ublands ..Ernst Herzoa von Schwaben"

vor. Die Feslsptetwvche wird mit einer Dichterlesung und Kammermusik abgeschloffen.

Berufserziehungswerk für das deutsch« Handwerk.

Das Berufserziehungswerk für das deutsche Handwerk, Gauzweigstelle Württemberg-Hohenzollern veranstaltet für den Handwerkskammerbezirk Stuttgart sechswöchige Halb­tages- und drei bis vier Monate dauernde Abendkurse zur Vorbereitung auf den ersten Teil der Meisterprüfung in Buchführung, Rechtskunde und Kostenrechnung. Die Halbta­geskurse finden von Montag bis Freitag nachmittags von 11

uis 18.1S Uhr statt, während die Abendkurse 34mal wöchent­lich mit zweistündigem Unterricht jeweils von 19.3021.30 Uhr stattfinden. Die Anmeldungen zu den Kursen sind bis spätestens S. September 1942. zu den Prüfungen bis L Ok­tober 1942 hei der Handwerkskammer Stuttgart, Kriegsberg- ße 26, einzureichen, von welcher auch die erforderlichen »rucke kostenlos bezogen werden können.

Lieferungen von Ersatzteilen für Milchzentrifugen und Buttermaschinen. Der Reichsbeauftragte für technische Er­zeugnisse hat durch eine Anordnung hestimmt, daß Ersatz­teile für Milchzentrifugen und Buttermaschinen nur noch gegen Vorlage einer Bescheinigung des örtlich zuständigen Kreisbauernführers geliefert werden dürfen.

Aus -en Nachbargauen

Helmstadt Kr. Mosbach. (Altbürgermai st er ge­storben.) Im 81. Lebensjahr starb Altburgermeister Adolf Lauer, der 20 Jahre lang an der Spitze unserer Gemeinde stand.

(!) Lahr. (Schwerer Verkehrsunfall.) Beim Gast- HausZur Krone" in Friesenheim wollte der sechsjährig: Karl Engisch die Straße hinter dem Fuhrwerk Überqueren. Er wurde hierbei von einem aus entgegengesetzter Richtung kommenden Lastkraftwagen erfaßt und zu Boden geschleudert. Der Knabe wurde mit einem schweren Schädelbruch in das Bezirkskrankenhaus nach Lahr verbracht.

(!) Sasbach. (O öffentliche Belobigung.) Der Schüler Lothar Störr hat am 20. März 1942 in Großweier unter eigener Lebensgefahr ein Kind vom Tode des Ertrin- kens gerettet. Dem mutigen Jungen wurde vom Landeskom­missär Karlsruhe im Namen des Führers die öffentliche Be­lobigung ausgesprochen.

(!) Elgersweier Kr. Offenburg. (Hohes Alter.) Die Einwohnerin Anastasia Westenfeldrr rann ihren 97. Geburts­tag feiern.

(!) Kehl. (Fünfjähriger ertrunken.) Das fünf­jährige Söhnchen Otmar des Steuerinspektors Kuhn fiel in einem unbewachten Augenblick in den Stadtweiher und er­trank. Erst nach einstündigem Absuchen konnte die Leiche des Knaben geborgen werden. Der Vater des Kindes befindet sich als Soldat im Felde.

Bad Peterskai. (Unglück beim Holzfällen.) Beim Abseilen von Stammholz löste sich der Haken, an dem das Seil befestigt war und ein Stamm sauste zu Tal. Der 68 Jahre alte verheiratete Wegwart Georg Gmeiner wurde er­faßt und so schwer verletzt, daß nach kurzer Zeit der Tod ein- trat.

Wieder früherer Sendeschluß

Ab Samstag beschließen die Reichssender Berlin. Königs­berg, München und Stuttgart sowie der Sender Luxem­burg ihre Sendefolge bereits wieder wie früher um 20.16 Uhr. Die Hörer dieser Sender werden gebeten, ihren Emp­fänger nach 20.16 Uhr auf den Reichssender Breslau 316,8 m 950 kHz oder den Deutschlandsender einzustellen. Die Dar­bietungen des deutschen Rundfunks können zu dieser Zeit auch über die Reichssender Böhmen. Danzig, Frankfurt, Saarbrücken und Wien in ihre« Sendebereichen gehört werden.

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Fußball

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Rumänien

Im fünften Fußball-Länderspiel mit Rumänien siegte a« Sonntag im Beuthener Hindenburg-Stadion die deutsche Nationalmannschaft überlegen mit 7:0 Toren. Die deutsch, Mannschaft spielte wie aus einem Guß. und den Rumänen nützte alle Tapferkeit nicht viel. Sie mußten sich an diesem Tage einem in Höchstform spielenden Gegner beugen. Wie fruchtbar die Zusammenarbeit in den deutschen Reiben war, beweist die Tatsache, daß alle fünf Stürmer an den Toren beteiligt sind.

Stürmisch bejubelt, liefen beide Mannschaften, von dem slowakischen Schiedsrichter Josef Möhler angeführt ans das Spielfeld. Die in den Nationalfarben, rotgelben Hemden und blauen Hosen, antretenden Rumänen wurden als Nbge- sandte des Landes, das mit Deutschland Schulter an Schul­ter in treuer Waffenbrüderschaft kämpft, besonders gefeiert.

Deutschland: Jahn; Janes, Miller: Kupfer. Sold,' Sing; Burdenski, Decker, Walter, Willimowski. Klingiec.

Rumänien: Pavlovici: Felcean, Negrescu: Simatoc (später Constantinescu-Grecu), Wetzer, Moldovenau: Bin­der, Marian, Constantinescu-Grecu lspäter Sonny Nicu- lescu), Jordache, Boodan.

Mit dem deutschen Anstoß wurde das Spiel eröffnet, und bereits in der ersten Minute gab es den ersten Eckball für unsere Mannschaft. Der Gegenstoß der Rumänen wurde c.b» gebremst. Das Spiel unserer Mannschaft lief eins Viertel­stunde hindurch geradezu musterhaft. Der Ball wanderte von Mann zu Mann wie an der Schnur gezogen. Doch die Aus­beute waren fünf ergebnislose Eckbälle. Die treibende Kraft im rumänischen Sturm war der junge Halblinke Marian. Nach Ablauf der ersten 15 Minuten mußte Rumäniens Läufer Simatoc verletzt ausscheideu. Seinen Platz übernahm der Mittelstürmer Constantinescu-Grecu, während als neuer An. griffsführer Sonny Niculescu auf den Platz kam. Eine Mi­nute vor Halbzeit fiel das deutsche Führungstor. Walter, Decker und Burdenski hatten sich fein durchgespielt. Pavlivici Wehrte mit einer kühnen Parade ab. Doch das Leder kam nicht Weit genug fort, so daß vor dem rumänischen Tor sich :in dichtes Getümmel der massierten Spieler ergab. Burdenski er­faßte die Lage und sandte blitzschnell das Leder unhaltbar­em. Das erste Tor hatte die deutsche Mannschaft merklich nuf- gepulvert. Lief schon in den ersten 45 Minuten ihr Spiel rei­bungslos, so war es nach dem Wechsel nahezu vollendet. Aus diesem Uebergewicht heraus mutzten zwangsläufig Tore fal­len. Bereits in der vierten Minute nach dem Wiederbeginn war es Fritz Walter, der sich glänzend durchgespielt hatte und Pavlovici zum zweiten Male überwand. Nur sechs Minuten später krönte unser Mittelstürmer ein Zusammenspiel mit Burdenski mit dem dritten Tor. Den vierten Treffer reihte in der 16. Minute abermals. Burdenski ein. In der 76. Minut« schloß Decker ein wundervolles Durchspiel unseres Innen, sturmes mit dem fünften Tor ab. Noch einmal bäumten sich die Rumänen gegen die Niederlage auf. aber sogleich schloß sen die eisernen Klammern des nicht zu erschütternden denk schen Angriffs sich noch fester zusammen. Zehn Minuten voi Schluß war Fritz Walter mit dem sechsten Tor an der Reihe und wenig später konnte der Oberschlesier Willianowski sick in die Liste der erfolgreichen Torschützen eintragen. Fast mi dem Abpfiff bot sich den Rumänen noch die Gelegenheit zun Ehrentreffer. Einen Strafstoß vor dem deutschen Tor führt Marian aus. der jedoch das Leder gegen die Latte setzte, w> es abvrallend ins Aus sprang.

Die deutsche Elf wie aus einem v»un

Es war schlechthin eine glänzende Leistung, die unsere Nationalmannschaft im 194. Länderspiel des deutschen Fuß­ballsports an den Tag legte. Das Geheimnis des Erfolges war ohne Zweifel die weitaus bessere körperliche Verfassung aller unserer Spieler, die zudem ihre Kräfte sich eingeteilt hatten. Das Schlußdreieck JahnJanesMiller ist durch das oftmalige Zusammenspiel zu einem wirklich, uneinnehm­baren Bollwerk verflochten. Die vor der Pause gegen die rascheren Rumänen noch steif wirkenden Läufer kamen dafür nach der Pause ganz groß heraus. Sold war der gewohnte solide Stopper, Kupfer und besonders Sing brachten den eigenen Angriff immer wieder auf hohe Touren. Das Stür­merspiel wirkte an diesem Tage bestechend. Gab es in der deutschen Mannschaft keinen schwachen Punkt, so waren bei den Rumänen Licht und Schatten gleichermaßen verteilt. Alles in allem war es ein Spiel der Freundschaft, und der große herzliche Beifall der oberschlesischen Sportfreunde wird die rumänischen Kameraden bei ihrem Abgang über die Bitternis des verlorenen Kampfes getröstet haben.

IVtte«»»«!, 16. August 1942 Unser lieber Lohn und kruder

Ollo

kanck am 30. fuli ckr. fr. im tlller von 29 fah­ren den Zoldatentod.

kamilie Obr. LoLenIiaräl.

klausnbvk'o, clen l7. ^u§ust 1942. vsnkssguno.

?ür äie xroLe H-nlettnskme, ilie vir anILLIick äes tieläenloäe» meines lieben Cannes, unseres xulen Vaters, Lokne», öruäers, 8ekva§ers, Onkel» unä betten

k>nst Longus, Oderkrsttkadrer

eriakren äurtten, sssen vir allen tiekxelilkllen lrerrlickien Dank. 0sn2 besonders danken vir dem Herrn Dekan, dem ikSnnerxessnLverein, dem Xirckenckor, sovie allen denen, die uns ikre äateilnslime Zuteil verden Heben und an der Irsuerieier teilnsbmen. In tiekem I^eid: Die Oattin: LmMs mit Xiodern Qvi'ds und

ü-oi'». Die Hlutter: Longus u. alle ^nvervsndten.

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